Heizöl-Kauf

  • Wenn es auf den Winter zugeht, denken viele Hausbesitzer auch daran, dass man doch mal wieder etwas Heizöl einkaufen könnte.
    Leider sind sie nicht allein .. was dann auch dazu führt, dass der Heizölpreis steigt.


    Jetzt heißt es, rechtzeitig handeln:


    Preise nachfragen
    Zuerst einmal in der eigenen Region nach den aktuellen Preisen fragen. 1 Cent Unterschied können am Ende schon zig Euros ausmachen.


    Die "richtige Sorte" kaufen
    Die Mindestanforderung für Heizöl ist in Normen festgelegt. "Schlechtes Heizöl" gibt es deshalb nicht.
    Sogenannte "Premium-Heizöle" sollen (angeblich) besser verbrennen oder sogar beim Sparen helfen. Das wird nur durch Beimischungen (Additive) erreicht. Additive sind jedoch relativ teuer.


    Wenn die eigene Heizung auch mit "normalen Heizöl" die vorgeschriebenen Werte einhält, gibt es eigentlich keinen logischen Grund, weshalb man eine "bessere Verbrennung" benötigt. Wenn der eigene Heizkessel aber schon am Grenzwert ist, sollte man eher an eine Wartung oder Neuanschaffung denken... denn mit einer besseren Verbrennung kann man so etwas nur hinauszögern ... und eigentlich ist es auch nur "Augenwischerei". Irgendwann wird die Modernisierung sowieso fällig. Die hat dann aber auch eine noch bessere Verberennung und ist auch automatisch oft sparsamer als die Altanlage.


    Wenn es nur ums Sparen geht, sollte man doch einmal den Taschenrechner hervorholen und nachrechnen.
    Wie viele Prozentpunkte soll man angeblich mit dem Premium-Heiöl sparen ?
    Rechnet ganz genau die Einsparung für euer Haus aus .. in Euro und Cent. Wenn das Ergebnis so hoch ausfällt, dass der Mehrpreis geringer ist, nur dann lohnt es sich wirklich.



    Zusammenschließen
    Auf Dörfern ist es immer noch üblich, dass mehrere Hausbesitzer gleichzeitig einen "Tanker" bestellen. Für das Heizölunternehmen ergibt sich dadurch eine Einsparung, dass sie innerhalb weniger Stunden eine komplette Ladung verkaufen kann.. ohne immer wieder lange und zeitintensive Anfahrtswege haben zu müssen.
    So kann man gemeinsam eine größere Menge einkaufen und profitiert auch von den besseren Preisen.


    Handeln
    Nachdem man zum Beispiel den Preis für 15.000 Liter erhalten hat, sollte man ruhig ein Gegenangebot einholen. Mit diesem Gegenangebot "in der Hand" sollte man seinen Lieferanten fragen, ob er vielleicht noch "etwas am Preis machen kann"


    Sofort reagieren
    Wenn der bestmögliche Preis gefunden ist, sollte man sofort alles "wasserdicht" machen. Die Angebote sind oft nur an den jeweiligen Tag gebunden bzw. nur wenige Tage gültig. Später wird es eventuell teurer.



    Geduld haben
    Der Händler selbst bedingt sich oft noch eine Lieferzeit von bis zu mehreren Wochen aus. Sein Hoffen und Ziel ist es, dass der Preis bis dahin vielleicht noch sinken könnte = dadurch könnte er dann noch etwas mehr verdienen.
    Nicht sauer sein.. denn: Wenn der Preis nur noch steigt, ist es allein das Risiko des Händlers. Wenn ein schriftlicher Kaufvertrag für eine bestimmten Literpreis abgeschlossen wurde, muss er sich auf jeden Fall daran halten .. selbst wenn der Preis auf das Doppelte steigen sollte.


    Für den Käufer ist es kein Risiko.
    Er hat "seinen Preis" und viel länger warten, dass es vielleicht nochmal billiger werden könnte, ist oft genug nur ein Trugschluss.. der in der Regel "nach hinten losgeht". Wenn der Preis dagegen wirklich noch einmal runter geht, dann ist die Einsparung oft nur marginal, da man oft genug nicht die nötige Abnahmemenge hat, dass es sich spürbar bemerkbar machen könnte.
    Für den Händler ist es eine Möglichkeit, dass er das Heizöl vielleicht um einen 1/2 Cent günstiger bekommen kann = durch die Riesen-Menge lohnt es sich für ihn, etwas "Lotto zu spielen" .. wenn er gewinnt.


    Darauf achten, dass die Tankuhr auf Null gestellt ist
    Nur dann ist sichergestellt, dass man auch nur die liter bezahlen muss, die man auch bekommen hat. Wenn der Fahrer sich aus diversen Gründen weigert, notiert den Zählerstand und lasst ihn euch vom Fahrer unterschreiben.


    Es darf nicht schäumen
    Wenn im Schauglas Schaum zu sehen ist, tankt man Luft = der Zähler dreht sich auch dann, wenn nur wenig Heizöl fließt. Man bekommt also sozusagen 1/2 Liter für den Preis eines ganzen Liters.. teure Luft.
    Die Pumpe muss in einem solchen Fall übrigens automatisch abschalten.


    Auf dem Lieferschein alles notieren (lassen)
    Zählerstand vorher + nachher
    Nummernschild des Tankwagens
    Unterschrift von Fahrer + Empfänger des Heizöls


    Rechnung
    Vergleicht den Lieferschei mit der Rechnung. Stimmt die Literzahl ? Stimmt der Preis ? Falls nicht, sofort reklamieren.


