Tablet, Computer, Smartphone : Wo sind die Grenzen bzw. Unterschiede ?

  • Langsam mischt sich die Welt der Telekommunikation und die der Computer. Es wird immer schwerer, ganz genaue Grenzen zu ziehen.


    Die "Welt der Computer" ist noch relativ klar definierbar:


    - Tower- oder Desktop-Rechner
    Ein Gehäuse beherbergt die Rechner-Hardware. Jede Komponente ist austauschbar. Dadurch kann ein Tower- oder Desktop-Rechner immer wieder erweitert oder modernisiert werden. Erst mit einer angeschlossenen Tastatur + Mouse + Bildschirm kann er wirklich eigenständig genutzt werden.


    Auch wenn in einem iMac die Rechner-Hardware direkt im Monitor untergebracht ist, so handelt es sich doch auch um einen Desktop-Rechner. Auch hier sind noch zusätzliche Eingabegeräte nötig, um den iMac nutzen zu können.



    - Notebook
    Ursprünglich hießen diese Geräte einmal "Laptop". Lap = Schoß . Der Begriff bezeichnete die eigentliche Nutzung wohl ziemlich genau: Ein Rechner, den man auf den Schoß ( oder auf die Knie) legen kann , um mit ihm zu arbeiten.
    Später wurde dann daraus ein "Notebook" .. was eigentlich ja eher als "Notizbuch" zu übersetzen ist. Sprachlich handelt es sich dabei also eher um ein "Downgrade" = Herabsetzung.


    Auch ein Notebook ist ein Rechner. Der größte Unterschied zum Destop-Rechner ist jedoch, dass man alles in einem Gerät untergebracht hat. Man nimmt sein Notebook und braucht keinen Bildschirm oder Eingabegeräte mehr anzuschleßen , um es nutzen zu können.
    Ein Notebook ist ein transportabler Rechner, der aber nicht so leistungsfähig ist, wie ein gleich teurer Desktoprechner.
    Die Transportabilität steht vordergründig vor der Rechenleistung. Dadurch werden auch Grenzen bezüglich der Leistungsaufnahme und Wärmeerzeugung gesetzt.


    - Netbook
    Wie der Name schon zeigt, war es ursprünglich nur ein transportabler Rechner, damit man mobil ins Internet gehen konnte. Mobilität und Netzunabhängigkeit standen eigentlich im Vordergrund. Man downgradete also faktisch ein Notebook so weit, dass es nur noch dem einen Zweck diente: Möglichst stromsparend ins Internet gehen.
    Dazu war es nötig auch die Rechenleistung zu vermindern. Schwächere Prozessoren benötigen weniger Strom .. und nur für das Internetsurfen braucht man sie ja auch keine große Rechenpower.


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    Die Grenzen zwischen Notebook und Netbook haben sich mittlerweile so stark verschoben, dass man sich manchmal fragt: "Was ist es denn nun ?" Heute kann ein sehr gut ausgestattetes Netbook schon ein einfaches Notebook übertreffen.


    Dazu gibt es auch noch die neue Generation der Slimline-Notebooks. Sie sind so flach und leicht wie Netbooks ... beherbergen aber so viel Rechen-Power wie ein einfacher Desktop-Rechner.


    Genauso ist es aber auch wenn man die Leistungsfähigkeit von Notebooks mit denen eines Desktop-Computers vergleicht.
    Ein gutes Noteboook kann auch einen einfachen Desktop-Rechner überflügeln.


    Fakt ist: Die Zeiten des Tower- oder Desktop-Rechners nähern sich dem Ende.
    Er wird nur noch von jenen Benutzern genutzt, die Wert darauf legen, dass sie den Rechner später möglichst noch günstig aufrüsten können oder die besonders viel Rechenpower für (verhältnismäßig) wenig Geld benötigen.
    Der Vorteil des Desktop-Rechners ist: Man kann sich die Komponenten (beim Selberbau) individuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst, zusammenstellen. Au diese Art kann man "Überflüssiges " vermeiden und das gesparte Geld in die Komponenten stecken, auf die man besonderen Wert legt.


    Ich gebe zu: Auch ich habe hier noch einen "unschönen Klotz" herumstehen, bei dem für jeden Transport viel Platz und "Muskelschmalz" nötig ist. Da er aber nach einigen Jahren längst veraltet ist , kann er gerade noch mit einem Netbook mithalten. Selbst ein modernes Smartphone hat schon leistungsfähigere Prozessoren *lach*
    Zeit, sich die Sache beim nächsten Neukauf zu überlegen. Aufrüsten lohnt sich faktisch nicht mehr.


