Der "aisatische Nudeln-Trick"

  • In Discountern tauchen immer mal wieder kleine Packungen mit "asiatischen Nudeln" auf, die den Anschein erwecken wollen, als wenn "etwas Originales" erhalten würde.


    Schaut man sich die Zubereitungsempfehlung an, so glaubt man zunächst wirklich, dass man "asiatische Küche" vor sich hat.


    "5 Minuten in (Mengenangabe) kaltem Wasser einweichen. Danach xx Minuten kochen lassen"
    Das ist eine Zubereitungsempfehlung für asiatische Glasnudeln. Soweit passt es also zur Verpackung.


    Öffnet man dann die Verpackung, so kommt einem "etwas Gestricktes aus feinen Nudeln" entgegen. Auf den ersten Blick ähnelt das schon wirklichen Glasnudeln, die auch eher in dieser "Ballenform" im Handel erhältlich sind.
    Um diese Nudeln aber mit Glasnudeln verwechseln zu können, müsste man schon Augen, Nase und Mund schließen und sich bei der Zubereitung dicke Winterhandschuhe anziehen.
    Es handelt sich nämlich um ganz normale "Pasta", die zwar sehr fein ist, aber ansonsten nichts mit Glasnudeln zu tun hat.


    Da normale Nudeln auch in Asien gebräuchlich sind, möchte ich die Ursprungsregion Asien nicht unbedingt anzweifeln.
    Da man Nudeln aber problemlos auch "unvorbereitet" lagern und transportieren kann (siehe die üblichen Nudeln), kommt als Nächstes der folgende Kritikpunkt:
    Es handelt sich dabei nicht um "richtige Nudeln", sondern um "Instantnudeln", die eigentlich nicht gekocht werden müssen.


    Schon das Übergießen mit kochendem Wasser, einige Minuten warten, sorgt dafür dass das "Nudelsüppchen" fast fertig ist.
    Da man die beiliegenden Zutaten (Ölpaste, Geschmacksmischung) sowieso erst so ziemlich am Ende des normalen Kochvorgangs hinzu geben soll, kann man sie auch gleich nach dem kochenden Wasser auf die Nudeln geben.


    Das vorherige Einweichen und Kochen der Nudeln ist also weder nötig, noch ergibt es einen anderen Geschmack. Man verschwendet effektiv nur Energie.


    Worin besteht der Unterschied zwischen den angebotenen Sorten ?
    Die "gestrickten Nudeln" sind in allen Fällen (das gleichen Anbieters) identisch. Der Unterschied besteht nur in den beiliegenden Tütchen mit Ölpaste und Geschmacksmischung.


    Selbst bei den "gebratenen Nudeln" .. die man einweichen, dann in der Pfanne so lange braten soll, bis das Wasser verdunstet ist und dann anbraten soll ... sind es wieder die gleichen Nudeln. Statt der üblichen 2 Tütchen mit Öl und Geschmacksmischung, gibt es nur eine kleine Tüte mit "Soße". Die ist aber wieder nicht viel anders als wenn man eine Geschmacksmischung hat.


    Da kann man genauso gut eine der anderen Varianten nehmen und sie einfach nach dem Aufweichen anbraten.


    Mit ist nicht klar, weshalb die Anbieter diese Nudeln nicht gleich als Instantnudeln vermarkten. Es sind Instantnudeln, sie lassen sich auf die gleiche Art zubereiten und sie schmecken auch nicht viel anders als entsprechende andere Gerichte.


    Die Trennung von Nudeln und Gewürzmischungen ist zwar etwas anders als bei den übliche Instantnudeln. Sie sorgt aber dafür, dass man "einfach das nehmen kann was da ist". Lässt man Ölpaste oder Geschmacksmischung weg, hat man eben "Nudeln pur".


    Der Hersteller hat dadurch einen großen Vorteil:
    Er kann viel flexibler auf den Markt reagieren und auch viel mehr Sorten anbieten. Er muss ja einfach nur die "Beigabetütchen tauschen", um wieder neue Geschmacksrichtungen zu haben.
    Dadurch hat er auch keine großen Probleme, wenn eine Sorte nicht verkäuflich ist: Nudeln raus und für eine andere Sorte weiter benutzen. Das ist weder unhygienisch noch hat es was mit dem MHD zu tun.
    Diese Flexibilität spart ihm aber auch relativ viel Geld ein.


    Jetzt kommt der große Verbrauchervorteil:
    Neben der enormen Variabilität der Verwendung, kosten diese "Asia-Nudeln" auch nur einen Bruchteil von üblichen Instantnudeln. Bei den herkömmlichen Produkten legt man aktuell so zwischen 80 Cents bis um 1 Euro auf die Theke. Diese Nudeln kosten aber nur zwischen 23 bis 35 Cents. Man spart also relativ viel Geld.


    Der Nachteil ist, dass man eben einen "eigenen Plastiktopf" haben muss, in den die "Nudelmatte" gelegt werden kann. Im Gegenzug spart man viel Abfall, da sich Nudeln und Zutaten in kleinen Plastiktüten befinden, anstatt vorgemischt in einem extra Plastikbecher.


    Mein Tipp ?
    Einfach mal ausprobieren. Ist auch ein ideal günstiger und schneller Snack in einer Arbeitspause. Die "5-Minuten-Nudelmatte" :thumbsup: