Internet per Mobilfunkverbindung ? (wo und wie weit sind die Netze ausgebaut ?)

  • Das schnellste per Mobilfunk übertragene Internet ist aktuell LTE. Es gibt aber zwei grundsätzlich verschiedene Arten von LTE.


    Die Anbieter im D1-Mobilfunknetz unterscheiden es grundsätzlich nach den Frequenzbereichen :
    LTE 800 MHZ
    LTE 1800 MHZ


    Die Anbieter im D2-Mobilfunknetz unterscheiden es grundsätzlich wie folgt:
    "LTE indoor" bezeichnet ein LTE-Signal, das stark genug ist, um auch in Gebäuden voll nutzbar zu sein.
    "LTE outdoor" bezeichnet ein LTE-Signal, das nur noch so stark vorhanden ist, dass es Wände in der Regel nicht mehr durchdringen kann.


    Neben LTE wird natürlich auch eine Verbindung mittels anderer Funkverbindungen angezeigt/angeboten
    Hier einmal eine aktuelle Ausbauübersicht (jeweils D1 und D2-Netz gegenübergestellt)


    GSM, GPRS, EDGE


    -------------


    UMTS, HSPA


    -------------


    LTE


    D1 unterscheidet zwischen 800MHZ und 1.800 MHZ


    D2 unterscheidet nach Signalstärke




    Der Netzausbau scheint bei D1 abgeschlossen zu sein. Es wird kein geplanter Ausbau mehr angezeigt.



    ========================================

    Nachdem nun scheinbar die D-Netze ausgebaut sind, kann man nur noch auswählen, auf welcher Funkbasis man ins Internet möchte.

    Das "langsamste Funk-Internet" hat man übrigens per GSM. Es basiert eigentlich nur darauf, dass man überhaupt Mobilfunkempfang hat. Selbst dieser ist jedoch nicht komplett flächendeckend vorhanden.


    Wer übrigens in einem D2- "LTE outdoor-Bereich" lebt, kann sich einen extra Signalverstärker/Repeater zulegen, der das schwache LTE-Signal von außerhalb des Hauses empfängt, verstärkt und dann ins Haus leitet.
    Es handelt sich dabei faktisch nur um eine Antenne mit Signalverstärkung (wie man sie auch von TV-Antennen kennt)


    Die Ausbauübersichten kann man auch ganz detailliert bei den Anbietern aufrufen. Vielleicht hat man da etwas Glück und der eigene Ort (oder Straße) ist doch noch per Mobilfunk-Internet erreichbar.


    D1- Telekom
    D2 - Vodphone

  • Also 16 mbits würden bei mir gehen.


    Brauch ich aber im moment nicht wirklich, das "langsame" Internet auf meinem Handy reicht mir, ist eh nur um ab und zu in Whats App oder so zu schreiben.


    Für einen "Single" Haushalt ist es aber eigentlich richtig gut, einfach Handy an den PC anschließen und schon hat man Internet, allerdings weiss ich nicht ob mir die 10 GB Highspeed im Monat reichen würden, ich glaube eher nicht.

  • Damit keine Missverständnisse aufkommen: LTE wurde nicht für mobile Geräte erfunden oder eingeführt.


    LTE soll in Regionen für schnelles Internet sorgen, die per Telefon - oder TV-Kabel nicht ausgebaut werden (können).
    Es ist eigentlich als ganz normaler "Internet-Festnetzanschluss" gedacht, nutzt aber die Frequenzmöglichkeiten des Mobilfunknetzes.
    Ähnlich sah/sieht es bei UMTS aus.


    Nur GSM, EDGE und HSDPA sind speziell für Mobilfunkgeräte und lassen sich auch nicht mit einem normalen Computer/Notebook nutzen. Es gibt dafür nämlich keine besonderen Sticks oder Anschlüsse.

  • Nur GSM, EDGE und HSDPA sind speziell für Mobilfunkgeräte und lassen sich auch nicht mit einem normalen Computer/Notebook nutzen. Es gibt dafür nämlich keine besonderen Sticks oder Anschlüsse.

    Ähm, natürlich gibt es UMTS-Sticks für PC und Laptop, ja sogar welche für Tablets.
    Die einfachen Sticks nutzen HSPA, UMTS und wenn es schlecht läuft EDGE.


    LTE sollte zuerst in ländlichen Gegenden ausgebaut werden.
    Aber wenn man es sich so anschaut, wurden natürlich zuerst die Großstädte in Angriff genommen. :thumbdown:

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Dass ein UMTS-Stick die anderen Frequenzbereiche als Ausweichmöglichkeit benutzt, ist eher ein positiver Nebeneffekt.
    Es gibt jedoch keine Sticks , die eben nur eine der anderen Techniken nutzen .


