So sichert man seine Privatsphäre

  • Es beginnt alles damit, dass man einen Rechner bekommt, der ein neus Betriebssystem hat. Danach installiert man sich die benötigten Programme.


    Zu diesem Zeitpunkt hast du im Internet genau so viel Privatsphäre, als wenn du dir ein Schild umhängst, auf dem deine privaten Daten stehen und auf dem immer das aufgeschrieben wird, was du gerade machst.


    Würdest du mit so einem Schild durch deine Stadt laufen ? Wohl eher nicht.
    Das Internet ist aber "etwas größer" als deine Stadt. Jeder kann das Schild sehen, was du mit dir herum schleppst - und das dir dein eigener Computer umhängt.



    Teil 1: Computer anonymisieren
    Wenn du bei der Installation des Betriebssystems deinen vollen Namen angibst, wird er in allen neu installierten Programmen automatisch hinterlegt.
    Bei Linux-Systemen wird er auch automatisch zu deinem ersten Computer-Profil.


    Anonymer Computer
    Denke dir also bereits am Anfang einen anonymen Begriff aus und bezeichne deinen Computer ähnlich.


    Vorschlag:

    Zitat

    Eigener Name = "-"
    Computer-Name = "server1"
    Arbeitsgruppe / Netzwerk-Name = administration


    Die vorgeschlagenen Begriffe und Namen sind international. Man kann also nicht erkennen, aus welchem Land du stammst. Das soll einen kleinen Schutz geben, damit es ein eventueller fremder Nutzer nicht zu leicht hat. Er weiß (noch) nicht auf welche Sprache er sich einstellen soll.


    Anonymsisiertes Benutzer-Profil
    Bei der Einrichtung des Computers legst du auch das erste Benutzzerprofil an. Wähle auch hier einen nichtssagenden Namen z.B. A1


    Der Name deines Benutzerprofils ist später vor jedem Cookie zu finden. Würdest du deinen echten Namen verwenden, würde jede Internetseite ihn später auch erknnen können.


    Ähnlich legst du auch jedes weitere Profil an.


    Fehlermeldungen abschalten
    Immer wenn ein Fehler auftritt, will die Software den Fehler melden. Das macht nur eine kurze Zeit lang Sinn. Spätestens mit dem nächsten Update sollte der Fehler aber behoben sein. Danach erfüllt eine weitere Fehlermeldung keinen Zweck mehr. Der Hersteller kennt den Fehler ja längst schon.
    Völlig unsinnig sind Fehlermeldungen, wenn sie nicht an den Hersteller der Software, sondern an den Hersteller des Betriebssystems gesendet werden. Fehlermeldungen müssn an die Stelle gesendet werden, die dafür zuständig ist. Alles andere füllt nur Datenbänke und dient dazu, immer mehr über dich herauszubekommen.


    Remote-Unterstützung abschalten
    Das ist eine Fernsteuerung für deinen Rechner. Du solltest so etwas nur Personen möglich machen, die du persönlichst kennst oder Firmen, denen du vorbehaltlos vertraust.


    "Echtheitsprüfungen" blockieren.
    Windows hat eine Echtheitsprüfung eingebaut. Diese verbindet sich bei jedem Start mit einem Microsoft-Server und sendet ein Inhaltsverzeichnis (TOC) aller installierten Programme heraus. Diese TOC wird, zusammen mit anderen Windowsdaten,an andere Firmen weitergegeben. Diese Erkläörung steht jeweils auch in der "offiziellen EULA" wenn wieder einmal die Echtheitsprüfung aktualisiert wird. Man mus sie aber aktzeptieren, um Updates zu bekommen.


    Es handelt sich dabei um das Programm "wgatray.exe", das diese Datn absendet. Man kann es umbenennen oder durch eine zusätzliche Firewall daran hindern lassen, heimlich ins Internet zu gehen. Beides ist rückgängig zu machen, so dass man bei Bedarf doch die nötige Funktion zur Verfügung hat.


