Beim Heizölkauf sparen: Welche Sorte und wann kaufen ?

  • Für Hausbesitzer, die mit Heizöl heizen, stellt sich die Frage: "Wann kaufe ich am besten Heizöl ein ?"

    Wie man an der Grafik sehen kann, ist die preisliche Talsohle aller Wahrscheinlichkeit nach in Kürze erreicht
    (wenn man die Vorjahresentwicklung als Vergleich benutzt)

    Quelle: http://www.tecson.de/pheizoel.html


    Wenn man den Link benutzt, kann man übrigens auch die Preisentwicklung der anderen Jahre hinzuschalten.
    Ihr werdet feststellen, dass es auch 2011 ähnlich war und der Heizölpreis ca ab Ende Juni wieder schlagartig und drastisch gestiegen ist.


    Der Preis des Heizöls ist immer von 3 Faktoren abhängig:

    1) Rohölpreis

    Dieser Preis ist teilweise reine Spekulationssache und kann sich durch Gerüchte und Krisensituationen von einem auf den anderen Tag drastisch verändern.


    2) Stärke/Schwäche des Euros
    Schaltet man mal die Jahre 2007 und 2008 in der Grafik ein, so kann man sehen, wie sich die Weltwirtschaftskrise sehr drastisch auf die Preisentwicklung ausgewirkt hat .. und als "das mit Griechenland begann" (was zur Euro-Abwertung führte), Mitte des Jahres dann zu einem Preisniveau geführt hat, das am 4.Juli 2008 dann zum höchsten Heizölpreis aller Zeiten führte. Mit 97,7 Cents pro Liter war man dann dabei.
    Die Stärke des Euros ist wichtig, weil der Rohölpreis immer noch in USD (US-Dollars) abgerechnet wird.


    3) Nachfrage
    Irgendwann einmal ist auch der größte Heizöltank leer. Man muss nachkaufen.
    Im Sommer ist es warm, so dass man nicht an den Winter denken will. Kommt dann die Zeit, in der man sich endlich Gedanken macht, dass man sich für den nächsten Winter vorbereiten muss, dann haben alle Hausbesitzer zur gleichen Zeit die "gleiche Idee".
    Steigt die Nachfrage, steigt auch der Preis wieder.


    4) Steuer und Abgaben ?
    So lange sie sich nicht prozentual ändern, spielen sie keine Rolle. Sie beziehen sich nur darauf, was das Heizöl netto kosten soll.
    Der Prozentsatz bleibt gleich.


    Wo kaufe ich eigentlich am billigsten ein ?
    Für einen ersten aktuellen Preisüberblick, empfehle ich die zwei folgenden Links:


    http://www.heizoelklick.de/
    Hier kann man schon einmal sehen, ob man in einer teuren Region lebt oder in einer preisgünstigen.
    Hat man das Bundesland gewählt, so kann man die günstigsten Preise sehen.
    Gleichzeitig kann man auch schon die Händlerstandorte erfahren.


    http://www.heizoel24.de/
    Die Preise lassen sich hier noch etwas besser erforschen. Gleichzeitig wird dort auch völlig klar, dass Sammelbestellungen mit mehreren Anlieferstellen mehr kosten als wenn man alles nur für einen einzigen Haushalt bestellen würde


    Sammelbestellung oder nicht ?
    Die Sammelbestellung ist nicht so viel billiger wie man denken mag. Sie kann sogar teurer werden
    Teilen sich 5 Haushalte die Liefermenge von 10.000 Liter, so zahlen sie zum Beispiel aktuell 80,21 Euro pro 100 Liter. Bestellt man sich seine 2.000 Liter einzeln, so zahlt man 81,37 Euro pro 100 Liter.
    1,16 Euro Differenz pro 100 Liter = 23,20 Euro auf die Gesamtmenge. Es lohnt sich also doch.... ABER ... man muss sich mit den anderen 5 Haushalten zuerst einig werden. Das kann durchaus einige Zeit dauern.
    Wenn während dieser Zeit der Heizölpreis nur um 1 Cent pro Liter steigt, kostet die Sammelbestellung plötzlich 20 Euro pro Abnehmer mehr. Dann ist die Ersparnis faktisch durch die Wartezeit "aufgefressen" worden.

    Meine Tipps zur Sammelbestellung:


    Tipp 1:
    Bei Sammelbestellungen sollten sich die Sammelbesteller zusammen setzen und ihre "Geheimtipps" geben.
    Danach ruft jeder seinen "Lieblingshändler" an und alle geben immer die gleichen Daten an.


    "Warum ? Da könnte sich doch Einer um alles kümmern."
    Weil man manchmal als "Stammkunde einsortiert wird" und deshalb einen besseren Preis bekommt als andere Preisanfrager ;)


    Tipp 2:
    Gleichzeitig auch nachfragen, wie viel eine kleinere Menge kostet, die man selbst benötigt.
    Reihenfolge beachten: Zuerst die große Menge und dann erst die Kleinmenge erfragen.
    Sollte man dann , unabhängig von den anderen Sammelbestellern Heizöl brauchen, kann man direkt zugreifen.


    Tipp 3
    Alle rufen am gleichen Tag bei den Händlern an. Dieser Tag wird vorher vereinbart und man tauscht sich auch noch am gleichen Tag untereinander aus.
    Wenn klar ist, wo es den besten Preis gibt, bestellt derjenige, der ihn erhalten hat.


    Wenn eine Einigung zu lange dauert, sollte man nicht "Lotto spielen".
    Wenn man keine längerfristige Preiszusage bekommen hat, dann sollte man sich lieber von den anderen Mitbestellern "absetzen".
    Die 20 Euro aus der o.g. Beispielbestellung spart man nur, wenn der Preis nicht steigt. Steigt er aber zwischendurch, kann man plötzlich (trotz Sammelbestellung) draufzahlen.


    Zu den oberen Links:
    Der Link zu Heizöl24 zeigt die Preisunterschiede relativ genau an. Leider wird der Händler aber "versteckt". Man kann ihn eventuell erst dann sehen, wenn man registriert ist.
    Internetpreise lassen sich auch manchmal ganz gut als "kleines Druckmittel" benutzen .. wenn man auch notfalls bereit ist, im Internet bei einem bisher noch unbekannten Händler zu bestellen.



    Welche Sorte Heizöl ?


    Heizöl Standard Schwefelarm
    Das ist das ganz normale Heizöl. Ein Liter liefert ca. 10 kWh Energie.


    Heizöl Super Schwefelarm
    Das normale Heizöl wird mit Additiven angereichert. Der wirkliche Energiewert wird dadurch zwar nicht erhöht, aber die Verbrennungseigenschaften ändern sich. Die wirkliche Einsparung wird nie angegeben. Die Heizölbranche arbeitete da lieber mit Prozentwerten, mit denen sich die Verbrennung verbessert und damit auch eine Einsparung ergibt.
    Man sollte dabei aber nie vergessen, dass man diese Einsparungen nur mit neuen/optimierten Anlagen erreichen kann.


    Wer mit einer völlig veralteten Anlage arbeitet, kann sich solche Spareffekte nur erträumen ;)

    premium ecotherm

    Der Öko-Effekt stellt sich nur dadurch ein, dass eine Spende (in nicht genannter Höhe) an eine Umweltorganisation getätigt wird.


    Heizöl EL Bio 10
    Es enthält BIS ZU 10% Heizöl aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. RapsMethylEster). Hierbei sollte man dann wissen, dass der Energiegehalt geringer ist als beim normalen Super.
    Man verbraucht also mehr Heizöl, obwohl es das teuerste am Markt ist. Und ob ein Mehrverbrauch ökologisch sinnvoll ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Finanziell ist es eindeutig jedoch kein Vorteil.


    Im Vergleich zum "Normal-Heizöl" (mit dem gleichen Energiewert) zahlt man bei 10.000 Litern und 5 Abnehmern 97,44 statt 80,21 = 17,23 Euro pro 100 Liter mehr = 344,60 mehr bei gleichem Energiegehalt.
    DAS muss einem die Umwelt dann schon wert sein.

  • Aus aktuellem Anlass möchte ich darauf hinweisen, beim Preisvergleich nicht nur ein einziges Portal, sondern mehrere parallel zu benutzen.


    Ich konnte nämlich gerade feststellen, dass ein und der gleiche Händler die gleiche Liefermenge und Sorte zu völlig unterschiedlichen Preisen anbietet, obwohl die gleichen Grundvoraussetzungen erfüllt waren.
    Bei 3000 Litern beträgt der Unterschied 38,91 Euro.


    Wieso es solche Preisunterschiede gibt, kann ich natürlich nicht sagen. Ich kann nur vermuten, dass die Portale verschieden hohe Vermittlungsgebühren bekommen, die deshalb zu anderen Angebotspreisen führen.
    Der Preisunterschied entspricht (bei diesem Händler) aktuell dem Gegenwert von 79 Litern. Selbst mit einem "50 Liter Gutschein" würde man also noch draufzahlen.