Brille, Lesebrille , Gleitsichtbrille, Bifokalbrille, Sonnenbrille, Accessoire

  • Es gibt viele Gründe, weshalb man sich eine Brille zulegen kann oder muss. Brillen-Pflegetipps gibt es am Ende des Beitrags.


    1) Sonnenbrille
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    Sie soll die Augen vor dem hellen Sonnenlicht schützen. Eine Sonnenbrille muss deshalb sowohl die UV-A als auch die UV-B der Sonne abhalten können. Wenn eine Sonnenbrille nicht genügend Schutz vor UV-A-Strahlung bietet, merkt man es nicht einmal direkt. Sie sind nicht so "warm" , sorgen aber für Veränderungen im Auge. (Bindehautentzündung, Trübung der Hornhaut usw.)


    Damit eine Sonnenbrille auch einen "wirklichen Augenschutz" gewährleisten kann, muss sie den kompletten Augenbereich abdecken.
    Wenn man nur eine sehr schmale Brille wählt, trifft die Sonnenstrahlung über die nicht abgedeckten Bereichen direkt ins Auge ein.
    Man merkt es aber nicht, weil man sich ja nur auf den dunklen Bereich konzentriert.
    Durch so eine schmale Brille setzt man seine Augen der gleichen Gefahr aus, als wenn man ungeschützt ins Sonnenlicht schauen würde.
    Die übergroßen Sonnenbrillen mit breiten Bügeln , im Retro-Stile der 1970er Jahre, bieten also mit den besten Schutz gegen Sonnenstrahlen.


    Eine Modeerscheinung sind die verspiegelten Sonnenbrillen, wie sie in den 1980ern auf dem Markt waren. Sie tauchen auch heute noch als "Pilotenbrille" auf.Bei ihnen kann man die Augen des Trägers nicht sehen, weil es sich faktisch um getönte Einwegspiegel handelt.


    Sonnenbrillen sind NICHT für Solarien geeignet. Sie sind nicht in der Lage, das dort verwendete UV-Licht entsprechend zu filtern. Hierzu sind Spezialbrillen nötig.


    Selbsttönende Brillen Phototrophe Brillen
    Es handelt sich faktisch auch um Sonnenbrillen. Durch das auftreffende Sonnenlicht, dunkeln sie sich aber selbst ab. Dieses Abdunkeln geschieht nicht schlagartig, sondern nur allmählich. Wenn man daher aus einem dunklen Bereich in eine "Sonnenlichtzone" kommt, besteht einige Zeit lang keinerlei Schutzwirkung gegen Sonnenstrahlen.
    Die Brille dunkelt zu langsam ab, um Schutz bieten zu können, während die Pupille immer noch (wegen der vorherigen Dunkelheit) weit geöffnet ist. In dieser Übergangsphase besteht also große Gefahr für die Augen.


    Anders sieht es in der "umgekehrten Richtung" aus.
    Aus dem Sonnenlicht kommend, braucht auch hier die Brille wieder eine gewisse Zeit, um den Filter "wegzuschalten". Während die Umgebung schon dunkel ist, ist die Brille immer noch eine "reine Sonnenbrille". Man hat also "mehr Schutz als man eigentlich will" oder braucht.


    Autofahrerbrille
    Solche selbsttönenden Brillen werde oft als "Autofahrerbrillen" angeboten .. auch als "Pilotenbrillen" werden sie gerne angeboten.
    Aber ... ein Pilot schaut direkt in die Sonne. Bei ihm treffen die UV-Strahlen also direkt auf die Brille = sie reagiert viel schneller und effektiver. Beim Autofahren dagegen ist die UV-Strahkung nicht so hoch ... und bei Blendung durch Gegenverkehr trifft fast gar keine UV-Strahlung auf der Brille auf.
    Da bedeutet bei Einfahrt in einen Tunnel einen sehr langen "Blindflug im Dunkeln" und die Blendung durch Gegenverkehr muss relativ lange bestehen, bis die Tönung erfolgt. Üblicherweise kommt einem bei Nacht aber keine "grelle Blenderschlange" entgegen, sondern es wird immer wieder hell-dunkel-hell-dunkel. Immer wenn die Blendung nachlässt, entsteht eine "Blindflugzeit". Je schneller man fährt, desto größer die Gefahr, dass man etwas Wichtiges übersieht.
    Autofahrerbrillen sind deshalb gerade NICHT für Autofahrer geeignet .. und schon gar nicht des nachts.


