Entkalken von Therme, Heißwassergerät, Wassererhitzer

  • Heißwassergerät/Wassererhitzer und Thermen arbeiten grundsätzlich wie ein Wasserkocher:
    Man lässt entweder Wasser einlaufen und startet dann den Heizvorgang = Wassererhitzer (Obertischgeräte) oder es wird automatisch mit der Wasserentnahme wierder aufgefüllt= Theme (Untertischgeräte)


    Heißwassergeräte/Wassererhitzer/Obertischgeräte kann man recht einfach reinigen und entkalken

    1) Stromstecker abziehen

    Wenn das nicht möglich ist, weil er fest verkabelt ist, keinesfalls weitermachen. Mit angeschlossenem Gerät sollte man keine Selbstversuche machen. Man könnte plötzlich einen "Schlag" bekommen.


    2) noch vorhandenes Wasser ablaufen lassen
    Wer es nicht macht, wird es spätestens beim nächsten Schritt merken: Eventuell kochendheißes Wasser wird herausspritzen.


    3) Gehäusedeckel öffnen und nach oben abziehen
    Die meisten Wasserbehälter sind einfach umgekehrte Schüsseln/Töpfe. Eine obere Verschraubung sorgt dafür, dass der Behälter dicht angepresst wird und unten kein Wasser herauslaufen kann.


    Vorher genau einprägen, wie der Behälter in den unteren Dichtungen sitzt. Das macht den späteren Zusammenbau einfacher.


    Vorsicht: Die Behälter sind teilweise aus Glas und dementsprechend schwer.


    4) Behälter von Innen reinigen
    Ganz normal durchspülen genügt oft schon. Der "Dreck der Jahre" muss auch runter... schließlich trinkt man ja auch nicht aus dreckigen Gläsern .. und oft genug wird das Wasser aus Heißwassergeräten ja direkt für Tee oder Instantgetränke benutzt.


    5) losen Kalk von den Heizeinrichtungen entfernen
    Kleine Naturbürsten sorgen dafür, dass der gröbste Kalk schonmal runtergeht. Jetzt kommt es nur noch auf die Stärke der Kalkschicht an, wie man weitermachen kann.


    6) Kalkschicht am Geräteboden entfernen


    a) dicke Kalkschicht am Boden
    Heftig, heftig, wenn es jetzt erst aufgefallen ist.. denn jetzt wird es "brutal". Vergessen wir gleich alle Chzemie. Die Schicht abzulösen würde bedeuten, dass man hochkonzentrierte Säurte haben müsste.. aber selbst wenn man da dran kommt .... man hat keinen Rand, damit die Säure da bleibt wo sie wirken soll. Sie fließt geleich wieder herunter...und mit einem Pinsel auftragen bringt nichts.


    Also her mit dem "Handwerkszeug":
    Spachtel, Schabeisen, Drahtbürste. Scheuerpads aus Metall.. alles ist erlaubt, solange man damit niczht den eigentlichen Geräteboden beschädigt.
    Tipp:
    Handschuhe anziehen ! Oft genug rutscht man plötzlich ab und die Hand "folgt dem Werkzeug" ins Innenleben.. das scharfkantig ist und die Hände verletzten kann.


    b) dünne Kalkschicht am Boden
    Entweder ist die dicke Schicht nun entfernt oder sie war vorher noch nicht so dick...
    Jetzt kann man mit Entkalkungsmittelnoder Essig arbeiten.


    VORSICHT:
    Es entwickeln sich Dämpfe, die nicht nur eine Geruchsbelästigung darstellen, sondern auch die Atemorgane beeinträgtigen können !
    Sehr gut lüften und/oder Atemschutzmaske tragen.


    Die Entkalkermittel gibt man auf eine Naturbürste. Naturbürsten sind besser geeignet als Schwämme, da man keinen direkten Kotakt zur Chemie hat und auch durch verschiedene Bürstenarten (z.B. Flaschenbürste) in fast jede Ecke kommt.
    Kunststoffbürsten sollte man vorher testen, ob sie nicht durch den Entkalker angegriffen werden. Wäre nicht gut, wenn man später sozusagen überall "Kunbststoffschmier" verteilt hat.


    7) Kalkschicht von der Heizeinrichtung entfernen
    Hier gehen wir gleich so vor wie bei der dünnen Kalkschicht am Boden. Jeglicher Werkzeugeinsatz (außer kleinen weichen Bürsten) verbietet sich von selbst, da Werkzeuge die Heizeinrichtung beschädigen können.
    Kalklöser auf eine Bürste geben und scheuern, scheuern, scheuern ....
    Am Ende kann man dann den kalklöser auf ein Pad geben um den letzten rest Kalk zu entfernen.

    ACHTUNG: Handschuhe anziehen. Wir arbeiten auf jeden Fall mit "irgendwelchen" Säuren, die nicht an die Haut kommen dürfen.


