Grundwissen: Akkus / Batterien in Elektrofahrzeugen

  • Fast alle Arten von Transportfahrzeugen gibt es auch in Elektroausführung.


    Das richtige Warten sorgt dafür, dass die Akkus genügend Strom für den Arbeitstag aufnemen könenn und damit sie möglichst lange halten.



    Akkus sind nicht nur die Energiespeicher des Fahrzeuges, sondern ihr Gewicht wird auch bei der Konstruktion berücksichtigt um Kontergewichte zu schaffen.
    Aktuell wiegen deshalb allein die Akkus von Fahrzeugen mit Führerstand schon nahezu 1 Tonne (700-900 Kg).
    Damit dieses enorme Geqwicht erreicht werden kann, werden auch heute noch Bleiakkus verwendet.
    Diese sind aber sehr anfällig für den sogenannten "Memoryeffekt".


    Er tritt dann auf, wenn man den Akku nicht komplett leert, sondern schon vorzeitig nachlädt. Nach einer gewissen Häufigkeit, nimmt der Akku nur noch diese übliche (bisher wiederholt nachgeladene) Energiemenge auf.
    Hat man also immer wieder den erst halb leeren Akku geladen, kann er nur noch 50% seiner eigentlichen Kapazität aufnehmen. Er zeigt dann aber trotzdem "voll" an.
    Am Ende eines Akkulebens verstärkt sich dann dieser Effekt immer mehr ... und vor allem.. da der Akku immer kürzer aushält, wird er (typischerweise) noch eher ans Ladegerät gehängt.

    Um diesem Memoryeffekt entgegen zu wirken, gibt es Ladegeräte, die eine automatische Regeneration bewirken (können).

    Hierbei wird der Akku zuerst vollständig entladen und danach erst wieder neu geladen.
    Andere Ladegeräte gehen den umgekehrten Weg:
    Zuerst wird der Akku vollständig geladen und danach erst wieder entladen und geladen.


    Diese Regeneration benötigt aber sehr viel Zeit.. die auch und auf jeden Fall zur Verfügung stehen muss, damit sie überhaupt ablaufen kann.
    Wenn zwischen zwei Schichten doer Arbeitseinsätzen nicht genügend Zeit zur vefügung steht, wird die Regeneration nie beginnen.
    Die Funktion ist dann also eigentlich überflüssig, da nur an den Wochenenden genügend Zeit dafür ist.
    Innerhalb der Woche wird aber schon die Grundlage für den Memoryeffekt gelegt... der auch mit der "1x pro Woche Regeneration" nicht mehr auszugleichen ist.


    Für Firmen im Schichtsystem bedeutet das:
    Der Fahrzeug-Akku muss eigentlich täglich gegen einen Reserve-Akku getauscht werden. Während der Schicht kann dann der ausgetauschte Akku vollständig entladen und neu geladen werden.Es tritt dann kaum ein Memoryeffekt ein und die Akkus bleiben sehr lange Zeit vollständig nutzbar.
    Fahrzeugakkus können bis zu einige Tausend Euro kosten.
    Die korrekte Nutzung/Handhabung/Wartung spart also sehr viel Geld.


    PS:
    Der Memoryeffekt tritt nicht nur bei Ni-Cd- Akkus auf, sondern auch bei Ni-Mh und Li-Io-Akkus. Dort nur weniger ausgeprägt.


    Bei allen Akkuarten gilt aber zusätzlich: Sie halten in der Regel nur eine bestimmte Anzahl an Ladezyklen aus.
    Das komplette "Leerfahren" des Akkus sorgt also gleichzeitig für zwei positive Effekte:
    1) kein Memoryeffekt
    2) weniger Ladezyklen und damit verbunden eine zusätzlich längere Nutzungszeit


    Bearbeitung 14.07.2013:
    Im April 2013 wurde von Forschern herausgefunden, dass auch die aktuell modernen Li-Io-Akkus einen Memory-Effekt haben.
    Dieses war bis dato unbekannt. Die Information wurde entsprechend angepasst.

  • Was passiert beim Laden ?
    Beim Laden entsteht u.A. Wärme. Dadurch verdunstet Batterieflüssigkeit.
    Wenn ein Akku zu lange geladen wird fängt die Batterieflüssigkeit regelrecht an zu kochen "Der Akku kocht aus".


    In beiden Fällen entsteht ein gefährliches und explosives Knallgasgemisch.
    Ein Funke genügt, damit die Umgebung schlagartig in Flammen steht.


    Aus diesem Grund dürfen alle Akkuarten nur in sehr gut gelüfteten Bereichen aufgeladen und aufbewahrt werden.


    Direkt nach dem Laden kocht die Batterieflüsigkeit immer noch.
    Sie kann aus geöffneten Batteriedeckeln herausspritzen.
    Hier besteht hohe Verätzungsgefahr duch die Batteireflüssigkeit (Schwefelsäure).
    Schwefelsäure lässt sich nicht mit Wasser abwaschen oder auf der Haut verdünnen, weil sie schwerer als Wasser ist.


