Microsoft hat jetzt der "Touch-Wahn" ergriffen.
Sie stellen eine neue Version des Office-Paketes vor, die speziell auf berührungsempfindliche Monitore ausgelegt ist.
Das hört sich auf den ersten Blick sehr nützlich an .. wird aber nur die erfreuen, die eher sporadisch mit solcher Software arbeiten.
Ich arbeite täglich beruflich und privat mit diverser "Büro-Software".
Privat:
Ich mag es bequem, sitze schön weit entfernt vom Monitor weil er mir parallel auch als TV dient. Während ich also ganz gemütlich schreibe sehe ich in einem Bereich des Monitors eine TV-Sendung laufen.
Interessiert mich eine Sendung besonders, schalte ich einfach mit ALT+TAB auf TV um.
Bei einem Tablet wäre es zwar ähnlich komfortabel.. nur .. wie soll ich da denn nebenbei noch eine Fläche zum Schreiben finden ?
Immer wieder vom reinen Schreiben weg, nur um eine Formatierungskachel oder Kachelebenen durch zu wühlen.
Wenn auch wieder alles ähnlich komfortabel werden soll , brauche ich ein Tablet das ähnlich groß wie ein normaler Monitor ist, Ein fettes Teil auf das ich dann immer herunter schauen muss, wenn ich schreibe und das ich dann extra aufstellen müsste, um entspannt TV sehen zu können.
beruflich
Firmen investieren in der Regel nur dann in moderne Hardware, wenn es unumgänglich ist. Würde jede Firma in Deutschland auf moderne Monitore umstellen, würde Milliarden an Kosten entstehen. Diese Kosten müssen dann die Kunden der Firmen wieder bezahlen.
Gleichzeitig entstehen Milliarden an Elektronikschrott. Allein die Umstellung auf passende Monitore ist also reine Geldverschwendung, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung.
Wird eine Büro-Software also nur auf Touch-Monitore ausgelegt, so verdient der Anbieter schon allein dadurch den Orden der "weltweit größten Umwelt-Pottsau" 
Jetzt gehen wir doch einmal an die Bedienung heran.
Der normale Büromensch hat seinen Monitor vor sich und sitzt in aufrechter Haltung davor. Abstand vom Monitor und Arbeitsfläche sind gesetzlich aus Gründen des Gesundheitsschutzes reglementiert.
Der Dauereinsatz eines Touch entspricht nicht diesen Vorschriften.
Nun stelle ich mir einen Touch als normalen Monitor vor.
Tastatur liegt vor mir. Maus daneben. Immer wieder soll ich mich jetzt also vorbeugen und mit den Fingern herumtippen und wischen.
Setz dich mal hin und greif 8 Stunden lang immer wieder mit ausgestrecktem Arm nach vorne.
Extreme Ermüdungserscheinungen werden entstehen.
Im Büro geht es nicht um körperliche Stärken, sondern um Konzentration, Koordination und Multitasking. Dementsprechend gibt es auch weniger Pausen als in den gewerblichen Bereichen. Wird das Personal durch körperliche Aktivität schneller müde als normalerweise üblich, fällt auch die Konzentration und die Fehlerquote steigt.
Seit Jahrhunderten gelten Büromenschen als "Wenigarbeiter" und ihnen werden deshalb keine mehrfachen Pausen zugestanden. "Sie müssen ja nicht körperlich arbeiten".
Das Aussehen von Büromenschen wird sich automatisch mit der Zeit ändern: Die Typen mit den dicken muskulösen Oberarmen, sind dann nicht die Bauarbeiter oder Bodybuilder, sondern die vormals schmächtigen "Büropflanzen". Sie bekommen täglich 8 Stunden Krafttraining für die Arme.
Wehe, wenn der dir dann gegenübersteht ! Oberarme wie deine Oberschenkel, eine Schlagkraft wie ein Pferdetritt .. aber der Rest des Körpers sieht aus wie angeschraubte Stuhlbeine 
Microsoft will also mit ihrem "Touch-Zwang" nur eine neue Gattung. MS als Vorantreiber der Evolution ? 
Kompatibilität
Ein reines Touch-Programm ist so kompatibel mit anderer Software, wie man einen Elektronikchip in das Werk einer mechanischen Kuckucksuhr einbauen kann.
Man wird also trotzdem weiterhin mit Tastatur und Maus arbeiten müssen, um die anderen Programme nutzen zu können. Und dann sind wir wieder am Anfang: Der Touch sorgt nicht für mehr Tempo und Produktivität, sondern für massive Verzögerungen und Unproduktivität.
Ich stelle mir gerade einmal meine üblichen Arbeitsschritte vor:
Schreiben und speichern, markieren und kopieren, Maske 1: einfügen, Maske 2: 25 Auswahlfelder und Schreiben, Maske 4/5/6/7/8 manuelle Datenüberprüfung und Korrektur, Maske 9/10/11/12/13 neue Daten eingeben, Abspeichern,
39 x Ebenen Wechseln, auswählen und schreiben.
Dann im nächsten Teil
Neue Maske - 3 Felder auswählen und eingeben, Maske 2: vorher bekannte Anzahl an Daten eingeben. Pro Datensatz 4 Felder prüfen , ändern, eingeben Maske 3: 5 Daten eingeben. Archiv und Buchungsoptionen auswählen, speichern, senden.
Wieder einmal mindestens 12x wechseln und eingeben
Zeitdauer: Rund 1-3 Minuten. Bei einem Touch wären das über 50 x zum Monitor greifen und immer wieder zurück zur Tastatur wechseln oder virtuelle Tastatur aktivieren.
Ich stelle mir jetzt gerade vor wie ich das dann 8 Stunden machen würde. 20x pro Stunde = 1.000 Touchs x 8 Stunden = 8.000 Griffe zum Touch-Monitor am Tag .. und das nur für ein einziges Verwaltungsprogramm.
Bitte mal schön nachmachen.
Wie lange wird man das wohl durchhalten ?
Wie lange haltet ihr das Arbeitstempo durch ?
Wie oft werdet ihr Pausen brauchen ?
Wie viel Energie/Nahrung werdet ihr brauchen und wie viel Pausen ?
Wenn die Wirtschaft ganz allgemein auf Touch-Systeme umstellen will, würde sie ganz andere Arbeitsbedingungen berücksichtigen müssen. Pausenzeiten verkürzen und dafür öfters Pause, höhere Entlohnung weil schwerere körperliche Arbeit, geringere Produktivität in den Büros, höhere Kosten durch Kranheitsausfälle ...
Auch das muss wieder die Kundschaft mit bezahlen.
Am Ende kassiert der Softwareanbieter ab und alle Nutzer und von denen Abhängige zahlen sich dumm und dämlich für diese "grandiose Idee"
Es heißt "Office-Programm", Ein solches Programm muss auch "Office geeignet" sein. Das ist ein reines Touch-Programm aber eben nicht.
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In Bereichen in denen man solche Programme nicht dauerhaft nutzen muss oder nur ein kleines Office-Paket im Einsatz hat, sieht es natürlich anders aus.
Im Laden, in der Werkstatt, zu hause .. da ist sowas ok, Das ist aber kein Büro