    Brille als dauernde Sehhilfe
    Wer einen Augenfehler hat, muss diesen Fehler dauernd korrigieren. Neben einer Brille, kann man das auch mit unauffälligen Kontaktlinsen machen.


    Das Material des Gestells und der Brillengläser ist entscheidend dafür, wie schwer die Sehhilfe wird.
    Filigrane Gestelle als Metall oder Leichtkunststoff im Zusammenspiel mit Kunststoffgläsern sind bedeutend leichter als wenn man eine alte "Hornbrille" mit "echten Gläsern" nehmen würde.


    Modernste Brillen bestehen längst aus Leichtkunststoffen und Kunststoffgläsern.
    Diese Materialien sind jedoch nicht haltbar genug.
    Gerade die Kunststoffgläser "verschleißen" sogar recht schnell. Mit jedem "Brilleputzen" werden hauchfeine Rillen ins Material "gezogen". Selbst weiche Papiertaschentücher sind schon hart genug dafür, damit sich im Laufe der Jahre eine Streifenschicht bildet, die die Sicht beeinträchtigt. Zudem kommt natürlich noch, dass oft ungeeignete Reinigungsmittel genommen werden, die den Kunststoff angreifen können.
    Dieser Effekt wird erst dann wirklich "sichtbar" wen man eine ältere Brille mit einer Neuanfertigung vergleicht: Mit der Neuanfertigung sieht man scheinbar klarer. Es gibt keinen "Nebel" mehr, der auf der Brille liegt.
    Der Nebel ist aber nur das Ergebnis aus den vielen kleinen Oberflächenschädigungen und Verbindung mit der zersetzenden Wirkung von UV-Strahlen. Mit einer "neuen Brille" sieh man also "immer besser" .. auch wenn sie die identischen Werte wie die alte hat.


    Dieser Effekt ist aber von den Herstellern durchaus gewollt. Das Augenlicht ändert sich oft sehr viele Jahre nicht. Eigentlich braucht man deshalb gar keine neue Brille. Der "Nebeleffekt" sorgt aber dafür, dass man eben nach einigen Jahren automatisch ein neue Brille braucht. Die alte Brille ist "verschlissen".


    Bei Kunststoffgläsern sollte man also direkt vor dem Kauf, Wert auf eine besondere "Härtung" der Brillengläser wert legen. Es lohnt sich auf jeden Fall dadurch, dass dadurch der Verschleiß geringer wird und ein Neukauf weiter hinaus geschoben werden kann (so lange sich die Sehstärke nicht ändert)


    Für Träger von "Dauer-Sehhilfen" gab es einmal einen zusätzlichen "Sonnenbrillenaufsatz".
    Er wird einfach auf die Brille gesteckt und lässt sich dann bei Bedarf (wie ein Helmvisier) hoch oder herunter klappen. Im Hochgeklappten Zustand ragt dieser Aufsatz dann über die Brille nach oben hinaus. Das erweckt bei einem Außenstehenden den Anschein, als würde er eine Stubenfliege ansehen.
    Scherzhafterweise wird dieser Aufsatz deshalb auch "Fliege Puck"-Aufsatz genannt (entstanden aus der Kinderserie "Biene Maja" in der die "Stubenfliege Puck" vorkommt)


    Diese Aufsätze sind nur bei bestimmten Brillenarten nutzbar. Sie sollten auf gar keinen Fall bei Kunststoffgläsern benutzt werden, weil die Aufsatzklemmen, die Gläser mechanisch beschädigen !
    Für Träger von "Glas-Gläsern" ist es aber die beste "Autofahrerlösung" , weil man den Sonnenschutz einfach schnell hoch- oder herunterklappen kann, wenn man durch Sonne geblendet wird oder die Blendung nachlässt. Sofortiger Schutz oder wieder "freie Sicht". So schnell reagiert keine selbsttönende Brille.



