Wie bekommt man eine bessere Rente ?

  • Die Politik verlangt, dass man selbst für seine Rente sorgen soll.
    Fast im gleichen Zug wurden Gesetze erlassen, die die Rente von aktuell 51 % auf 43 % ab 2030 senken wird.


    Ursprünglich war das Rentensystem auf 3 Säulen aufgebaut:
    1/3 aus der Rentenkasse + 1/3 von Betriebsrenten + 1/3 Eigenvorsorge = damit konnte man 100% des durchschnittlichen Nettoverdienstes auch in der Rente haben.


    Die normale Rente wird vom Durschnitt aller Einkommen berechnet. Der aktuelle Durchschnitt liegt bei um die 2.500 Euro brutto.
    Wer im Leben weniger als den jeweiligen Durchschnitt verdient hat, bekommt automatisch auch eine prozentual geringere Rente.


    Da die Bruttolöhne im Laufe der Zeit immer weiter steigen, wird sich auch der Durchschnittsverdienst immer weiter erhöhen.


    Der erste Weg zu einer besseren Rente ist deshalb, einfach immer mehr zu verdienen.
    Wer als Berufseinsteiger wenig verdient hat, muss in den Folgejahren immer sehr überdurchschnittlich verdienen, um das Manko der ersten Jahre aufzuholen.


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    Viel Geld verdienen, genügt nicht um im Alter sorglos leben zu können
    Da aus den 3 "Rentensäulen" aber längst schon 1 "kleiner 43% Rentenstummel" + 1 großer " 67% Eigenanteil" geworden ist, heißt es jetzt, durch richtiges Anlegen von Geldern ein eigenes finanzielles Polster für später zu schaffen.


    Geld in Fonds anlegen ?
    Ein Fond besteht aus Aktienpaketen. So lange man in einen Fond einzahlt, ist es gut, wenn die Aktienkurse niedrig sind, damit man immer möglichst viele Anteile erwirbt.
    Wenn der Wert der Aktien aber zum Zeitpunkt der Auszahlung gering ist, bekommt man nur den aktuellen Wert angerechnet und nicht das, was man angelegt hatte.


    Durch die seit 2008 bestehende Wirtschaftskrise, sind sehr viele Aktien im Wert massiv gesunken.
    Der Wert der Fonds wurde dadurch also auch verringert.
    Die schönen Versprechen der Fondsgesellschaften, sind längst wie eine Seifenblase geplatzt. Wem früher eine Wertsteigerung von 20% auf die gesamte Laufzeit prognostiziert wurde, wird jetzt schon froh sein, wenn er seine Einlage wieder bekommt.
    Hier ist der vertragliche Garantiezins ausschlaggebend, ob man überhaupt effektiv einen Wertzuwachs hatte.


    Wer einen Fonds vorzeitig auflösen wird (weil die Aktien gerade mal gut stehen) , wird eine herbe Enttäuschung erleben.
    Vorzeitig aufgelöste Fonds erzielen oft nicht einmal die Einlagewerte.
    Der Grund dafür ist, dass man in den ersten Jahren in der Regel erst einmal die ganzen Provisionen bezahlt und die wirkliche Ansparzeit erst danach beginnt.



    Geld in Aktien anlegen ?
    Aktien sind immer auch ein Risiko. Mal können sie ins Unermessliche steigen und mal können sie ins Bodenlose fallen.
    Mit eins der besten Beispiele ist z.B. die Telekom-Aktie gewesen: Sie gewann so schnell und so stark an Wert, dass sie schon als "Volks-Aktie" bezeichnet wurde.


    Nach einem scheinbar unalthaltsamen Aufstieg, fiel sie auf einen Miniwert. Wer zur späten Gewinnphase eingestiegen war, hat durch den Fall viel Geld verloren. Seit langer Zeit keine Aussicht mehr, dass sich der Aktienwert wieder auf diesen spektakulären letzten Höchststand erholen wird.


