Nach langer Standzeit soll der Mäher wieder "zum Leben erweckt werden". Doch alles Ziehen und Fummeln nutzt nichts.
Ursache 1: Das Messer blockiert
Beim Start des Rasenmähers wird auch das Messer mit gedreht. Wenn sich der Starterzug also nicht ziehen lässt, ist das Messer unten blockiert.
Schau unter den Mäher, was da los ist.
Liegt etwas unter dem Mäher ? Entferne es.
Ist der Schmutz vom letzten Jahr noch vorhanden ? Entferne ihn, so das sich das Messer wieder drehen kann. Bewege zum Test das Messer mit der Hand.
Bevor du jedoch unter dem Mäher hantierst, zieh auf jeden Fall den Zündstecker von der Kerze ab.
Ursache 2: Die Zündkerze ist defekt
Schraube sie heraus und schau sie dir genau an. Ist sie schwarz, reinige sie mit einer Drahtbürste, so dass sie wieder einen Zündfunken liefern kann.
Ist sie nach den weiteren Maßnahmen (die jetzt kommen) immer noch nicht in der Lage zu zünden, ersetze sie durch eine neue.
Ursache 3: Luftfilter ist verstopft
Manche Rasenmäher haben ganz normale Papierfilterm wie man sie auch bei Autos hat. Andere haben aber einen kleinen Schwamm, der als Luftfilter dienen soll.
Den Papierfilter kannst du einfach herausnehmen und den Schmutz herausschütten.
Als ich letztens erstmalig so einen Schwammfilter sah, dachte ich "Sind die bekloppt ?"
Erst einmal ist es wirklich nur ein ganz normaler Schwamm, der alles filtern soll. Es ist ganz klar, dass ein Schwamm wirklich nicht der ideale Filter ist. Dann füllt sich ein Schwamm auch recht schnell mit Fetten und anderen Rückständen. Was aber erst einmal an den Schwamm gekommen ist, das behält er auch.
So ein Schwammfilter soll um die 10-20 Euro kosten .. und das für einen einfachen "Küchenschwamm" ? Nicht mit mir !
Ich habe den versotteten Schwamm entnommen und genau so gereinigt, wie man einen Küchenschwamm reinigt:
Fettlöser/Spülmittel direkt darauf gegeben und dann unter warmen Wasser so lange gründlich gereinigt, bis kein Bisschen Fett mehr daran war. Danach habe ich ihn ausgedrückt und ganz in Ruhe trocknen gelassen.
Danach wurde er wieder eingebaut .. und der Rasenmäher der schon letztes Jahr kaum anspringen wollte, sprang schon beim leichtesten Zug an.
Ursache 4: Zu viel Benzin
Je nach Mäher muss man vorher erst ein paar mal eine kleine Pumpe drücken , bevor man ihn starten kann. Mit diesem kleinen Knöpfchen pumpt man also Kraftstoff direkt in die Brennkammer.
Wenn der Rasenmäher jetzt nicht anspringt, wird mit jedem Startversuch immer wieder neuer Kraftstoff in die Kammer befördert.
Irgendwann ist der Motor dann "versoffen".
In der Zündkammer befindet sich viel zu viel Sprit. Es kann kein zündfähiges Gemischt mehr entstehen, das durch die Kerze entzündet werden kann. Gleichzeitig wird aber auch der Zündkontakt der Kerze "in Sprit eingelegt". Die Zündkerze ist also "nass" und kann selbst dann nicht mehr zünden, wenn viel weniger Sprit in der Kammer wäre.
Was jetzt kommt, könnte euch auch jeder Mofafahrer erklären:
- Zündkerze ausbauen und "trockenlegen". Abwischen und ggfs. mit einem Feuerzeug "trocknen" - VORSICHT !!! Das ist kein fachmännisches Vorgehen, sondern nur ein Selbermachertrick. Auf gar keinen Fall in der Nähe des Mähers versuchen und auf keinen Fall in der Nähe von Benzin usw.
- Sprithahn schließen und jetzt munter weiter den Starterzug ziehen. Dadurch wird das vorhandene Benzin wieder aus der Brennkammer hinaus befördert, ohne das neues eingelassen wird. Wenn es keine Kraftstoffschließer gibt, lasst einfach die Kerze raus und den Mäher ein paar Tage stehen. Das Benzin wird mit der Zeit verdunsten.
Sobald die Zündkerze wieder trocken ist und weniger Benzin in der Kammer ist, kann sie wieder eingebaut werden und die nächsten Startversuche beginnen. Lies dir aber vorher auch noch die vorherigen Möglichkeiten durch.
Bei Elektromähern scheiden viele der vorherigen Fehlerursachen aus
Dafür gibt es eben andere, die mit Strom zu tun haben
Ist der Stecker eingesteckt ?
Ist das Kabel in Ordnung ?
Wenn du vermutest, dass das Messer blockiert ist , geht auf Nummer sicher:
Nimm den Stecker des Mähers in die Hand, während du unter dem Mäher am Nachschauen bist. Wenn du ihn in der Hand hast, kann ihn keiner einstecken und dein Leben gefährden
Der Aufsitzrasenmäher hat auch ein paar Besonderheiten
Da er ja ein "Mähtrecker" ist, funktioniert er ähnlich wie ein Auto. Zum Starten braucht er eine Batterie. Bevor du also deine ersten Startversuche machst, stelle sicher, dass die Batterie auch geladen ist.
Machst du es nicht, wirst du schnell testen können, wie schnell es geht, bis auch dein Mäher "versoffen" ist.
Auch wenn die Batterie zu schwach zum Starten ist, kann sie jedoch bei jedem Versuch weiter Kraftstoff einleiten.
Kleiner allgemeiner Sicherheitshinweis:
Wer unter dem Rasenmäher etwas nachsehen oder arbeiten will, sollte immer alles unternehmen, dass der Mäher auf gar keinen Fall währenddessen gestartet werden kann.
Bei Benzinern sollte deshalb vorher immer der Zündstecker abgezogen werden, bei Elektronmähern muss der Stecker in Sicherheit gebracht werden.
Ich denke mir, dass man einen Benziner auch dadurch starten könnte, indem man das Messer kräftig dreht. Autos kann man schließlich auch durch Anschieben starten. Ich bin jedoch nie so blöd gewesen, es auszuprobieren, ob das auch bei einem Mäher funktioniert. Ist aber der Zündkerzenstecker nicht aufgesteckt, kann der Mäher auch dann nicht starten, wenn es funktionieren würde.
Bei manchen Sachen braucht man keine eigene Erfahrung um eine Vorsichtsmaßnahme zu treffen. Besser zu viel berücksichtigt als zu leichtsinnig gewesen.