    Unerwünschte Internetverbindungen blockieren
    Jedes Betriebssystem udn jedes Programm hat gewisse Routinen, die sich mit dem Internet verbinden wollen. Nicht jeder Verbindungsaufbau ergibt einen Sinn für den Besitzer des Computers. Viele richten sich sogar gegen die Privatsphäre des Besitzers.


    Eine zusätzlich Firewall gibt eine erste Kontrolle darüber, welche Programme solche "heimlichen Datensender" sind.
    Wenn man die Firewall installiert, sollte man aber auf keinen Fall "den bequemen Weg gehen". Die Firewall darf auf keinen Fall alle Vorgaben vom Betriebssystem automatisch übernehmen.
    Du musst sie so einstellen, dass du jede Aktion einzeln bestätigen musst.


    Du kannst am Anfang des "Firewall-Trainings" einfach erst einmal jeden Zugriffsversuch ablehnen. Wenn der Rechner dann trotzdem noch funktioniert, weiß du,d ass die Funktion überflüssig war.
    Im Laufe von einigen Tagen/Wochen wirst du genühend Erfahrungen gesammelt haben. Du kennst die Programm die wirklich eine Verbindung benötigen udn kannst (bitte erst dann) die Firewall so einstellen, dass sie sich merkt, dass diese Verbindung "ok" ist. Ab jetzt wirst du für diese Funktion nicht mehr extra gefragt.
    Ähnliches machst du mit den "sinnfreien Funktionen". Sie werden dann eben ohne Rückfrage dauerhaft blockiert.


    Eine Software-Firewall ist kein Schutz vor dem Eindringen von Malware. Das Gegenteil behaupten nur die, die dir eine trügerische Sicherheit vorgaukeln wollen. Eine Software-Firewall verhindert aber, dass Software ohne dein Wissen "nach hause telefoniert". Sie kann deshalb auch Trojaner daran hindern, Malware nachzuladen ... doer eben deine Daten an Fremde senden.


    Anonymisiertes Browser-Profil
    Bei vielen Browsern sind die entsprechenden Einstellungen recht gut versteckt. Man muss sich sehr lang durch Hilfe-Themen lesen, bis man den entsprechenden Punkt erblickt oder findet.


    Fast jeder Browser legt am Anfang nur ein Profil an, das er z.B. "default" nennt. Hier werden dann alle Daten und Altivitäten gesammelt.


    Leg dir breits ganz am Anfang ein paar weitere Profile an, die du nach dem Zweck einrichtest.


    Beispiel:

    Zitat

    Recherche
    Allgemein
    Surfen
    soziale Netzwerke


    Hier eine kleine Anleitung für den Firefox, wie man ein Profil anlegt
    Zuerst schließt man dazu den Browser .... und weil du dann jetzt nicht mehr weiterlesen könntest, solltest du dieses Thema in einem anderen Browser parallel noch einmal öffnen.


    Geh danach bei Windows auf das Startmenü und dort auf den Bereich "Eingabe" oder "DOS-Modus" oder ein anders bezeichnetes Feld in dem du einen Text eingeben kannst.


    Bei Linux-Systemen öffne das Terminal.


    In beiden Systemen gib danach Folgendes ein:
    firefox -ProfileManager



    Drücke danach [Enter]



    Jetzt erscheint der Profil Manager, in dem du weitere Profile anlegen kannst.



    Lasss auf jeden Fall das Terminal doer die Windowsbox noch so lange geöffnet, bis du den Browser mit dem neuen Profil gestartet hast und den Browser ganz normal geschlossen hast. Schließt du das Terminal früher, verschwindet auch der Profil Manager wieder und du musst von vorne beginnen.


    Beim Anlegen des Profils solltest du gleich schon an später denken.
    Erstelle auf deiner Festplatte einen extra Ordner mit dem Namen "Browser-Profile".
    Wenn du jetzt mehrere Browser verwendest, richtest du entsprechende Unterordner ein.


    Dann erstellst du vorher (oder beim Erstellen eines neuen Profils) für jedes Profil einen eigenen Ordner.
    Damit sind die Daten von den Profilen später einzeln zu sichern oder auch einfach zu löschen.