    Die Bifokalbrille
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    Wie ihr seht, ist hier ein kleiner Bereich eingearbeitet, der speziell nur dem Nahsehen dient. Diese Brillen sind Spezialanfertigungen, die sowohl für bestimmte medizinische Indikationen angefertigt werden als auch für spezielle Arbeiten. Wenn in den unteren Bereich eine weitere "Sichtzone" eingearbeitet ist, wird sie "Trifokalbrille" benannt.


    Bei Bifokalbrillen "steht das unter Feld hervor". Es ist dicker. Diese Brillenart war vor der Verbreitung von Kunststoffgläsern weit verbreitet, ist jedoch heutzutage kaum noch neu zu erhalten. Die "elegantere Lösung" ist die moderne "Gleitsichtbrille"


    Die Gleitsichtbrille
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    Bei dieser Brillenart gibt es keinen "abgesetzten unteren Bereich" mehr. Die Brille wird komplett in verschiedene Sichtbereiche unterteilt.


    Oben = Fernsicht
    Mitte = mittlerer Nahbereich
    Unten = Nahbereich


    Was das Bild aber nicht richtig anzeigt:
    Die Brille wird nicht auf der ganzen Breite aufgeteilt, sondern es wird faktisch eine Nahbereichsbrille genommen in die die anderen Bereich eingesetzt oben sind.


    Die anderen Bereiche sind faktisch in einer V-Form eingesetzt.
    Alles was nicht in diesem V-Bereich ist, ist "Nahbereich" (Lesebereich).
    Wer heute eine Gleitsichtbrille "billig angeboten" sieht, sollte ganz genau darauf achten, wie die Sicht außerhalb des V-Bereichs ist.
    Je billiger die Brille ist, desto schmaler wird auch das V.. und je mehr Geld man anlegt, desto stärker erstrecken sich die anderen Bereiche über die ganze Brillenfläche.


    Das ist auch der Effekt, weshalb viele Menschen so lange Umgewöhnungszeiten benötigen oder weshalb es ihnen "übel wird", wenn sie so eine Brille tragen.
    In diesem Fall ist der Nahbereich fast bis ganz oben vorhanden, so dass man nicht mehr eben "zur Seite blicken" kann, sondern den ganzen Kopf dahin drehen muss. Macht man es nicht oder ist der Seitenbereich zu breit, kann einem wirklich übel werden.


    Solche Brillen werden vor allem für Bildschirmarbeitsplätze und zum Ausgleich von Alterssichtigkeit empfohlen.
    Ich habe mir auch vor rund 1 Monat eine solche Brille zugelegt. Da ich mich aber bereits vor dem Kauf ausgiebig habe beraten lassen, habe ich nicht die "Billigversion aus dem Angebot" genommen.
    Die "Billigversion" hätte nur 69 Euro gekostet ... das hatte mich auch "angelockt". Die von mir ausgewählte Brillen Version kostete dann 449 Euro. Die Seiten mit der Nahbereichsstärke sind relativ schmal (aber immer noch vorhanden). Ich muss also darauf achten, das ich nicht mehr intuitiv zur Seite blicke, sondern den Kopf etwas drehen muss .. aber ich muss eben nicht durch eine schmale "V-Kimme zielen".
    Diese richtige fachliche Vorinformation und Auswahl sorgte dafür, dass ich mit bereits nach 2 Tagen komplett umgestellt hatte.


    Die "nächstbessere Version" hätte übrigens bei 699 Euro begonnen. Hier habe ich meine "persönliche finanzielle Grenze" gezogen.
    Die Version hätte an den Rändern oben gar keine anderen Sichtbereiche mehr gehabt. Doch diesen Zusatzvorteil habe ich zum Glück nicht wirklich nötig.


