Hecken und Bäume entfernen

  • Die Zeiten ändern sich.
    Eine Hecke oder ein Baum der vor Jahren angepflanzt wurde oder mit dem Grundstück mitgekauft wurde erfüllt nicht mehr den Zweck oder hindert daran, das Grundstück anderweitig voll nutzen zu können.


    Hecken könnte man nun "auf den Stock" zurückschneiden, so dass sie nicht mehr so ausladend sind, Bäume könnte man entästen oder beide einfach ganz entfernen.


    ABER


    Zitat

    Unbeschadet von besonderen Schutzausweisungen (Naturschutzgebiete, geschützte Landschaftsbestandteile, Landschaftsschutzgebiete) ist es nach § 39 Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes verboten, in der Zeit vom 1. März bis 30. September eines jeden Jahres Bäume außerhalb des Waldes, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen sowie Röhrichte zurückzuschneiden. Dieses Verbot gilt - wie die Untere Landschaftsbehörde des Kreises .... mitteilt - nicht nur für den baulichen Außenbereich, sondern auch für den Innenbereich, etwa in Hausgärten, Kleingartenanlagen, Parks, auf Friedhöfen und Sportplätzen. Schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des jährlichen Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen sind zulässig. Die Hecken, Gebüsche und andere Gehölze sowie Röhrichte haben für die Vogelwelt und das Niederwild in der jetzt beginnenden Brutzeit besondere Bedeutung. Das Verbot bezweckt, Schädigungen unter den Bodenbrütern bei den Vögeln, beim Niederwild und zahlreichen Kleinlebewesen zu unterbinden.


    Bevor wir also daran gehen, dass entsprechende Tipps gegeben werden, weisen wir ausdrücklich auf dieses Gesetz hin , das oft unbekannt ist.


    Zitat

    Zuwiderhandlungen gegen diese Verbote im Bundesnaturschutzgesetz können als Ordnungswidrigkeit von der Unteren Landschaftsbehörde im Einzelfall mit einem Bußgeld bis zu 10.000 Euro geahndet werden.


    Das Entfernen ist also nur vom 1. Oktober bis zum 28./29. Februar des nächsten Jahres erlaubt.

  • Nachdem das nun bekannt ist, kann es losgehen.
    Der Boden sollte dazu natürlich nicht gefroren sein.


    Fangen wir doch einfach mal mit einer kleinen Hecke an:
    Zuerst kneifen oder sägen wir dazu ein Großteil der flexiblen Zweige ab.
    Danach haben wir genügend Platz um die Wurzelstöcke auszugraben.


    Vertut euch nicht. Einfach rausziehen lassen sich die Büsche nur recht selten. Je nach Heckenart haben sie sich mit den Jahren entweder sehr breit verwurzelt und sind mit denen der anderen Büsche verflochten .. oder sie sitzen sehr tief in der Erde.


    Die "alte Bauerntaktik"... Seil drum, Trecker vor und dann einfach rausziehen... versagt oft...
    Entweder gibt die Hecke nach oder das Seil reisst .. oder der Trecker biudelt sich nur ein.


    Aus diesem Grund sollte man den einzelnen Busch schon vorher relativ großflächig ausgraben und das Wurzelwerk kappen.
    Dann klappt es auch mit dem Rausziehen.


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    Alte Gehölze
    Sie sind oft so stark und so sehr miteinander verflochten, dass nur massive Maschinenkraft Erfolg bringt.
    Auch hier muss man zuerst hinderliche Hölzer kappen. Durch die Stärke und Verflochtenheit, kann man dazu aber jede Heckenschere vergessen.
    Das "schwere Werkzeug" nennt sich nun "Kettensäge".


    Keine zuhaus ? Kein Kettensägeschein ? Keine Ahnung ?
    Dann besser nicht damit probieren, sondern einen Fachmann beauftragen oder es in Handarbeit machen.


    Die Werkzeuge sind dazu dann die gleichen wie beim Heckenschneiden:
    Astkneifer, Astsäge, Rosenschere usw.
    Alle Werkzeugarten, die für Holz geeignet sind.


    Leider muss man bei alten Gehölzen sehr "tief runter" bis man Platz genug hat um die Wurzeln auszugraben.
    Mit viel Pech ist der Rest der Hecke so kruz geraten, dass man keine Zugseile mehr anbringen kann.
    Dann muss man sie mit Grabspaten und Spitzhacke ausgraben.


    Sollte es soweit sein, kann man sich die Arbeit etwas erleichtern... gut gewässert ist der Boden nicht mehr so hart.


    Meine Empfehlung:
    Die Aktion auf den Herbst verschieben, wenn es sowieso allgemein regnerisch ist.

  • Beim Heckenentfernen kann man Wissen und Können durch Fleiß, Durchhaltewillen und Körperkraft ersetzen.


    Bei Bäumen geht das nicht.
    Nur wenn ein Baum einzeln steht und mindestens die Baumhöhe im gesamten Umkreis zur Verfügung steht, würde ich es als ungeübter Laie probieren.

  • Doch wie machen es denn eigentlich die Fachleute (allgemein) ?


    Sie haben zunächst das richtige Werkzeug:
    Kettensägen, der Schwerter über die "30-Zentimeter-Baumarktgröße" hinausgehen
    Spaltäxte, Keile, Seil- und Flaschenzüge zur Sicherung usw...


    Doch das Werkzeug macht es nicht allein - das Können und Wissen bestimmt, ob ein Baum sich "brav hinlegt" oder beim Fallen eine Schneise der Zerstörung hinterlässt.