    8 ) Dichtungen reinigen
    Überall sind jetzt Kalkreste. Die müssen aus den Dichtungsrillen raus, damit der Behälter später wieder wasserdich funktionieren kann.
    Kleine Bürsten (z.B. Zahnbürste), Pinsel und Ohrenstäbchen werden auch den letzten rest Kalk aus den Dichtungen bringen.


    9) Gehäuse aufsetzen und verschrauben
    Auf genauen Sitz achten. Richtig festschrauben. Testhalber etwas Wasser einlaufen lassen. Man wird sofort merken, wo man einen Fehler gemacht hat.


    10) Wasser einlaufen lassen, Strom wieder anschließen, Gerät starten
    Wenn man irgendwas beschädigt hat, wird jetzt die Sicherung "herunterfallen". Tja .. das war es dann: Ein neues Gerät muss her.
    Man hätte es vermeiden können, wenn man nicht "wie ein Berserker" hwerumgestochert hätte.
    Erfahrungsgemäß wird es aber nicht dazu kommen.


    11) Mindestens 2 Wasserfüllungen kochen lassen
    Diese Zahl halten wir für nötig, weil wir ja sowohl Kalk mechanisch abgelöst haben als auch mit Chemikalien gearbeitet haben.
    Wenn man das Wasser der ersten Füllung direkt trinken wollte, würde man sich sozusagen einen "Chemie-Kalk-Cocktail genehmigen" .. dessen Gesundheitsgehalt wohl sehr fragwürdig sein wird. *scherz*


    Das mehrmalige Kochen + die zweimalige Füllung sorgen dafür, dass Putzmittelreste herausgeschwemmt werden und der Behälter innen wieder keimfrei wird (mehr als +70°C töten jeden üblichen Virus/Bakterie ab)


    Entkalken von Themen / Untertischgeräten
    Diese Geräte sind ähnlich gebaut wie ein Wasserkocher mit offener Heizspirale:
    Ein Behälter mit Wasser in den eine Heizspirale ragt


    Theorethisch kann man auch diese Geräte entkalken:
    Wassersperrventil schließen, Demontieren, Waser ablaufen lassen, WARMES Wasser + Entkalker hinzugeben, längere Zeit abwarten bis sich der Kalk gelöst hat.
    KEINESFALLS zum Wassererhitzen anschließen.


    Themer entleeren.


    Danach wird es "kniffelig" ...
    Wenn wir zum Herausspülen von Kalk und Kalkslöser die Artmaturen anschließen, kommen Kalk und Lösungsreste in die Armaturen = nicht so gut.
    Wir schließen also zuerst nur den Wasserzulauf an. Danach kommt der Schlauch für Kaltwasser. Am Ausgang für Warmwasser schließen wir nur einen "Schlauch" an, den wir direkt in den Ausguss oder einen Eimer leiten.
    Nun öffnen wir vorsichtig das Sperrventil.


    Eigentlich sollte es jetzt nur so in den Eimer sprudeln. Das frische Waser drückt in die Therme, spült die Reste heraus und wird durch den Druck des weiter fleißenden Frischwassers wieder herausgespült.
    Eine normale Themer hat so ca. 5 liter Inhalt. 2 Eimer sollten eigentlich reichen, damit auch die letzten Reste von Kalk und Lösungsmitteln herausgepült sind.


    Natürlich hätte man auch die Therme einfach merhmals manuell mit Wasser füllen und ausschütten können.


    Jetzt die Therme wieder füllen und den Warmwasserablauf korrekt an die Armaturen anschließen.
    Die Therme mus auf jeden Fall voller Wasser sein, BEVOR man sie wieder an den Stromkreis asnchließt.
    Warmwasserhahn öffnen .. damit sichergestellt ist, dass die Therme auch wirklich voll ist.


    Jetzt erst wieder den Strom einstecken.
    Bitte beachtet auf jeden Fall , was der Hersteller der Therme zum Anschluss seines Gerätes beschreibt. Wer es falsch macht, zerstört sie.


    Lohnt sich das alles eigentlich ?
    1) Ja.
    Wenn die Heizstäbe von Therme oder Heißwassergerät verkalkt sind, braucht es bedeutend länger bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Kalk ist ein idealer thermischer Isolator.Auf Dauer würde man also viel Energie und Geld verschwenden


    2) Ja.
    Weil man den Kalk billiger entfernen kann als die Anschaffung eines neuen Gerätes ist.


    3) Nein
    , wenn es sich um ein sehr altes Gerät handelt, das sowieso ihn naher Zukunft ersetzt werden soll. Moderne Geräter benötigen weniger Energie. Der Austausch sollte also besserr gleich vorgezogen werden, als dass man noch längere Zeit mit einem "Energieverschwender" arbeitet.