    Gleitsichtbrille ist also nicht Gleitsichtbrille. Man muss sich unbedingt vorher beim Optiker informieren lassen. Exakt die gleichen Eigenschaften sind nicht bei "billig" und "teuer" zu finden .. jede Brille wird einzeln auf den Benutzer angepasst.
    Das Optikerfachgeschäft ist auch (mindestens bei der ersten Gleitsichtbrille) zu empfehlen , weil selbst bei exakter Anfertigung ein kleiner Fehler passieren kann.
    In meinem Fall war der Fernbereich nicht "hoch genug" vorhanden. Kurz reklamiert und schon wurden neue Gläser angefertigt.. kostenlos. Die Zonen sind in Millimetern aufgeteilt. Da kann schonmal etwas bei der Herstellung schief gehen. Eine Brille, die keine Vorteile bringt, sollt man keinesfalls benutzen oder akzeptieren.
    Nicht das Auge muss sich an die Sehstärke(n) der Brille gewöhnen, sondern die Brille muss exakt an das Auge angepasst sein !

    Einen Nachteil haben aber alle Gleitsichtbrillen:

    Wenn man Stufen hinauf oder herab geht, darf man keinesfalls "direkt vor die Füße" schauen wollen.. ohne den Kopf zu senken.
    Mit dem "üblichen Blick nach unten" nutzt man das Nahfeld und "alles verschwimmt".
    Treppen hinaufsteigen geht also nur, indem man nach oben vorweg schaut. Treppen herabsteigen geht nur, wenn man den Kopf senkt um die Stufen zu sehen. Wer das nicht bedenkt (oder später automatisch macht) dem wird selbst bei der "Idealausführung" noch übel werden ;)



    Brille als modisches Accessoire
    Mode = Zeitgeschmack. Man kann eine Brille auch einfach kaufen, damit man "hipp" aussieht oder eine Farb-/Materialzusanmmenstellung wählen, die dem eigenem Modegesschmack entspricht.


    Viele Menschen brauchen gar keine Brille. Sie benutzen es einfach als modisches Zubehör / Accessoire.


    "Mit einer Brille sieht man intelligenter aus" sagte man mir einmal.
    OK. Das sind dann reine "Poser-Brillen". Billig in der Herstellung und einfaches "Fensterglas" ohne Funktion.


    Fraglich , ob damit auch ein "Dummdödel" für intelligent gehalten wird. Intelligenz kommt ja nicht durch das Aussehen.
    Natürlich kann eine Brille den "Nerd-Faktor" erhöhen. "Mehr Schein als Sein".



    Kaufberatung für alle Brillenarten


    1) Auf jeden Fall entspiegeln lassen
    Bei einer nichtentspiegelten Brille schaut man in eine Lichtquelle und sieht direkt daneben noch einige Spiegelbilder der Lichtquelle.
    Bei einem Paar Autoscheinwerfer sieht man gleichzeitig noch viele weitere Scheinwerferpaare, die einen durchaus zusätzlich blenden können.
    De höher der Entspiegelungsgrad, desto stärker werden diese zusätzlichen Reflexionen unterdrückt.


    Entspiegelung ist auch für Sonnenbrillen wichtig und nötig.


    2) Kunststoffgläser auf jeden Fall nur "speziell gehärtet"
    Nicht gehärtete Kunststoffgläser werden schneller durch UV-Strahlung und manuellen Abrieb (beim Putzen) geschädigt.
    Im Laufe der Zeit wird eine nicht gehärtete Brille "nebelig wie Milchglas". Anstatt, dass man eine exakt begrenzte einzelne Lichtquelle sieht, sieht man nur noch eine Strahlenquelle, die auch außerhalb der eigentlichen Lichtquelle noch blendet.


    Das ist das eindeutigste Zeichen, dass die Brille schon soweit geschädigt ist, dass sie ihre eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen kann. Ein Lampe muss eindeutig abgegrenzt sein. "Strahlt sie zu den Seiten weg" ist es Zeit für die nächste neue Brille.


    3) Das Gestell sollte stabil und flexibel sein
    An den vorderen Enden der Bügel sollten flexible Scharniere vorhanden sein. Das verhindert, dass der Bügel (durch immer wieder bewegen und auseinanderziehen) auf Dauer "mürbe wird" und bricht.


