Lebensgefahr durch Wartungspfusch bei der Gasheizung

  • Jeder Besitzer einer Gasheizung oder Gas-Etagenheizung kennt es:
    1x im Jahr kommt der Schornsteinfeger und überprüft, ob die Abgaswerte korrekt sind.


    Zur Messung durchstößt er am Abgasrohr das kleine "Schornsteinfeger-Siegel" mit der Messsonde, misst die Werte und klebt ein neues Siegel auf, das das Loch wieder gasdicht verschließt.


    1x im Jahr kommt eine Firma, die die Heizöfen reinigt, auf Defekte überprüft und ggfs. Abgaswerte neu einstellt.
    Zur Messung benutzt man die gleiche Öffnung im Abgasrohr und verschließt sie später wieder mit einem ähnlichen Siegel.


    Jetzt kommt der Pfusch, der lebensgefährlich ist:
    Wenn die Wartungsfirma keine Siegel hat und/oder daran sparen will ...
    dann durchstoßen sie das Siegel nicht, sondern reißen es einfach ab und kleben das abgerissene Siegel nach der Messung wieder drauf.


    Die Siegel sind extra so konzipiert, dass sie nur einmal wirklich gasdicht schließen und halten... schließlich ist es ein Siegel und nicht irgendein x-beliebiger Aufkleber.


    Das wiederaufgeklebte alte Siegel kann sich wieder lösen. Dann dringt dann beim Betrieb der Heizung tödliches Kohlenmonoxid in den Raum ein.
    Man kann also durch so einen Pfuscher sein Leben verlieren !!!


    Hierzu gibt es drei Ratschläge:
    1) Zuerst Wartungsfirma beauftragen und danach erst den Schornsteinfeger
    2) Wenn die Wartungsfirma erst nach dem Schornsteinfeger kommt, darauf bestehen, dass ein neues Siegel mitgebracht und angebracht wird.
    3) In jedem Fall vor Inbetriebnahme der Heizung kontrollieren, ob die Siegel wirklich fest haften.
    Falls nicht: Bei Wartungsfirma und/oder Schornsteinfeger ein neues Siegel anfordern.



    Lasst die Finger weg von "Selbermacher-Tipps".
    Es geht um euer Leben .. oder wollt ihr in der Heizsaison an den Abgasen eures Gasofens ersticken ?



    PS:
    Dieser Beitrag entstand dadurch, dass wir der Wartungsfirma während der Arbeiten "über die Schulter schauten". Ohne das wären wir nie auf die Idee gekommen, die Siegel noch einmal zu überprüfen. Die "Schuldfrage" ist also ganz eindeutig geklärt... und 2 von 3 Siegel lösten sich nach 2 Tagen wieder.. erneutes Festdrücken brachte auch keine Änderung.
    Aus Erfahrung wird man schlau(er). Doch es ist besser, man macht diese Erfahrung bevor es zu einem Schaden kommt.

  • Das Thema ist nun schon 8 Jahre alt. Die direkte Kritik hat geholfen. "Finger weg vom frischen Siegel" Zwar kommt immer noch zuerst der Schornsteinfeger und danach erst die Wartungsfirma, aber die Wartungsfirma misst nicht noch einmal nach, was der Schornsteinfeger schon abgenommen hat.


    Die alten Siegel werden vom Schornsteinfeger entfernt und nicht mehr durchstochen und danach kommt ein neues drauf.


    Die Wartungsfirma nimmt den kleinen Ofen auseinander, was wirklich kein Fachwissen erfordert, da man einfach nur das Blechgehäuse nach oben abziehen muss und dann das Ofenrohrstück abnimmt.

    Dann wird einfach der eigentliche Ofen überall abgesaugt und kurz auf Dichtigkeit geprüft. Jetzt wieder Ofenrohr rein und Deckel drauf und schon ist alles fertig.


    Als ich heute Nach jedoch einen Ofen startete, fiel mir ein beißender Geruch auf, der von der Schornsteinseite kam.

    Die Wartungstechniker hatten das Stück Ofenrohr zwar in den Schornstein und unter die Abdeckung gesteckt, jedoch nicht in den eigentlichen Ofen.


    Ca. 10 Zentimeter vom Ofen entfernt, konnte es die Abgase nicht ableiten. Sie drangen ungehindert in den Raum. Das war der beißende Geruch, der mir aufgefallen war.


    Wenn eure "Gas-Einzelbrennstelle" beim Starten Geruch absondert, schaltet sie sofort wieder ab. 

    Schaut nach, ob die Verbindung zum Schornstein richtig und fest sitzt. Falls nicht, strömt von dort tödliches Kohlenmonoxid direkt in den Raum.


    Wenn ihr das Ofenrohr nicht selbst wieder korrekt in den Ofen stecken könnt (es ist dort oft wirklich nicht einmal befestigt, sondern steckt nur lose drin) sagt der Wartungsfirma bescheid, dass sie ihren Fehler korrigieren.


    Die Kosten für Anfahrt und Arbeit hat natürlich die Firma zu tragen. Ohne ihren Wartungsfehler wären sie nicht entstanden. Es handelt sich auch nicht um einen neuen Auftrag, sondern um eine Reklamation.