richtiges Schuhwerk bei Gartenarbeiten

  • Wenn man Schuhwerk + Gartenarbeiten nennt, denken viel Menschen gleich an "Gummistiefel".


    Gummistiefel sind gut ...
    ... wenn man im Wasser steht oder es mit Schlamm zu tun hat. Wer also seinen Teich oder Feuchtbiotop bearbeiten muss, für den führt kein Weg um die Gummistiefel herum.
    Die glatte, durchgehende Oberfläche ohne "Ecken und Kanten" lässt sich sehr schnell wieder reinigen und das Material sorgt für Wasserdichtigkeit... leider auch wenn Wasser von oben hinein schwappt .. dann hat man das Feuchtbiotop IM Stiefel *lach*


    Die grob strukturierte Sohle gibt mehr Halt auf Erde und Unebenheiten als die glatte Sohlenstruktur eines Straßenschuhs.
    Oft genug wird dieser positive Effekt aber dadurch aufgehoben, dass die Sohle relativ unflexibel ist.
    Sobald das Profil mit Erde "ausgefüllt" ist, gibt die Sohle kaum mehr Halt als die eines Straßenschuhs. Man hat dann fast schon eine "Rutschfläche", die keinerlei Halt mehr geben kann.
    Das mit dem Ausfüllen ist ganz normal. Bei speziellen Schuhen ist die Sohle aber flexibel, so dass sie sich bei jedem Schritt wieder etwas öffnet und der Dreck wieder freigegeben wird = sozusagen ein "eingebauter Sohlenreinigungseffekt"


    Leider gibt es keine Normen für die Durchtrittsfestigkeit der Sohlen. Sie sind zwar dicker als die normaler Straßenschuhe, jedoch genügt die Stärke oder Durchtrittfestigkeit oft nicht, um z.B. vor rostigen Nägeln zu schützen.
    Gummistiefel sind also "ein Fall für 's Grobe", aber es darf eben nicht "zu grob" werden.


    Gummistiefel werden schon lange nicht mehr nur aus "Gummi" hergestellt, sondern es handelt sich in der Regel eher um Weichkunststoffe.
    Da die Hersteller oft genug genschädigende Weichmacher benutzen, sollte man auch in Gummistiefeln immer Socken/Strümpfe tragen um die Gesundheitsbelastung möglichst gering zu halten.



    Besser als Gummistiefel sind fast immer Arbeitsschuhe, die für den gewerblichen Bereich vorgeschrieben werden.
    Da Gummistiefel mittlerweile auch nicht mehr nur "nen Appel und nen Ei" kosten, ist das Kostenargument also fast schon hinfällig.


    Der Vorteil von normalen Arbeitsstiefeln sind:
    - Durchtrittsfeste Sohlen = Bieten auch Schutz gegen Nägel und anderes Sptzes am Boden
    - öl- und lösungsmittelresistente, rutschfeste Sohlen
    - elastische Sohlen, die dadurch ein besseres/natürlicheres Gehen fördern und einen "Selbstreinigungseffekt" haben
    - höherer Schutz auch bis in Knöchelhöhe (Dickeres Material als bei Gummistiefeln)
    - längere Haltbarkeit bei Beschädigungen durch stabileres Obermaterial
    - besserer Halt im Knöchelbereich und damit auch Schutz vor Umknicken
    - Die Herstellung von Arbeitsstiefeln unterliegt bestimmten Normen. Mit eine der höchsten Normen ist die Schutzklasse 3 (S3). Man kann also sicher sein, dass die, in der jeweiligen Schutzklasse vorgeschriebenen, Mindest-Normen eingehalten werden.


    Die Nachteile von Arbeitsstiefeln sind:
    - strukturierte Oberfläche (Nähte usw.) = Sie lassen sich deshalb auf der Oberfläche nicht so schnell/gut reinigen
    - Schutz nur bis in Knöchelhöhe (halbhohe Arbeitsstiefel)
    - feuchtigkeits- aber nicht wasserdicht = nicht geeignet zum Arbeiten im Wasser
    - Das Oberflächenmaterial bedarf Pflege, da es oft aus Leder oder lederähnlichem Material hergestellt ist.


    Dieser Vergleich betrifft KEINE Arbeitsschuhe. Sie bieten weniger Halt, da der Knöchelschutz und Unterstützung fehlt.
    Diese "paar Euro zusätzlich" (im Vergleich zu halbhohen Arbeitsstiefeln) sollte man also doch lieber investieren.