Höchster Spritpreis aller Zeiten - Mineralölfirmen kassieren ab.

  • Als ich am Samstagabend noch schnell zur Tankstelle ging, dachte ich, ich sehe nicht richtig:
    1,72 für E10 und 1,76 für Super und 1,82 für Super Plus.


    Die Medien berichten aber, dass das überall in Deutschland so war.
    Am Freitag lag der Preis aber um satte 10 Cents niedriger und auch heute war er wieder auf diesem Stand.


    Die Mineralölkonzerne argumentieren damit, dass der Euro so schwach ist und dass der Erdölpreis so hoch gegangen ist.


    Schaut auf die Grafik und ihr seht, dass der Preis pro Barrel (in USD) relativ niedrig ist

    http://www.tecson.de/oelweltmarkt.html


    Schaut jetzt auf den Eurokurs und ihr seht, dass er vorher viel niedriger war

    http://www.onvista.de/devisen/…CY_TO=USD&PERIOD=3#chart1


    Theoretisch hätte der Spritpreis ca. Ende Juli am Höchsten sein müssen. Da waren die Preise aber sogar bedeutend niedriger als noch letzte Woche.


    Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, dass der Spritpreis von einem auf den anderen Tag um 10 Cents steigt .. OBWOHL es weder beim Erdöl noch beim Euro massive Schwankungen gab.


    Der einzige plausible Grund ist:
    Die Mineralölkonzerne haben es weidlich ausgenutzt, dass die Schulferien in vielen Bundesländern zuende sind und die Autofahrer zwangsweise tanken mussten.


    Das ist Erpressung mit vorgehaltener (Zapf)Pistole. :f:f:f


    Natürlich sehen die Mineralölkonzerne auf lange Sicht keine Änderung - sie WOLLEN es ja auch nicht ändern.
    Da man ihnen nicht mit den üblichen Mittel beikommen kann, bleibt nur ein Mittel:
    Genau wie ein Vermieter sollten sie jede Erhöhung begründen müssen... und sobald dieser Zustand entfällt, muss auch die Preissteigerung wieder entfallen.

  • Die Sommerferien sind überall vorbei.
    Am letzten Wochenende bin ich mal einige Hundert Kilometer quer durch Deutschland gefahren und musste wieder ähnliche Preise sehen.
    Unabhängig von der Mineralölfirma lagen sie auch am Dienstagmorgen durchweg über 1,70 Euro für alle Arten von Benzin


    Aktuell kostet 1 Barrel Erdöl 108,90 USD und der Euro steht bei 1,3033 USD.
    Der Rohölpreis sank am Montag um 3% und am Dienstag erneut um 1,5%
    Da ein Barrel rund 159 Liter sind, kostet 1 Liter Erdöl also gerade mal 0,5255 Euro.


    Zum Zeitpunkt des letzten Beitrages stand der Euro bei rund 1,22 USD und das Barrel kostete um die 110 USD
    Da ein Barrel rund 159 Liter sind, kostete 1 Liter Erdöl also gerade mal 0,5671 Euro.


    Wo bitte sind die 5,2 Cents geblieben, die das Erdöl pro Liter billiger geworden ist ?


    Sind zwar nur ein paar Cents.. aber wenn man betrachtet, wie viele Millionen Liter täglich getankt werden, ist das schon eine ziemliche Summe, die da nicht weitergegeben wird.

  • Schade, dass VW deine PS-Zahl (122 PS / 89 KW) nicht mehr baut.
    Die neue Generation hat 103 KW/140 PS.


    Der Verbrauch für diese beträgt 5,0 - 5,3 Liter Super pro 100 Km


    Ich habe mir mal die Spritpreise von Aral "herausgeben" lassen (Stand 13.09.2012)



    Quelle: aral.de (Pressemitteilungen)

    1,539 Diesel
    1,709 E10
    1,749 E5
    1,809 Ultimate


    Dein "Autochen" verbraucht damit pro 100 Km 8,5023 Euro
    Ein neuer Golf mit 18 PS mehr, verbraucht auf 100 Km 9,0577 Euro (6-Gang) bzw. 8,545 (7-Gang)


    Ein Diesel mit 110 KW/150 PS verbraucht 4,1 Liter ~6,3099 Euro pro 100 Km.


