Beim Autokauf sparen

  • Beim Kauf eines Autos hat man grundsätzlich folgende Wahl: Neuwagen oder Altfahrzeug


    Ich beginne einmal beim Kauf des Gebrauchtwagen und wo man da sparen kann.


    1) Nicht die Optik zählt, sondern nur der Nutzen
    Unbeliebte Farben und Formen sind in der Regel bedeutend günstiger als allseits begehrte Modelle.


    2) Beliebte Marken kosten mehr als unbeliebte
    Wenn keiner Marke X fahren will, such ganz genau nach solchen Marken.


    3) Wenige PS werden immer unbeliebter
    Wer will schon einen 75 PS Kombi , der kaum beschleunigt, weil er völlig untermotorisiert ist ? Ja ich weiß, du auch nicht .. aber der bringt dich auch von A nach B


    4) Spritsparen kostet Geld
    Hört sich widersinnig an .. zählt bei einem Gebrauchtwagen aber sehr viel.
    Rechne nach, wie viele Kilometer du fahren wirst/willst.
    Wenn der Wagen dann 2-3 Liter mehr verbaucht, ist das relativ viel. Schau aber nach, wie viel du bei einem anderen , sparsameren Wagen, zusätzlich zahlen müsstest.
    Bekommst du den Preisunterschied innerhalb dieser Zeit wieder "reingespart" ? Wenn es nur auf "Gleichstand" rausläuft, sparst du nichts und kannst dann eher den "Schlucker" noch weiter runterhandeln. Dann kostet der "Verschwender" plötzlich weniger als der "Sparsame".


    5) Beulen, Kratzer und andere Schäden sparen Geld
    Blechschäden will keiner haben und sie sind auch oft recht euer zu beheben. Anstatt dass du nun aber mehr bezahlst, um ein beulenfreies Auto zu haben, such dir lieber ganz gezielt solche "verbeulten Blechbüchsen" aus.
    Blech und Lack lässt sich oft schnell in Eigenregie reparieren bzw. "aufhübschen", So lange die Sicherheit nicht beeinträchtigt ist, kann man viel in Kauf nehmen und damit Geld sparen.


    6) Achte nicht auf den Wiederverkaufswert
    Wenn dir Einer sagt: "Der kostet zwar mehr, lässt sich später aber besser oder teurer wieder verkaufen" .. pfeiff drauf.
    Es nutzt doch nichts, wenn du heute 1.000 mehr bezahlst um dann in einigen Jahren wieder 1.000 mehr beim Verkauf zu bekommen. Erstens bekommst du das Mehr sowieso nicht mehr zurück und andererseits kannst du dann das Geld auch gleich aufs Sparbuch anlegen. Dort bringt es zwar kaum Zinsen .. aber du hast es wenigstens noch .. ohne damit rechnen zu müssen, dass du die 1.000 doch nicht zurück bekommst.


    7) Steck nicht zu viel Geld in den alten Wagen
    Wenn das Auto die nächste HU nicht überstehen wird, lass immer nur das machen, was sicherheitstechnisch nötig ist. Da solltest du aber nicht sparen wollen. An der Fahrzeugsicherheit bastelt man nicht selbst herum, sondern überlässt es immer einem Fachmann.
    Ersetze keine Teile, nur weil sie "unschön" sind. Tunen und Aufmotzen wird sich nicht bezahlt machen.



    8 ) Tanke nur "Billigsprit"
    Wenn du vorher schon weißt, dass du den Wagen nur 1-2 Jahre fahren wirst.. und er dann doch nur noch beim Altmetallhändler landen wird ... dann spielt der Zustand auch keine Rolle mehr. Tank ruhig E-10 .. denn bis der Sprit eventuell die entsprechenden Dichtungen aufgelöst hat, steht der Wagen schon längst wieder als Konservendose im Regal.
    VORSICHT:
    Das ist nur meine private Ansicht. Wenn ihr den Wagen trotzdem noch lange fahren wollt, solltet ihr euch besser an die Werksangaben halten, was getankt werden kann/darf. Auch Benziner-Motoren halten durchaus ihre 300.000 Km aus. Eher rostet das Auto um den Motor weg als dass der Motor den Geist aufgibt.


