Polizei dein Freund und Helfer ... nur zu bestimmten Zeiten

  • Kehre gerade aus einer ländlichen Region zurück, die faktisch "polizeimäßig unterversorgt" ist.


    Die einzige Polizeistation der Stadt ist nur ganze 2 Stunden an einem Tag in der Woche besetzt.
    Am Klingelschild ist ein Hinweis zu sehen:
    "Außerhalb der Dienstzeiten wird das Klingelsignal nach XXX (nächste Stadt 12 Km entfernt) weitergeleitet"


    Dass die Weiterleitung einer Türklingel keinerlei Sinn macht, ist ja wohl klar. Man sucht eine Polizeistation ja nur auf, weil man ein Problem hat, das nicht gerade ein Notruf ist.


    Also weiter zur nächsten Stadt, die jeden Tag geöffnet hat.
    Aber auch hier erblicke ich den gleichen "Klingelspruch". Ist sie mal nicht besetzt, wird das Klingelsignal zur Kreisstadt rund 35 km entfernt weitergeleitet.


    Wer in einer solchen Region lebt, muss sich seine "Polizeiangelegenheiten" gut überlegen und planen.
    - Mal eben eine Anzeige erstatten ?
    - Eine Sicherheitsfrage stellen ?
    Das geht nur, wenn man am richtigen Tag kommt oder weit fahren kann. Da überlegt man es sich vielleicht mehrmals, bevor man diese Behörde aufsucht.


    Seltsamerweise wimmelt es aber von polizeilichen Radarkontrollen. Es gibt also genügend Beamte im Einsatz. Die erfüllen jedoch nur Kontrolleinsätze und Notfalleinsätze. Als Ansprechpartner bei Problemen fungieren sie also nicht mehr.

  • Die Zeiten haben sich geändert. Die Einbruchdiebstähle haben im gesamten Bundesland massiv zugenommen. Ausländische Diebesbanden nutzen die geografische Lage zu mehreren anderen Ländern aus, um nach der Tat schnell ins Ausland zu fliehen.


    2016 wurde mehrfach über Hochgeschwindigkeitsverfolgungsjagden berichtet, mit denen sich Täter ins benachbarte Ausland abzusetzen versuchten. Mehrfach haben sie es auch geschafft. Die Kriminalität steigt, die Aufklärungsquote sinkt. Wird ein Fall aufgeklärt, entkommen die Täter trotzdem oft ihrer Strafe.


    Von dieser Lage ist natürlich auch die ländliche Region nicht verschont geblieben.
    Dort werden mittlerweile auch alle Betrugsversuche unternommen, die in Städten längst bekannt sind, dort jedoch bislang nie "im Umlauf" waren.


    ....


    Die Polizei ist leider immer noch nicht besser erreichbar. Sie versucht aber, das Vertrauen zu verbessern und potentiellen Tätern zu zeigen, dass sie sich nicht in einer "rechtlosen Zone" befinden.
    Immer öfters fahren Polizeiwagen alle Straßen der Dörfer ab, um Präsenz zu zeigen. Die Beamten stellen direkten Kontakt mit der Bevölkerung her. Sie unterhalten sich mit Kindern und Erwachsenen und hören sich ihre "Wehwechen" an.


    Wenn ich dort in der Gegend einen Polizeiwagen erblicke, rechne ich jetzt nicht mehr mit "irgendwelchen fiesen Kontrollen", sondern freue mich darüber, dass die Beamten versuchen, der Bevölkerung ein kleines Gefühl von Sicherheit zu geben.


    Durch ihre Patrouillenfahrten durch die Dörfer sind die Streifenfahrten aber im Notfall jetzt auch viel schneller am Tatort.
    Anstatt, dass sie erst von 12-35 Km entfernt ausrücken müssen, befinden sie sich vielleicht schon im Nachbarort oder sogar in direkter Nähe.
    Das erhöht die Gefahr für Täter, direkt erwischt zu werden und die Chancen, Diebesbanden zu packen, bevor sie in andere Regionen flüchten können.


    PS:
    Die kriminelle Situation hat nichts mit Flüchtlingen zu tun. Es gab zwar mehrere größere Flüchtlingslager im nahen Umkreis, die Diebesbanden kommen jedoch aus dem osteuropäischen Ausland und rücken ganz gezielt, gut organisiert und ausgestattet zu ihren Raubzügen aus.