Wie hoch ist die Zahl der Computer-Viren ?

  • Als in den 1980er Jahren endlich vom "Personal Computer" die Rede war, gab es viele Chefs, die meinten

    Zitat

    "Da steht Personal drauf. Das ist nichts für den Chef"

    :loool:


    War natürlich Blödsinn, aber als es mit dem Computern begann, war Englisch eben noch nicht als reine Techniksprache üblich.
    "Personal" konnte also wirklich noch für Mitarbeiter stehen .. bedeutet aber In Wirklichkeit "persönlich".
    "Personal Computer" = "persönlicher Computer".. auch für Chefs. :thumbsup:


    Eigentlich dauerte es dann auch nicht mehr lange, bevor die ersten Schadsoftware programmiert wurde.
    Anfangs waren es einfache bat-Dateien, mit denen man einfach einen Steuerbefehl so schrieb, dass betriebssysteminterne Programme einen bestimmten Arbeitsablauf begannen.
    Ursprünglich waren es also sogar nützliche Befehlszeilen, die die Arbeit vereinfachen konnten.


    Wenn jedoch ein Scherzbold schreibt "Mit diesem Programm wird dein PC so schnell wie nie zuvor"
    ... den Programmnamen nicht sagt (oder ihn im sichtbaren Bereich abändert) und der Nutzer einfach nur vertrauensselig ist ... dann wird aus einem nützlichen Programm ein Virus = Malware = Schadsoftware.


    Hinter dem "schönen Versprechen", steckt einfach nur ein Befehl, die komplette Festplatte zu löschen.
    Naja und ein Lüge war es ja nicht: Wenn nichts auf der Festplatte ist, beschränkt sich alles was der PC kann, allein auf die Bootsequenz des BIOS. Und schneller geht es ja nicht *lach* :D

    Man kann auch heute noch völlig veraltete Befehle nutzen, um ein Computersystem zu schädigen
    .
    Wenn das Betriebssystem jeden Befehl, ohne Rückfrage beim Nutzer, ausführt, nutzt auch das beste Anti-Mal-Ware-Programm nichts mehr.
    Der Befehl selbst ist keine Schadsoftware und wird deshalb auch nicht als Solche erkannt.
    Es kann also sein, dass das Betriebssystem "still und leise Harakiri begeht" ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt.
    Das "böse Erwachen" folgt dann beim nächsten Neustart :loool:


    Jetzt noch ein schönes Icon dazu erdacht, damit jeder "Dösel" auch drauf klickt und der "Erfolg ist gesichert" :rolleyes::P;)



    Durch Verschleierung wurde aus einer Nützlichkeit ein Schädling.


    1995 gab es gerade mal 5.500 bekannte Viren.
    Damals brauchte man noch keinen Virenscanner oder Ähnliches, wenn man vorsichtig arbeitete und einfach vor jedem Klick die Konsequenz bedachte: "Ich will nichts installieren und trotzdem erscheint statt einem Bild eine andere Datei = Virus"


    1996 gab es schon 7000 Computerviren.
    Das bekannteste Virus war damals "Michelangelo". Er verbreitete sich auf Datenträgern aller Art - ja sogar durch Originalsoftware der Hersteller.
    http://www.welt.de/print-welt/…viren-weltweit-aktiv.html
    Der Artikel erschien übrigens damals in der Tagesausgabe der Zeitung. Online-Zeitungen gab es damals faktisch noch nicht.


    Allgemeine Informationen über Virenschutz & Co. wurden auf Vorträgen verbreitet und standen daher eher "Spezialinteressierten" zur Verfügung.
    Hier mal ein Vortrag, der zeigt, wie amn aus damaliger Sicht die Bedruhung sah und was man dagegen tun kann.
    http://www.virushelpmunich.de/konferenz/makro.htm



    März 2001: Es werden 61.069 von Sophos gemeldet
    http://www.heise.de/tp/artikel/9/9209/1.html


    2004 : "Sasser" verbreitet sich, entwickelt und verbreitet durch den Azubi einer Siocherheitssoftware-Firma
    http://www.macwelt.de/artikel/…elt_sicherheitssoftware/1


    2006 empfindet man die Zahl existierenden Virenprogrammen noch als "nicht viel"
    http://www.cosmiq.de/qa/show/6…le-Computerviren-gibt-es/


    Januar 2008 gibt es schon 8 Millionen Viren
    Pro Monat waren 600.000 hinzu gekommen
    http://www.chip.de/news/Epidem…en-weltweit_29978454.html



    Im Januar 2009 berichtet die AV-Test GmbH aus Magdeburg, dass es schon 20 Mio Viren gibt. Allein im Jahr 2008 sind jeden MONAT 1 Million neue Viren hinzu gekkommen. http://www.verivox.de/nachrich…onen-gestiegen-38878.aspx


    Wie man "mathematisch korrekt" errechnen kann, wie viele Viren es gibt, hat die http://www.acdca.ac.at/ einmal als PDF veröffentlicht (CC-Lizenz) d0511_virenwachstum.pdf
    Die Datei zeigt auch sehr gut, mit welche neuen Technologien die Verbreitung von Viren & Co besonders gefördert wurden.


