Aus einer Spülmaschine wird ein Schrank

  • Vielleicht hat es einer von euch auch schon erlebt:
    Man hat sich eine komplette Einbauküche gekauft, bei der alle Maschinen auch die Front in der Optik der Schränke haben.


    So etwas sieht natürlich "perfekt passend" aus.
    Problematisch wird es aber, wenn eins der Elektrogeräte ausgetauscht werden muss .. oder wenn man es nicht mehr benötigt.


    Im "vorliegenden Fall" hatte die Spülmaschine "ihren Zweck erfüllt". In einem 2-Personen-Haushalt wird sie nicht mehr genutzt, weil es zu lange dauert und teurer als Handspülen ist.


    Was nun ? Der Platz wurde eigentlich dringend als Stauraum benötigt. Ein "einfaches Ausbauen" kommt aber aus optischen Gründen nicht in Frage.
    Mir wurde die Frage gestellt: "Kannst du nicht einfach ein paar Regalbretter einbauen ?"
    Klar , hätte ich natürlich gekonnt. Da die Maschine aber tadellos funktionierte, hätte ein "üblicher Einbau" die Maschine dauerhaft geschädigt. Zudem gibt es keine fertigen Regalbretter auf "Spülmaschinenmaß".


    1) Zuerst wird noch ein letztes Mal ein Reinigungsprogramm gestartet
    Die Maschine soll in allen Teilen sauber sein und der Pumpensumpf soll trocken sein. Macht man es nicht, bilden sich später unangenehme Gerüche.

    2) Wasser- und Stromanschluss werden "abgeklemmt"

    Stecker ziehen und Wasserzu- und Ableitung lösen. Sowohl Strom- als auch Wasseranschluss können damit jederzeit wieder angeschlossen und die Maschine mit ein paar Handgriffen wieder in Betrieb genommen werden.


    3) Alle Einbauten werden entfernt, die sich problemlos abnehmen lassen
    Geschirrkörbe, Wasserverteiler und Sprühköpfe lassen sich mit ein paar Handgriffen herausnehmen. Übrig bleibt nur noch eine fast nackte Maschine, bei der sich unten die Heizspiralen befinden.



    Nun brauchen wir ein exakt passendes Brett für den unteren Bereich als Abdeckung der noch verbliebenen Einbauten
    Diese Bretter gibt es nicht vorkonfektioniert. Man muss sie sich selber anfertigen oder zuschneiden lassen.
    Bitte darauf achten, dass die Bretter eben NICHT das gleiche Maß haben werden: Das obere Brett ist schmaler, da wir es in den Korbträger einschieben wollen/müssen.


    Ich hatte einfach den unteren Geschirrkorb genommen, herum gezeichnet und nach seinem Maß ein Brett zugeschnitten. Toll gemacht.. falsch gemacht !
    Der Korb war nämlich an den Seiten schräg = er "ging oben auseinander".
    Wer sich das obere Bild ansieht, merkt, dass es in der Tür der Spülmaschine einen Bereich gibt, der extra ausgebuchtet ist. Diesen Bereich nutzen die Spülkörbe, wenn die Tür geschlossen ist.
    Mein unteres Brett sollte aber dort liegen, wo es keine Einbuchtung gibt = der Spülkorb war als Maß ungeeignet.


    Da ich zum Glück "Selbermacher" bin, kostete mich dieser Denkfehler nur ein paar Minuten und einen Schnitt mit der Handkreissäge.


    Die Breit des Brettes könnt ihr gerne vom unteren Geschirrkorb nehmen. Damit habt ihr auch gleich die Gewissheit, dass das Brett später dort aufliegt, wo sonst die Rollen des Spülkorbes laufen. Bei der Länge/Tiefe müsst ihr euch aber nach der eigentlichen Maschinentiefe richten.
    Am Schnellsten geht es, wenn ihr den unteren Spülkorb einsetzt und dort, wo der Innenrand der Maschine ist, eine Markierung anbringt. Wie ihr am Bild erkennen könnt, ist die Rückwand nicht eben, sondern hat verschiedene tiefere Bereiche. Nehmt ihr als Maß irrtümlich den tieferen Bereich, wird das Brett zu lang werden.
    Mit der Markierung am Spülkorb spart ihr euch viel Nachmessen in der Maschine.


    Wer so ein Brett selbst sägt oder auch ein "geschnittenes Brett" bekommt, sollte darauf achten, die "Kanten zu brechen".
    Mit einem Schleifklotz und feinem Sandpapier wird die scharfe Kant am Schnitt "abgezogen". Das verhindert, dass die Kante später einmal abbricht und natürlich auch, dass sie zu scharfkantig ist.



    Hier sieht man nun die fertigen und eingeschobenen Bretter.



    Dieses Bild zeigt, dass das obere Brett eine "Schubladenfunktion" hat. Es lässt sich also nach Bedarf einfach herausziehen. Das erleichtert das Einräumen und Herausnehmen und man hat im Notfall auch einfach nur eine zusätzliche Abstellfläche


    Man kann auch erkennen, dass ich bereits vorher beschichtetes Möbelbauholz genommen hatte. Um es optisch ansprechender zu gestalten, hätte ich jetzt noch eine farblich passende Kante aufbügeln können und der Fall wäre erledigt gewesen.


    In sich wäre es "stimmig" geworden, doch zum Rest der Küche hätte es nicht gepasst. Zusätzlich musste bedacht werden, das Küchenschränke immer mal wieder auch nass ausgewischt werden müssen.
    Sowohl um Geld zu sparen , als auch, um die typischen Reinigungsarbeiten zu erleichtern, habe ich mich dazu entschlossen, die Bretter mit einer Selbstklebefolie zu überziehen.
    Das war nicht nur insgesamt besser, sondern (für mich) auch einfacher. Ich bügel eben nicht so gerne *lach*



    Jetzt passt es (mit seiner Mamoroptik) zum Rest der Küche und erfüllt seinen gedachten Zweck.


    Um diese Spülmaschine später irgendwann wieder einmal in Betrieb nehmen zu können, braucht man nur die oberen Clips zu öffnen, die beiden Bretter herausnehmen, die Körbe usw. einzusetzen und Wasser und Strom wieder anschließen.
    5-10 Minuten Sache und völlig ohne Werkzeug zu erledigen.


    Was braucht man für diesen "Umbau" ?
    2 Bretter im Maß einer Spülmaschine (80x80 cm reichen in der Regel)
    Säge, um die Bretter exakt anpassen zu können.
    Schleifklotz + Sandpapier um die Kanten zu brechen
    Selbstklebefolie oder Büdelkanten um die Kanten vor Feuchtigkeit zu schützen.