Rechner startet nicht mehr: Was tun ?

  • In den letzten Tagen hatte ich einen Hardware-Ausfall. Hier ein paar diesbezügliche Tipps.


    Wenn der Rechner nach dem Einschalten nich reagiert, kann es an mehreren Ursachen liegen:


    1) Netzteil defekt
    Der Rechner wird nicht mit Strom versorgt


    2) Hauptplatine defekt
    Der Rechner bekommt zwar Strom, aber er wird nicht an die einzelnen Geräte zugeteilt bzw. die Geräte werden nicht entsprechend angesteuert


    3) Arbeitsspeicher defekt
    RAM oder RAM-Bank sind ausgefallen. In dem Fall kann der Rechner eben nicht gestartet werden.


    4) Prozessor defekt
    Fällt die CPU aus, ist der Rechner "gehirnlos"


    5) BIOS defekt
    Der kleine Speicherchip auf der Hauptplatine ist faktisch das Herz des Rechners. Er steuert die komplette Energieversorgung von Strom- und Datenleitungen.


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    Wie kann man den Fehler jetzt am leichtesten finden ?


    Jedes Bauteil kostet Geld. Ohne Messwerkzeuge wäre es dumm, wenn man auf Verdacht mit dem Ersetzen beginnen würde, ohne den Fehler zu kennen. Deine Chancen stehen 5:1 gegen dich, dass du auf Anhieb das richtige Teil erwischst.


    a) RAM und RAM-Bank prüfen
    Es sind kleine hochkant stehende Platinen, die nebeneinander stecken. Die RAM-Bänke sind die Steckplätze in denen sie stecken. Davon hat jeder Rechner mindestens 2 Stück.
    RAM können relativ häufig ausfallen (verglichen mit den anderen Bauteilen)


    Rechner aus. Stromstecker ziehen. Gehäuse öffnen. <-- Das gilt für alle Arbeiten am Rechnerinnenleben.


    RAM suchen. An beiden Enden sind kleine "Drücker" auf der Platine. Drück beide gleichzeitig herunter. Dadurch wird der RAM aus der Platine gehebelt und kann leicht entnommen werden.
    Nimm also erst einmal alle RAM-Platinen heraus.


    RAM prüfen
    Steck jetzt eine beliebige RAM-Platine wieder hinein. Achte darauf, dass der RAM korrekt in der Führung sitzt. Drück dann den Baustein sanft nach unten bis du ein leises "Klick" hörtst. Jetzt sind die beiden "Drücvker" wieder eingerastet und das RAM steckt korrekt drin.


    Rechner wieder anschließen und einschalten. Wenn er jetzt wieder startet, hast du einen Teil des Fehlers schon gefunden: Du hast zufälligerweise genau den richtigen RAM in die richtige RAM-Bank eingesteckt.
    Sollte er jetzt noch nicht wieder starten, probiere das Gleiche auch mit den anderen RAM-Bausteinen aus.


    Teste auch dann noch weiter, wenn der Rechner schon wieder angelaufen ist. Damit prüfst du auf ganz einfache Art, ob ein RAM-Baustein defekt ist.
    Wenn der Rechner mit allen, bis auf einen einzigen RAM, wieder startet, ist dieser RAM defekt. Lege ihn beiseite. Du kannst ihn dir später nachkaufen.


    RAM-Bank prüfen
    Wenn der erste Test ohne Erfolg geblieben ist, wiederhole ihn mit einem anderen Steckplatz. Teste so lange weiter, bis du alle RAM-Bänke durchgetestet hast.
    Merk dir , welche RAM-Bänke defekt sind. Kleb einfach etwas drüber, damit du sie nicht ereneut bestückst.


    RAM und RAM-Bänke fallen eigentlich so ziemlich zuerst aus. Manchmal hat sich ein RAM einfach mit den Jahren gelöst oder war nicht richtig eingesetzt oder er hat einfach sein "MHD überschritten". Nichts hält ewig.


    RAM kann man ersetzen. Nimm den defekten RAM mit zu einem Computerladen und lass dir einen identischen geben. Ansonsten leg einfach den defekten RAM auf andere. Die kleinen Aussparungen müssen genau deckend sein. Danach muss der Wert (z.B. 667, 800 usw.) identisch sein. Natürlich sollte auch die Größe des RAM (in GB oder MB) identisch sein.
    "Einfach mehr Speicher" lässt sich nicht in jeden Rechner einbauen. Das kommt darauf an, was das Mainboard unterstützt und kannst du in dessen Betriebsanleitung nachlesen.


    RAM-Bänke kann man nicht einfach ersetzen. Dazu muss man die Hauptplatine ausbauen und die RAM-Bank auslöten. Bei solchen Versuchen hat schon so mancher Bastler das komplette MB geschrottet. Statt dieses Risiko einzugehen, lässt man einfach die entsprechende RAM-Bank leer. Der Rechner wird auch ohne diese einzelne Bank weiterhin funktionieren.


    Wenn du verschieden große Arbeitsspeicher hast, setze immer den RAM mit der höchsten Zahl auf die Bank 1. Das ist in der Regel die, die am Nahesten bei der CPU sitzt. Ungleiche Größen sind nie von Vorteil. Eigentlich ebstückt man imemr alle RAM-Bänke mit der gleichen RAM-Größe. Wir wollen hier aber kein neues System bauen, sondern nur ein altes wieder lauffähig machen


    Netzteil prüfen
    Wenne in Netzteil zu alt ist oder auf Dauer überlastet ist, kann es nicht mehr alle Komponeten gleichermaßen versorgen. Je mehr ein Rechner aufgerüstet, wurde, desto höher die Gefahr, dass das Netzteil irgendwann zu klein war. Es "ermüdet" dann im Laufe der Zeit und es entstehen massive Spannungsschwankungen. Von zu hoher bis zu niedirger Spannung ist alles drin.


    Für diesen Test gehe ich davon aus, dass das Netzteil nicht mehr genügend Spannung abgibt.
    Zieh einfach alle Stromstecker, bis auf den von der Haupt-Festplatte, ab. Wenn du ein "müdes Netzteil" hast, wird der Rechner jetzt wieder starten.


    Steck jetzt immer ein weiteres Gertät ein und starte den Rechner jedes Mal neu. Irgendwann wird er plötzlich nicht mehr starten. Entweder ist jetzt das entsprechende Gerät defekt oder das Kabel hat einen Schaden.
    Funktioniert das Gerät auch an einem anderen Stromkabel nicht, (auch wenn du dafür ein bereits angeschlossenes Gerät wieder abgesteckt hast) ist das Gerät defekt. Ein defektes Stromkabel kann man auch ersetzen.
    Startet der Rechner aber ab einer bestimtmen angeschlossenen Gerätemenge nicht mehr, ist das Netzteil defekt. Es muss baldmöglichst getauscht werden.


    Für ein neues Netzteil musst du beachten:
    - gleiche Einbaugröße
    - gleiche Steckerarten am Ende der einzelnen Leitungen.. oder entsprechende Adapterstücke besorgen
    - Abzweige vermeiden. Stattdessen gleich entsprechend mehr Direktleitungen zum Netzteil
    - die Leistungswerte müssen für das neue Netzteil bedeutend höher sein, damit es nicht auch erneut verschlissen wird. Man kann es ganz genau berechnen, aber das ist nicht Jedermanns Sache. Hier gilt dann eher die Faustformel "bersser zu viel als zu wenig" .. auch wenn das erhöhte Stromkosten bedueten kann.

    Wenn Netzteil und RAM in Ordnung sind, bedeutet es, dass die nächsten Fehlerursachen sehr ins Geld gehen können.


    BIOS oder Mainboard defekt = Board muss ersetzt werden oder (teuer) repariert werden. WENN es ersetzt wird, musst du gleichzeitig auch (oft) immer eine neue CPU und RAM kaufen. Wenn der Rechner nicht mehr aktuell ist, lohnt sich der Aufwand nicht. Diese Bauteile machen zusammen den höchsten Kostenfaktor in einem Rechner aus.
    Nimm dann einfach deine alten Festplatten und otpischen Laufwerke raus und kauf dir ein schon bestücktes Gehäuse mit Netzteil, Mainboard, CPU und RAM. Bau dann die alten Bauteile ein und dann geht es wieder los.


    Das "neue Gehäuse" darf auch gerne "eine alte Kiste" sein. Bei alten Geräten sind nicht mehr CPU, MB, RAM, NT die teuersten Teile, sondern die Festplatte. Die hast du aber ja noch und sparst deshalb relativ viel Geld.

    Gehäuse-Netzteilschalter defekt ?

    Kann natürlich auch passieren. Das wäre eine Kleinigkeit. Wenn du zusätzlich hinten am Netzteil noch einen Einschalter hast, brauchst du den vorderen Schalter auch nicht unbedingt.


    Bastlertipp:
    Die beiden kleinen Stecker auf der Hauptplatine suchen, die zum Gehäuseeinschalter führen und diese beiden Kabel "brücken". Man verbindet sich also nur miteinander. Ein normaler Schalter macht auch nichts anderes. Startet der Rechner dann wieder, kannst du auch einen einfachen "Nachttischlampenschalter" dazwischen setzen. Sieht nicht schön aus, funktioniert aber.
    Eventuell muss es auch ein Taster sein. Das ist aber abhängig vom MB.


    Dieser Tipp ist aber nichts für Benutzer, die keinerlei Ahnung von Technik haben. Besser von einem "Versierten" machen lassen oder eben neues Gehäuse kaufen (siehe oben)