Nichts ist einfacher als eine Hecke zu schneiden.
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Schnur gespannt, elektrische Heckenschere geholt, auf die Leiter geklettert,Leiter kommt ins Wackeln, Heckenschere schneidet Schnur durch und danach ins Anschlusskabel, Hobbygärtner strauchelt, fällt die Leiter hernunter und bricht sich das Handgelenk.
Fertig. ... nicht die Hecke, aber der Hobby-Gärtner..wenigstens für die nächsten 6 Wochen
Worauf muss man aber wirklich achten ?
Egal, welches "Gebüsch" man für eine Hecke auswählt..viele Probleme schafft man sich direkt am Anfang.
Setzt man die Büsche zu nah aneinander, so hat man später eine sehr stabile Hecke - die Innen aber fast nur aus Holz besteht.
Die"reine Hecke" befindet sich nur an den Außenseiten.
Der Grund liegt darin, dass ein"Chlorophyll-Wettrennen" zwischen den Büschen beginnt.
Der Busch, der am Höchsten ist, bekommt die meiste Sonne um die Chlorophyllproduktion "anzukurbeln". Deshalb bemühen sich die Büsche,möglichst schnell nach oben zu kommen.
(Dieses Verhalten wird auch in der Forstwirtschaft benutzt um Bäume zu schnellerem Wachstum zu bringen)
Je schneller und höher ein Gehölz wächst, desto eher "vernachlässigt" es die Seitentriebe. Das Ziel (des Busches) ist die Höhe und nicht die Breite.
Der Busch wird also unten fast kahl sein und nur aus Gehölz bestehen.
Versucht man später die Höhe wieder zu reduzieren, so wird man mit einer elektrischen Heckenschere auf verlorenem Posten stehen.
Einige wenige Zentimeter mit einer grünen Deckschicht gehen direkt in starres Gehölz über.
Eine solche Hecke lässt sich Jahre später auch nicht mehr schmaler schneiden. Versucht man es doch, hat man nur noch eine unansehnliche Ansammlung von Gehölz.
Nachdem wir die später mögliche Entwicklung kennen,können wir vorsorgen:
Die Büsche werden regelmäßig gestutzt. So entwickelt sich kein dichtes Unterholz an unerwünschten Bereichen.
Nachdem die Zielhöhe erreicht ist, wird der Haupttrieb gekappt, damit das Höhenwachstum gestoppt wird.
Der Busch wird nun die Kraft in die Seitentriebe legen.
Sind auch diese schon auf das gewünschte Maß gekürzt, gehen alle "Säfte und Nährstoffe" ins Laubwerk. Dadurch wird es immer dichter und trotzdem kann es weiterhin gut bearbeitet werden.
Die Jahre sind vergangen, die Vorplanung hat sich ausgezahlt und irgendwann ist es auch vorbei mit dem "mal eben Hecke schneiden".
Dann artet es in Arbeit aus.