    Aktien sind höchst spekulativ und man muss auch "dran bleiben".
    Man sollte sie immer möglichst lange halten, damit die Banken nicht für "Umschichtungen" Gelder kassieren. Das sogenannte Sprooning ist sehr beliebt, bringt aber nur den Banken Geld ein.
    Oft genug umgeschichtet, kann man mit einem großen Vermögen beginnen und hat am Ende nicht einmal mehr als ein kleines Vermögen übrig. Das Umschichten kann sogar bei steigenden Kursen, den Anlegewert vernichten.



    Geld in Bundesbriefen anlegen ?


    Diese "Bundesschätzchen" bringen eine relativ geringe Rendite. Dadurch, dass es aber faktisch Schuldverschreibungen mit Garantiezins sind, sind sie nicht spekulativ. Die geringe Rendite schafft es aber oft nicht, die jährliche Inflation auszugleichen.
    Sichere Anlage, geringer Wertzuwachs... immer noch besser als ein Sparbuch.



    Geld in Versicherungen anlegen ?


    Die Garantiezinsen sind in der Regel relativ niedrig. Alle anderen Werte sind nur Prognosen und "nicht ganz ernst zu nehmen".
    Das Hauptrisiko liegt darin, dass das Versicherungsunternehmen in Konkurs geht. In diesem Fall sind dann zwar die Einlagen gesichert, jedoch nich der Garantiezins.


    Diverse Rentenmodelle ?


    Wer damit eine spätere Rente aufstocken will, sollte dafür sorgen, dass die spätere Rente oberhalb der Grundsicherung liegt.
    Bezieht man Grundsicherung, werden alle Einkünfte angerechnet = eventuelle Zahlungen von anderen Rentenversorgern werden als Einkommen angerechnet. Danach wird nur noch das gezahlt, was bis zum Erreichen der Grundsicherung nötig ist.


    Beispiel mit Grundsicherungswert von 800 Euro
    500 Euro Rente + 200 Euro aus einem Rentenmodell = 700 Euro. Die Grundsicherung muss nur noch 100 Euro zahlen und alle früheren Einzahlungen des Rentners sind verloren.


    Tagesgeld ?


    Wer "Geld übrig hat" sollte es nehmen und als Tagesgeld anlegen. Die Zinsen sind aktuell nicht der Rede wert. Da man aber jederzeit das Geld abheben kann, kann man es auch in einem neuen besseren Vertrag erneut anlegen.
    Wer hier die Zinsen immer wieder mit anlegt, kann durch geschicktes Handeln vielleicht doch mehr herausbekommen als aus den anderen Möglichkeiten.
    Nachteil: Man braucht erst einmal Startkapital.


    Wie kann man vorsorgen, wenn man gerade so viel hat um überhaupt leben zu können ?
    Faktisch garnicht.
    Wer so wenig verdient, dass er eine Rente unterhalb der Grundsicherung bekommen wird, kann nur das Geld versuchen "normal" zu sparen.


    Hier lohnt es sich vielleicht noch, indem man Eigentum erwirbt, das man dann in der Rentenzeit selbst nutzen kann.
    Eigenes Haus oder eigene Wohnung, so kann man sich in der Rente wenigstens die Mietkosten sparen.
    Da Eigentum aber auch erst erworben werden muss, muss man zusehen, dass man rechtzeitig so ein Objekt kauft (um es abzahlen zu können) und/oder man muss sich darauf einlassen, dass man eine alte billige Immobilie selbst renovieren kann.


    Leider sind solche Immobilienkäufe manchmal auch spekulativ, wenn es um alte Immobilien geht.
    Man sollte also "nicht irgendwie" vorsorgen wollen, sondern sich die Art der Rentenvorsorge sehr gut überlegen.


    Ich habe absichtlich nur Negatives hervorgehoben. Positives berichten die Anbieter ja genug ;)