Schrauben ohne Gewinde

  • Schraube ist nicht gleich Schraube
    Viele kennen den Unterschied zwischern Blechschrauben und Holzschrauben nicht und "drehen einfach alles rein, was kein Gewinde hat"

    Holzschraube

    Wenige und weit auseinder liegende Schraubwindungen. Da Holz sehr faserig ist, muss die Windung "gröber" sein. Zu nah beieinander liegende Windungen würden sich nicht "reinfressen", sondern eventuell nur eine glatte Fläche schaffen = die Schraube kann nicht wirklich festgedreht werden.


    Blechschraube
    Viele eng beieinander liegende Windungen. Metall ist härter und reißt deshalb nicht so schnell aus. Die vielen engen Windungen bieten der Schraube auch später mehr Halt als es eine Holzschraube könnte.
    Holzschrauben sind übrigens zusätzlich nicht dazu geeignet in Blech gedreht zu werden, weil sie nicht so hart sind. Das Blech ist in der Regel härter als die Schraube. Der Kopf wird oft einfach während des Eindrehens abreißen.



    selbstschneidende Blechschraube (Schlagschraube)

    Hier ist an jeder Schraube ein kleiner "Bohrkopf" angebracht. Man muss nicht durchgehend vorbohren, sondern kann die Schraube mit einem Hammerschlag eintreiben. Danach "frisst" sie sich selbsttätig mit jeder Drehung durch und in das Material rein.


    Spax-Schrauben
    Eigentlich gedacht für Spanplatten = stark verdichtetes und verklebtes Holz, das einen höheren Härtgrad aufweist als normales Holz.
    Hier haben wir einen "Zwitter" zwischen Holz- und Blechschraube...
    Für normales Holz sind die Windungen zu eng und für Metall ist die Schraube selbst nicht hart genug... und wird abreißen.


    diverse Arten
    Je nach Material gibt es auch bestimmte Einsatzzwecke und Schrauben. Je weicher das Material ist, deto gröber werden die Windungen. Je weicher das Material ist, desto länger muss die Schraube auch sein, um die entsprechende Haltwirkung zu erhalten.
    Deshalb immer die passenden Schrauben für das entsprechende Material kaufen .. und nicht "irgendwelche Reste" aufbrauchen.

    Tipp bei weichen Materialien:

    Vorher vorbohren. Wer (etwas kleiner) vorbohrt, sorgt dafür, dass die Arbeit schneller und einfacher geht. Gleichzeitig verringert man das Risiko, dass das Material durch die Schraube aufplatzt/reißt.
    Immer dran denken:
    Wenn eine Schraube reingedreht wird, muss sie das Holz/Materrial verdrängen. "Der Klügere/Weichere gibt nach". Holz (usw.) wird also den Weg des geringsten Widerastandes gehen = der Schraube "ausweichen" wollen.. wozu es dann zu Rissen und Abplatzungen kommt.