Eigentlich wissen wir alle heute, dass wir immer und überall abgehört und belauscht werden.
Keine Mail bleibt ungelesen, kein Gespräch wirklich privat, kein Dokument "for your eyes only" sobald es per elektronischen Übermittlungsverfahren gesendet wird.
Bearbeitung 20.11.2013 by "Ratgeber":
Absatz mit PGP gelöscht. Siehe dazu die folgenden Antworten
Es ist weiterhin bekannt, dass versucht wird, all unser Handeln aufzuzeichnen und wirtschaftlich-finanziell auszuschlachten.
Wann hat sich der Benutzer von wo und mit welchem Gerät ins Internet eingeloggt oder telefoniert ?
Die Argumente der Befürworter:
Zitat1) - Es gibt Milliarden Menschen. Von denen sind nur wenige so wichtig, dass es sich lohnt sie abzuhören. Ich bin nicht wichtig genug.
2) - Was interessiert es einen Anderen, was ein 18 jähriger gerade sagt oder schreibt ?
3) - Du hast als privater Mensch einfach keine Nachteile durch die Abhörungen
4) - Wenn nur 1 Attentat durch totale Überwachung verhindert wird, habe ich kein Problem damit, dass ich überwacht werde.
1) Ja es gibt Milliarden von Menschen. Einzeln für sich ist kaum einer interessant.
Trotzdem werden die Daten jedes Einzelnen ausgewertet.
Ein wenig bekannter Dienst, der es ausnutzt, ist z.B. ein Service von Google, der die aktuelle weltweite Grippelage anzeigen soll. Er wertet alle Texte aus in denen von Grippeerkrankungen die Rede ist. Je nach Häufigkeit des Auftretens wird eine Region als "infektiös" oder "gefährdet" eingestuft und angezeigt.
Durch Auswertung aller erhältlichen Daten, kann man Statistiken und Muster erstellen, die objektiver und auch bedeutend schneller sind als normale Forschungen. Man braucht keine "freiwilligen Probanten, die an einer Studie teilnehmen", sondern erklärt einfach alles und jeden als "Versuchskaninchen".
2) Wen interessiert das was du so sagst oder schreibst ?
Faktisch jeden, der meint, er könne damit Geld machen.
3) Du hast keine Nachteile durch Abhöraktionen ?
Autoversicherungen im Ausland benutzen zwei Systeme, um das Risiko des Fahrers einzuschätzen:
a) Blackbox-Systeme
Alle Daten aus dem Auto werden aufgezeichnet und ausgewertet.
- Wie schnell wird beschleunigt ?
- Schnellfahrer oder Schleicher ?
- Drängler oder Stauverursacher ?
- Vielfahrer oder Shoppingfahrer ?
- Oft in der Werkstatt oder selten ?
- Aggressive oder zurückhaltende Fahrweise ?
- Umwltschädigende Fahrweise oder umweltschonenede Fahrweise ?
Diese Daten werden eruiert und nach eigenen Vorstellungen ausgewertet. Daraus ergibt sich dann ein "individueller Tarif".
Die Daten zeigen aber nicht auf, weshalb man schnell fahren oder schleichen musste. Wer täglich in einer Rush-Hour steckt, wird dadurch vielleicht viel schlechter dastehen als ein Fahrer, der viele Kilometer ungehindert fahren kann.
Obwohl es eigentlich eine individuelle Risikoeinschätzung sein soll, handelt es sich doch um einen Tarif, bei dem der Fahrer nichts durch Verhaltensänderungen ändern kann. Die Kriterien werden nicht bekannt gegeben. Es geht also nur darum, um einen möglichst "guten Vorwand" an Daten zu kommen, die dann dafür sorgen, dass man völlig unkontrollierbar eigene Abkassier-Tarife festlegen kann. Widerspruch zwecklos.
b) social Network studies
In Polen gibt es jetzt eine Firma, die die Risikoeinstufung danach festlegt, was man in sozialen Netzwerken schreibt. Als "Risikogruppe" zählt man dann schon, wenn man nur hin und wieder etwas von Party, Feiern, Trinken schreibt. Schon steigt der Versicherungstarif.
Selbst die Art der Schreibweise sorgt für eine Versicherungseinstufung.
Beide Systeme sollten auch in Deutschland eingeführt werden, jedoch hat die deutsche Versicherungswirtschaft (zum Glück) daran kein Interesse, weil sie ihre eigenen Systeme für besser hält. Für diese beiden Systeme ist die "Luft dünn" in Deutschland .. auch weil nicht sicher steht, ob die Erhebungen wirklich den Datenschutzgesetzen entsprechen.
Strafverfolgungsorgane benutzen Daten aus Melderegistern, auch wenn es verboten ist.
Die Auto-Bild zeigt in der aktuellen Ausgabe z.B. auf, dass es sich Behörden einfach machen, wenn es um Abgleich von Radarfotos geht. Es ist eindeutig ihre Pflicht, zuerst selbst und direkt zu recherchieren. Erst dann dürfen sie auf Melderegister und hinterlegte Fotos zurückgreifen.