    Für Kinder sind Gestelle aus Drahtgeflecht sehr zu empfehlen. Sie sind leicht, sind kaum sichtbar und verbiegen sich eher als dass sie sofort brechen. Gleichzeitig sollte man Wert darauf legen, dass die Brillengläser in einer "umlaufenden Schraubfassung" sind.
    Verbiegt sich die Brille und ein Glas fällt raus, kann man es selbst recht schnell wieder einsetzen und im Gestell festschrauben.
    Gleichzeitig gibt es bei Kindern auch "mehr Bruch".
    Mit einer geschraubten Fassung kann man viel schneller Ersatz für verkratzte oder beschädigte Brillengläser bekommen.


    4) Gewicht der Gläser und Brillentyp müssen zueinander passen
    Wenn die Gläser schwer sind "pendeln sie nach vorne" wenn man sich bückt. Hier besteht dann die Gefahr, das die Brille beim Bücken herunterfällt. Für solche Brillengläser muss man Brillenbügel nehmen, die hinter dem Ohr gebogen sind.
    Der Bügel verhindert dann, dass die Brille herunterfallen kann.


    Nur bei leichten Brillen sind die sogenannten "Steckbügel" zu empfehlen.
    Sie sind einfach gerade, ragen bis hinter das Ohr hinaus und ihre Haltekraft erzeugen sie nur dadurch, dass sie sich seitlich gegen den Kopf drücken.
    Solche Bügel müssen auch immer "unter die Haare" geschoben werden, damit sie direkt am Kopf anliegen und nicht durch "zuviel Haarpracht" an Halt verlieren.


    Wer so einen "Steckbügel" genau betrachtet, wird feststellen, dass er sich hinter dem Ohr in Richtung Kopf biegt. Der Kopf ist dann also "der Anker für die Brille" und nicht mehr das Ohr.
    Der Bügel steht deshalb auch relativ weit nach hinten vor. Er wird als sehr unangenehm empfunden, wenn man in einem Sessel mit hoher Lehne sitzt und den Kopf dreht oder gerne im seitlichen Liegen etwas liest oder macht.
    In diesen Fällen sorgt das hintere Ende dafür, dass die Brille vorne plötzlich "abhebt". Sie wird faktisch "von der Nase gehebelt ".


    Brillenpflege

    Wie hält man die Brille korrekt beim Reinigen ?

    Man hält sie an einem Brillenbügel .. und keinesfalls am Mittelsteg / Nasensteg. Dieser Steg ist auf Belastungen nicht ausgelegt. Er verbindet nur die Brillengläser und bricht daher viel schneller als die Bügel.


    Reinigungsmittel
    Reine Glasgläser brauchen keine speziellen Reinigungsmittel, Wasser, Seife, Spülmittel .. alles ist ok, was Fett beseitigt. Glas lässt sich nur durch wenig "beeindrucken".


    Für Kunststoffgläser sind diese Mittel aber nicht unbedingt auch geeignet. Wer seine Kunststoffgläser auf jeden Fall schnell "kaputt putzen" will, der sollte zu den (überwiegend) mit Alkohol getränkten "Brillenputztüchern" greifen. Der Alkohol greift den Kunststoff an und bestehen aus sehr hartem (Papier)Material, das schön viele Kratzer im Kunststoff hinterlässt. Die idealen Voraussetzungen dafür, dass die Brille recht schnell "blind wird".
    Der extrem hohe Alkoholanteil wird dadurch erkennbar, dass diese "weichen Tücher" schon wenige Sekunden nach dem Öffnen der Verpackung trocken sind/werden. Je trockener das Papiertuch jedoch wird, desto härter wird es auch. Nach einigen Minuten könnte man genauso gut versuchen, mit einem Stück Pappe die Brille zu reinigen. Der Härtegrad der Oberfläche ist ähnlich.