    Quelle:
    Motordaten und -Verbräuche von VW.de
    KW/PS - Umrechnung von kfz.net


    =======================


    Trotzdem dein Auto relativ wenig verbraucht, kannst du kaum etwas mehr einsparen. Einsparung von rund 5 - 55 Cents pro 100 Kilometer im Vergleich zu einer neuen Fahrzeuggeneration ist nicht mehr der Rede Wert... weil "dein Sprit" eben 10 Cents pro Liter mehr kostet.


    Die "richtige Kraftstoffart" spart mehr ein als der reine Literverbrauch... wenn man sich ein neues Fahrzeug zulegen will.



    Übrigens...
    Die Mineralölfirmen rechnen auch gerne mal etwas schön = nehmen zwar korrekte Werte, jedoch aus der "falschen Richtung" .. oder "spielen einfach mit dem Verbraucher" (der die Grundlagen nicht kennt)



    Der "Einstandspreis" setzt sich aus allen Kosten zusammen, die für den Einkauf anfallen:
    Warenpreis, Transportkosten usw.


    Aufschläge auf den Einstandspreis sind KEINE Kosten
    Hier schlägt man Kosten und Gewinne auf, die man erzielen will
    7,4 Cents sind nämlich kein Aufschlag von 4,33% sondern 10,49645 ~10,5 %
    Und dass man den Aufschlag als "Kosten" kennzeichnet, ist auch nur Augenwischerei.




    Die Steuern fallen auf den Abgabepreis an .. aber man kann die bereits gezahlten Steuern davon abziehen.

    Beispiel:
    Ich kaufe etwas für 100 Euro ein und zahle dafür 20% Steuern ( = 20 Euro)
    Dann schlage ich meine Marge auf (Beispiel 10 Euro) und verkaufe das Produkt für 110 Euro weiter. Darauf schlägt man dann die Steuern von 20% auf (=22 Euro). Das Produkt kostet dann 132 Euro.


    Von den 22 Euro Steuern kann man aber die schon gezahlten 20 Euro wieder abziehen und muss deshalb nur noch 2 Euro als Rest wirklich noch einmal bezahlen.
    Der Staat bekommt also faktisch efektiv nur die 22 Euro.. und nicht zusätzlich die schon vorher schon einmal gezahlten Steuern.


    Man darf übrigens nie vergessen, dass viele Mineralölkonzerne auch eigene Raffinerien unterhalten.
    Diese Raffinerie schlägt natürlich auch immer bestimmte "Gewinnwerte" auf, bevor sie das Endprodukt weiter verkauft.
    Wenn dann das Endprodukt inenrhalb des eigenen Konzerns verkauft wird, hat die Konzernzentrale schon einmal Gewinn gemacht, bevor das Produkt überhaupt weiter verkauft wurde.


    Beispiel:
    Tochter 1 verkauft mit Gewinn an Tochter 2 weiter. Tochtwer 2 bezahlt und der Gewinn fließt an die Konzernzentrale.
    Tochter 2 verkauft mit Gewinn an den Endkunden weiter und der Gewinn fließt wieder an die Konzernzentrale.
    Je öfters ein Produkt innerhalb eines Konzerns weitergegeben/verkauft wird, desto öfters verdient der Konzern daran.


    Für das "letzte Glied in der Kette" ist es natürlich einfach, die "hohen Kosten und niedrigen Gewinne" darzustellen: Schließlich gilt jede Tochterfirma als eigene Firma und hat deshalb eine eigene Eingangsrechnung für ihre Waren.


    Die Aral ist z.B. nur eine Tochterfirma von BP.
    BP hat 2011 einen Gewinn ( = Reingewinn) von 23,9 Milliarden USD gemacht
    http://de.wikipedia.org/wiki/BP


    Diese Grafik von Wikipedia zeigt die wirklichen Reingewinne auf, die die Mineralölkonzerne wirklich machen

    http://upload.wikimedia.org/wi…/commons/8/89/Big_Oil.svg


    Der Gewinn nach allen Kosten beträgt also tatsächlich 8,13 % vom Gesamtumsatz oder ein reiner Gewinnaufschlag von 8,85 % auf den Einstandspreis + natürlich die Kosten.