    Anonymisieren durch einzelne Browser-Profile
    Mit dem Benutzen eines frischen Profils, beginnt deine "Lebensgeschichte im Internet" immer wieder neu.
    Im Profil wir aufgezeichnet, welche Seiten du besuchst und auch die Passwörter und Zugangsdaten zu einzelnen Internetseiten werden dort abgelegt.


    Benutzt du eine Suchmaschine, so werden deine Daten auch im Profil abgelegt. Später wird immer wieder ausgelesen, was du vorrangig besucht hast. Danach richten sich sogar die "Trefferanzeigen" in der Suchmaschine. Gleichzeitig wird dir auch immer wieder passende Werbung angzeigt.
    Im Laufe der Zeit wirst du "vorhersehbar" werden. Suchmaschinen und Werbeanbieter werden deine Vorlieben und Interessen sogar schon viel früher erkennen als du selbst.
    Suchmaschinen werden dadurch aber auch Inhalte filtern ( und auslassen) die dich scheinbar nicht interessieren. Das bedeutet, das sie die Suchergebenisse schon so zensieren, dass sie deinen üblichen Interessen entsprechen.


    Manches was du sofort erblickst, bekommen andere Internebenutzer erst auf "Seite 100" zu sehen ... wenn überhaupt.
    Du möchtest aber nicht "in eine Schublade gesteckt werden" und auch völlig unzensiert Suchergebnisse angezeigt bekommen.


    Nimm das, was eigentlich zu deinem Nachteil passiert, zu deinem wirklichen Vorteil:
    Wenn du Interesse an einem bestimmten Gebiet hast, benutze ein entsprechendes Profil. Mit der Zeit wirst du erleben, dass dir nur das "ganz oben" angezeigt wird, was deinem Interesse entspricht. Deine Suchergebnisse werden viel besser werden als wenn du nur mit einem "allgemeinen Blabla-Profil" arbeiten würdest.


    Das was andere aus deinem Profil entnehmen können, kannst du also ganz bewusst steuern. Du bleibst (im gewissen Rahmen) Herr über deine persönlichen Daten.


    Anonymisieren durch Profileinstellungen
    Mit jedem Profil beginnt alles von vorne. Du kannst in jedes Profil eigene Browser-Erweiterungen intergieren. Diese werden nur in diesem Profil wirksam und sind auch nur diesem Profil zugeordnet.

    Bevor wir jedoch an die Erweiterungen gehen, schauen wir erst einmal in die Grundeinstellungen.

    Fehlerberichte senden
    Mit den Fehlerberichten werden auch alle weiteren Daten gesendet, die eventuell von Belang sein könnten. Neben deinen Rechner- und CPU-Daten wird auch gesendet, welche Programme gerade aktiv waren und was sie gerade machten.
    Du sendest mehr Daten ab, als du selbst weißt oder erahnen konntest.
    Natürlich kannst du den Anbietern vertrauen, dass die Daten anonym gesendet werden ... sie bekommen jedoch auch immer wieder die Info, um welche Installation es sich handelt. Sie können also später ganz genau deinen einzelnen Computer wiedererkennen - auch wenn sie dienen Namen nicht wirklich kennen.


    Ich sage: " Die können und werden dir sowieso nicht helfen, wenn deine Kiste vermurkst ist. Deinetwegen wird kein spezieller Browser programmiert werden."
    Andere sagen: "Dadurch können häufig auftretende Fehler behoben werden"
    Ich denke mir, an beiden Argumenten ist "was Wahres dran". Du entscheidest dich, welches du besser findest.


    "Mitteilen, das ich nicht verfolgt werden will" - " Do not track"
    Das bringt noch nicht viel. Es ist eine "freiwillige Sache" ob sich die Internetseite daran halten will. Theoretisch kann man diese Auifforderung sogar entgegengesetzt verstehen.


    "Chronik anlegen"
    Die Chronik kann recht schnell auch von außen ausgelesen werden. Sie zeigt wo und wann du eine Internetseite besucht hast. Brauchst du sie wirklich ?
    Du kannst interessante Seiten auch genausogut jeweils als Favorit/Lesezeichen speichern.


