Was ist E-Mail ?

  • E-Mail bedeutete eigentlich einmal electronic mail = elektronische Post.


    Schon lange bevor es das WWW-Internet gab, gab es die Möglichkeit, elektronische Post zu versenden.
    Die ersten Ansätze dazu gab es bereits in den 20/30er Jahren des 20. Jahrhunderts.


    Die Börsenticker damaliger Zeit arbeiteten zwar noch ganz ohne Computertechnik, übermittelten jedoch bereits damals die "Daten" in einem ganz bestimmten Code, der of Lochstreifen gestanzt und gespeichert wurde.


    Die Weiterentwicklung stellten dann die Fernschreibgeräte/Fernschreiber dar.
    Hierbei handelte es sich eigentlich um eine halbelektrische Schreibmaschine an die eine jeder Seite eine Lochstreifenstanzeinheit und eine Lochstreifenleseeinheit angebracht waren.
    Wenn man selbst eine Nachricht ferfassen wollte, startete man die Stanzeinheit und begann mit dem Schreiben der Nachricht. Dadurch, dass man einen Papierstreifen als "Datenträger" benutzte kontne man sogar Fehler korrigieren oder mehrere Nachrichten so zusammenfassen und kopieren, wie wir es heute mit dem Computer gewohnt sind.


    Wenn dann die Nachricht gesendet werden sollte, wurde der fertige Lochstreifen einfach in die Leseeinheit eingelegt, der Empfänger angerufen und die Nachricht gesendet.
    Der Empfänger konnte iwederum während eine Nachricht hereinkam, gleichzeitig die Stanzeinheit mitlaufen lassen und somit eine weitere "Datenkopie" ziehen... die er dann auch weiter an andere senden konnte.


    Vorteile dieses Verfahrens:
    1) Wenn man Nachrichten restlos "löschen" wollte, so musste man nur die Nachricht und den Lochstreifen verbrennen. Von der Datensicherheit ist dieses Verfahren deshalb so gut, dass es auch heute noch in fast allen Armeen eingestetzt wird.


    2) Die Maschinen benötigen keine besondere Technologie... eine einfache Telefonleitung + 2 Fernschreibgeräte und dann kann es schon losgehen.


    3) Die übertragenen Daten können schon beim Schreiben verschlüsselt werden oder man verwendet zusätzliche "Schlüssselgeräte", die in regelmäßigen Abständen umgestellt werden.
    Bereits in den 80er Jahren wurden "einfache Schlüssel" benutzt, die 2.521.728.396.569.250.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Variationen hatten.


    Entschuldigung, dass ich nicht einfach xxxZillionen,xxx-Billionen suw. geschrieben habe.. aber bei dieser Zahl sind mir schon lange die Werte und Namen ausgegangen.


    Diese hohe Verschlüsselung lässt sich auch heute nicht in der nötigen Zeit mit einem normalen Computer knacken.. denn.. die Schlüssel gelten nur wenige Stunden und werden dann durch andere ersetzt.


    Nach den Fernschreibern kamen die Telex-Geräte.
    Sie waren eiegntlich die Vorläufer des Telefax und heutiger Messenger und Chats. Man schrieb ohne Vorbereitung direkt zur Empfängerstelle.
    Telex-Anschlüsse waren aber nicht sehr verbreitet.


    Nun kommen wir zu den ersten Versionen der E-Mail
    Bereits vor dem Internet und vor der Verbreitung von Computern gab es schon sogenannte "Mailboxen" (Briefkästen)
    Man konnte bereits in den 80er Jahren ganz normale Mails senden. Dazu benutzte man sogenannte BTX-Geräte.
    Ein Telefon mit angebauter Mini-Tastatur und Mini-Bildschirm und schon konnte es losgehen.
    Obwohl es subventioniert wurde, hat es sich eigentlich nicht so richtig durchgesetzt. Man musste eine BTX-Nummer anwählen, dann den Hörer auf ein Modem legen udn dann hatte man (hoffentlich) eine Verbindung zur anderen Mailbox.


    Für BTX gab es damals sogar getrennte Leitungen,d amit die Übertragung sicher blieb. Dieses Verfahren hat die damalige Deutsche Post (später Telekom) auch noch bis Anfang des 21 Jahrhunderts bibehalten. Auf genau diesem Weg wurden nämlich noch gesicherte Bankzugänge angeboten.

    Doch nun sind wir in der heutigen Zeit gelandet.


    Eine E-Mail ist nicht so zu sehen wie ein verschlossener Brief den man erst öffnen muss um ihn lesen zu können.
    Eine E-Mail ist eher wie eine Postkarte, die auch jeder lesen kann, der sie in die Hände bekommt.
    Man schreibt einen text und der wird evtl. über Hunderte von Computern übertragen bis er endlich am Ziel angekommen ist. Und eigentlich kann diese Mail jeder lesen, der an einem der Übertragungscomputer sitzt.


    Eine E-Mail ist nicht sicher.Eine E-Mail ist nicht geheim. Eine E-Mail ist nicht "persönlich"
    Wenn man sicher sein will, muss man sie vorher verschlüsseln und am Ziel muss sie auch wieder entschlüsselt werden.

    Ein sehr schlechter Witz ist folgende Formulierung am Ende "geschäftlichen E-Mails":

    "Wenn Sie nicht der Empfänger dieser Mail sind, dürfen Sie sie nicht lesen...."


    Wer sich diesen Spruch mal ausgedacht hat, hat dabei wohl das Gehirn abgeschaltet ?
    In Europa liest man immer von Links nach Rechts und von Oben nach Unten.
    Man hat also die Nachricht schon längst gelesen, bevor man diese "Warnung" zu sehen bekommt.


    Was nun ?
    Einfach ignorieren.
    Das Briefgeheimnis gilt nur für verschlossene "Behälter". Eine Mail ist aber offen und man muss dazu kein "Siegel" brechen. Einen "verschlossenen Behälter" würde es darstellen, wenn die Nachrich noch einmal extra gepackt oder verschlüsselt worden wäre. Diesen dürfte man dann natürlich nicht öffnen.


    Macht man sich "strafbar" wenn man eine Mail liest, die man erhalten hat, aber nicht für einen selbst bestimmt ist ?
    Nein, nicht wegen des Lesens.
    Man muss auch den Absender nicht informieren. Es ist schließlich seine Aufgabe, die richtige Mailadresse reinzuschreiben.


    Also ?
    Einfach löschen.. und natürlich den Inhalt nicht weitergeben, denn der Absender muss der Verbreitung wirklich vorher zustimmen... andererseits kann er aber nicht verbieten, dass eine Mail nicht anderen Personen gezeigt wird.
    DAS versuchen nämlich auch manche unseriöse Firmen.


    Hier endet nun die kleine Geschichte der E-Mail
    Es gibt heute bereits "sichere Mails". Hierbei muss man aber plötzlich extra "Porto" bezahlen... und noch einmal Extrageld wenn der Empfänger gar keinen Computer oder Mailkonto hat.


    Damit ist die Mail nichts anderes mehr als der alte "Telebrief":
    Ein Brief gefaxt und dann auf der Gegenstelle ausgedruckt und dem Empfänger überbracht.


    Was man so benötigt um eine E-Mail zu senden oder zu empfangen, das wird in anderen Themen und Beiträgen erläutert