    Nehmen wir doch noch einmal die "Schönrechnerei" vor.

    Dort wird davon gesprochen, dass 4,33 % des Produktpreises für Gewinn und Kosten sind.
    Stellt sich die Frage: Wieso können die dann 8,13% Gewinn vom Gesamtumsatz machen wenn sie nur 4,33 % kalkulieren ?


    Zitat

    "Ich glaube nur den Statistiken, die ich selbst gefälscht habe" sagte mal ein berühmter Mann
    (es wird allgemein William Churchill zugeordnet)


    Wenn ich die Prozentzahlen sehe, dann kann irgendwas nicht stimmen ... und wenn ich sehe, dass die Tagespreise zwischen 5-10 Cents pro Liter schwanken ... obwohl dann ja gar kein Gewinn gemacht oder Kostendeckung erreicht werden könnte .. dann sage ich:
    "Ich traue den Berechnungen nicht, die die Mineralölkonzerne aufmachen"


    An der "Zapfsäule" werden also nur 4,33% kalkuliert .. aber vorher wird schon "sehr deftig aufgeschlagen"



    Dass die Steuerlast nicht niedrig ist, ist klar .. aber dass die Mineralölkonzerne angeblichen so wenig am Liter verdienen.. das ist nicht glaubwürdig...
    Oder glaubt ihr, Wikipedia würde solche falschen Fakten präsentieren ?
    (Die Info über BP wurde seit Februar fast jeden Monat aktuelisiert)

  • Ich denke mal das die neuen Motoren vom 7er auch sehr gut im Verbrauch sind,wichtig ist TSI.Wobei die Fahrweise endscheidend ist.
    Der 122 PS Motor ist ja gedrosselt laut Werkstatt,für 1000€ mit TÜV legen die 38 PS zu,neuer Chip und Super Plus tanken,dadurch mehr Drehmoment und noch weniger Verbrauch.

  • Ich benutze ja absichtlich immer wieder Werksangaben.
    In wieweit die überhaupt erzielbar sind ? Naja .. aber sie sind eben vergleichbar.


    Chiptuning ist ein Eingriff in die Motorsteuerung. Für objektive Vergleiche leider nicht zu gebrauchen.
    Grund: Mit Chiptuning kann man den Motor so einstellen, dass man ganz genau einen gewünaschten Zweck erzielt.


    Mehr Drehmoment + höhere Beschleunigung + mehr PS + höhere Beschleunigung + geringerer Verbrauch ?
    Vielleicht machbar, dabei werden aber die Grenzen ausgelotet. Grenzen, die als Sicherheitsreserven angelegt sind, um eine höhere Haltbarkeit zu erzielen.


    Wenn du heute die Wahl hättest (hast du ja nicht): Dein aktuelles Auto + Tuning oder einen aus der neuen Serie (es gibt übrigens bei Benzinern nur noch TSI).. dann solle man mal nachrechnen:


    1000 Euro für das Chiptuning mit einer effektiven Einsparung von 5-55 Cents pro 100 Kilometer ?
    Wenn du nur 55 Cents pro 100 Km einsparst, musst du erst einmal 181.818 Kilometer fahren, bis du das Geld für das Tuning heraus hast.
    Wählst du dagegen die Version aus, die noch weniger verbraucht, sprast du nur noch 5 Cents pro 100 Km und musst dein Auto sage und schreibe 2 Millionen Kilometer fahren, bis du die 1000 Euro raus hast.


    Beide Zahlen sind so hoch, dass sich die Umrüstung (im Vergleich zur neuen Serie) nicht lohnt... wenn man beide für das gleiche Geld kaufen könnte.
    Es ist also erst Rechnen angesagt, bevor man sich für eine oder die andere Seite entscheidet.