    Natürlich kann eine umfassende Chronik auch hilfreich sein. Ich konnte anhand von Chroniken schon mithelfen, den Nachweis zu erbringen, dass ein Gerichtsprozess zu Gunsten des Angeklagten ausging. Er hatte die Seite des Klägers nie am besagten Tag besucht und deshalb war die Klage ungerechtfertigt gewesen. So einen Beweis anhand einer Chronik zu erbringen ist natürlich nicht einfach. Eine Chronik ist (allein für sich) kein Beweismittel, kann aber im Zusammenhang mit anderen Fakten zu einem Vorteil werden.


    "Cookie-Verwaltung"
    Neue Gesetze sind mittlerweile längst "wischi-waschi" geworden. Fast alle Datensammler wollen ein Zustimmung, dass sie Cookies ablegen dürfen .. sonst kann man die Seite nicht mehr weiter benutzen. Am Ende kommt man also nicht darum herum, Cookies zulassen zu müssen.


    "Drittanbieter-Cookies"
    Die könnt ihr ruhig komplett blcokieren lassen. Es handelt sich um Cookies von Werbeeinblendungen oder anders verlinkten Seiten. Sie haben nichts mit der besuchten Seite zu tun, sondern sind nur "Datenkraken durch die Hintertür"


    Alle anderen Cookies könnt ihr eine gewisse Zeit lang behalten oder später manuell wieder löschen. Ihr wisst ja wo sie sind, weil sie immer im entsprechenden Profil abgelegt sind.


    "Webseite blockieren ..."
    Egal was dahinter steht: Wenn das Blockieren funktionieren soll, muss der Browser zuerst senden, welche Seite ihr gerade aufrufen wollt. Danach wird geprüft, ob ihr die Seite "unbesorgt öffnen" dürft oder ob es doch besser ist, sie für euch zu zensieren.
    Da es keine "übergerdnete Prüfstelle" gibt, entscheidet jeder Browseranbieter selbst nach freien Stücken aus welche Listen er sich die nötigen Filter-Informationen holen will.


    Ich kenne einen Fall , in dem wirklich für einige Tage eine Gefahr bestand. Sie wurde danach entfernt. Über 2 Jahre später wurde aber die komplette Hauptdomain immer noch als "Gefährlich eingestuft", obwohl sich die Gefahr nur in einer "Unteradresse" (Subdomain) befunden hatte und es diese Subdomain längst nicht mehr gab.
    Der "Listenverwalter" hatte seine Liste nie wieder aktualisiert und musste erst durch"rechtliche Schritte" dazu gebracht werden, dass er die (längst schon unhaltbare) Gefhreneinstufung wieder korrigierte.


    Neben der Unzverlässigkeit solcher Listen, stellt die Abfrage allein schon eine riesige Datensammlung dar. Die "Anfragestelle" bkeommt jede Internetseite mit, die ihr aufrufen wollt. Wirklich jede Internetadresse wird aufgezeichnet.


    Anonymisierte Programme
    Ähnlich wie beim Browser, kann/muss/soll man auch bei anderen Programmen immer wieder seine persönlichen Daten eingeben. Nur wenn es sich um Programme handelt, bei deinen später deine Daten in einer erstellten Datei stehen sollen (z.B. Office-Anwendungen) ergibt das einen Sinn.
    Keinen Sinn macht es jedoch, wenn du irgendwelche kleinen Tools mit E-Mail-Adresse oder anderen Daten füttern sollst. Diese werden dann an den Distributor gesendet und füllen seine Datenbänke. Adressen lassen sich ganz gut verkaufen , immer und immer wieder.
    Gib also nur dann Daten ein, wenn sei für dich später einen Nutzen ergeben. Für alles andere benutz einfach "Fake-Daten" ( unsinnige Daten).
    Du brauchst eine Mailadresse für diesen Zweck ? Hier bitte --> beimirzu@hause.de


    Wer unbedingt eine Mailadresse will (und du es nicht verhindern kannst) dann bekommt er eben Datenmüll. Wir lassen uns doch nicht in der eigenen Wohnung von einem Softwareanbieter erpressen - oder ? ;)


    Das war jetzt der erste Teil, wie man seine Privatsphäre etwas sicherer machen kann. Eine Fortsetzung folgt.