Wenn das Rechnergehäuse oben warm wird, herrscht höchste Alarmstufe !
So ziemlich das billigste Teil in einem Rechner ist ausgefallen und/oder ist kurz davor endgültig den Betrieb einzustellen: Der Netzteil-Lüfter
Wenn die CPU das Kleinhirn des Rechners ist - das für das Denken/Rechnen zuständig ist - dann ist das Netzteil das eigentliche Herz des Computers. Es versorgt alle Komponenten mit exakt der benötigten Strommenge und hält sie damit am Leben.
Wenn das Netzteil überhitzt, wird es auf kurz oder lang ausfallen.
Beim Ausfall kann/wird auch die Stromversorgung betroffen = es kann dazu führen, dass das Mainboard/Hauptplatine zu viel Strom bekommt und dadurch dann wieder diverse Kompontenten mir einer Überspannung versorgt. Passiert dieses, kann man den PC in der Regel "in die Tonne treten".
Eine Reparatur müsste mit einem neuen Netzteil + neuem Mainboard beginnen. Danach muss jede einzelne PC-Hardware geprüft und ggfs. ersetzt werden.
Damit das Netzteil nicht überhitzt, sind im Netzteil sowohl Kühlkörper als auch ein relativ großer Lüfter eingebaut. Der Lüfter ist immer auf Dauerbetrieb geschaltet, weil das Netzteil eben immer Wärme produziert.
Der Lüfter saugt aber nicht nur die Warmluft des Netzteils ab, sondern führt auch die Abwärme der anderen Komponenten nach Außen.
Dadurch, dass er die Innenluft ansaugt, saugt er natürlich auch noch den Staub ins Netzteil hinein.
Dieser lagert sich zum größten Teil im Netzteil ab, weil die Bauteile des Netzteils direkt im Luftstrom stehen.
Auf Dauer werden dadurch fast alle Bauteile eines Netzteil mit einer dicken und wärmeisolierenden Schicht überzogen.
Damit hierdurch aber nicht das Netzteil direkt überhitzen kann, werden deshalb Netzteile "auf dem Kopf herum" eingebaut:
Die Komponentnen befinden sich oben und der Staub kann herabfallen und durch den Lüfter nach außen befördert werden.
Einer, der aber alles "abbekommt" ist der Lüfter.
Er läuft durchgehend undfeinster Staub kann sich in die Mechanik setzen. Auf Dauer wird deshalb jeder Lüfter ausfallen.
VORSORGE
- Rechner innen regelmäßig reinigen
Nicht nur den Staub mit Presslusft aufwirbeln. Damit bewirkt man genau das gegenteil: Noch mehr Staub kommt ins Netzteil hinein.
Mit einem Pinsel lösen und danach den Dreck absaugen / aus dem Gehäuse herauskippen
- Pressluft von INNEN ins Netzteil blasen
Ganz wichtig ist es, die Pressluft von innen und nicht von außen über den Lüfter hinein zu blasen. Damit löst sich der Staub von den Komponenten und man bläst ihn oft direkt nach außen.. durch den Lüfter hindurch.
Gleichzeitig löst man damit aber auch den Staub auf der Rückseite des Lüfters.
Bei einer solchen "Pressluftaktion" sollte man besser gleichzeitig einen Staubsauger vor die Lüfteraußenseite halten.
FEHLER-BEHEBUNG
Zuerst einmal schaut nach, ob der Lüfter sich direkt nach dem Einschalten des Rechners dreht. Wenn ihr seht dass er nur widerwillig den Dienst aufnimmt oder es entstehen immer wieder "röhrende Geräusche" = er wird in Kürze völlig ausfallen. Man muss sich also schon auf eine Reparatur/Austausch vorbereiten.
Immer mal wieder Hand vor den Lüfter halten.. das gehört dann schon zur reglemäßigen Kontrolle.
Wenn der Lüfter aber garnicht dreht .. dann ist "Panik angesagt"
Ihr könnt versuchen, ihn mit einem Holz- oder Plastikstäbchen anzuschubsen, damit er wieder zu Drehen anfängt.
Keinesfalls Metallisches und/oder anderes leitendes Material nehmen.
Dieses Anschubsen ist keine Dauerlösung. Er kann und wird immer wieder "festgehen" = stehenbleiben.
Wenn der Lüfter sich nicht mehr dreht und auch Anschubsen nicht mehr hilft, muss der Rechner SOFORT abgeschaltet werden.
Jetzt droht eine Überhitzung des Netzteils, die auch zu einem Brand führen kann.
So ein Netzteil-Lüfter kostet kaum was.
Korrekte Amessungen und technische Werte, oft genug sind sie auch schon mit Steckern versehen, damit man nicht rumlöten muss.
Dann noch darauf achten, dass man auch die passenden Schrauben mit dabei bekommt, weil die Gewinde nicht genormt sind.
Der Austausch ist eigentlich keine Herausforderung:
- Netzteilstecker ziehen und einige Stunden warten
- Den Ein- / Aus-Schalter des Rechners mehrmals betätigen, damit die Elkos entladen werden
- schrauben, schrauben, schrauben
- alle Stecker innerhalb des Rechners ziehen
- Gehäuse öffnen <<---- und das ist in der Regel NICHT ERLAUBT
- Stecker des defekten Lüfters abziehen
- alten Lüfter herausnehmen
- Netzteil innen reinigen
- Neuen Lüfter einsetzen und anschließen
- Gehäuse schließen, zusammenschrauben und dann wieder alle Stecker anschließen und den Rechner schließen.
ABER: Im Netzteil führen viele Bauteile noch lange nach dem Abschalten sehr hohe Spannungen. Die können durchaus tödlich sein, wenn man die Bauteile irrtümlich berührt. Wenn auf den Netzteil eine Warnung steht: Beachtet sie genauestens !!!!
Ich kann keine Verantwortung für euer Handeln übernehmen. Die Anleitung ist nur für die Leser gedacht, die "etwas Ahnung von Strom" haben
Für alle anderen Leser gilt:
Wenn der Netzteil-Lüfter nicht mehr dreht, baut das komplett Netzteil aus.
Geht in den nächsten PC-Shop und lasst euch ein passendes neues Netzteil verkaufen.
NICHT im Internet auf die Suche gehen, wenn ihr den defekten Rechner dazu benutzen müsstet.
Ihr wisst nämlich nicht, wann euer Rechner "Funken schlägt". Bringt ja nix, wenn ihr auf der Suche nach einem Netzteil seid und dann direkt einen komplett neuen Rechner braucht.. oder ?
PS:
Warum gerade jetzt dieses Thema ?
Rund 5 Jahre nach dem Rechnerbau ist der Netzteil-Lüfter nun endgültig "festgefressen" gewesen. Anschubsen half nichts mehr. Ein "neuer" Lüfter musste her. Zum Glück hatte ich es schon vor einigen Monaten bemerkt und mir aus einem uralten Rechner das nötige Ersatzteil "gesichert". Erfahrungsgemäß wird dieser gebrauchte Lüfter nun wieder für einige Jahre reichen .. bis der PC wieder mal lautstark protestiert "Lüfter hat Problem. An neuen denken" *g*
Die Reparatur hat gerade mal 15 Minuten gedauert.. wobei 5 für die Reinigung des Netztels drauf gingen und die restlichen 10 Minuten für Suchen nach dem Ersatzteil und für die eigentliche Reparatur. Es geht also "ruck-zuck".
Bearbeitung 21.04.2012 by "Ratgeber":
Nützlichen Hinweis aus der Antwort von "west" zum Entladen der Elkos hinzugefügt
22.04.2012: Nachkorrektur