    Die "Welt der mobilen Geräte" ist nicht mehr so klar abgrenzbar


    - Handy
    Mobiles Telefonieren und SMS senden. Das stand eigentlich mehr als ein Jahrzehnt lang im Vordergrund. Fotografieren und Co. kamen erst im Laufe der Zeit hinzu, waren aber nur "Nebensächlichkeiten".



    - Smartphone

    Die "Handywelt" erhielt immer mehr "Computermöglichkeiten". Die reine Rechenleistung eines Smartphone übertrifft schon die von einfachen Desktop-Computern.
    Mit seinen vielen Möglichkeiten wäre es fast schon ein "Computer-Ersatz" .. jedoch auf den maximal zur Verfügung stehenden Platz eines "Taschengerätes" begrenzt.
    Die ursprüngliche Nutzung als "mobiles Telefon" steht schon lange nicht mehr im Vordergrund.


    - Tablet
    Eigentlich ist es wieder eine Spezialisierung. Genau wie ein Netbook in der "Computerwelt" soll es auch eine mobile Möglichkeit darstellen, mit möglichst wenig Aufwand ins Internet zu kommen.


    Hierbei ist man aber einen ganz anderen Weg gegangen als bei Computern:
    Man hat nicht einfach alles miniaturisiert , sondern sich auf das wirklich Wesentliche beschränkt.


    Großer Bildschirm mit neuartigen Eingabefunktionen + stromsparende Rechenleistung + extrem geringer Speicherplatz.
    Hierbei waren Smartphones die Vorbilder. Die Eingabetechniken entstammen genauso wie die Bildschirme dem Smartphone-Bereich und auch die Prozessoren sind dieser Sparte zuzuordnen.


    Von den unzähligen Anwendungsmöglichkeiten eines Smartphones profitieren auch die "Tablets". Auch sie können mit wenig Speicherbedarf viele "Apps" mobil nutzen.
    Nur das Telefonieren ist kaum mehr möglich, trotzdem viele auch per Smartphone-Technik Verbindung herstellen.



    Im Laufe der Zeit werden sich beide Grundbereiche soweit mischen, dass man selbst in groben Zügen keine Grenzen mehr ziehen können wird.


    Es wird die leichten und mobilen Geräte für Gelegenheitsanwender und Internetnutzer geben. Sie sind nur auf Stromsparen und Mobilität ausgelegt.
    Und es wird die Geräte geben, die auf Rechenpower und möglichst vielseitige Nutzung ausgelegt sind. Etwas schwerer und größer .. aber bedeutend teurer als die "einfachen Geräte".


    Kaufberatung:
    Überlege dir zuerst , wofür du das Gerät nutzen willst.


    Nur Telefonieren ?
    = Handy
    Telefonieren und "Mehr" ?
    = Smartphone
    Nur Internet ?
    = Smartphone, Tablet, Netbook , Notebook, Desktop-Rechner
    Internet und "Mehr" ?
    = Smartphone, Tablet, Netbook , Notebook, Desktop-Rechner
    "Mehr" + Internet ?
    = Smartphone , Netbook , Notebook, Desktop-Rechner
    "Mehr" + "Mehr" ?
    Netbook , Notebook, Desktop-Rechner
    "Mehr" + viel Leistung ?
    Notebook, Desktop-Rechner


    Wenn du deine Grund-Entscheidung getroffen hast, kannst du jetzt unter den Gerätetypen auswählen.
    Jetzt kommt es zuerst darauf an, wie viel Geld du investieren willst.
    Du hast die Wahl zwischen "einfachen Geräten mit guter Ausstattung" und "besseren Geräten mit einfacher Ausstattung".


    Wähle also aus "welcher Sparte" das Gerät kommt:
    Die "Mobil-Klasse" bietet wenig Technik .. ist also "einfacher". "Die "Computer-Klasse" bietet viel Technik .. ist also "besser".
    Doch "einfach mit guter Ausstattung" kann viel besser und nützlicher sein, als "besser mit schlechter Ausstattung".


    An Ende zählt nur noch das , was du mit dem Gerät hauptsächlich machen willst/musst.


    PS:

    Der Spruch eines "frisch gebackenen Smartphone-Besitzers" sollte zu denken geben:

    Zitat

    - Und ? Wie kommst du mit dem neuen Smartphone zurecht ?
    - Ganz gut. Ich kann schon wieder telefonieren.


