Warum wird der Rechner/Computer/Notebook plötzlich laut ?

  • Im Normalzustand gibt es kaum größere Lautstärkeunterschiede.
    Diverse Lüfter springen an, wenn der Rechner "richtig gefordert" wird und deshalb mehr Abwärme produziert - oder ihre Umdrehungsgeschwindigkeit steigert sich. Das ist ganz normal.


    Mit der Zeit kann es aber passieren, dass plötzlich andere Geräusche zu anderen Zeiten auftauchen. Die sollten aufmerksam machen, dass irgendetwas mit dem Rechner nicht (mehr) stimmt.


    Es folgen meine eignen Definitionen über Zusammenwirken von Geräuschen und deren Ursache.


    Lüfter springen an, obwohl keine starke Belastung anliegt


    Desktop-Rechner


    1) Im Hintergrund sind Programme gestartet, die eine hohe Belastung erzeugen
    Wenn keine typischen Wartungsprogramme aktiv sind --> Achtung: Das kann ein Hinweis darauf sein, dass eventuell Malware-Aktionen erfolgen.


    2) Die normale Kühlung ist gestört
    Mit der Zeit hat sich Staub auf Kühlkörpern und Lüftern abgesetzt, verdichtet und wirkt jetzt als dicke Schicht isolierend oder behindert einfach die Luftzirkulation. Der Rechner sollte innen gereinigt werden.


    3) Kabel befinden sich im Luftstrom
    Oft werden Kabelfixierungen im Gerät durch kleine Klebehaken gewährleistet. Kleber verhärten mit der Zeit durch normale Alterung und Wärme.Die Kabelfixierungen könnten sich gelöst haben und jetzt befinden sich diverse Kabelstränge direkt in Bereichen, die für den optimalen Luftstrom nötig sind. Sie blockieren die Luftstrom.
    Der Rechner sollte geöffnet und überprüft werden.


    Notebook/Laptop/ Tablet
    Zusätzlich zu den Gründen beim Desktop-Rechner kommt noch eine weitere Ursache hinzu

    Die Lüftungsschlitze unter dem Gerät sind abgedeckt/zu

    Hier saugt das Gerät die zum Kühlen nötige Frischluft an. Die Öffnungen dürfen nie abgedeckt sein.
    Das Gerät darf nicht auf einem Kissen, Decke oder Ähnlichem betrieben werden, weil dadurch die Lüftung nicht mehr korrekt arbeiten kann.


    Thermoproblem lassen sich in der Regel leicht beseitigen. Beim Desktop erfordert das ein Öffnen des Gerätes, damit man dann alles reinigen kann. Bei mobilen Geräten sollte man das Gerät einem Fachmann übergeben, der den Rechner von innen reinigt.
    Pressluft bringt nur dann einen (kleinen) Nutzen, wenn man sie im Stillstand und im laufenden Betrieb von allen Seiten "einbringt". Der hohe Luftdruck kann aber auch empfindliche Bauteile beschädigen - oder - den Dreck nur von einer zur anderen Seite pusten = das Problem wird nicht gelöst.


    Es sind plötzlich Dröhn-Geräusche zu hören


    1) Kabel haben sich gelöst und liegen jetzt am Gehäuse an
    Bei Desktop-Rechnern das Gehäuse öffnen und schauen , ob ein Kabel irgendwo direkt am Gehäuse anliegt und dort leichte Vibrationen auf das Gehäuse überträgt.
    Bei mobilen Geräten kann schon eine andere Position/Neigung den Dröhn-Effekt abstellen


    2) Der Untergrund/Standort hat sich geändert.
    Dadurch werden Vibrationen direkt auf den Untergrund übertragen und dieser wirkt wie ein Resonator. Jeder Rechner vibriert irgendwie.


    Bei Desktop-Computern sollte man einfach ein Stück Teppich unter den Rechner kleben. Die weiche Seite gehört nach unten zum Boden hin. Damit wäre diese Ursache behoben.
    Bei mobilen Geräten sollte man schauen , ob alle Gummifüße noch dran sind. Sie sind nur geklebt und können sich deshalb lösen. Notfalls kann man weitere Gummiauflagen unterkleben, wenn der Aufstellplatz zu uneben ist.


