Heutztage lebt der Begriff "Mangel" nur noch im Zusammenhang mit einer "Heißmangel" weiter.
Doch auch diese Geräte wird es wohl nicht mehr sehr lange geben, so dass das Wissen irgendwann einmal verloren geht.
Die Mangel wurde zu der Zeit benutzt, bevor es Wäscheschleudern gab. Mit einer Mangel presste man das Wasser aus der Wäsche. bevor man sie zum Trocknen aufhängte.
Die Konstruktion war relativ einfach:
In einem Gestell werden übereinander 2 breite Rollen parallel zueinander befestigt. An einer der Rollen war eine Kurbel angebracht.
Der Abstand zwischen den Rollen war so knapp, dass man ein Wäschestück dazwischen pressen konnte.
Drehte man nun die Kurbel zum Wäschestück hin, so wurde es durch die Drehbewegung zwischen die Rollen gezogen bis es auf der anderen Seite dann komplett hervor gekommen war.
Das Wasser wurde durch die beiden Rollen aus der Wäsche herausgepresst.
In dieser Art wurde der "Vorläufer der Wäscheschleuder" jahrhundertelang gebaut und benutzt.
Der Betrieb war relativ kraftaufwendig, weil man das Wäschestück nur rein mechanisch durch die Walzen beförderte. Je dicker die Wäsche war, desto mühseliger wurde es.
Auch wenn die damaligen "Waschweiber" heute nur als "Labertaschen" ein Begriff sind, so hatten diese Frauen jedoch schwere körperliche Arbeit zu verrichten. Ihre Arm-Muskulatur war deshalb teilweise so ausgeprägt, als wenn wenn sie (in modernen Zeiten) Bodybuilding betreiben würden.
Mit einem "Waschweib" war deshalb nicht zu spaßen. Sie konnten auch durchaus "kräftig zulangen"
Der Nachteil dieser Konstruktion war aber, dass die andere Walze nur durch den Druck der Wäsche bewegt wurde. Da bedeutete relativ große Materialbelastung.
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Die Weiterentwicklung der Mangel war deshalb, dass beide Walzen mittels Zahnrädern und eventuell Ketten miteinander verbunden waren.
Jetzt wurde die andere (oft untere) Walze durch die Drehbewegung der oberen Walze direkt angetrieben. Der Pressvorgang wurde materialschonender.
Die letzte Entwicklungsstufe der Mangel war dann, dass man die Walzen nicht mehr starr im Rahmen fixierte, sondern mittels Federsystemen einhängte. Jetzt konnte der Druck sowohl exakt eingestellt werden als auch die Wäsche hatte etwas "Ausweichmöglichkeit" indem die Federn nachgeben konnten.
Man muss sich das Prinzip so etwa wie die Bremswirkung eines Hometrainers vorstellen. Auch hier wird der Bremsdruck ganz einfach durch ein Schraubensystem justiert.
Doch egal welche Technik benutzt wurde:
Am Ende kam ein Wäschestück heraus, dass plattgepresst war und relativ Wasser verloren hatte. Man hatte sich also sowohl Trocknungszeit als auch Bügelarbeit gespart.
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Die "Heißmangel" ist die letzte moderne Entwicklungsstufe.
Sie dient nicht mehr zum Trocknen, sondern nur noch zum Bügeln/Plätten von größeren Wäschestücken (z.B. Tischdecken, Bettücher usw).
Sie hat nur noch eine beheizte stoffbespannte Rolle und eine obere "Bügelplatte".
Die Rolle wird durche inen Motor gedreht und hat nur noch den Zweck, des Wäschestück zu transportieren. Die obere Bügelplatte plättet dann das unter ihr durchtransportierte Wäschestück.
Die Kombination aus Druck und Hitze sorgt dann für ein sehr schnell gebügeltes und relativ trockenes Wäschestück ... das aber nie völlig getrocknet eingeführt werden darf. Die Restfeuchte ist nötig, damit der entstehende Wasserdampf eine zusätzliche Glättwirkung bewirken kann.