    März 2009: Täglich 25-30.000 neue Viren
    http://www.netzeitung.de/internet/sicherheit/1306538.html


    Januar 2011 berichtet die AV-Test erneut: 50 Millionen Viren
    http://www.shortnews.de/id/873…llionen-Viren-registriert


    Würde man die Zahl aus dem Jahr 2009 weiter rechnen, wäre man auf einen Zuwachs von 21,9 Millionen gekommen = rund 42 Mio. Der tatsächliche Zuwachs war also um rund 20% höher als in den Vorjahren


    2012 - aktuelle Gegenwart
    Die Updates der Sicherheitsfirma Avira weisen allein für den gestrigen Freitag 11.05.2012 einen Zuwachs von 2.669 neu erkannter Malware auf. Eigentlich nicht besonders viel.
    Symanthec, eine andere Sicherheitsfirma, zeigt in seinem PDF-Dolument http://go.symantec.com/spam_report auf, in welchem Ausmaß die Gefahr durch Malware und Spam in der letzten Zeit immer weiter zugenommen hat.


    Hier werden auch Länder genannt, aus denen heraus Malware mit am Häufigsten verbreitet wird. Man sollte dabei aber nicht vergssen, dass wir selbst auch in diversen Warnungen vor Mails, immer wieder auch Server aus den Niederlanden stießen, die jedoch auf Verursacher aus dem Ostblock verwiesen.
    Das Verbreitungsland ist also nicht gleichbedeutend mit dem Land, in dem die Malware entsteht ud/oder wohin die Gelder fließen


    Die Schädigung von Computern steht längst nicht mehr im Vordergrung.
    Beim Programmieren von Schadsoftware geht es schon lange nur noch um den Nutzen, den man aus dem Schädling ziehen kann = es geht ums "bare Geld"


    Allein mit der Malware " Der Rechner ist blockiert und zeigt "offizielles Schreiben" von Polizei, BKA, GEMA, GVU usw. "
    haben die Entwickler 2 Millionen Dollar pro Jahr verdient. Die Verursacher sitzen im Knast ... die Malware verbreitet sich trotzdem noch weiter. Das auch dadurch, dass andere Programmierer sie so umarbeiten, dass das Geld jetzt auf ihre Konten fließen soll.



    Wieso ist dieser Artikel entstanden ?
    Eigentlich wollten wir nur aufzeigen, dass Antivirenprogramme immer wichtiger werden. Wir hatten nach einer eindeutigen Zahl gesucht - wie Jeder, der durch eine Suchmaschine später auf dieses Thema geführt wird.
    Wir haben einige Jahresinfos gefunden, stießen auch auf Links zu bereits vorhandenen Auflistungen. Leider handelte es sich nur noch um tote Links, so dass wir nicht einfach lesen konnten, sondern die gleiche Arbeit noch einmal machen mussten.


    Als Folge daraus entstand eben dieses Thema. Auch hier werden die Quellen-Links vielleicht irgendwann einmal auf nicht mehr vorhandene Seiten führen. Sie dienen auch nur als Hinweis, von wo wir unsere Infos haben. Die nötigen Fakten befinden sich im normalen Text


    Wer wissen will, wie die diversen Viren-Arten arbeiten und auf welche Art sie sich verbreiten können, sollte ruhig mal bei http://de.wikipedia.org/wiki/Computervirus vorbeischauen.
    Nicht vergessen: Die Infos veralten. Für später gleich eine Kopie ziehen, damit man danns ehen kann, was sich verändert hat (oder in den entsprechenden Versions-Logbüchern nachsehen)



    Ganz wichtig:

    Ich benutze als zusammenfassenden allgemeinen Begriff für "Schadsoftware" nicht den korrekten Begriff "Malware", sondern das Wort "Virus". Sachlich ist das falsch, weil ein Virus nur eine einzige Art von Schadsoftware ist. .
    Ich mache es aber weiterhin, weil der Begriff sehr kurz ist .. und Computer-Viren bisher immer Computerschädlinge waren.
    Wenn ich weiß, dass ich mich vor Schädlingen schützen muss, ist es egal aus welcher Richtung sie kommen oder wie sie funktionieren oder heißen... Hauptsache die "elektronische Keule" (= Anti-Malware-Software) war gut genug um den Schädling abzuwehren ;)

  • Altes Thema, aber ich sage trotzdem mal was dazu.


