Warum man Silvester Probleme mit Telefon/Handy & Co. bekommt

  • In der Nacht von Silvester auf Neujahr wünschen sich alle "ein frohes neues Jahr".


    Damals, als es noch keine Handys gab, brachen so um die 00:00 Uhr alle Telefonnetze zusammen.
    Es war reine Glückssache, wenn man noch einen erreichte.


    Als in den 1990er Jahren die D-Netz-Handys für Normalverbraucher erschwinglich wurden, besserte sich dieser Zustand etwas.
    Jetzt verteilte sich das gleichzeitige Telefonieraufkommen auf Festnetz + 2 Handy-D-Netze.


    Leider hielt das auch nicht lange vor.
    Kaum waren Handys soweit verbreitet, dass nicht nur jeder Haushalt eins hatte, sondern jede Person, erhöhte sich gleichzeitig damit auch das Telefonieraufkommen.


    Was sind eigentlich die Gründe dafür ?


    Das Festnetz ist auf gewisse Kapazitäten ausgelegt.
    Selbst wenn für jeden Hausanschluss ein eigenes Kabel bestehen würde, müssen immer noch alle Gespräche über eine automatische Vermittlung laufen. Diese Vermittlungen waren und sind immer noch die Schwachpunkte des Kabelnetzes.


    Auch wenn man in einer Region mit einer "nicht ausgelasteten Vermittlung" lebt, muss das Gespräche dann später wieder in der Zielregion erneut zugeteilt werden. Ist diese Vermittlung dann aber überlastet, wird die Verbindung eben nicht hergestellt.


    Die Kapazität von Handy-Funkzellen ist beschränkt
    Jede Funkzelle ist auf eine bestimmte Teilnehmermenge ausgelegt. Je größer das Versorgungsgebiet einer einzelnen Zelle, desto mehr Teilnehmer befinden sich in ihr.
    Rein rechnerisch werden also D-Netze eher überlastet werden als die viel kleineren E-Netz-Funkzellen.


    Lebt man aber in einem Ballungsgebiet, so sind die Zellen oft so stark überlappend, dass das Handy-Netz kaum mehr eine Rolle spielt.


    Mit dem mobilen Internet kommen neue Probleme hinzu
    Viele benutzen die mobilen Internetfrequenzen auch zum Telefonieren oder es wird sogar TV darüber übertragen.
    Diese Datenmengen müssen jetzt immer noch die gleichen Funkzellen transportieren, die schon mit normalen Telefonaten ihre Probleme haben.


    Welche Auswege gibt es ?


    1) Immer im gleichen Netz bleiben
    Ich rufe mit einem Handynetz mein Gegenüber im gleichen Netz an. Damit sorge ich dafür, dass keine Vermittlungen fremder Netze nötig sind.
    Von D-Netz zu D-Netz, Von E-Netz zu E-Netz, von Festnetzanschluss zu Festnetzanschluss, vom Computer zu Computer usw.


    Rufe ich aber vom Handy ein Festnetztelefon an, verlässt das Signal das Funknetz und muss wieder über eine Vermittlung des Festnetzes laufen = man kann eventuell an dieser Vermittlungsstelle scheitern.


    2) Eine andere Zeit aussuchen
    Die "Telefonstaus" beschränken sich in der Regel auf 1/2 Stunde vor und nach Mitternacht. "Frohes neues Jahr" kann man sich auch erst am nächsten Morgen wünschen. Schließlich wir es immer noch rund 365 Tage dauern ;)


    3) Auf Textmitteilung ausweichen
    Aus Erfahrung weiß ich, dass SMS in dieser "Nach der Nächte" auch nicht mehr zuverlässig und pünktlich sind. Durch Netzüberlastung können sie durchaus viele Stunden später erst zugestellt werden.
    Da gibt es dann aber noch E-Mail. Eine Grußkarte basteln und absenden. Auch sie kann eventuell später ankommen, sieht aber besser aus als eine SMS.


    Was wäre die "dümmste Art" ?
    Ich rufe über mein Smartphone per Mobil-App über das Internet einen Festnetzanschluss an.
    Damit benutze ich alle möglichen Netze parallel .. und habe dann 3 Punkte an denen es scheitern könnte:
    Funknetzzelle, Internetverbindung, Festnetzvermittlungsstelle ---> "tüt-tüt-tüt" auch wenn das andere Telefon nicht besetzt wäre. :P ;)