    Das war übrigens kein Scherz, sondern es ist ein Zitat aus der Realität = Hier wurde ein Gerät gekauft, bei dem der Besitzer besser ein "einfaches Gerät" genommen hätte ... weil er sowieso nur diesen "Spezialbereich" benötigt und nutzt.

  • Fakt ist: Die Zeiten des Tower- oder Desktop-Rechners nähern sich dem Ende.

    Naja das würde ich so nicht sagen, für mich würde nur ein Laptop nicht in Frage kommen. Da ich auch mal das ein oder andere Game zocken will und ein Gamer Laptop kostet 1500-2000 Euro. Ein Gamer PC maximal 800€ wobei man auch für 600€ schon einen Gamer PC bekommt. Monitor, Tastatur und Maus muss ich ja nicht nochmal dazukaufen, das habe ich ja schon, deshalb ist das kein Argument mehr.


    Deshalb nähern sich Tower und Desktop PC noch lange nicht dem Ende. Wenn man natürlich nur Webseiten bastelt und Emails abrufen muss, würde ich mir auch einen Laptop kaufen, weil es viel praktischer ist.


    Aber jeder "Gamer" wird aufjedenfall beim "normalen PC" bleiben.

  • Tower nähern sich auch aus anderen Gründen noch lange nicht dem Ende.


    Zum einen, sind und bleiben sie ziemlich universell einsetzbar durch die Vielzahl der Gestalltungsmöglichkeiten.
    Zum anderen sind sie aus Unternehmen nicht wegzudenken.


    Auch wenn viele Unternehmen auf Thin-Clients setzen, sind Tower im Graphik- und konstruktionsbereich unerlässlich.
    Und der Laptop als transportabler PC ebenso wenig, da diese weitaus mehr Funktionen und Anschlussmöglichkeiten als Tablets oder Smartphones bieten.


    Und so ganz im "privaten":
    Ich köönnte mir ein Leben ohne Laptop nicht vorstellen, egal wie Leistungsstark Tablets werden.
    Steck mal in ein Smartphone ein Ethernetkabel oder eine CD in ein Tablet.


    "Es lebe das Urgestein" :D

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Ich habe dazu nur die allgemeine Tendenz gesehen:
    Während die Verkäufe von ?-Books immer mehr zunehmen, werden für Desktoprechner rückläufige Zahlen vermeldet.


    Ich kann dir auch den Grund dafür nennen:
    Du kannst nur aus verschiedenen passenden Komponenten auswählen. Alles passt irgendwie zusammen.
    Du brauchst dir keine Gedanken machen, welcher Monitor oder Tatstatur besser geeignet wäre. Ein Notebook gibt es eben nur mit "passendem Zubehör" (weil es schon eingebaut ist)


    Dieses "leichte Auswählen" ist auch schon das "Geheimnis des Erfolgs" von Windows-Betriebssystemen und von Apple-Rechnern gewesen: Die Auswahl ist begrenzt und deshalb ist die Entscheidung auch relativ einfach.
    Aber so etwas gab es auch schon in den Anfängen der PC-Zeit.


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    Dein Beispiel mit dem Gamer-PC ist ja ideal um zu zeigen, dass man seinen Rechner immer nach den eigenen Ansprüchen auswählen muss.


    Bei der ganzen Geld-Rechnerei darf man nie vergessen, dass ein Computer-Beginner (1. Rechner) immer auch alles Zubehör benötigt.


    Ich versuche hier jetzt einmal einen objektiven Vergleich zwischen Desktop-Computer und Notebook.. beide in einer ähnlichen Preisklasse. Beide werden für Gamer angeboten. Beide sind dafür geeignet


    Der Gamer PC kostet 1.499 Euro
    Das Gamer Notebook kostet 1.454 Euro


    (Einzelheiten siehe angehängte Datei "Datenblätter.txt")


    Um sie wirklich vergleichen zu können, brauchst du "Fachwissen". Danach kannst du wählen oder Komponenten (beim PC) ersetzen/austauschen.
    Dann brauchst du noch das passende Zubehör .. das du auch wieder einzeln aussuchen musst.


    Und am Ende spielt auch noch der Energieverbrauch eine Rolle. Der Desktop-Rechner verursacht eindeutig höhere Energiekosten.


    Gamer-PC wird es also immer noch geben .. aber die "Standard-PCs" werden wirklich zum "Auslaufmodell" werden .. weil es eben immer weniger Technik-Freaks geben wird. Man will einen Rechner kaufen und nutzen .. und nicht erst sich "Fachwissen" aneignen müssen. ;)