    Ein Kumpel von mir wollte mal seine Informatiklehrerin ärgern.
    Hat ein Programm geschrieben ( in kompilierter Form - also nix .bat Datei, sondern .com bzw .exe - was davon genau, weiß ich nicht mehr ), welches aus der command.com, der io.sys und der msdos.sys ( 3 für den Start von DOS sehr wichtige Dateien , command.com ist der Befehlszeileninterpreter, msdos.sys und io.sys stellen den "Kernel" dar. ) jeweils die letzte Zeile gelöscht hat.


    Aufruf des Programms ganz simpel - eine Zeile in der autoexec.bat


    Statt aber mal zu schauen, was über diese autoexe alles abgewickelt wird, hat Frau Lehrerin immer wieder alle Nase lang nur die 3 genannten Systemdateien neu eingespielt.


    Wieder ein Beispiel für "Man denkt nicht immer an den einfachsten Weg" ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Also ich jedenfalls halte nichts mehr von Antivirensoftware, da damit hauptsächlich nur Geld verdient wird und einem eine Sicherheit zugesprochen wird, die aber nicht haltbar ist. Ein Antivirenprogramm brauchen Benutzer, die ständig irgendein Bling-Bling brauchen, dass ihnen sagt, dass alles "sicher" ist. Das war bei mir aber früher auch nicht anders; es war normal. Man muss halt erstmal darüber nachdenken, und nachdem ich mich dann (damals noch unter Windows) mit Software-Whitelisting befasst hatte, brauchte ich kein Antivirenprogramm mehr. Die ersten Tage waren wirklich komisch weil da einfach keine Software mehr war die einem erzählt, dass alles sicher sei. Richtig eingesetzt schützt Software-Whitelisting aber effektiver vor Malware als irgendein Antivirenprogramm das sagt, dass alles sicher ist obwohl es vielleicht etwas übersehen hat. Man muss sich dann aber natürlich umstellen und einiges beachten, und das ist den meisten wieder aus Bequemlichkeit zu viel.


    Hinweis: Mit Antivirenprogramm meine ich auch wirklich nur die Funktionalität zum Aufspüren von Malware und nicht die ganzen Zusatzkomponenten wie Phishingschutz oder Ähnliches ...

  • Wobei du das Bling Bling unter GNU/Linux auch bekommen kannst - so du das denn gerne möchtest. ;)



    sudo apt-get install clamav



    Aber ganz ehrlich - ich brauch's nicht. ( Auch wenn ich "Software-Whitelisting" zum ersten Mal höre - wenn ich ne SW habe, die ich testen möchte, lass ich sie im Sandkasten spielen - und wenn das über chroot gemacht werden muss ... is mir dann auch piepse. Ne Live-CD erfüllt da aber auch ihren Zweck ;) )

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Wollte man den Betriebssystem-Herstellern glauben , würde man weder bei Mac OS , noch bei Windows , noch bei Linux eine Antivirensoftware benötigen. Schließlich behaupten sie alle , dass ihr System jetzt so viel Schutz eingebaut hat , dass es sicher ist.


    Glauben heißt jedoch auf etwas zu vertrauen , für das es keine Belege gibt.
    NOCH ist es nicht soweit , dass "Software" eine anerkannte Religion ist und s gibt auch genügend Beweise für das Vorhandensein von Malware und von dadurch befallenen Systemen.
    Wer also aus "purem Gottvertrauen" daran glaubt, das es gar keine Sorgen um Malware haben muss (weil er es ja so vorgebetet bekommt) , der hängt einem Aberglauben an.


    Man muss vorsichtig sein und Gegenmaßnahmen ergreifen ... und wenn sie einfach nur aus "einem besonderen Handeln" besteht.

    PS:
    Ich bin gerade mit deaktiviertem Virenschutz hier. Ich weiß , dass dieses Forum regelmäßig durch Google , Norton Safe Web und andere "große Seiten" auf Malware geprüft wird. Wird ein Fund gemeldet, erscheint nicht nur bei mir eine entsprechende Meldung, sondern auch in den Suchmaschineninträgen

  • Wenn ich nicht weiss, was ich tu und was mein Handeln für Konsequenzen haben kann, ist entweder ne VM angesagt, oder Sandboxing, oder ne Live-DVD ( Ich habe Knoppix hier ). ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • hihi
    Wenn du wirklich nicht wüsstest was du tust, HÄTTEST du weder das Eine noch das Andere. Dann würdest du dir auch keine Gedanken darüber machen.


    Habe LIve-CDs sowohl für diverse Win als auch für Linux-Systme .. wobei auch die "Windows-Live-CDs" eigentlich OpenSource-Tools sind.

  • Wat sind die?


    Das lass mal nicht den Gates hören ... ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Sind ja nicht von Microsoft sondern für Windows.
    Es soll auch Leute geben, die es schon einmal geschafft haben, eine Software unter Windows zum Laufen zu bringen , die nicht von Microsoft kommt ... auch wenn es manchmal für ein Gerücht gehalten wird :loool: ;)