Baumkiller-Käfer breitet sich aus und wird zum Klimaschädling

  • Der "Asiatische Laubholzbockkäfer" ( lat. Anoplophora glabripennis) gilt als eins der Hundert schädlichsten invavisten Spezien der Welt.
    Er wird in immer mehr Länder der Welt eingeschleppt und schadet den jeweiligen Ökosystemen massiv.


    So sieht dieser Ökoschädling aus
    [Blockierte Grafik: http://upload.wikimedia.org/wi…sian_Bockk%C3%A4fer_1.jpg]
    http://de.wikipedia.org/wiki/A…er_Laubholzbockk%C3%A4fer


    Für ein Insekt eigentlich noch ziemlich "niedlich"... und doch .. wenn ihr eins erblickt, sofort "Fuß drauf".


    Wenn der Käfer "am Werk ist", sieht man ihn eigentlich nicht und er selbst ist auch nicht der Hauptschädling, sondern seine Larven.
    Der Käfer lägt seine Eier in allen Arten von Laubbäumen ab. Sobald die Larven dann schlüpfen, fressen sie sich innerhalb des ganzen Baumes durch und höhlen ihn von innen aus.


    Wenn die Larven sich dann zum Käfer entwickeln, verlassen sie den Baum. Zurück bleiben ein paar Löcher (> 1cm) .. und ein zerstörter Baum. Wenn man diese Löcher in einem Baum entdeckt, ist es längst zu spät: Die Larve war bis zu 2 Jahre aktiv und nun ist der Käfer bereits unterwegs zum nächsten Baum.


    Solltet ihr den Käfer entdecken, informiert sofort ein Umweltamt bzw. eure Kommune.
    Am Besten den Käfer dann gleich mitnehmen (nicht den gerade zermatschten, sondern einen den man noch identifizieren kann).


    Als einzige wirkungsvolle Gegenmaßnahme bleibt den meisten Kommunen, dass sie eine Quarantänezone einrichten =
    Rund um den Fundort, werden alle Laubbäume abgeholzt und direkt vor Ort geschreddert, damit der Käfer sich nicht weiter ausbreiten kann und vernichtet wird.


    Werden damit nicht auch gesunde Bäume vernichtet ?
    Wenn die Larve aktiv ist, kann man sie innerhalb des Baumes nicht sehen. Man bekommt es also erst mit, wenn es längst zu spät ist und der Baum zerstört ist.
    Dieser Baum ist also auf jeden Fall fällig und die umstehenden Bäume wahrscheinlich auch schon befallen.


    In den USA wird der zu erwartende Umweltschaden auf bis zu 650 Milliarden beziffert. Dort hat er auch längst schon 30-35% aller Bäume im Osten befallen.
    Es gibt keine ökologische Waffe gegen ihn, so dass das mit der Quarantänezone, die einzige Gegenmaßnahme ist.

    Wie schnell breitet er sich eigentlich aus, wenn er nicht gehindert wird ?

    1 Weibchen legt bis zu 60 Eier ab, jeweils bis zu 30 Eier pro Vorgang. 2 Bäume können also durch ein Weibchen befallen und vernichtet werden. Das Weibchen lebt nur einige Wochen. Zeit genug um zu weiter entfernt liegenden Bäumen zu gelangen.


    Wenn aus jedem zweiten Ei dann wieder ein Weibchen schlüpft, sind es also 2 Jahre später pro Baum 15 neue Weibchen, die sich auf den Weg zu neuen Bäumen machen. 15x2 Bäume = 30 Bäume in denen jeweils bis zu 30 Eier abgelegt werden.
    Wieder 2 Jahre später schlüpfen dann schon aus jedem Baum wieder 15 Weibchen = 450 Weibchen, die erneut jeweils 2 Bäume befallen = 900 Bäume.


    Das waren nur 6 Jahre. Wer mal schaut, wie viel Fläche 900 befallene Bäume einnehmen, wird merken, dass bereits jetzt ein großes Waldgebiet befallen ist.
    2 weitere Jahre entstehen aus ihnen erneut 13.500 Weibchen, die dann 27.000 Bäume befallen können.
    Dann noch einmal 2 Jahre weiter und es können schon 405.000 Weibchen entstehen, die dann wieder 810.000 Bäume befallen können.


    Um mal festzustellen, was das in der normalen Umgebung bedeutet, habe ich nach Vergleichszahlen gesucht:
    Die Stadt Berlin hat zum Beispiel 436.000 Straßenbäume. http://www.gutefrage.net/frage…-baeume-gibt-es-in-berlin
    Nur gerade mal 10 Jahre und der Baumbestand von Berlin ist fast verloren... und danach geht es im nächsten Schritt zu mehr als 2x dem Straßenbaumbestand von Berlin.


    Ein einziger Baum produziert jährlich 3,2 Millionen Liter Sauerstoff und absorbiert dabei 75.000 Tonnen CO2
    http://www.science-at-home.de/referate/trees.php
    Innerhalb von nur 10 Jahren wird also ein Baumbestand vernichtet, der jedes Jahr 30,375 Milliarden Tonnen CO2 absorbieren könnte.


    Der "Asiatische Laubholzbockkäfer" ist damit nicht nur ein Öko-Schädling, sondern trägt auch zur massiven Umwelt- und Klimaschädigung bei.