Am Anfang ist es immer erst relativ schwer, ein gewisses Zeitgefühl zu bekommen, damit man die Noten entsprechend lang anhalten kann.
Hilfsmittel 1: Taktell und Metronom
Zu den Begriffen:
Es sind eigentlich die gleichen Geräte. Nur werden die kleinen Geräte "Taktell" genannt und die großen "Metronom"
Beide Geräte-Arten gibt es längst auch elektronisch. Diese sind auch viel genauer und man kann mit steigendem Fortschritt auch die jeweilige Hilfe reduzieren.
Der gravierende Nachteil der machanischen Geräte ist, dass sie immer exakt waagerecht stehen müssen, da sonst das Pendel nicht gleichmäßig ausschlägt. Dann hört man anstatt einem gleichmäßigen "Tick...Tack...Tick.. Tack" ein "Tick-Tack..Tick-Tack".
Stufe 1
Am Anfang stellt man das Tempo so ein, dass jedes "Tick" für eine Viertel-Note steht.
Schön langsam, damit man durch Üben ein "Gefühl für die Zeit" bekommt.
Wenn das "sitzt", steigert man das Tempo immer ein wenig mehr.
Aus einem "lahm" klingenden.. "Häääääääääns.......cheeeeeeeen.... kleeeeeeeiiiiin" wird nun ein "nur noch langsames".... "Hääns -chen-klein"
Stufe 2
Nun ist es langsam an der Zeit, dass das Metronom nicht mehr jede Viertelnote "anzeigt", sondern dass man lernt, die Zeitabschnitte zwischen den einzelnen "Ticks" und "Tacks" in gleichmäßige Abschnitte einzuteilen.
Wir schalten das Metronom wieder auf "halbes Tempo".
Konzentriert euch jetzt nur auf die Mitte des Pendels und auf das "Klack"
Zählt erst einmal laut mit
1 - 2 - 3 - 4
Wernn ihr das nötige Gefühl bekommen habt, versucht ihr zwischen jede Zahl noch ein "und" zu bekommen.
1-und-2-und-3-und-4-und
Jetzt spielt ihr wieder.... für jede Zahl und jedes "und" spielt ihr einen Ton.
Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton
Es dauert sehr viele Übungsstunden, bis die Töne alle in gleichmäßigem Abstand erklingen. Alle müssen gleich lang und im gleichen Abstand erklingen.
Wenn ihr das geschaft habt, seid ihr bereit für die nächste Stufe.
Stufe 3
Wir wollen ja nicht immer auf das Metronom achten müssen. Schließlich wollen wir ja muszieren.. und die Musik selbst hat man auf Papier (als Noten,Text,Tabulatur,Akkorde usw...)
Die Augen müssen also "weg vom Metronom".
Dreht euch so vom Metronom weg, dass ihr es nicht mehr sehen könnt.
Jetzt wird es wieder schwerer, weil ihr euch daran gewöhnt habt, dass eure Augen euch beim "Rechnen" helfen.
Macht wieder die gleiche Übung wie am Anfang:
Immer wenn ihr ein "Klack" hört. zählt ihr laut mit:
1 - 2 - 3 - 4
Wernn ihr das nötige Gefühl bekommen habt, versucht ihr zwischen jede Zahl noch ein "und" zu bekommen.
1-und-2-und-3-und-4-und
Jetzt spielt ihr wieder.... für jede Zahl und jedes "und" spielt ihr einen Ton.
Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton-Ton
Und ? Klingen die Töne jetzt alle wieder so gleichmäßig wie vor dem Wegdrehen ? Wenn ja.. Super !! !
Falls noch nicht, müsst ihr noch etwas weiter üben.. keine Bange "das wird schon".
Durch diese Übungen trainiert ihr euer Gehirn, damit es ein gleichmäßiges Zeitgefühl bekommt.
Irgendwann später, werdet ihr das Metronom nicht mehr benötigen, weil euer Gehirn gelernt hat, eine "Tempovorgabe" weiter zu führen.
Wenn ihr Musiker "anzählen" hört:
1, 2, 3, 4 (oder Ähnliches) dann ist das nur die "Tempo-Gleichschaltung" aller Musiker.
Das Gehirn hat gelernt, innerhalb dieser kurzen Zeit, ein Tempo aufzunehmen und kontinuierlich weiter zu führen.
Man braucht kein Metronom, Rhythmusgerät oder Schlagzeug mehr. Das eigentliche "Tempomessen" findet im Kopf statt.
Nur dieses (durch Üben erlernte) gleichmäßige Tempo, macht es auch möglich, dass ein Schlagzeuger auch einmal ein "Solo hinlegen" kann, ohne dass die anderen Musiker gleich "aus dem Tritt kommen".
Das Tempo läuft weiter.. und wenn der Schlagzeuger sich einmal "verschlägt" macht es auch nichts aus .. der Rest der Gruppe weiß auch so, wann es weiter geht.
"Tick .. Tack... Tick ... Tack" Das Gehirn zählt weiter.
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