ALLE Akkus haben einen Memory-Effekt

  • Erklärung zum "Memory-Effekt":
    Wenn man einen Akku immer wieder nachlädt, bevor er wirklich leer ist, kann man ihn später nie wieder wirklich komplett laden.


    Beispiel:
    Du verbrauchst immer nur 20% des Akkustroms und lädst ihn dann nach. Nach einer gewissen Anzahl an Ladevorgängen, stellt sich der Memory-Effekt ein. Es werden ab jetzt immer nur diese 20% geladen.
    Problem: Auch wenn du den Akku jetzt wirklich mal zu 80% verbrauchst, werden doch nur die 20% geladen, die du sonst immer geladen hattest.



    Am Schlimmsten waren vom Memory-Effekt die ersten Ni-CD (Nickel-Cadmium) Akkus betroffen. Aber auch normale Autobatterien (Bleiakkus) leiden extrem darunter.
    Danach folgten die NI-MH (Nickel-Metallhybrid) Akkus. Von ihnen glaubte man zuerst, dass sie nicht mehr vom Memory-Effekt betroffen sein würden. Das stellte sich dann als Trugschluss heraus.
    Vor einiger Zeit ist es schweizer Forschern gelungen, auch in den aktuellen modernen LI-IO (Lithium-Ionen) Akkus einen Memory-Effekt nachzuweisen. Das bedeutet, dass wir wieder umdenken müssen.
    Hauptsächlich wurde der Memry-Effekt in Lithium-Eisenphosphat-Akkus nachgewiesen..


    Da man Handys und Smartphones eigentlich nie sehr lange benutzt (in der Regel vielleicht 1-2 Jahre), hat es sich bisher nie so bemerkbar gemacht. Auch sind die Akkus noch relativ preiswert, so dass ein Tausch nicht so sehr ins Geld geht.


    Das größte und teuerste Problem entsteht in der Autoindustrie:
    Ob Elektroauto oder nur Rekuperation ... die Akkus werden nur wenige Jahre halten bis sie durch den Memory-Effekt faktisch unbrauchbar geworden sind. Hier werden dann also immense Kosten anfallen.
    Die Autoindustrie kann diesen "Teuer-Faktor" aber umgehen, indem sie völlig neue Ladeelektronik entwickelt.


    OB sie das aber für nötig hält, steht noch in den Sternen. Schließlich würde der Memory-Effekt eine Kundenbindungsgarantie sein.
    Spätestens nach einigen Jahren, muss der Wagen wieder in einer Markenwerkstatt, um einen neuen Akkusatz zu erhalten, damit es überhaupt noch fahren kann.




    Wer sich mal fachlich informieren möchte, findet unter http://www.elektronikpraxis.vo…rsorgung/articles/401894/ einen ersten Ansatzpunkt

  • Das ist ne interessante Information. Wahrscheinlich ist deshalb mein sehr altes Sony Ericsson K800i (das ich nur als Zweithandy hier liegen habe) immer nach zwei Tagen leer obwohl ich nichts damit mache. Dann habe ich noch ein Samsung GT-S5230. Das hat eigentlich immer noch volle Akkuleistung aber durch diese Information werde ich es dann wohl erst wieder aufladen wenn ich nur noch einen Balken habe. Komplett leer werden lassen kann ich es ja nicht, dann geht es ja aus. :)


    MFG BlackY

  • Du hast mit deinen Geräten faktisch die Akkuentwicklung der letzten Jahre aufgezeigt:


    Das K800i aus dem Jahr 2006 hatte bereits seinerzeit nur eine durchschnittliche Akkulaufzeit.
    Mit seinem Lithium-Polymer Akku war es die Technologie zwischen Ni-MH und Li-Io Akkus.
    650 mA mussten damals an Kapazität reichen.
    Laut Hersteller sollte das für maximal 14 Tage und 14 Stunden Standby reichen. Sprechzeit 7 Stunden )aber Tests erbrachten gerade einmal 3 Stunden und 20 Minuten)
    Die UVP war damals 469 Euro. Aktuell wird es immer noch von 99 bis 276 Euro angeboten


    Das GT-S5230 aus dem Jahr 2009 hatte dagegen eine überdurchschnittliche Akkulaufzeit.
    Lithium-Ionen Akku mit 1.000 mA sind schon etwas modernere Technik und mehr Fassungsvermögen.
    Wen wundert es, dass das Gerät bis zu (Herstellerangaben) 800 Stunden ( > 33 Tage) Standby und 10 Stunden Sprechzeit haben sollte.
    Aktuell bekommt man es immer noch für um die 99 Euros.


    2 Akku-Technologien, 2 Kapazitätsgrößen. Alter: 7 und 4 Jahre alt.
    Mit rund 30% mehr Kapazität und neuerer Technik, erzielte das neuere Gerät 120% längere Standby-Zeiten und hat dabei sogar noch rund 20% an Gewicht verloren.
    Das zeigt eigentlich sehr deutlich den Fortschritt der letzten Jahre auf.


    Aber .. das K800i war noch ein "Handy", während das GT-S5230 schon ein (leistungsfähigeres) Smartphone war.



    PS:
    Wie du aus dem Link erfahren konntest, wirkt sich der Memory-Effekt auch auf die Ladezustandsanzeige aus. Sie wird mit steigendem Effekt immer unzuverlässiger. Lade das Smartphone deshalb nicht bei "einem Balken", sondern erst wenn du eine "Akku leer" Warnung bekommst.


    Ich besitze 2 identische Handys. Eins seit 2007 im Dauereinsatz und das zweite erst vor ca. 3 Jahren als Neugerät bekommen.
    Ein drittes Handy (aus 2005) spendet einen dritten baugleichen Li-Io-Akku bei. Alle drei verschieden alten Akkus haben die gleiche Nutzungsdauer. Immer wenn ein Akku fast leer ist, wandert er ins Zweithandy, das im Dauerstandby ist und als Wecker dient. Dort kann er sich wirklich so weit entladen, bis er komplett leer ist.


    Wenn du Reserveakkus hast, kannst du gemütlich darauf warten, bis der Hauptakku vollständig leer ist.

  • Ich lade mein Handy immer schon, wenn es noch nicht ganz leer ist, auch wenn ich schon wusste das es dem Akku schadet.


    Aber was soll man sonst machen. Mein Handy ist 24h an, da ich es auch als Wecker nutze. Also wenn mein Akku am Abend noch 15% hat und ich am nächsten Tag arbeiten muss und erst abends wieder komme, hält der Akku doch nicht mehr bis zum Abend durch.


    Ich habe ein Samsung Galaxy S3, da hält der Akku wie beim iphone sowieso nicht sehr lange. Von daher muss ich das wohl in Kauf nehmen.

  • Du könntest das Problem mit einem Reserveakku und einer Ladeeinheit (wenn es eine separate dazu gibt) lösen.
    Oder mach es wie ich: Jahre später einfach ein änhliches Gerät erwerben, das du dann als Ladeeinheit und Wecker nutzen kannst.


    Dein großer Vorteil ist sowieso, dass du einen neuen Akku kaufen kannst, da er nicht fest verbaut ist. Auf lange Sicht auch ein Werterhalt.


    Ach.. übrigens:
    Mein Zweithandy funktioniert auch im ausgeschalteten Zustand noch als Wecker. Teste es mal am Wochenende aus, ob deins nicht auch so reagiert

  • Naja Reserveakku eher nicht, da kann ich ja dann einfach nen neuen kaufen, wenn meiner kaputt ist, kann ihn ja wie gesagt einfach austauschen.


    Das mit dem Wecker kann ich mal probieren, obwohl ich das Handy nachts in den "offline" Modus setze, also Internetverbdingungen etc. sind komplett aus, also zieht es eh nicht soviel Akku.

  • Die Akkulaufzeit des iPhone kann individuell völlig verschieden ausfallen.
    Die maximale Sprechzeit wird unter optimalsten Bedingungen mit bis zu 8 Stunden angegeben.
    Maximaler Standby sind 225 Stunden = 9, 3 Tage


    Unter http://www.apple.com/de/batteries/iphone.html gibt Apple viele Stromspar-Tipps.

    Zitat


    Regelmäßige Verwendung ist das A und O
    Zur Aufrechterhaltung der Leistung einer Lithium-Batterie müssen sich die Elektronen in der Batterie hin und wieder bewegen. Achte darauf, mindestens einen Ladezyklus pro Monat durchzuführen (Aufladen der Batterie auf 100 % und dann völliges Entleeren).


    Zitat

    Wiederaufladbare Batterien haben eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen und müssen u. U. irgendwann durch einen Apple Service-Partner ersetzt werden


    Unter http://www.apple.com/de/batteries/

    Zitat

    Die meisten Lithium-Ionen-Polymer-Batterien verwenden eine Schnellladefunktion, mit der dein Gerät auf 80 % der Batteriekapazität aufgeladen wird, und schalten dann auf die Erhaltungsladung um.
    ...


    Ein Ladezyklus bedeutet, dass die gesamte Batterieleistung aufgebraucht wird. Dies muss aber nicht unbedingt in einem einzigen Ladevorgang geschehen


    Apple definiert "1 Ladevorgang" zum Beispiel mit zweimaliger Aufladung von jeweils der Hälfte. Da ein iPhone aber nur 80% auflädt, werden durch diesen Ladezyklus jeweils nur effektiv 2x 40% nachgeladen .. auch wenn es anders aussieht.


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    In der Regel werden die meisten Li-Io-Akkus mit 1.000 Ladevorgängen angegeben... nicht Ladezyklen.
    WENN der Akku also 3 Tage hält (ich gehe jetzt davon aus, dass er dann wirklich leer ist), dann kann der Akku nach maximal 3.000 Tagen überhaupt nicht mehr geladen werden.
    Da die Kapazität aber fortlaufend weiter abnimmt, verkürzt sich die Nutzungszeit immer weiter, was mit einer viel öfteren Ladung und damit zu einer verkürzten Gesamtnutzungszeit einher geht.
    Aus den optimistischen 3.000 Tagen Nutzungszeit werden also vielleicht gerade einmal 1200-1600 werden,


    Immer wieder wird berichtet, dass Handy-Akkus bereits nach 2-3 Jahren so viel Kapazität verloren haben, dass man das Gerät faktisch kaum mehr ohne Steckdose in der Nähe betreiben kann. Der Akkuwechsel ist fällig.


    @ Batschi macht es genau richtig:
    Akku komplett leer und dann erst laden. Nur dann braucht man nicht zu zweifeln ob "Ladezyklen" und "Aufladungen" identisch sind.
    Wer immer wieder zwischendurch auflädt, hat keine Kontrolle, ob ein kompletter Ladezyklus abgeschlossen ist und kann sich auch nicht sicher sein, ob nicht doch ein vorzeitiger Memory-Effekt eingetreten ist.
    (Bitte hierzu den Link aus dem Startbeitrag nachlesen, der ganz genau erklärt, was beim Laden wirklich abläuft)