Tastaturen verschmutzen immer. Daran kann man selbst mit Abdeckhauben nichts dran ändern.
In ihnen sammeln sich im Laufe der Zeit Staub, Hautschuppen, Haare und, und, und. Alles was eben rund um das Keyboard herumfliegen könnte, findet seinen Weg in die Zwischenräume der Tasten.
Gleichzeitig lagert sich auch Hautfett an den einzelnen Tasten ab.
Für eine "Unterhaltungsreinigung" ( = sauber halten) genügen handelsübliche Monitor und Keyboard-Reiniger. Diese Mittel sind relativ "mild". Leider wischt man damit aber in der Regel nur den Schmutz von der Oberfläche der Tasten ab. In den Zwischenräumen haftet der Schmutz aber weiterhin.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Keyboard sauber zu halten oder zu reinigen.
1) Tägliche Reinigung
Hierzu benutzt man einen Monitor- oder Keyboardreiniger. Man sprüht ihn einfach auf die Tastatur und wischt sie danach mit einem Haushaltstuch ab. Fertig.
2) Zwischenräume reinigen
Den "Schmierrändern" zwischen den Tasten macht man auf folgende Art am Schnellsten den Garaus: Einen Tropfen Multi-Fettlöser auf ein Wattestäbchen geben. Taste herunter drücken und dann den Zwischenraum reinigen.
3) Staub, Haare usw. entfernen
Keyboard umdrehen und etwas anheben, so dass es nicht auf dem Tisch liegt. Mit einigen beherzten Schlägen auf die Rückseite, klopft man dann losen Staub und alles andere aus dem Keyboard heraus.
Wenn ihr diese Schritte für nötig haltet, klopft zuerst das Keyboard aus, reinigt dann die Oberfläche und dann erst die Zwischenräume.
Die Grundreinigung
Wenn diese kleinen Reinigungen nicht mehr helfen oder die Tasten klemmen, wird es Zeit, das Keyboard endlich mal "richtig zu reinigen". Das bedeutet, das man alle Tasten heraus nimmt, um den Schmutz unter den Tasten zu entfernen und die Tasten gründlich zu reinigen.
WARNUNG:
Wer ein sehr flaches Keyboard hat, wird später stundenlang herum fummeln müssen, um die Tasten wieder einzubauen. Gleichzeitig kann es aber schon beim Herausnehmen passieren, dass man eine der Halterungen beschädigt. Diese flachen Keyboards sehen vielleicht gut aus usw. scheinen aber absichtlich so gebaut zu sein, dass man sie nicht einfach demontieren und montieren kann.
Völlig unnötig sind unter den einzelnen Tasten noch Miniatur-Feder aus Kunststoff verbaut, die schon beim Ausbau der Taste wegspringen können. Diese später wieder einzuhaken, kann an den Nerven zerren.
Bei Keyboards mit "dicken Tasten" gibt es aber kaum Probleme. Man kann die Tasten in der Regel einfach mit einem flachen Gegenstand heraus hebeln.
BEVOR jetzt aber loslegt macht aber ein Foto von der Tastatur. Ihr werdet es später noch brauchen.
Alternativ hebelt die Tasten heraus und legt sie in genau der Reihenfolge ab, wie sie zuvor auf dem Keyboard saßen.
Teil 1) Tasten raus
Die Tasten werden einzeln heraus gehebelt und auf den Tisch gelegt. Folgende Tasten haben immer zusätzliche Führungen oder Federsysteme unterhalb der Taste.
Im Buchstabenfeld auf der rechten Seite:
Löschtaste nach Links ( <-- ) , Return-Taste, Hochstelltaste für Großbuchstaben, Leerstellentaste (breite Taste unten in der Mitte)
Im rechten Ziffernblock:
Plus-Taste ( + ) , Enter-Taste
Nehmt diese Tasten als Letztes heraus und baut sie später als Erstes wieder ein.
2) Gehäuse reinigen
Bei dunklen Gehäusen sieht man Schmutz in der Regel kaum. Bei hellen Tastaturen gibt es vielleicht Stellen, an denen sich eine Schmutzschicht sichtbar festgesetzt hat.
Ich habe in den letzten Jahren fast alles ausprobiert, um Kulireste, Fette usw. wieder weg zu bekommen. Glasreiniger taugt nicht viel. Normale Spülmittel sind auch nicht hoch genug konzentriert. Scheuermiclh klappt, braucht aber zu lange und hat viel zu hohen Abrieb .. bleibt aber immer noch als zusätzliche Option, wenn man Edding oder Kuli-Reste entfernen will.
Am Schnellsten geht es mit den modernen Multi-Fettlösern. Aufsprühen kurz einwirken lasen und abwischen, fertig.
3) Innenbereich reinigen
Folgendes sollte man vielleicht vor der Oberflächenreinigung machen.
Mit einem trockenem Wattestäbchen allen Staub und Schmutz durch "Schubbern" lösen und zusammenschieben. Keyboard umdrehen, damit er heraus fällt. Jetzt hat man den losen Schmutz heraus.
Jetzt nehmen wir den Multi-Fettlöser und sprühen das Keyboard gezielt an. Keine Bange, wegen der Feuchtigkeit. Wie ihr sehen könnt, sitzen die Tasten auf kleinen "Blöcken". Wenn ihr dieser nicht voll "unter Wasser" setzt, passiert eigentlich nichts.
Die Löcher in den Blöcken werden von unten von den Gummikontaktleisten verschlossen. Da darf ruhig mal ein Sprühtropfen drauf landen.
Der Fettlöser hat seine Arbeit getan. Mit einem Haushaltstuch aus Papier können wir ihn nun mit dem Schmutz aufnehmen und den Innenbereich reinigen.
Sitz der Schmutz zu fest und/oder in den Ecken, geben wir wieder etwas Fettlöser auf einen Wattestab und bekommen damit auch den schlimmsten Schmutz heraus. Wenn immer noch etwas in den Ecken bleibt, nehmt einfach einen "Currywurst-Spießer" aus Holz und puhlt damit den letzten Rest aus den Ecken.
4) Tasten reinigen
Vergesst den alten Spülmaschinentrick. Der Taugt nicht, sondern verschwendet nur eure Zeit und greift die Beschriftung der Tasten an. Geschirrreiniger-Tabs sind viel zu aggressiv für die (schwache) Beschriftung moderner Tastaturen .. und nicht stark genug, um die Tastenränder wirklich reinigen zu können.
Am Ende müsst ihr lange warten, bis die Tasten auch von unten trocken sind und dürft dann trotzdem noch einzeln den stärken Schmutzrand manuell entfernen.
Gleichzeitig besteht noch die Gefahr, dass sich der Kunststoff durch die zu große Hitze beim Trocknen verformen könnte.
Sparen wir uns doch diese Zeit.
Wir nehmen uns ein Schnapsglas voll vom Multi-Fettlöser und geben ihn in eine kleine Untertasse.
Jetzt fassen wir eine Taste von unten an der Halterung und tunken einfach Seite um Seite kurz ein. Mit einem Papiertuch abwischen, fertig.
5) Tasten wieder einbauen
Beginnt mit den o.g. Tasten, die Drähte, Bügel oder Federn an der Unterseite haben. Man braucht dazu genügend freien Sichtfeld um diese Bügel korrekt platzieren zu können. Wenn das geschafft ist, ist der Rest ein Kinderspiel:
Taste reindrücken, fertig.
Wichtig:
Bevor ihr das Keyboard reinigt, stöpselt das Keybaord mindestens vom Rechner ab. Spätestens beim Wiedereinbau, kann es sonst zu unangenehmen Überraschungen kommen.
Wie lange dauert so etwas ?
"Alter Spülmaschinentrick": rund 2-3 Stunden (je nach Spülmaschine). Danach ca. 1 Stunde trocknen und nacharbeiten.
Manuelle Reinigung: Je nachdem, wie penibel man arbeiten will, 1-2 Stunden.
Schneller geht es natürlich, wenn man sich gleich eine neue Tastatur kauft. Ideale Ausrede für alle, die keine Lust zum Putzen haben "Keyboard funktioniert nicht mehr. Ich brauche ein neues."
Nur ja nicht erwähnen, dass "das Kaputt" nur am Dreck liegt, den man eigentlich auch eben weg putzen könnte 
