Lackierte Außenspiegel aufbereiten

  • Die Ausgangsbasis ist dieser Seitenspiegel:
    Spiegel-vorher.JPG



    Ursprünglich war/ist er in Wagenfarbe lackiert.
    Schaut man ihn sich so an, wird man sich denken, dass man um einen Austausch oder Neulackieren keinesfalls herum kommt.


    Ich war eigentlich der gleichen Ansicht.
    Dann fasste ich aber darüber und spürte "auftragende Unebenheiten". Für die Neulackierung muss der Grund aber möglichst glatt sein (leicht Anschleifen muss man ihn dann später trotzdem wieder).


    Ich hatte gerade etwas Lackreiniger zur Hand und wollte eigentlich nur die Unebenheit wegpolieren.
    Nach etwas "Schubbern" stellte ich aber fest, dass der Kunststoff nicht nur glatter wurde, sondern, dass er sich auch dunkler färbte.


    Das gab mir die Hoffnung, dass der Seitenspiegel sich eventuell noch "retten ließe".
    Ich nahm einen Lappen und etwas Metallpolitur und begann, das Gehäuse damit zu polieren.


    Je länger ich polierte, desto dunkler wurde der Spiegel.
    Ich habe einige Putzmittel ausprobiert, die teilweise auch eine gröbere Körnung als eine Metallpoliturpaste aufweisen (z.B. Scheuermilch). Andere Putzmittel enthielten zwar mehr Schleifköprer, die Wirkung war jedoch nicht so hoch.


    Dann habe ich das "Putzmedium" (Lappen) gegen einen "Kratzschwamm" ausgetauscht.
    Bei geringerer Polierwirkung ergab sich ein höheres Risiko, "Riefen" in den Kunststoff zu ziehen.


    In der nächsten Phase habe ich dann ein 650er Nassschleifpapier benutzt. Hiervon rate ich dringendst ab !!!
    Selbst dieses "weiche" Schleifpapier war viel zu hart. Das Material wurde viel zu stark abgetragen und verfärbte sich in Richtung Grau . (was sich zum Glück aber wieder etwas wegpolieren ließ)


    Fazit:
    Mit einer Metallpolitur und einem festen Lappen kann man durchaus einen völlig unansehnlichen Außenspiegel wieder zum Glänzen bringen. Die Hauptwirkung wird dabei durch das Auftragen mit relativ hohem Druck erzeugt.
    Dieser Druck kann nur mit reiner Handarbeit erzeugt werden, da man nur so ganz exakt den zu polierenden Bereich bestimmen kann.


    WARNUNG:
    Es kann nur bei Kunststoffen klappen, die ursprünglich in der gleichen Farbe gefärbt sind, wie das Auto später lackiert wurde.
    Es wird also vorrangig bei schwarzen Lackierungen funktionieren, da Kunststoff-Autoteile in der Regel schwarz oder grau eingefärbt sind.


    Wer eine rote, blaue oder silberne Lackierung hat, kann es natürlich auch probieren. Kommt dann der schwarze oder graue Kunststoff zutage, so passt er farblich durchaus noch als Kontrastfarbe zum Rest des Fahrzeuges.
    Es kann natürlich auch immer noch sein, dass bei einem schwarzen Wagen auch graue Kunststoffe verwendet wurden.
    Schaut man sich aber das obere Bild an, so kann man fast sagen "schlimmer wird 's nimmer"


    So sah der Außenspiegel jedenfalls nach dem Polieren des Kunststoffes aus
    Spiegel-nachher.JPG


    Er glänzt nun in mattschwarz.
    Mit weiterem Polieren könnte man eventuell den Spiegel auch komplett schwarz bekommen und später einfach mit Klarlack überziehen.
    Wenn man aber sowieso Lackieren möchte, kann man sich das Polieren aber sparen, da dann ja nur eine glatte Oberfläche benötigt wird.


    Ich poliere nun irgendwann noch einmal etwas weiter und lasse ihn so.
    Vielleicht sind später noch ein paar Tropfen Farbe in der Sprühdose, die ich dann dafür verwenden kann.


    Hinweis für Selbermacher:
    Das war ein Beispiel, wie es eventuell klappen könnte. Ich weise darauf hin, dass man Kunststoff eigentlich nicht polieren kann. Wer es also selber versuchen möchte, macht es auf eigenes Risiko. Es ist eine kostengünstige Notlösung, die aber nicht immer klappen wird.

  • Wenn ich solche Notlösungen ausprobiere, achte ich auch immer darauf, wie lange sie sich bewähren.
    In diesem Fall dauerte es rund 3-4 Monate, bis sich wieder die weißgrauen Stellen zeigten. Das Polieren hatte also keine dauerhafte Wirkung gehabt.


    Da der Kunststoff immer noch glatt war, nahm ich eine Sprühdose und gab nun doch etwas Lack drauf.
    Kleiner Hinweis für diesen Fall:
    Benutzt vorher auf jeden Fall sogenannten "Filler/Füller", der auch leichte Unebenheiten ausgleicht.


    Übrigens:
    Um das Entfernen der Reste am Spiegelhalter bin ich auch durch das Lackieren nicht herum gekommen. Solche groben Ablagerungen kann man nicht mit Füllern ausgleichen.