    3) Der Lüfter steht still
    NOCH ist er nicht defekt, jedoch wird er durch irgendetwas blockiert (Gegenstände im Lüfter oder dicke Staubschicht). Der Lüftermotor arbeitet weiter, kann jedoch den Lüfter nicht mehr drehen. Das erzeugt höhere Vibrationen als normal.
    Schnell abschalten und kontrollieren, bevor der Lüfter Schaden nimmt.
    Wenn vorher andere Geräusche aufgetreten sind, kann es auch sein, dass das (Kugel)Lager des Lüfters defekt ist. Dann muss er so schnell wie möglich getauscht werden, bevor die Komponenten überhitzen und beschädigt werden.


    4) Nicht der Rechner, sondern ein Zubehörteil erzeugt das Geräusch
    Wer sich eine externe Festplatte zugelegt hat , und danach erhöhtes Dröhnen feststellt, sollte die Festplatte einfach mal anheben. Ist das Dröhnen plötzlich weg, ist die Ursache gefunden. Dann einfach einen anderen Standort suchen oder etwas weiches Material unterlegen(kleben.
    Hier Achtung: Auch die Lüftungsöffnungen von externen Festplatten dürfen nicht abgedeckt werden. Festplatten sollten nur so aufgestellt werden, wie sie herstellerseitig vorgesehen sind. Auch eine falsche Aufstellung kann Dröhnen erzeugen.


    Klack-Geräusche sind zu hören


    1) Defekter Lüfter
    Entweder sitzt der Lüfter fast schon fest.. aber die Motorkraft schafft es hin und wieder noch, den Lüfter zu starten - oder - das Lager des Lüfters ist schon defekt. Der Lüfter sollte geprüft und notfalls direkt getauscht werden.


    2) Netzteil-Defekt , Stromversorgung unzureichend
    Das Klacken kommt davon, dass eingebaute mechanische Komponenten plötzlich keinen Strom mehr bekommen. Sehr oft an Festplatten und optischen Laufwerken zu hören.
    Bekommen sie nur hin und wieder mal Strom, springen sie an und klacken wenn der Strom plötzlich "wegbricht". Gar nicht gut für die Haltbarkeit des Gerätes.


    Ursache kann sein, dass das Netzteil einen Defekt hat (oder an Altersschwäche leidet). In dem Fall muss es getauscht werden.
    Die zweite Ursache kann sein (Desktop) , dass mehr eingebaut wurde als das Netzteil versorgen kann. Eine gewisse Zeit geht es in der Regel gut .. aber danach wird das Netzteil durch die Überbelastung geschädigt und muss getauscht werden.


    Piep-Geräusche tauchen auf


    Das sind "nur Warnmeldungen". Sie weisen auf einen Hardware-Defekt hin und werden vom BIOS ausgelöst.


    Sehr häufig werden dadurch Fehler/Probleme mit dem Arbeitsspeicher (RAM) signalisiert.
    Die merkt man aber bei der Benutzung des Gerätes auch, weil plötzlich kaum etwas funktioniert usw.
    Die RAMs müssen auf korrekten Sitz geprüft oder getauscht werden.
    Beim Desktop kein Problem, beim mobilen Gerät ein Fall für den "ambitionierten Schrauber" oder Fachmann.


    Weiterhin werden durch diese akustischen Signale auch Störungen anderer Hardware gemeldet. Im Zweifelsfall gibt man dann das Gerät zur Fehlerbeseitigung direkt in einen Fachbetrieb.


    Die Ursache vieler Störungen kann man ohne großes technisches Fachwissen finden und beseitigen.
    Manche setzen aber Fachwissen voraus. In dem Fall sollte man sich selbst sein Unvermögen eher eingestehen, als einfach "drauf los zu reparieren".

    Zitat

    Du wärst sicherlich nicht der Erste, der einen kleinen Fehler beheben will und dann sein Gerät "kaputt repariert" hat *zwinker* ;)