    9) Sucht gezielt nach "Schrotties"
    Ich weiß, dass viele Autohändler ihre unverkäuflichen Altwagen untereinander "tauschen" , damit es so aussieht als wenn "sich was tut". Nur deshalb wissen sie auch oft schon vorher, welche Wagen in 1-2 Wochen reinkommen werden.
    Wenn aber das ganze Rumgetausche nichts mehr bringt, geben sie den Wagen lieber rechtzeitig zum Schrotthändler, damit ihr totes Kapital möglichst schnell wieder liquide wird.
    Sie erhalten dort dann für ein ansonsten vielleicht völlig fahrtüchtiges Auto dann 100-200 Euros .. besser als dass es noch länger steht. Der Schrotthändler dagegen verdient daran natürlich immer noch.


    Hier wäre also als Tipp:
    Fragt bei Autohöfen nach, welche Autos demnächst "weg müssen". Rechtlich dürfen sie euch natürlich kein Auto ohne Gewährleistung verkaufen. Auch die Begriffe "gekauft wie gesehen" und "Bastlerauto" sind für sie nicht mehr zulässig.
    Wenn ihr aber Ahnung von Autos habt und vereinbart wird, dass kein "Auto" sondern nur ein "Teileträger" verkauft wird ....
    dann könnt ihr auch da noch ein Schnäppchen machen.
    Ihr kauft dann also nur eine Sammlung von gebrauchten Ersatzteilen und müsst dann selber sehen, was ihr daraus noch machen könnt... aber das ist beim Privatverkauf ja eigentlich auch nicht anders.


    10) "Scheckheft gepflegt" bringt nicht viel
    Dass der Vorbesitzer immer schön viel für Service bezahlt hat, spielt beim Gebrauchtwagen keine Rolle. Ist kein ausgefülltes Scheckheft vorhanden, so spart das Geld. Wenn man dafür aber die Rechnung von freien Werkstätten vorgelegt bekommt, ist das für den Zustand genauso gut. Das Scheckheft ist nur wichtig für Herstellergarantien und Kulanzanträge.
    Enthält das Scheckheft aber nur eine Lücke, so ist es faktisch wertlos geworden --> runter mit dem Preis



    Beim Neuwagenkauf sparen
    Zuerst einmal: Sobald ein Halter eingetragen ist, ist es KEIN Neuwagen mehr. Die sogenannten "Tageszulassungen" sind also "Gebrauchtwagen". Wenn man so einen Wagen akzeptieren will, sollte er also entsprechend günstig sein. Ein Blick in Schwacke oder DAT gibt da mehr Auskunft, wie viel das Auto dadurch schon an Wert verloren hat.


    1) Unbeliebte "Billigmarken"
    Tschechen, Koreaner, Spanier, Russen, Italiener, Franzosen usw. .. sie alle bauen längst schon "vernünftige Autos". Für durchaus bedeutend weniger Geld bekommt man aber oft auch bedeutend mehr Ausstattung. Die wieder kann später beim Wiederverkauf von Vorteil sein .. aber nur wenn man sie nicht extra bezahlen muss.
    Wie die aktuelle Zeitschrift "Auto-Bild" zum Beispiel am niegelnagelneuem Golf VII festgestellt hat, kommen sehr viele Teile aus Billiglohnländern. Da sie trotzdem in ein hochwertiges/teures Auto eingebaut werden, kann man davon ausgehen, dass das Herstellungsland und Qualität nur noch wenig miteinander zu tun haben (sollten) .


    2) Die richtige Ausstattung
    Magerausstattungen kosten später bares Geld. Der Wiederverkaufswert ist bedeutend geringer und man hat auch Mühe den Wagen wieder zu verkaufen. Achtet also darauf, dass ihr euch das leistet, was heute schon "eine Klasse höher" üblich ist:
    Airbags rundum , Servolenkung und noch ein paar Sicherheits- und Bequemlichkeitsausstattungen werden in einigen Jahren normal in deiner Autoklasse sein bzw werden.
    Ein Radio oder Navi dagegen bekommt man günstiger und auch oft besser als Nachrüstung anstatt dass man die "Werksvorschläge" akzeptiert.


    3) Sonderaktionen
    Wenn eine Serie bald ausläuft, gibt es "limittierte Sondermodelle" plötzlich inklusive reichhaltigen Ausstattungspaketen. Wen man diese Pakete als nützlich empfindet, sollte man sich den Wagen holen. Wahrscheinlich wird die Nachfolgeserie diese "Sonderausstattungen" als Standard haben = sie wird später beim Wiedervekauf wichtig werden und sich bezahlt machen... verglichen mit den anderen Wagen, die diese Ausstattung nicht haben.


    Sollte man aber nur das Geld selbst sehen, dann hat man ein gutes Argument, den Preis der "Normalausstattung" zu drücken:
    "Preisvorteil 2.000 Euro" ? Da die Sonderserie das schon eingebaut hat, sollte die Normalausstattung also um den gleichen Wert günstiger werden können .. naja.. wenigstens um 50% dieser Summe, wenn der Händler beide Versionen auf Lager hat.


    4) Auslaufmodelle
    Würde ich heute einen Neuwagen kaufen wollen, so würde ich einfach auf den Autohöfen nach älteren Modellen suchen. Eine Serie älter kann einige Tausend Euros sparen... trotzdem ist es ja immer noch ein Neuwagen.


    Importmodelle
    Im Ausland sind die gleichen Wagen oft um mehrere Tausend Euros billiger. Neufahrzeug-Importeure bieten diese Fahrzeuge deshalb auch verhältnismäßig günstig an.
    Hier muss man nur darauf achten, dass die Ausstattungen wirklich identisch sein sollten und dass man manchmal auch andere Garantiebedingungen vorfinden kann. Garantien sind freiwillig. Gewährleistung muss dann der Autohändler leisten.
    Hier muss man sich also die diversen Sachen durchlesen .. und darauf achten, dass noch kein Halter im Fahrzeugbrief eingetragen wurde. Sonst ist es eben wieder kein Neuwagen, sondern ein Gebrauchtwagen


    Vorführwagen
    Das sind auch Gebrauchtwagen.. aber im Neuzustand. Sie haben teilweise schon einige Tausend Kilometer runter und wurden garantiert nicht immer "pflegsam eingefahren". Sowas wird dann gerne mit einem Preisnachlass von 15-20 Prozent verkauft .. aber hier ist eigentlich "alles offen" um einen besseren Preis auszuhandeln.


    Leasingfahrzeuge und Mietwagen
    Leasingfahrzeuge und Mietwagen setze ich mal unter die Neuwagen, obwohl es keine sind. Die Preise bewegen sich aber auf ähnlichem Niveau.
    Mietwagen müssen zwar eigentlich regelmäßig gewartet werden und 1x im Jahr zur HU ... trotzdem sollte man dran denken, dass sie "jeder Hans-Franz ohne Rücksicht auf Verluste" gefahren hat.


    "Warum soll ich den Wagen nicht gleich im kalten Zustand auf Vollgas bringen ? Bis da etwas passiert, habe ich ihn ja längst nicht mehr" Mit übernormalen Verschleiß würde ich also rechnen... und auch das sollte sich in Euro und Cents bezahlt machen, wenn man so ein Angebot sieht.


    Bei Leasingfahrzeugen werden optische Mängel sehr oft nicht behoben, obwohl der Leasingnehmer sie bei der Übergabe wahrscheinlich hat bezahlen müssen. Jeder gefundene Kratzer im Lack kann also gut und gerne seine 50 Euros wert sein und eine Beule schlägt schon mit Hundertern zu Buche = wieder eine Möglichkeit, viel Geld zu sparen.