Die Verantwortlichen können sich aber auf einen "haben wir immer so gemacht-Passus" berufen. Wenn sich nie einer beschwert hat, können sie so lange so weiter machen, bis es eine Beschwerde gibt. Erst dann fällt dieser Passus weg.
Personalverantwortliche in Firmen informieren sich über Bewerber indem sie seinen Namen in Suchmaschinen und in soziale Netzwerke eingeben. Auch sie beurteilen den Bewerber dann anhand von dem, was er in der Vergangenheit geschrieben hat.
Zusätzlich verlangen sie auch, dass man sie als "Freunde" addet, so dass sie auch mehr zu lesen bekommen, als öffentlich sichtbar ist.
Alles was du je geschrieben hast wird so beurteilt, als wenn du es heute immer noch machen würdest.
Wenn du heute als 18jähriger Spaß an Parties hast, wird dieser "Feierspaß" auch in 10 Jahren noch in deinen "Abhörakten" stehen. Es gibt keine Stelle, an die man sich wenden könnte, um all diese veralteten Daten löschen zu lassen.
"Einmal feierfreudig = immer lebensfroh-leichtsinnig"
4) Wenn nur 1 Attentat verhindert wird ...
Es wurde bislang noch nie der wirkliche Nachweis erbracht, dass das Abhören zur Verhinderung eines Attentates geführt hat.
Zwar hat ein Geheimdienst verlauten lassen, dass ein bestimmtes Attentat verhindert wurde ... es fehlt jedoch der exakte Nachweis.
Behaupten kann man viel. Wenn man aber etwas nachvollziehbar begründen will, muss man es auch mit Fakten belegen.
Das gilt selbstverständlich auch für mich selbst. Meine Quellen sind diverse Zeitungen, die selbst recherchiert haben und die in letzter Zeit erschienen sind.
Da ich aber nicht nachweisen muss, weshalb ein Rechtsbruch "unbedingt nötig war", muss ich meinen Text auch nicht belegen.
Ich habe keinen Rechtsbruch begangen. Ich zeige auch nicht nur Tatsachen auf, sondern auch Möglichkeiten.
Eigentlich verstoßen alle Arten von Abhöraktionen und Bewegungsdatenerhebung gegen geltendes deutsches Recht.
Es handelt sich dabei immer um "Verletzung der Privatsphäre" und Verstoß gegen die "Anti-Stalking-Gesetze"
Die Gefahr droht hier jedoch viel mehr aus dem Ausland als aus Deutschland selbst .. weil die Datenerheber eben nicht deutschen Gesetzen unterliegen und deshalb nicht zu belangen sind.
Per GPS, Geolocation und Bewegungsdaten sendet jedes moderne Mobilgerät eine Vielzahl an Daten (zusätzlich zum bewussten Abhören) an irgendwelche Datensammelstellen.
Bewegungsdaten (Standortdaten) + Interessen (besuchte Internetadressen) + individuelle Äußerungen (in Netzwerken, Mails und SMS) = individuelle Einsortierung/Einschätzung.
Bei Abhöraltionen und Überwachungen aller Art wird das Schuldprinzip umgekehrt.
JEDER ist erst einmal verdächtig. KEINER ist unschuldig.
In Deutschland steht so eine Rasterfahndung/Massenscreening unter Strafe und muss zuvor für jeden Einzelfall gerichtlich genehmigt werden. "Bausch und Bogen- Genehmigungen" gibt es nicht.
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Ich hoffe, ich konnte auf die Gefahren aufmerksam machen, die entstehen, wenn man zu sorglos bleibt/ist.
Die Nachteile für den Einzelnen überwiegen gegenüber den kleinen/wenigen Vorteilen, die man daraus ziehen kann.
Was "wirklich wichtig ist" erfahrt ihr sowieso nicht.
Das beste Beispiel dafür ist z.B. Google Analytics.
Es erhebt Bewegungsdaten im Internet und erstellt ein komplett umfassendes Profil über den einzelnen Nutzer. Dem Seitenbetreiber werden aber nur ein paar Daten mitgeteilt, die er auch durch einfache Counter erhalten würde. Alles andere an Daten bekommt nur Google zu sehen und wertet es "merkantil" aus = macht Geld damit
Ach übrigens ....
Wem es völlig egal ist, was andere über ihn erfahren - der hat auch nichts dagegen, wenn ein Dritter zu einem privaten Gespräch hinzu kommt oder die eigene Post öffnet um sie zu lesen, bevor du sie selbst in die Hände bekommst.
"Privat" gibt es .. oder auch nicht.
Man kann nicht einerseits auf "Privatsphäre" bestehen, um andererseits anderen das Mithören oder Lesen verbieten zu wollen.
Und nun zeigt mal eben dein Handy her. Ich will doch mal lesen was du so an SMS bekommen hast