    Für Kunststoffgläser sind "Lens Cleaner" und "Bildschirmreiniger" bzw. "Monitorreiniger" in flüssiger Form vorzuziehen.
    Die Zusammensetzung wird speziell für empfindliche Kunststoffe entwickelt. Sie enthalten in der Regel auch nur einen Alkoholanteil von 5-15%. Das macht sie weniger flüchtig, so dass man nicht zu schnell "trocken schubbert"


    Reinigungstücher
    Die kleinen, feinen Mikrofasertücher, die neuen Brillen beiliegen, kann man ganz gut als Brillenputztuch verwenden. Ihre Oberfläche hat nur sehr feine Strukturen und sie ist weich genug, damit sie keinen hohen Abrieb verursachen kann.
    Von gröberen Strukturen ist wegen ihrer Abriebkraft abzuraten.


    Ideal sind ungetränkte Kosmetiktücher oder auch Papiertaschentücher ohne Pflegezusätze. Der Vorteil von dünnen Kosmetiktüchern ist, dass sie weniger fuseln und auch weniger "an Ecken hängen bleiben".


    Wie putzt man richtig ?
    "Ganz logisch gesehen" sprüht man das Reinigungsmittel auf, lässt es kurz einwirken und fängt dann von den Ecken her mit dem Putzen an.
    Doch der Mensch denkt nicht logisch. Er beginnt in der Regel mit der großen Fläche und reinigt die Ecken erst am Schluss.
    Man schiebt also eigentlich allen Fett/Schmutz in die Ecken hinein und hat dann Mühe sie wieder daraus zu entfernen.
    Das führt in der Regel dann dazu, dass der Hauptbereich wieder verschmiert wird.


    Das bessere Vorgehen.. ohne von Gewohnheiten abzukommen ....
    Reinigungsmittel auf beide Gläser aufsprühen und einwirken lassen. Immer gleich beide Seiten gleichzeitig behandeln, damit man nicht auf einer Seite "nur trocken putzt".
    Mit dem ersten Tuch zuerst kurz von den Ecken nach innen wischen und den Schmutz dort aufnehmen.
    Dann erneut leicht einsprühen und mit einem zweiten Tuch wie gewohnt die Brille reinigen.


    Nie die Brillengläser in trockenem Zustand putzen wollen.
    Jedes Staubkorn wirkt wie Schmirgelpapier, auch wenn man ein sehr weiches Tuch benutzt.
    Lieber immer wieder benetzen, damit das Schmutz und Fett direkt am Tuch haften können .. und man ihn nicht nur von einrr Seite zur anderen schiebt und verteilt.


    Die Generalreinigung (aller Brillen)
    Lauwarmes Wasser, etwas Fettlöser (Neutralseife) auflösen und dann die Brille hinein legen.
    Die reine Seife löst alle Fette ab. Das dauert aber einige Zeit. Man spart sich das "Fummeln in den Ecken".
    Danach nimmt man mit einem weichen, saugfähigen nassen Tuch die Seifenreste und die gelösten Schmutzpartikel von der Brille ab.
    Jetzt spült man sie noch einmal unter klarem Wasser ab und trocknet es mit dem sonst üblichen Brillentuch.


    Wenn trotzdem noch "Schmierstreifen" entstehen .. nicht "rumpolieren", sondern die übliche Reinigungsflüssigkeit aufsprühen und ganz normal reinigen. Die Ecken sind in der Regel aber jetzt so sauber, dass man mit ihnen keine Probleme mehr hat.


    Gleichzeitig ist auch das Gestell und andere Teile so sauber geworden, wie man sie durch normales Putzen nie bekommen würde/könnte.


    Weiterführende Quellen zum Thema UV-Strahlung und Brillenarten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenbrille
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviolettstrahlung
    http://info.dermatologikum.de/…va-uvb-sonnebrand__17.php
    http://www.focus.de/gesundheit…-strahlen_aid_297108.html
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bifokalbrille
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gleitsichtglas


    Eine "Optikerseite", die sehr umfassend über den Aufbau und der Anpassung von Gleitsichtbrillen informiert, ist unter http://www.gleitsicht-brille.com zu finden. Sie wird wahrscheinlich fachlich korrekter sein und auch die aktuellen Schleif- und Herstelungstechniken abhandeln... während ich einen groben , allgemeinverständlichen Überblick geben wollte.