Dämpfen von Trommeln

  • Der Klang und die Lautstärke einer Trommel wird durch die Schwingung des Fells beeinflusst.


    Wenn eine Trommel zu laut ist, wird sie gedämpft sodass sie leiser wird.
    Wenn eine Trommel zu "blechern" klingt, wird sie gedämpft, damit sie "satter klingt"
    Wenn eine Trommel verschiedene Lautstärke- und Klangzonen haben soll, dämpft man sie partiell.


    3 Arten, weshalb man Trommeln udn Schalgzeuge dämpft - und garantiert Hunderte Arten wie man es erreichen kann.
    Ich zähle hier, die Grundarten auf und wie man sie möglichst einfach selbst bewirken kann

  • Da Trommel relativ laut sind, kann man sie nicht den ganzen Tag benutzen - um z.B. Nachbarn nicht zu stören.


    Typ 1 - Außendämpfung


    a) Zum reinen Üben kann man im Musikinstrumentenhandel Übungsdämpfer/Übungsmatten bekommen.
    Das sind einfach "Gummimatten", die auf das Fell gelegt werden.
    Man schlägt nicht mehr direkt auf das Fell, sondern nur noch auf die Matte.
    Sehr effektive Dämpfung mit gleichzeitigem Verlust des "Trommelgefühls"


    b) Es gibt auch Trommeldämpfer, die einfach angeschraubt werden.
    Hier drückt dann eine kleine filzunterlegte Platte auf das Fell und verhindert so, dass das Fell normal weiter schwingen kann.
    Ein Dämpfer allein gibt nur relativ geringe Wirkung. Man sollte also rundum diese Dämpfer montieren


    Vorteil: Volles "Trommelgefühl"


    Typ 2 - Felldämpfung


    a) Spezialfelle
    Es gibt spezielle Felle, die aus mehreren Lagen und Schichten bestehen. Die Dämpfungswirkung beruht darauf, dass die Lagen verschieden dicvk sind oder zwischen die Lagen schallabsorbierende Flüssigkeiten eingebracht sind.
    Die lautsärkebegrenzung ist relativ gering


    b) Dämpfungsringe
    Schaumstoffringe (und andere weiche Materialien), die mit einem eigenen Rahmen unter das Fell montiert werden müssen. (also erst Fell abziehen und dann montieren)
    Sie drücken dann von unten gegen das Fell und dämpfen es.
    Sehr gute Dämpfung und gutes "Trommelgefühl"



    Typ 3 - Innendämpfung

    Bei der Innendämpfung wird eigentlich nur der Schallraum verkleinert.
    Hier kann man auf "professionelle Systeme" verzichten. Schaumstoffreste, Kissen usw.. und schon hat man einen leisen "knackigen" Klang.
    Ein bei Profischlagzeugern sehr beliebtes Mittel zur Dämpfung und Klanganpassung.

  • Hier kommen nun auch wieder die bereits vorher genannten System zu Einsatz:


    Sonderfelle und Innendämpfer.


    Ein, bei vielen Trommlern beliebtes, Mittel ist die "Tempo-Dämpfung" :rolleyes:
    Hier nimmt man ganz einfach Tissues (Tempo-Taschentücher) und klebt sie mit Klebestreifen von innen an das Schlag- und Resonanzfell... und zwar in Bereichen, die nicht angeschlagen werden.
    Hier geht es ja um eine allgemeine Klangänderung.


    Zusätzlich kann man auch noch mit Teppichklebeband Schaumblöcke an die Kesselinnenseite kleben.
    Jeder von innen angeklebte Block verändert den eigentlichen Klang der Trommel - und auch jedes andere Material sorgt für ein
    anderes Klangbild.


    Dieses Verfahren wird sehr oft in Studios angewendet, weil es dafür sorgt, dass ein unverwechselbarer Klang entsteht, den man teilweise nur schwer oder kaum durch nachträgliche Abmischungen erreichen kann.

  • Jetzt wird es kompliziert - nicht mit der Art der Dämpfung, sondern was sie bewirkt.
    Wir wissen schon, dass Dämpfer aller Art die Lautstärke beeinflussen und auch den Klang.


    Das, was das Fell eigentlich nicht zulässt, kann man jetzt mit Innendämpfern bewirken.
    Man kann das Fell endlich in Lautstärke und Klangzonen aufteilen


    Das wird in der Regel nicht bei Trommelgruppen gemacht, sondern nur von Schlagzeugern, die alleine spielen.
    Man kann seine Instrumente so abstimmen, dass man sowohl harte und "knackige" Klänge als auch warme und weiche Sounds hervorruft.


    Die Dämpfung kann sogar die spielerischen Fähigkeiten des Schlagzeugers unterstützen und erweitern


    Anstatt für jedes Musikgenre die Sticks zu wechseln - damit der Klang härter wird - braucht die Trommel nur in "harte" und "weiche" Klangzonen unterteilt zu werden.
    Harte Zonen erhält man durch harte Dämpfermaterialien (z.B. Kunststoff )


    Weiche und sanfte/leise Zonen werden durch weiche Dämpfungsmaterialien bewirkt.


    Die Trommel bildet jetzt also schon die verschiedenen Klangcharakteristika und der Schlagzeuger muss seine Sticks nicht immer anpassen.
    Gleichzeitig kann er sich (teilweise) auch sanfte Spieltechniken ersparen.. die bei manchen Wirbelarten sowieso fast nicht möglich sind.
    Durch die Wahl der "passenden" Schlagfläche, kann er jetzt sogar das schaffen, was eigentlich von der Spieltechnik nicht möglich wäre:
    Mitten in einem Schlagzeugsolo zwischen weichen und harten Klangarten wechseln um ganz bestimmte Effekte zu setzen.


    WAS ein Schlagezueger jetzt aus diesen Möglichkeiten macht, das ist allein seinem Musikgefühl überlassen.
    Eins ist jedoch klar:
    Ein idividuell gedämpftes Schlagzeug ist nicht reproduzierbar.


    Selbst wenn andere Schlagzeger das gleiche Instrument besitzen und das gleiche Dämpfungsmaterial:
    Schon die Stärke mit der ein Klebeband das Dämpfungsmaterial an das Fell drückt ist so individuell verschieden, dass es nie exakt gleich angebracht werden kann.


    Das Schlagzeug ist somit eins der klanglich individuellsten Instrumente und bietet seinen Benutzer die meisten Variationen zur Anpassung an die eigenen Klangbedürfnisse.


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