Übergangsheizung , Zusatzheizung, Notfallheizung

  • Wenn es um Heizen in der Übergangszeit geht, denkt man zuerst an "Heizen mit Strom"
    Hier gibt es drei grundverschieden arbeitende Gerätegruppen


    Heizlüfter
    Durche eine relativ kleine Heizspirale wirde Luft gesogen, die erwärmt wird und in den Raum geblasen wird.


    Vorteil:
    - Da wo der Heizlüfter steht, wird es relativ schnell warm. Außerhalb seiner Reichweite, ist aber von einer Erwärmung nichts zu spüren.
    - Die Anschaffung ist relativ günstig
    - Doppelnutzen. Das Gebläse kann in der warmen Zeit auch ohne Heizspirale benutzt werden. Schon wird es zum kleinen Ventilator


    Nachteil:
    - Geringer Wirkungsbereich. Die Reich- und Wirkungsweite ist auf den Wirkungsbereich des Gebläses beschränkt. Dadurch, dass die warme Luft punktuell auf den Zielbereich geblasen wird, stellt sich dort auch sofort wieder ein Kältegefühl ein, wenn das Gebläse abgestellt wird.
    - Der Raum wird relativ schnell überheizt, ohne dass man es bemerkt.
    - Je nach Heizeinstellung sehr teures Heizen 1000 - 2000 W Stromverbrauch
    - Sehr laut.


    Konvektoren / Heizstrahler
    Eine zum Glühen gebrachte Heizspirale strahlt die Wärme rundum ab.


    Vorteil
    - unhörbar leise. Kein Lüftergeräusch
    - Die Heizspirale ist viel größer/flächiger und erwärmt deshalb eine größere Luftsäule direkt im Umkreis des Gerätes. Die Wirkung ist wie bei einer normalen Heizung, nur schneller, da nicht erst ein anderes Medium erhitzt werden muss.
    - Es stellt sich kein schnelles Kältegefühl ein, wenn der Thermostat abschaltet. ...Das spart, verglichen mit einem Heizlüfter, viel Strom.
    - Überheizen des Raumes geschieht nur selten.


    Nachteil
    - Anschaffung teurer als die eines Heizlüfters
    - Kein Doppelnutzen. In der Regel sind kejne Lüfter eingebaut, so dass nur Heizen möglich ist.
    - Hoher Stromverbrauch je nach Heizeinstellung. 600 - 2000 Watt
    - subjektiv längere Aufheizzeit für einen Raum
    - muss frei stehen um möglichst hohe Heizwirkung zu erzeugen
    - Gefahr für kleine Kinder. Das Gehäuse besteht in der Regel aus Metall und wird sehr heiß.


    Radiatoren
    Typische Bauform wie ein normaler Heizkörper. Arbeitsweise ähnlich wie eine normale Hausheizung: Eine Flüssigkeit wird erhitzt und erwärmt denn den eigentlichen Heizkörper.


    Vorteil
    - Lautlos
    - Auch abgeschaltet noch lange Nachheizzeit. Die Raumtemperatur wird noch längere Zeit gehalten..... dadurch noch stromsparender als Heizlüfter oder Konvektoren - Ideal z.B. für Schlafzimmer und andere Räume, bei denen nach einiger Zeit eine allmähliche Tempraturabsenkung erwünscht ist
    - Ausgewogenes Raumklima, da die Wärmequelle keine extreme Hitze abstrahlt und die Erwärmung allmählich stattfindet.
    - verglichen mit Konvetoren, kindersicher. Keine Hitze, die Verbrennungen herbeiführt (ist zwar heiß, aber nicht so heiß, dass Verbrennungen entstehen)


    Nachteil
    - Verglichen mit Heizlüfter und Konvetoren, relativ hohe Anschaffungskosten ... die sich aber durch die Energieeinsparung amortisieren können/werden. Auf Dauer wird es sich deshalb trotzdem bezahlt machen
    - Lange Aufheizzeit. Die Flüssigkeit muss ja zuerst erwärmt werden.
    - Durch Bauform und Flüssigkeit, relativ hohes Transportgewicht .. weshalb fast alle Geräte auch mit Rollen ausgestattet sind.
    - Arbeitet mit Strom 500 - 2000 Watt
    - Relativ hoher Platzverbrauch wenn die Heizperiode vorrüber ist und es für die nächste Zeit verstaut werden muss.


    Unser Tipp:
    Wenn schon mit Strom heizen, dann empfehlen wir Radiatoren.


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    Es gibt aber auch noch Heizöfen auf der Basis von "Campinggas"

    Sie sind in der regel eigentlich für Werkstätten und andere große Räume vorgesehen. Vor dem Kauf ist es deshalb ganz wichtig, dass man sich beim Fachpersonal darüber informiert, ab welcher MINDEST-Raumgröße zu unbedenklich sind. Wenn der Raum zu klein ist, droht Gesundheitsgefahr wegen Verbrennungsgasen.


    Bauform:
    In einem einfachen Gehäuse ist die Brenner- und Regulierungseinheit untergebracht. Weiterhin nimmt es auch die unschöne Butangasflasche auf und schafft somit eine "Wohnoptik".


    Vorteil
    - Extrem schnelle Aufheizung des Raumes
    - Unabhängig von Hausanschlüssen
    - Kostenkontrolle, da immer erst das Gas gekauft werden muss, das später zum Heizen benutzt wird.. sozusagen eine "Prepaid-Heizung" *scherz*
    - relativ günstiges Heizen


    Nachteil
    - Heiße Gehäuseoberseite .. nicht kindersicher
    - Bei zu kleinen Räumen, Gesundheitsgefahr durch Verbennungsgase
    - Schwere Gasflaschen, die man immer wieder transportieren muss.. deshalb nicht als Dauerheizung geeignet.
    - Ofen muss frei stehen


    Reine Campingöfen und -Heizungen dürfen NICHT in geschlossenen Räumen verwendet werden !!!
    Die offene, nicht abgeschirmte Flamme kann zu Bränden führen. Es können durchaus tödliche Stickgase freigesetzt werden. Diese Geräte sind eben nur für das Camping im Freien konstruiert worden.
    Der Gang in die "Campingabteilung" ist also auf jeden Fall "der falsche Weg".