    Was kann man machen um sich vor Säurespritezrn zu schützen ?
    1) Lange genug warten bis die Flüssigkeit nicht mehr "blubbert"
    2) Deckel nur mit säurefesten Sicherheitshandschuhen auf- und zu schrauben
    3) Alle Säurespritzer direkt nach dem Schließen der Batteriedeckel abwischen.

    Was kann man machen, wenn man Batterie-Säure auf die Haut bekommt ?

    1) Säure sofort mit einem Lappen abtupfen - NICHT wischen
    2) betroffene Stellen sofort und sehr lange unter fließendes Wasser halten
    3) Arzt konsultieren oder herbeirufen

    Batterie-Säure im Auge ?

    Sofort Notarzt rufen !!!! Dabei gleich angeben, was passiert ist und dass es sich um Batteriesäure handelt.
    Währenddessen und bis der Arzt eintrifft:
    - Augen ganz weit öffnen, Augenspülflasche mit Neutralisationsflüssigkeit ansetzen (Das Augenlid wird dabei automatisch offen gehalten), Auge spülen. Wenn die Flasche leer wird/ist, mit destilliertem oder anderem Wasser füllen und weiter spülen.


    Während des Spülens noch Kollegen durch Zuruf informieren, was passiert ist. Losschicken um weitere Neutralisationsflüssigkeit zu holen.

    Immer daran denken:

    Die herablaufende Flüssigkeit muss aus dem Auge rauslaufen. Den Kopf deshalb leicht schräg halten.
    Und:
    Die Flüssigkeit wird/kann Säure sein. Den Kopf deshalb so halten, dass die Flüssigkeit nicht über das Gesicht laufen kann.


    Auch wenn die Schwefelsäure schwerer als Wasser ist, gibt es keine anderen Gegenmittel als das Spülen des Auges.
    Die Schmerzen sind so stark, dass man es nicht fertig bringt, einen Lappen in das offene Auge zu senken um die Säure aufzunehmen.
    Alle (folgenden) Flüssigkeiten wirken sowohl verdünnend als auch leicht schmerzlindernd. Zudem schafft es das dauernd Spülen, dass die Säure herausgespült wird.


    Augenspülflaschen kosten nur wenige Euro und sind eigentlich an allen Batterieladestationen vorhanden..oder sollten es jedenfalls sein.
    Falls nicht:
    Betriebsrat oder zuständige Sicherheitsfachkraft darauf aufmerksam machen, dass keine Flasche vorhanden ist.
    Die Firma sollte für diesen Hinweis dankbar sein, da sie ansonsten eventuell eine lebenslange Rente zahlen muss, wenn später festgestellt wird, dass eine Augenspülflasche den Verlust der Sehkraft verhindert hätte.

    Keine Augenspülflasche zur Hand ?

    Mit der einen Hand die Augenlider auseinander ziehen. Dann in einen Wasserhahn sehen und mit der anderen Hand das Wasser langsam aufdrehen.


    Kein Wasserhahn in der Nähe ?
    Jetzt wird es langsam "komisch". In welcher Firma arbeitest du eigentlich ?
    Nagut. In der Nähe von Ladestationen gibt es immer Wasser für die Batterien zum Nachfüllen.
    Das ist "chemisch doppelt reines Wasser" = das beste Wasser für solche Fälle.


    Bei automatischen Fülleinrichtungen, schnell das Endstück abschneiden, damit das Wasser ungehindert laufen kann. jetzt so vorgehen wie beim Wasserhahn.
    Bei Fässern mit "Batteriewasser" das Fass öffnen und irgendwie das Wasser herausschöpfen oder sich unetr den Ablaufhahn legen udn aufdrehen.


    Kein "Batteriewasser" in der Nähe ?
    Jetzt reicht es. Mineralwasserflasche nehmen und dieses Wasser benutzen. Alles ist basser als die Batteriesäure im Auge.
    Die Schefelsäure wird sich nämlich durch jedes organische Gewebe durchfressen.
    Je länger sie ungespült/unverdünnt einwirken kann, desto höher werden die irreparablen Schäden.


    Wenn keinerlei Flüssigkeiten in der Nähe sind, frage ich mich:
    Wo hast du mit Batteriesäure hantiert ?
    Garantiert nicht in einer ordentlichen gewerblichen Firma.. oder eher in der eigenen Garaqge ?
    Dann solltest du dir jetzt besser mal eine Augenspülflasche im nächsten Sanitätshaus/Apotheke besorgen, BEVOR so etwas passiert.
    Dazu noch ein Nachfüllpack mit Neutralisationsflüssigkeit + ein paar säurefeste Handschuhe + eine Schutzbrille aus dem Baumarkt.
    Dann bist du eigentlich für alle Eventualitäten gerüstet und kannst relativ gefahrlos deine Batterien warten.