    Der "Gutschein-Trick"
    Es gibt den oft benutzten "Trick" dass man einen Gutschein für ein Premium-Produkt erhält. Z.B. bekommt man dann beim nächsten Tanken 50 Liter vom Rechnungsbetrag abgezogen .. ABER ...
    Der Gutschein ist eben offiziell nur gültig wenn man beim nächsten Mal auch das Premiumprodukt bestellen würde.


    Nachrechnen: Lohnt es sich wirklich , nur wegen dem Gutschein das teuerere Heizöl zu bestellen ?
    Angenommen, man würde normalerweise 2000 Liter Heizöl zum Preis von 0,85 Euro pro Liter bestellen.
    Das Premiumprodukt soll nun aber 0,87 Euro pro Liter kosten.


    Der "Normalsprit" kostet dann also 1.700 Euro, während der "Premium-Sprit" 1.740 Euro kosten würde.
    Man bekommt dann 50 Liter "geschenkt" und spart dadurch dann 43,50 Euro.
    Bei der geringen Menge von 2.000 Litern lohnt es sich also: Das "ach so große Geschenk" beträgt 3,50 Euro.
    Dafür hat der Händler aber auch fast schon eine Garantie, dass der Kunde auch im nächsten Jahr wieder bei ihm kauft .. nur weil er den Gutschein einlösen will.


    Der "Schuss geht nach hinten los", wenn man eine größere Menge an Heizöl benötigt und/oder ein anderer Händler auch ohne Gutschein schon bedeutend günstiger ist... und hier zählt dann jeder einzelne Cent: 1 Cents Unterschied sind pro 1000 Liter 10 Euro.


    Genaues Nachrechnen ist also nötig und je mehr Liter man (gemeinsam) einkauft, desto eher kann man vielleicht Gutscheine ignorieren, die ja eigentlich nur Kundenbindungsinstrumente sind ... und im obigen Beispiel gerade mal 2,5% Nachlass ausmachen würden. Ein Prozentwert, den man garantiert auch als Skonto heraushandeln könnte ?


    Der "Gutschein-Gegentrick"
    Trotzdem man nur das normale Heizöl kaufen möchte, sollte man trotzdem versuchen, einen vorher erhaltenen Gutschein einlösen zu wollen. Umfragen in den letzten Heizperioden haben gezeigt, dass viele Händler den Gutschein auch dann akzeptieren wollen, wenn man nicht die auf dem Gutschein erwähnte Sorte gekauft hat.


    Wenn der Händler den Gutschein also trotzdem akzeptiert, erhält der Verbraucher wirklich noch einen zusätzlichen "Treue-Bonus", der sich für ihn rentiert.


    Bearbeitung 13.10.2012 by "Ratgeber":
    "Gutschein-Gegentrick" hinzugefügt

  • Heute einmal etwas, auf das man beim telefonischen Bestellen achten sollte.


    Vor einiger Zeit habe ich wieder einmal die Preise im Internet verglichen und dann eine Firma, die mir gefiel, telefonisch gefragt, ob sie mir den gleichen Preis anbieten kann.

    Der Angestellte bestätigte mir den gleichen Preis und erhielt den Lieferauftrag.


    Als ich viel später die Abrechnung zu Gesicht bekam, stellte ich fest, dass der vereinbarte Preis zwar eingehalten worden war. Statt des bestellten "Premium" war jedoch nur "Normal" getankt worden.

    Da ich beim Tanken nicht dabei war und alles korrekt quittiert worden war, war eine spätere Reklamation nicht mehr möglich.

    Der Händler hatte also den vereinbarten Preis für ein hochwertiges Produkt bekommen und ein minderwertiges geliefert.


    Wenn also der Tankwagen kommt, achtet ganz genau darauf, welches Heizöl getankt werden soll. Nicht bestelltes Heizöl wird nicht angenommen und auch nicht quittiert.


    Wenn die falsche Betankung nicht vorher schon bemerkt wird, sondern erst nachdem man quittieren soll, gibt es auch keine Quittung/Unterschrift !

    Die Unterschrift bestätigt eine ordnungsgemäße Lieferung. Diese ist nicht erfolgt, also wird auch nichts unterschrieben.


    Nach der Fehlbetankung muss natürlich das falsche Heizöl wieder abgepumpt werden. Das ist teuer und aufwändig. Gleichzeitig kann man es ja eigentlich nicht mehr erneut verkaufen, da es mit anderem Heizöl gemischt ist.


    Man wird den "Dreck" also nicht mehr loswerden. Hier sollte man dem Händler dann den Vorschlag machen, dass man sich auf einen neuen Preis einigt:

    "Premium" kostet mehr, weil es angeblich sauberer verbrennt und man weniger verbraucht. Das muss man beim Verhandeln dann eben auch berücksichtigen.

    Der Umkehrschluss lautet: "Normal" verbraucht mehr und verbrennt nicht so sauber.

    Also ist vom Preis des "Normal" noch ein "Mehrverbrauch" und ein "Verschmutzungsfaktior" abzuziehen. Unter 10% Nachlass würde ich darauf bestehen, dass dann eben das nicht bestellte Heizöl wieder abgepumpt wird. Der Händler wird es sich gut überlegen, ob er sich darauf einlassen wird. 10% sind für ihn billiger als Abpumpen.


    "Mein Händler" wird keinen Lieferauftrag mehr erhalten, da das Vertrauen, dass eine ordnungsgemäße Lieferung erfolgen wird, verloren gegangen ist.


    "Premium" abrechnen und "Normal" liefern, ist für mich Betrug. Hätte er wenigstens "Normal" abgerechnet, hätte ich es noch als Irrtum sehen können.