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    Abschlusstipp:
    Alle Übergangsheizungen können natürlich auch parallel zur normaler Heizung benutzt werden.
    Das kann vor allem dann hilfreich sein, wenn bei einem extrem kalten Winter die Temperaturen so tief fallen, dass die normale Heizung nicht mehr ausreicht oder wenn sich z.B. unerwartet Gäste ankündigen, die in einem, bisher unbenutzten/ungeheizten Raum übernachten sollen/müssen... der möglichst schnell aufgeheizt werden soll.

  • Im Laufe der Zeit wird alles weiter entwickelt. Um jetzt aber die richtige Auswahl treffen zu können, brauchen wir einige Grundlagenkenntnisse.


    1) Je größer der Raum, desto größer muss auch die Heizfläche sein
    Schaut euch normale Heizkörper an. In größeren Räumen habt ihr entweder einen sehr großen oder mehrere kleine. Zusammen ergibt sich immer einen Heizoberfläche, die der Raumgröße angemessen ist.
    Zu kleine Heizgeräte können einen Raum also nicht gleichermaßen wie große erwärmen.

    2) Hohe Temperaturen kompensieren keine zu kleine Heizoberflächen

    Die meisten mobilen und Übergangsheizungen arbeiten nach dem Prinzip: Hohe Heiztemperatur ergibt eine hohe Raumwärme.
    Direkt am Gerät entsteht ein extrem hohe Temperatur. Diese führt aber auch dazu, dass Staub verbrannt wird und Feinstaub entsteht.


    Damit eine punktuelle und hohe Ausgangstemperatur einen Raum gleichmäßig erwärmen kann, muss das Gerät relativ lange laufen und/oder die hohe Temperatur muss "in den Raum gebracht werden" (z.B. durch ein eingebautes Gebläse)
    Ohne Lüfter schaltet das Gerät schon ab, bevor der komplette Raum die Wunschtemperatur erreicht hat.


    Ein ganz einfacher Vergleich:
    Füllt einen breiten Behälter (z.B. Badewanne) zur Hälfte mit kaltem Wasser und gebt nun an einer Stelle heißes Wasser hinzu. An dieser Stelle wird das Wasser sehr schnell warm. Es dauert jedoch sehr lange bis die Wärme an der gegenüberliegenden Seite angekommen ist. Um das zu beschleunigen, müssen wir das heiße Wasser weiter verteilen.
    Macht man es nicht, ist das Wasser an der Einlassstelle extrem heiß, wenn es an der gegenüberliegenden endlich die gewünschte Temperatur erreicht hat.


    3) Wenig Energieverbrauch bedeutet nicht gleichzeitig auch sparsamer Betrieb
    Um einen Raum aufzuheizen, muss die entsprechende Menge an Wärmeenergie zugeführt werden. Eine geringere Energiezufuhr bedeutet nur, dass sich die Dauer der Zufuhr verlängert.


    Verbrauchsarme Geräte zehren ihren Vorteil also durch längere Betriebsdauer wieder auf.


    4) Die Heizleistung eines Geräts ist auf eine bestimmte maximale Raumgröße begrenzt
    Wird das Gerät in einem bedeutend größeren Raum betrieben, ist es nicht in der Lage diesen Raum auf "Normaltemperatur" aufzuheizen.


    Die Normaltemperatur liegt im Bereich um die 20°C. Diese Temperatur muss auf jeden Fall erreicht werden können.
    Wenn das Gerät auf eine Raumgröße ausgelegt ist, kann es den Raum nur diese Raumgröße auf diese Temperatur erwärmen. Je größer der Raum (oberhalb der Angabe) ist, desto geringer wird die zu erzielende Temperatur.
    Das Gerät ist, selbst bei Dauerbetrieb, nicht in der Lage, die Luft schneller zu erwärmen als sie wieder abkühlt.


    Im eine zu schwache Heizleistung zu kompensieren, muss man mehrere Geräte gleichzeitig benutzen. Nur der gleichzeitige Einsatz kann die Heizschwäche des Einzelgeräts kompensieren.



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    Wie ihr seht, reicht es nicht aus, sich einfach ein Gerät zu kaufen und es dann einzuschalten.
    - Es genügt nicht, eine "sparsame" Zusatzheizung zu holen, die dann umso länger laufen muss.
    - Es ist ein großer Fehler eine einzelne kleine Zusatzheizung zu holen, die für viel kleinere Räume ausgelegt ist.
    - Es empfehlen sich auf jeden Fall Heizsysteme, die keine extrem große Hitze abgeben (wegen Feinstaubentstehung)


    Neue Heiztechnologie wird in Keramikheizungen eingesetzt.
    Die sind unempfindlicher und nicht so heiß und können die Energie auch effektiver in Wärme umsetzen.


    Ein Zusatzheizung sollte so gebaut sein, dass ihre Rückseite gegen Wärmeabstrahlung isoliert ist. Dadurch wird die Wärmeabstrahlung auf die Vorderseite fokussiert.
    Wird die Wärme auch nach hinten abgestrahlt, sollte man das Gerät möglichst weit in den Raum stellen, damit die Wärmeenergie komplett genutzt werden kann. Einfach an die Wand zu stellen, würde bedeuten, dass die Abstrahlwärme ungenutzt verloren geht.