    Ich weise darauf hin, weil ich befürchte, dass sich sonst ein Leser auf die Suche macht, einen dieser "Spezialsticks" zu kaufen... obwohl es ihn definitiv nicht einzeln gibt ;)

  • Von was für Sticks sprichst du jetzt genau?


    Für G3 gibt es normale Sticks überall zu kaufen.
    Ob bei Mobilfunkanbietern oder diverse Fernsehanstallten.


    Die meisten nutzen diese Technologien.
    An und für sich gibt es auch welche, die LTE unterstützen, aber ob man es braucht bzw. es unterstützt wird...


    Die Sticks sind oft über USB anzuschließen.

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  • 3G ist UMTS/HSPA.
    Ich spreche jedoch von 2G, für die es keine separaten Sticks gibt = DAS ist pure Mobil-Geräte-Domäne.
    Diese Technik kann deshalb nicht von stationären Rechnern genutzt werden, die kein Mobilfunk eingebaut haben.


    Die Welten wachsen zusammen.
    Leider wird das aber nicht genutzt, um die Technik weiter auszubauen, sondern man baut möglichst viel in ein Gerät ein, damit man immer schön tönen kann "Internet-Tempo mit bis zu XXXX"


    Der Kunde vertraut in der Regel dann auf diese Angabe. Er hat jedoch keinen Rechtsanspruch darauf, dass der Stick auch eine ganz bestimmte Technik zur Verbindung benutzt.
    Sticks nutzen eben alle Möglichkeiten die empfangbar sind. Ist außer GSM kein anderes Funknetz vorhanden, ist ein eventueller Laufzeitvertrag trotzdem bindend, da der Anbieter keine Garantien übernimmt.


    Manche Anbieter schreiben etwas Ähnliches sozusagen auch in ihre AGB hinein. Dort steht dann teilweise sogar drin, dass man etwas als "DSL" bezeichnen kann, dass gerade einmal (leitungsbedingt) Modem- oder ISDN-Tempo schafft.
    Trotz verminderter Leistung , hat man dann aber nicht auch gleichzeitig Anspruch auf eine entsprechend verminderte Gebühr.


    Das gilt eben sowohl für Festnetzverbindungen als auch bei per Funk übertragenem Internetzugang

  • 1.172 Tage , mehr als 3 Jahre später schaue ich noch einmal nach, ob es wirklich einen Breitbandausbau gab.
    Ich habe da ein ganz kleines Dorf genommen, bei dem ich die technischen Möglichkeiten damals und heute kenne.


    Die Kabel gehören der Telekom und man kann andere Anbieter nur mit zusätzlichen Aufschlägen bekommen.
    Die Kabelstrecken wurden dort seit den 1980er Jahren nicht mehr modernisiert.


    Internet über Kabel:
    DSL 2000
    Verbindungsgeschwindigkeit im Download 384 kbit/s
    Verbindungsgeschwindigkeit im Upload 192 kbit/s


    Die Telekom bewirbt dieses Tempo mit

    Zitat

    "sorgloses Telefonieren und Highspeed-Surfen und wahlweise brillantes Fernsehen- natürlich im besten Telekom-Netz"


    Ich kann bei mir (von allen Anbietern) DSL 100.000 bekommen . Das wäre dann (rechnerisch) 260x so schnell wie in dem Dorf.
    Aus Kostengründen habe ich aber nur DSL 16.000 genommen, was auch noch 41x so schnell ist.


    Um mal zu zeigen, was das in Zeit bedeutet, nehme ich einmal eine fiktive CD vom 700 MB um sie zu laden.
    Der "Dorfanschluss" braucht rund 4,5 Stunden dazu (wenn er mit maximalem Tempo lädt)
    Mein "langsamer Stadtanschluss" braucht für die gleiche Datenmenge rund 6 Minuten
    Der "schnelle 100er Anschluss" braucht nicht einmal eine Minute dafür


    Lasst jetzt mal einen HD Film mit 1,4 GB laufen. Das sind oft nur 1/2 Stunde Spielzeit
    Im Dorf braucht man dazu dann 8,5 Stunden und in der Stadt (16 MBit/s) 12 Minuten.
    "Brillantes Fernsehen" ... in extremster Zeitlupe. 1 Sekunde Film kann man rund 16 Sekunden lang betrachten


    Dieses Dorf hat also keine Chance an moderner Telekommunikation per DSL-Kabel teilzunehmen.


    Dann schauen wir uns doch mal an, ob es mit LTE geht ...


