Bilder aufhängen

  • Bilder aufzuhängen scheint doch kinderleicht zu sein ...
    außer man hat eine Wohnung in der der Maurer den Begriff "rechter Winkel" und den Grundsatz "Boden und Decken sollten parallel laufen" noch nie gehört hat.
    Nicht lachen. Solche Wohnungen gibt es zuhauf.


    Bei einer "richtig gebauten" Wohnung gibt es keine Probleme.
    Zuerst besorgt man sich die Bilder, dann sucht man sich die Wand aus und stellt sich vor, wo die Bilder hängen sollen.


    Für die nächsten Schritte kommt es darauf an, ob man Hilfe hat und/oder ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzt.


    Werkzeuge:
    Hammer, Stifte/Nägel, eventuell noch eine Leiter, Wasserwaage, Gliedermaßstab/Zollstock/Maßband, Bleistift, Leitungssuchgerät


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    Zuerst mit dem Leitungssuchgerät prüfen, ob an der vorgesehenen Stelle ein Kabel oder Rohrleitung verläuft.

    Falls ja: Anderen Platz suchen.


    Bild zum Test einmal an den vorgesehen Platz halten. Passt die Position im Verhältnis zu Möbeln und Decke ?
    Es gibt zwar keine "Höhenvorgaben" ... das Bild sollte in der Regel aber ca. in Sichthöhe hängen.
    Über Möbeln ca. 50-100cm Platz lassen.. ähnlicher Abstand auch von der Decke.


    Die Position ist eigentlich fast schon wichtiger als das Bild selbst *scherz*
    Der Betrachter soll ja nocht von unten oder oben zum Bild schauen müssen, sondern es ganz entspannt ansehen können.


    Wenn die Position gefunden wurde, markiert die Oberkante des Bildes mit einem leichten Bleistiftstrich an der Wand (kann man später wieder wegradieren)
    Natürlich kann man au8ch nur den Haltpunkt markieren.. also wo der Nagel einzuschlagen ist ... erfahrungsgemäß findet man diesen kleinen Punkt später aber nur schlecht wieder - oder man nicht bedacht, dass das Bild später tiefer hängt als die Markierung. (dazu später noch etwas)


    Nun den Nagel leicht schräg von oben einschlagen.
    Die Schräge kann nötig sein, damit das Bild nicht vom Nagel abrutscht. Bei großen Bildern wird der Nagel vielleicht im Laufe der Jahre dem Gewicht des Bildes nachgeben. Das schräge Einschlagen verhindert, dass das Bild dann vom Nagel abrutscht und herunter fällt.


    Das Aufhängen
    Wenn das Bild an einer Schnur hängt, ist es einfach: dran hängen und fertig.


    Mit Bilderhaken an der Rückseite des Bildes ist es oft eine Fummelei...
    Wo ist der Haken ? Einfach mit einem Klebeband auif der Vorderseite markieren wo sich der Haken befindet.
    Oder
    Bild unten schräg anheben und in dieser Position haltend , von unten her unter dem Bild "durchsehen". Nun sollte man sowohl Nagel als auch Haken sehen und überein bringen können.



    "Ist es gerade ?"
    Gerade = waagerecht. Wasserwaage auflegen und die Frage erübrigt sich. Man kann das Bild exakt ausrichten.
    Wenn am Bild Haken fixiert sind, erübrigt sich das Ausrichten von selbst. Der Haken sollte sich mittig befinden und dannpendelt das Bild automatisch in die Waagerechte.
    Wenn das nicht geschieht, muss die Hakenposition am Rahmen verändert werden (Mit Maßband die Mitte finden)


    Jetzt die "Chaos-Bude", bei der Decke und Boden sich "entgegenkommen" = nicht parallel verlaufen.


    Hier die Wasserwaage aufzulegen führt zu keinem Ergebnis.
    Wir müssen die optische Fluchtlinie suchen, damit es "gerade" aussieht.
    Die Linie, die am Nahesten zum Bild ist, wird vom Auge als Orientierungshilfe benutzt um festzustellen, ob es "gerade" hängt.


    Sehr nahe an der Decke ?
    Das Bild zur Decke hin ausrichten


    Möbelstücke unter dem Bild ?
    Die Möbel geben vor, was "gerade" ist.


    Entweder lässt man sich jetzt von einer anderen Peson sagen, wann das Bild gerade hängt oder man nimmt ein Maßband zur Hilfe und misst den entsprechenden Abstand von der optischen Orientierungslinie zur Bildkante.
    Sofort mit einem längeren Bleistiftstrich markieren, wie das Bild hängt.


    Bei solchen "Schräglagen" nutzen keine mittig angebrachten Haken. Das Bild soll ja gerade NICHT in eine "echte Waage" kommen, sondern in die markierte Stellung.
    Jetzt muss man tricksen:
    Entweder man bringt ganz absichtlich den einzelnen Haken so an, dass das Bild in die gewünschter Richtung pendelt .. oder .. man bringt zwei Haken an.


    Ob der einzelne Haken in der gewünschten Position ist, kann man feststellen indem man einfach eine Schnur durchzieht, zusammenknotet und einmal probeweise an die gewünschte Stelle hält.


    Sobald es passt, messt die Position vom Rand des Bildes her ab.
    Die Entfernung muss man jetzt nur noch auf der Strich ander Wand übertragen .. DA muss der Nagel hin


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    Mit zwei Bilderhaken am Bild gibt es einen ganz simplen Trick, der das Ausrichten "ganz easy" macht:
    Einen dünnen Draht zwischen die Haken spannen und befestigen. Der Draht muss straff gespannt sein... er befindet sich unsichtbar hinter dem Bild....


    Jetzt das Bild an den Nagel hängen, in Position bringen und einmal kurz nach unten ziehen.
    Im Draht entsteht jetzt ein "kleiner Knick", der dafür sorgt, dass das Bild nicht in die Waagerechte pndeln kann/wird.
    (PS: Mit einer Schnur klappt es nur mit "rauen Sackbändern" *g* )



    Übrigens.. wenn euch die Wohnung gehört und ihr hohe Räume habt...
    Zieht einfach eine Zwischendecke parallel zum Boden ein. Spätestens bei höheren Schränken sieht sonst "alles nur noch schräg" aus ;)