Grundinformationen:
- Kreditkarten sind ein bargeldloses Zahlungsmittel.
- Kreditkarten können im In- und Ausland, unabhängig von der Währung, eingesetzt werden.
- Man kann mit einer Kreditkarte Bargeld abheben
- Mit einer Kreditkarte getätigten Zahlungen, werden nicht sofort nach dem Karteneinsatz vom Konto abgebucht, sondern nur zu regelmäßigen Terminen oder in regelmäßigen Abständen
- Der Zahlungsbetrag wird bis zur Abrechnung gestundet/kreditiert. Hierfür werden Kreditierungszinsen berechnet.
- Bei den meisten Anbietern gibt es Zinsen auf Guthaben.
Vorteile:
- Man benötigt in anderen Ländern keine landeseigene Währung oder kann sie sich direkt vor Ort von einer Bank holen. Das erspart Zollprobleme bei der Einreise und vorherigen Geldwechsel.
- Man kann Guthaben auf das Kreditkartenkonto einzahlen. Im Gegensatz zu einem normalen Girokonto , bekommt man dafür dann auch Zinsen.
- Man muss unterwegs nur geringe Bargeldbestände bei sich haben. Größere Beträge holt man sich am Ziel der Reise vom eigenem Konto ab. Das bedeutet geringere Gefahr bei Diebstahl/Überfall.
- Man kann mit der Kreditkarte auch dann noch zahlen, wenn das Hauptkonto aktuell kein Guthaben aufweist. Das ist jedoch abhängig von der eigenen Bonität , den beteiligten Banken und den Abrechnungszeiträumen.
- Zinsen auf Kreditkarteneinsatz sind in der Regel geringer als ein Dispokredit
- Kreditkartenbanken bieten oft auch an, Kreditkartenbeträge in Raten zurück zu zahlen. Entsprechende Bonität vorausgesetzt, kann das durchaus günstiger sein, als wenn man sein "Konto überzieht".
- Diverse Unternehmen bieten einen nachträglichen Bonus , wenn die Karte für diverse Produktkäufe eingesetzt wird (z.B. für Tanken)
- Kreditkarteneinsatz kann verhindern, dass Betrüger an dein Geld kommen. Hat man eine Kreditkarte benutzt, kann man das Geld vom Empfängerkonto zurückbuchen lassen, wenn man keine Ware erhält. In dem Fall belastet das Kreditkartenunternehmen das Empfängerkonto und bittet beide Seiten um Stellungnahme. Bis zur Klärung ist das Geld für keine Seite mehr verfügbar.. es ist faktisch erst einmal "eingefroren". Betrüger werden also um den "Lohn ihres Betrugs gebracht". Vorteil in Deutschland: Wer Kreditkarteneinsätze abrechnen will, muss vorher eine entsprechende Bonität haben und seine Seriösität nachgewiesen haben. Das geschieht in der Regel über eine beteiligte Hausbank. Es ist also (in Deutschland) nicht so leicht, eine Akzeptanzstelle zu werden. Natürlich kann diese Art von "Prüfsystem" auch umgangen werden. "Das Wie" werde ich hier nicht darlegen, um Betrüger nicht zu unterstützen.
- Sind Kreditkartenbank und Kontoführungsbank nicht identisch, können unterschiedliche Bonitätsstufen bestehen. Das ist ideal, wenn man den Wohnort und gleichzeitig die Hauptbank wechselt und man deshalb die Bonität nicht von einem Hauptkonto zum anderen übertragen kann. In dem Fall hat man auch weiterhin seine bekannte Bonität bei der Kreditkartenbank, während man sich bei der Hauptbank erst noch eine solche wieder "erarbeiten" muss.
- Je nach Kreditkartenart können beim Einsatz auch bestimmte Versicherungsleistungen eingeschlossen sein. Von Reiserücktritttsversicherung bis hin zur Minderung der Haftungshöhe bei der Autoanmietung sind viele Sachen inklusive. OB es sich jeweils lohnt, entscheidet die individuelle persönliche Lage.
Nachteile:
- Bargeldabhebungen kosten (bei Fremdbanken) oft mehr , als wenn man eine Girokarte einsetzt
- Bei Fremdwährungen wird oft zusätzlich ein Fremdwährungsaufschlag berechnet.
- Der Wechselkurs für Fremdwährungen wird am Abrechnungstag berechnet und nicht am Benutzungstag
- Nicht jede Stelle akzeptiert auch jede Kreditkarte. Man muss also seine Kreditkartenart vorher ganz genau auswählen oder den Laden in dem man einkaufen möchte.
- Je nach Bank, wird eine Jahresgebühr für die Kreditkarte erhoben
- Mit jeder Kartenabrechnung (ohne vorhandenes Guthaben) wird ein Kreditzins berechnet.
- Man kann schnell den Überblick über seine Finanzen verlieren. Überschuldung kann drohen.
- Bei Verlust der Kreditkarte, kann der Dieb eventuell auf das gesamte Guthaben + das zusätzliche Limit zugreifen.
Dieses Risiko kann aber verringert werden, indem man mit dem Kreditkartenunternehmen bestimmte Tageshöchstwerte vereinbart. Gleichzeitig haftet man in der Regel nicht mehr für den Einsatz, sobald man den Verlust gemeldet hat. Der vorherige Zeitraum (Zwischen Verlust und Verlustmeldung) ist entweder "eigenes Risiko" oder man haftet nur mit einer vorher vereinbarten Pauschalhaftung.
Kreditkarten sind also empfehlenswert ... oder man muss davon abraten.
Wer viel auf Reisen ist, und sich dabei Wechselprobleme oder Zollprobleme ersparen möchte, wird eine Kreditkarte nicht missen mögen. Er nimmt die Zusatzgebühren dafür gerne in Kauf. Er ist jederzeit "zahlungsfähig".
Wer aber schnell den Überblick über seine Finanzen verliert oder schnell in den "Kaufrausch gerät", der sollte Kreditkarten meiden.
Für diese "Problemgruppe" gibt es aber auch schon "Prepaid-Kreditkarten": Diese kann man nur bis zum vorher eingezahlten Betrag benutzen. Eigentlich ist es damit ja keine "Kreditkarte" mehr, sondern eine "Guthabenkarte".
Die Benennung ist aber so gewählt, damit sich möglichst viele Akzeptanzstellen finden.
Wer "nur sparen will", dem kann man leider nur von einer Kreditkarte abraten.
Es könnte sich nur lohnen, wenn man
- die Kreditkarte ohne Servicegebühren bekommt
- wenn die Zinsen niedriger sind , als wenn man einen Dispokredit in Anspruch nimmt
- wenn die Zinsen bei Guthaben höher sind als auf dem normalen Girokonto ... und das Geld jederzeit verfügbar sein muss (ist es in der Regel aber, da auf Girokonten nur ganz selten Zinsen auf Guthaben gezahlt werden)
Wer sparsam ist, ist aber Rechnen und Vergleichen gewohnt. Derjenige wird also durch Vergleiche selbst herausfinden, ob es sich für ihn persönlich lohnt und welche Kombination oder Bank die günstigste ist.