    Ja, mit dem "Hybrid" kann man auch mit bis zu 50 MBit/s LTE ins Netz.
    Nur ist das Datenvolumen dann auf 30GB begrenzt. Man kann also gerade einmal 1 Stunde und 25 Minuten im ganzen Monat ins schnelle Internet . Danach hat man dann doch wieder die 384kbit/s
    Wer dann noch einmal 30 GB laden will, braucht dazu schon fast 8 Tage.


    Der Durchschnitts-Internetnutzer soll im Monat angeblich um die 200 GB an Datentraffic haben.
    Man schaut sich Internetseiten an, mailt, schaut einen Film usw. Mit einem DSL 20.000 wäre man damit rund 24 Stunden durchgehend im Netz


    Der Dorfbewohner braucht für diese Datenmenge sage und schreibe 52 Tage an denen sein Rechner 24 Stunden täglich online sein muss. Nimmt er LTE 50 kostet es ihm ein "Heiderngeld" und insgesamt immer noch 45 Tage.
    Abgezockt und trotzdem noch um das 45fache benachteiligt.

    Wen wundert es da noch, wenn man "auf dem Dorf" das Internet nur für Banalitäten nutzt, die keine großen Datenmengen brauchen ? Ein Bisschen chatten, ein paar Mails, mehr ist einfach nicht drin, wenn man nicht ewig lange auf das Ergebnis warten will.


    Will man eine Datei versenden, wird es noch heftiger, weil die versprochenen 192 kbit/s upload nur ein theoretischer Wert sind. Die Realität hat eher 1,5 kbit/s im Upload. 1 MB dauert damit mehr als 1,5 Stunden.


    Ich wollte mal eben aus dem Dorf einen Scan von einigen wenigen MB per Mail zusenden, habe es aber sofort unterbrochen als ich die Uploadzeit sah. Mit veranschlagten über 5 Stunden zog ich mir die Datei auf den Stick und brachte sie mit dem Auto zum Ziel. Ich hatte es erreicht, bevor die Datei auch nur zur Hälfte gesendet worden wäre.
    Auto schlägt Internet, trotz Stau und langsamer Fahrt.


    LTE gibt es - aber man kann es nicht wie einen normalen Internetanschluss benutzen. Durch die Drosselungen ist es kein vollwertiger Ersatz - und dafür zahlt man dann auch noch mehr als das Doppelte.

  • 5 Jahre später

    3G/UMTS ist spätestens ab morgen (01.01.2022) Geschichte. Ältere Handys können nur noch 2G (GSM) nutzen. 30 Jahre alte Technik aus den Anfängen der Mobilfunkzeit. Internet ist damit unmöglich. Nur Messenger und SMS schaffen über 2G noch den Weg ins Handy.


    Sendefrequenzen und Sendeeinrichtungen sollen eigentlich dazu dienen, alles auf 4G umzustellen. Aber auch das ist schon längst ein alter Hut. 5G ist angesagt.


    Handys, die diesen Mobilfunk-Standard unterstützen, sind noch rar und eher in Mittel- und Oberklassehandys zu finden.


    4G sollte ja eigentlich dazu dienen, auch strukturschwachen Regionen Zugang zum schnellen Internet zu bieten.   

    Als "schnell" versteht man eine Übertragungsrate von mindestens 50 MBit/s.


    Ich befinde mich aktuell in dem früher schon erwähnten kleinen Dorf. 3G wurde schon vor langer Zeit komplett abgeschaltet. Irgendwann drangen aber die ersten 4G-Frequenzen durch.


    Über Mobilfunknetz soll es eigentlich überhaupt nicht gehen.

    Für den Standort bekomme ich daher keinen Vertrag. Trotzdem bin ich mit einem ganz normalen und modernen Computer im Netz. Von den maximal möglichen 50 MBit/s bekomme ich gerade einmal in der Spitze 20 MBit/s.


    Das reicht sogar für ein "smart Home" und zum Videoschauen... wenn man es nicht übertreibt. Für den Kurs eines Festnetzanschlusses bekomme ich nämlich gerade einmal 120 GB Datenvolumen. Danach wird das Tempo künstlich auf 32 KBit/s gedrosselt.


    In einigen Häusern sind 4G/5G-Router im Einsatz.

    5G ist jedoch überhaupt nicht vorhanden.


    Wie kann man Mobilfunk bekommen, obwohl es für einen Standort überhaupt nicht angeboten wird ?

    Zuerst mit dem Smarthone austesten, welches Netz überhaupt erreichbar ist. Dann einen Mobilfunkanschluss (für zuhause) holen, der nicht auf eine ganz bestimmte Adresse festgelegt ist.

