Schneeschaufeln - aber richtig

  • Dieser Winter ist genauso heftig wie vor 24 Jahren.
    Starke Dauerschneefälle und tiefe Temperaturen .. und schon wird alles falsch gemacht, was nur geht.


    Hausbesitzer und Mieter müssen von 07 Uhr morgens bis 21 Uhr abends den Gehweg "frei" halten. Diese Pflicht lässt sich nicht einmal dann umgehen, wenn man krank oder im Urlaub ist. Dann muss man eben einen Anderen dafür "bestellen", der das ersatzweise für einen selbst macht.


    Wie hält man den Gehweg richtig frei .. so dass es auch einen Sinn hat ?


    1) Schnee so weit wie möglich entfernen
    Je öfters man fegt/schaufelt, desto weniger Mühe macht es. Wenn der Schnee erst festgetreten ist, wird es zur "Knochenarbeit", weil er sich zu einer dichten/dicken Eisschicht komprimiert hat.
    Schneeschieber sind nur selten dazu geeignet, so eine Eisschicht aufzubrechen und zu entfernen.
    Hier sollte man eine Schaufel nehmen und das Eis Stück für Stück regelrecht "weghacken."


    2) Salz streuen
    Das Salz kann nur die Reste wegtauen und verhindern, dass sich allzuschnell eine neue dichte Schneedecke bildet.
    Salz in den frischen Schnee zu streuen ist nicht nur sinnlos, sondern auch pure Verschwendung.
    Dann bildet sich nämlich unter dem Schnee erst recht eine "Schmierschicht" die für Unfälle bei Fußgängers sorgen kann.
    Die "Sicherungspflicht" wird damit also verletzt und Derjenige der den Schnee zu räumen hatte, kann mit Problemen rechnen.


    3) Salz-Ersatz
    Aktuell ist kaum noch Streusalz zu bekommen. Normales Küchensalz kostet erheblich mehr, hat dabei aber eine geringere Wirkung weil es viel zu feinkörnig ist.
    Solange man noch Streusalz hat, kann man die Wirkung etwas erhöhen, indem man es leicht anfeuchtet. Mit einer besseren Wirkung benötigt man auch weniger Salz. Trockenes Salz hat eine geringere Wirkung.

    Sobald das Salz dann endgültig aufgebraucht ist, kann man zu "abstumpfenden Mitteln" greifen.

    Diese Mittel tauen natürlich nichts mehr auf, sondern sorgen nur dafür, dass der Untergrund weniger rutschig ist.


    - Sand ist umweltschonend und sorgt auch dafür, dass der Boden nicht rutschig ist.


    - Streusplitt sind kleine scharfe Steinchen, die auch Rutschen verhindern. Im Frühling kann man den Splitt wieder zusammenfegen und schont damit auch die Natur und wenn etwas liegenbleibt.. Steine sind ja auch nur "Natur pur"


    - Granulat ist relativ teuer. Persönlich würde ich es nur als letzte Mittel einsetzen, da es aus diversen recycelten Kunststoffen und Gummis besteht. Wenn das Granulat im Boden verbleibt, schädigt es daher die Umwelt.


    Die "ideale Einkaufsquelle" für diese Mittel ist übrigens ein Baumarkt. Hier einfach möglichst groben Sand oder feinen Kies holen.
    Sie sind in der Regel in Säcken á 25 Kg erhältlich und 1 Sack sollte locker für den Winter reichen ... eigentlich.


    Ein "echter Sparstrumpf" recycelt übrigens diese Mittel. Der Trick dazu ?
    Den frischen Schnee ganz normal abtragen und wenn man die abgestreute Schicht erreicht, wird diese Schicht an einer anderen Stelle abgelagert. Dann hat man später alles brav beisammen, spart Geld und schont die Umwelt. Der nächste Winter kommt bestimmt.
    Und wenn zwischendurch Tauwetter einsetzt, kann man die Streumittel noch im gleichen Winter erneut benutzen.

  • "Wohin mit dem Schnee ?"


    Gute Frage, nächste Frage.
    Der Gesetzgeber sagt dazu eigentlich nicht viel aus. Je nach Gemeindeverordnung wird eine Breite von 50cm genannt, auf der der Gehweg schneefrei zu halten ist.
    Der geräumte Schnee kann also links oder rechts von diesem Bereich abgelagert oder "aufgetürmt" werden.


    Wenn jedoch starke Schneefälle sind, genügt dieser kleine Bereich eher selten. nun muss man andere Lösungen suchen.


    Lösung 1 (in der Stadt)
    Bereiche zwischen Parbuchten sind oft mit Bäumen bepflanzt. Wenn die Bäume noch klein sind, kann man auf dieser Fläche relativ viel Schnee lagern .. jedoch sollte mann dann kein Salz benutzen, weil das den Bäumen schadet.

    Lösung 2 (in der Stadt)

    Parkbuchten als "Schnee-Endlager" benutzen. Wenn aber normalerweise schon viel zu wenig Parkflächen zur Verfügung stehen, ist es eine "Sauerei" die wenigen Flächen auch noch mit Schnee unbenutzbar zu machen.


    Lösung 3 (in der Stadt)
    Ungenutzte Teile von Parkbuchten benutzen. Hier sollte man aber immer darauf achten, dass noch genügend Platz verbleibt, damit man noch ein Fahrzeug abstellen kann.
    Wer übrigens vor und hinter einem Fahrzeug einen Schneeberg auftürmt ... der braucht sich nicht zu wundern, wenn der Fahrzeugbesitzer ihn später dazu auffordert, den Wagen auszubuddeln = Ärger vorprogrammiert.

    Lösung 4 (außerstädtisch)

    Den Schnee zunächst immer möglichst weit weg verbringen. Sollte der Winter sehr viel Schnee brignen, kann man die aufgetürmten "Schneeberge" mit einer Karre zu einem Graberand oder zu einem Ackerrand bringen.
    Auf keinen Fall IN den Graben kippen !!! Wernn der Schnee wieder taut, muss das Wasser ungehindert abfließen können.
    Wenn der Graben aber mit Schnee blockiert ist, sorgt das u.A. für Überschwemmungen - weil alles Wasser (das herangebracht wird) an dieser Stelle aus dem Graben austritt und damit die Umgegend "unter Wasser setzt".


    Immer wichtig :
    Die Abflüsse und Regenrinnen nie mit Schnee blockieren und auch immer frei halten.
    Wenn das Tauwetter beginnt, muss das Wasser uneghindert abfließen können.

  • Schnee auf die Straße kippen ? NEIN - auf gar keinen Fall !!!


    Man sorgt damit dafür, dass auf der Straße eine Behinderung entsteht, die durchaus zu Unfällen führen kann.
    Gleichzeitig können solche zusätzlichen Schneemengen auch die Maschinen der Räumdienste beschädigen - mit eventuellen Schadenersatzansprüche muss gerechnet werden.


    Rechtlich ist es ein "unzulässiger Eingriff in den Straßenverkehr". Dieser kann also auch zusätzlich noch bestraft werden.