    Die Einschätzung des Wuchses, die Geländeneigung, Windstärke.... dazu das Wissen wie der Keil geschnitten werden muss und in welcher Größe und welcher Seite des Baumes ... all das muss ein Profi wissen und berechnen, bevor ein sein Werk beginnt.


    Im TV ist es immer wieder zu sehen, wie man es NICHT macht:
    Seil spannen und dann den Baum mit einem schweren Fahrzeug wegziehen wollen, während ein Anderer rund um den Stamm sägt.
    Regelmäßig dreht sich dabei der Stamm sobald ein bestimmter Teil durchtrennt ist .... und dann würde selbst ein Profi nicht mehr wissen, wohin sich der Baum in den nächsten Sekunden bewegen wird.
    ... Zug von einer Seite .. ein halbdurchtrennter Stamm, der sich sozusagen von seinem Stumpf wegdreht = 100 % Garantie, dass es nicht gut ausgeht.


    Einige Euros für einen Fachmann gespart , "dicker Mann gespielt" und dafür kann man sich das Dach neu eindecken lassen und/oder eine Beerdigung ausrichten.
    NEIN das lohnt sich nicht.
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    Selbermachen kann man nur bei kleinen Bäumchen empfehlen, die man vielleicht auch allein oder zu zweit wegtragen könnte und die nicht allzu hoch sind.
    Hier kann man die Krone kappen oder den Stamm entästen.
    Dann kann man auch hier das Buddeln anfangen - wie bei einer Hecke - das Gewicht eines kleinen Baumes reisst nämlich selten die Wurzel aus dem Erdreich.. und so ein Baumstumpf mag zwar idyllisch aussehen .... ist aber nur selten, das was man vorher geplant hat ;)


    Damit man beim Graben keinen "Dachschaden" (am Kopf) bekommt, sollte man den Baum in die Richtung sichern in die er auf keinen Fall kippen soll.. und auch nur hier Graben.
    Am Ende genügt dann ein relativ geringer Zug und das Bäumchen legt sich flach... Sägen kann man später noch genug *g*


    Warnung:
    Ich habe absichtlich etwas weggelassen, das Vorkenntnisse erfordert. Das Weggelassene ist relativ gefährlich für einen Ungeübten wenn er einen Fehler macht.

    Das bedeutet:

    Die Anleitung funktioniert wirklich nur bei kleinen Bäumchen und selbst dabei kann man Schaden erleiden, wenn man etwas falsch macht. Ihr allein tragt das Risiko und die Verantwortung dafür.

  • Heute muss ich sehen, dass in eine Suchmaschine folgende Suchkombination eingegeben wurde:


    Zitat

    Gift für Heckenentfernung


    Ich möchte ausdücklich davor warnen, Gifte und Chemie zum Beseitigen von Hecken zu benutzen


    Folgende Gründe gibt es dagegen:


    1) Es ist egal ob die Hecke lebt oder tot ist.
    Eine Hecke ist ein "lebendes Gebilde". Gift kann es also töten, aber danach muss sie genauso entfernt werden, als wenn sie noch lebendig wäre.


    2) Ein totes Gehölz kann die Arbeit noch erschweren
    Wenn das Gehölz nicht mehr lebt, verhärtet es, weil natürlich keine Säfte mehr fließen. In ein lebendiges und weiches Gehölz dringen Werkzeuge viel leichter ein. An einem verhärtetem Gehölz dagegen prallen Werkzeuge regelrecht ab.


    3) Nicht nur das Gehölz sondern auch in unmittelbarer Nähe werden Pflanzen getötet.
    Man hat damit also den Boden rund um die Hecke unfruchtbar gemacht.


    4) Umweltschaden
    Gifte aller Art werden durch Boden, Pflanzen und alle Arten von Getier aufgenommen. Man kann damit also einen ganzen ökologischen Lebensraum zerstören.
    Insekten werden durch Mäuse, Igel und Vögel gefressen. Vergiftet man die Insekten, vergiftet man auch die Tieren deren Nahrungsgrundlage sie sind.
    Pflanzen werden durch diverse Tiere gefressen. Sie dienen wieder als Nahrungsquelle für andere Tiere und selbst als Aas können sie noch weitere Tiere (und den Boden) vergiften.
    Gifte dringen auch direkt ins Grundwasser ein oder werden beim nächsten Regen dorthin ausgespült. Das Grundwasser ist wieder Lebensgrundlage für alle Landlebewesen.


    Der Mensch steht an der Spitze des Nahrungskette. Vergiftet man Tiere/Pflanzen/Boden, vergiftet man im Endeffekt auch den Menschen


    In dem Sinne:
    Finger weg von Giften .. oder gleich selber trinken, dann trifft es wenigstens nur Einen *makaberer Scherz* ;)


    Wen das bisher nicht abgeschreckt hat:
    Auf solche Art Umweltschädigung stehen saftige Strafen, die von Geldstrafen bis hin zu Gefängnis reichen

  • Die Umwelt sollte geschützt werden ohne Pflanzen und Bäume
    könnten wir nicht überleben weil die Umwelt gibt uns Sauerstoff
    was zum überleben notwendig ist.

  • Heute ist der 28. Februar. Es ist faktisch der letzte Tag, an dem man eine Hecke entfernen oder massiv herunter schneiden darf.

    Erst ab dem 1. Oktober darf man das sonst wieder.


    Das Gesetz gilt für Hausbesitzer und Kleingärtner. Es gilt faktisch überall, egal ob in Wohngegenden oder auf freiem Feld.

    Die Strafen können aktuell bis zu 50.000 Euro betragen.


    Die Höhe der Strafe ist heute das Fünffache von der aus dem Jahr 2010. Es ist damit zu rechnen, dass sie in den nächsten Jahren immer weiter steigen wird.