Was macht Google Chrome eigentlich so schnell ?

  • Bereits vor rund 1 1/4 Jahren habe ich Chrome einmal im Praxistest gehabt Google Chrome im Praxistest


    Es wird nun Zeit, ihn erneut zu testen.
    Ich gebe dabei zu, dass ich auch weiterhin damit rechne, dass "hinter meinem Rücken" etwas abläuft, was ich eigentlich nicht will.
    Ich werde jetzt aber versuchen, die diversen Interaktionen vorteilhaft zu sehen.. indem sie mit dazu beitragen (könnten ?) diesen Browser so schnell zu machen, wie er wirklich ist.


    Ich habe also erneut Google Chrome installiert.
    Bei einer "Browser-Testinstallation" achte ich immer darauf, dass sie nicht als Standardbrowser festgelegt wird. Das habe ich natürlich auch dieses Mal so gemacht.


    Sehr enttäuschend war für mich dann, dass er doch als Standardbrowser festgelegt wurde.
    Das hat nichts mit dem Tempo zu tun. Es widerspricht einfach meinem Sinn "was ein Programm machen darf", wenn es das, was ich ganz eindeutig weggeklickt habe, dann doch später aktiviert ist.
    Diese Festlegung als Standardbrowser lässt sich in den Einstellungen nicht ändern.

    Folgende Punkte in den Einstellungen sind geeignet, Google Chrome schneller zu machen als andere Browser


    - Navigationsfehler mithilfe eines Webdienstes beheben -
    Hierzu kann ich keine Erklärung liefern, sondern nur Vermutungen anstellen. Durch Mithilfe anderer Dienste können "unnötige Umleitungen und Suchen" ausgegrenzt werden.


    - Netzwerkaktionen voraussehen, um die Ladegeschwindigkeit zu verbessern -
    Hierbei spielt die "Personalisierung" eine große Rolle.
    Auch der Punkt - Nutzungsstatistiken und Absturzberichte automatisch an Google senden - wird für diesen Zweck genutzt


    Sobald ein persönliches Profil angelegt ist ( und auch sonst) "merkt" sich Google, was man besonders häufig ansieht. Dadurch "lernt" Google mit der Zeit, woran ich Interesse habe und lädt bereits im Hintergrund Inhalte nach, die meinen Interessen entsprechen.
    Diese Inhalte müssen also nicht erst dann geladen werden, wenn ich endlich drauf klickte, sondern stehen bereits vorher im Cache bereit.


    Dieses "im Vorausladen" ist eigentlich ein Relikt aus Modemzeiten. Im Gegensatz zum Firefox ( Pipelining) oder zum Opera (Turbo) es es aber ein sequenzielles Vorausladen. Chrome lädt also nicht einfach alles im Voraus, sondern wirklich nur das, was eventuell passen könnte. Chrome ist also entwicklungstechnisch einen Schritt voraus.


    - Apps im Hintergrund ausführen, wenn Google Chrome geschlossen ist -
    Der eigentliche Browser muss also nicht erst gestartet werden, weil er (speziell für Apps) eigentlich immer aktiv ist.
    Natürlich erhöht dieser "latente Dauerbetrieb" auch die Startgeschwindigkeit.


    Übrigens erklärt das endlich auch, weshalb Google Chrome immer wieder nach exakt 1 Stunde Updates sucht und installiert.
    Da Apps im Hintergrund (auch ohne Browser) weiterhin auf das Internet zugreifen, BRAUCHEN sie natürlich auch dauernd neue Updates, damit nicht durch eine App Sicherheitslücken entstehen können.
    Die Updates sind also wirklich nötig, weil Chrome eben "dauernd im Netz" ist.. auch wenn es nicht läuft.


    Dass Updates nicht nur dazu verwendet werden können, um neue Dateien auf den Rechner zu bekommen, sondern dass auch gesammelte Daten vom Rechner nach Google gesendet werden können, sollte jedem Benutzer klar sein.
    Während ich also ofline bestimmte Apps nutze, kann Google diese Nutzung dazu verwenden, um mein Profil zu komplettieren um damit dann wieder noch schneller meine Präferenzen für die Anzeige von Internetseiten zu nutzen.


    Die Hintergrundnutzung von Apps ist auch der eigentliche Grund, weshalb sich Chrome als Standardbrowser festlegt
    Wenn Chrome-Apps im Hintergrund das Internet nutzen wollen, müssen sie ja auch ohne Einzelbestätigung ins Internet kommen können damit sie funktionieren können.
    Technisch-logisch also jetzt nachvollziehbar ... nicht jedoch nachvollziehbar, sobald man diese Funktionen abgewählt hat.
    Dann nämlich braucht man keine regelmäßigen "Offline-Updates" und auch die unbedingte Festlegung als Standardbrowser erschließt sich nicht unbedingt mehr.


    Folgendes macht Chrome zusätzlich schneller...


    Proxy-Einstellungen ändern...
    Während andere Browser zu diesem Punkt eigene Menüs anbieten, ruft Chrome einfach die normalen Windowseinstelungen auf = Man spart sich überflüssigen Code, der den Browser größer als nötig machen würde.


    Trotzdem aber eigener Code eingespart wird, ist Google doch relativ "fett drauf".
    Bei einer einfachen Windowsinstallation belegt es im Ordner "Programme" rund 217 MB. Opera und Firefox kommen dagegen mit rund 43 MB aus.


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    Es sind also viele Kleinigkeiten, die Chrome oft schneller machen als andere Browser. Den größten Anteil wird aber ein "besserer Gesamtcode" haben.
    Leider ist Chrome aber noch nicht "wirklich fertig". Immer wieder wird festgestellt, dass sich Chrome "seltsam verhält" .. bei Sachen die andere Browser fehlerfrei anzeigen können.
    Realistisch ist also abzusehen, dass sich der Code von Chrome im Laufe der Zeit immer wieder erweitern wird. In der Regel ist damit auch eine Geschwindigkeitsreduzierung verbunden. Da Chrome aber einen Tempovorsprung hat, sollte das eigentlich nicht dazu führen, dass es "genauso langsam" wird wie die anderen Browser.


    Die anderen erwähnten Punkte werden weiterhin für Tempovorteile sorgen.

  • Hab gelesen das der Grund für die Geschwindigkeit die WebKit-Engine ist. Bei Firefox ist es Gecko.


    MFG BlackY