    Dann nimmt man "seinen Anschluss" einfach dorthin mit, wo man ihn später auch nutzen will (nomadische Nutzung)


    Risiko ?

    Funktioniert Mobilfunk dann dort trotzdem nicht, ist es allein dein Problem. Der ISP hat dir ja an dem Standort keinen Anschluss angeboten.

    Deshalb vorher unbedingt selbst testen. Funktioniert es nicht, hast du sonst einen weiteren Internetvertrag zu erfüllen.


    Nachteil von Internet zuhause per Mobilfunk

    In fast allen Fällen sind die Router so eingestellt, dass man nicht über ihn telefonieren kann. Telefon musst du deshalb gesondert haben.

    Natürlich klappt aber reine Internettelefonie über Messenger, Skype etc.

    Denk aber dabei immer auch an dein Datenvolumen.



    5G soll der neue Standard werden

    Extrem hohe Geschwindigkeit muss aber durch viel kleinere Funkzellen erkauft werden. Die Teilnehmermenge ist sehr begrenzt,

    Geringe Funkzellegröße = man braucht viel mehr Standorte für die Sende- und Empfangstechnik. Über große Entfernung muss das Signal zwangsweise doch wieder per Kabel übertragen werden.


    Prognose: "In dem kleinen Dorf" wird 5G vielleicht in 10-20 Jahren ankommen, wenn das neue 6G schon längst Standard geworden ist (ist aktuell noch in Entwicklung)

  • Es lohnt sich, nicht aufzugeben und immer wieder erneut Erkundigungen einzuziehen. Man muss sich nicht mit dem zufrieden geben, was man hat.


    1) Die Netze werden immer weiter modernisiert und ausgebaut

    Seit einigen Jahren gebe ich mich damit zufrieden, dass der einzige Anbieter zwar bis zu 50 MBit/s verspricht, am Ende aber nur 16 MBit/s liefern kann.

    Ein simpler Test mit der Prepaid-Karte ergab, dass ein anderer Netzbetreiber wenigstens 20 MBit/s liefern kann.


    Während der reguläre Mobilfunkanschluss sein Maximum liefert, ist die Prepaidkarte jedoch auf maximal 21 MBit/s gedrosselt. Als Vertragsanschluss kann das andere Netz dort durchaus noch viel mehr liefern.


    2) Die Angebote werden vielfältiger

    Telefon und Internet laufen auf verschiedenen Frequenzen. Eigentlich ist deshalb nicht einzusehen, weshalb man einen gesonderten Anschluss für das Telefon haben muss. Mittlerweile laufen die Telefongespräche auch längst VoIP.


    Über Internet per Mobilfunk kann also auch telefonieren - wenn es der Anbieter zulässt.


    3) Begrenzte Datenmengen müssen nicht mehr unbedingt sein

    Während der eine Anbieter weiterhin nur begrenzte Datenmengen zulässt, sind andere längst unbegrenzt. Bei der heutigen Nutzung von Internet & Co. wird es immer wichtiger, dass man nicht plötzlich auf einen Wert gedrosselt wird, mit dem man faktisch kaum mehr etwas anfangen kann.


    4) Die Anbieter werden immer kulanter

    War es noch vor einigen Jahren mein eigenes Risiko, wenn Internet per Mobilfunk nicht am gewünschten Standort funktionierte. wird jetzt ein Rücktrittsrecht von rund 2 Wochen angeboten, wenn es dort dann plötzlich doch nicht funktioniert.


    Obwohl es so ein Rücktrittsrecht beim Kauf im Shop nicht geben muss, wird es trotzdem eingeräumt.


    5) In Shops ist man oft schneller/besser beraten als im Internet

    Der gewünschte Anbieter lässt es im Internet nicht zu, dass man sich für die Adresse einen Anschluss holt. Im Shop erfährt man, dass es dort aber problemlos möglich ist.

    Gleichzeitig kann man sich das angebotene Endgerät direkt anschauen und auch sehen/testen welche Anschlussmöglichkeiten bestehen.


    Gerade bei Internet über Mobilfunk ist es wichtig, dass man auch zusätzliche Antennen anschließen kann um die Empfangsqualität (und damit auch das Datentempo) verbessern zu können.


    6) Bei Resellern bekommt man auch angeboten, was beim Netzbetreiber nicht möglich ist

    "Nomadische Nutzung" ist nicht bei allen Netzbetreibern möglich. Das bedeutet, dass der Anschluss nur an einer ganz bestimmten Adresse funktioniert.

    Reseller bieten es manchmal aber trotzdem an. So kann man "sein eigenes Internet" auch mal in den Urlaub mitnehmen.