Tapedeck : Antrieb defekt

  • Hallo ;)


    Zum Antrieb von Tapedecks habe ich mal eine Frage - da ich ein solches Gerät hier noch stehen habe, welches ich auch gerne wieder nutzen möchte.



    Ob ich damit hier in der richtigen Kategorie bin, bin ich mir nicht sicher - wenn nicht, bitte moven :P



    Bei meinem Tapedeck ist allem Anschein nach der Antriebsriehmen ausgeleiert - die Teile, die sich zu drehen haben, drehen sich nur solange, wie sich keine MC im Gerät befindet. Sobald irgendwas drin ist, was mit minimalem Antriebswiderstand verbunden wäre ( wie beispielsweise eine MC ), ist Schluss mit lustig.


    Naheliegend: Antrieb auswechseln.


    Ich habe noch ein defektes elektronisches Tapedeck hier - der dortige Fehler befindet sich allerdings in der Elektronik. Wenn ich von dem Gerät den Antriebsriehmen entnehme und in mein soweit noch intaktes Gerät einsetze, wird das funktionieren? Sind die Antriebe von Größe etc. her genormt?


    Was ist zu beachten, wenn ich die Geräte auseinanderschraube, um an den Antrieb überhaupt heranzugelangen? Beim eh defekten Gerät wäre es mir egal wenn noch mehr kaputt geht, aber das in eigentlich zu benutzende Gerät möchte ich nicht noch weiter kaputt bekommen.



    Bin jederzeit für Tipps und Ratschläge dankbar.


    BrokenSoul1979

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Nun muss ich mir die Dinger mal vorstellen.


    Riemenantriebe wurden nur in den Anfängen der Tapedecks eingesetzt.
    Später wurden sie durch Antriebsrollen ersetzt, die direkten Kontakt zur Motorwelle hatten. Grund dafür war, dass sie viel konstanter das Tempo hielten und weder ausleierten noch reißen konnten.


    Die Riemen waren nicht unbedingt allseits genormt, aber es hatte sich durchgesetzt, dass alle ähnliche Maße benutzten, damit die Ersatzteilbeschaffung einfacher wurde.
    Man müsste also den alten Riemen nehmen und in einem "Radiofachgeschäft" nachfragen , ob die eventuell noch alte Antriebsriemen in der Schublade haben.
    Die Riemen haben damals nur ein paar Mark gekostet, sollten also auch heute noch "nur Pfennigsartikel" sein.


    Wichtig beim Riemen sind der Durchmesser und die Breite.
    Durchmesser wegen der nötigen Spannung und Breite, damit der Riemen nicht übersteht.


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    Meine Vermutungen:
    1) Dein Gerät hat keinen Riemenantrieb, sondern Antriebsrollen
    Das wäre ideal , weil man einfach nur (zum Test) die Rollen etwas aufrauhen müsste


    2) Der Antriebsriemen ist nicht ausgeleiert


    Möglichkeit 1)
    Ähnlich wie bei Keilriemen am Auto haben auch alte Tapedecks Riemen-Spannrollen um die korrekte Riemenspannung einzustellen.
    Diese sind oft federgelagert. Mit den Jahren lässt die Federspannung einfach nach und der Riemen "rutscht" sobald er "Last ziehen" muss.
    Drück also erst einmal gegen den Riemen und schau nach, wie weit er sich dehnt. Etwas Spiel ist immer drin.
    Wenn du drückst , wirst du auch "woanders" eine Bewegung sehen, die durch eine Spannrolle oder Spannfeder verursacht wird.
    Eventuell findest du an der Spannrolle eine kleine Justierschiene, auf der sie befestigt wird und nachjustiert werden kann.


    Löse die Rolle etwas und schiebe sie entlang der kleinen Schiene in der sie befestigt ist. So könntest du völlig mühelos die nötige Spannung wieder herstellen.


    Möglichkeit 2)
    Der Riemen ist nicht ausgeleiert, sondern kann die Kraft nur nicht mehr übertragen.
    Er ist z.B. mit den Jahren immer glatter geworden, so dass er bei der kleinsten Belastung einfach immer wieder durchruscht. Der Effekt ist ähnlich wie der "Gummiband-Effekt" - nur die Ursache ist eine andere.
    Wenn der Riemen zu glatt ist, musst du ihn tauschen.
    Du kannst natürlich vorher einfach mal probieren, ob du ihn etwas aufrauhen kannst. Wenn er etwas rauher ist, und er die Kraft kurzzeitig übertragen kann, hast du die Gewissheit, dass es wirklich nur daran lag.


    Natürlich kann es auch sein, dass direkt an den "Tape-Drehrädern" .. also die, die das Tape danach wirklich drehen .. alles mit der Zeit viel zu glatt geworden ist.
    Dann hätten wir bisher am völlig falschen Ende nach der Ursache gesucht. Da musst du also auch einmal nachschauen, bevor du an Riementausch denkst.


    3) Der Motor ist einfach "müde geworden".
    Bei E-Motoren gibt es zwar keinen Verschleiß, aber vielleicht haben die Jahre dazu beigetragen, dass der Motor an der nötigen Kraft verloren hat.
    Wenn die ersten Möglichkeiten getestet und ausgeschlossen wurden, bleibt faktisch nur noch diese Ursache übrig.


    Hier hilft dann nur noch eine "Elektronik-Bastelbude" weiter.
    Du brauchst neue Motoren mit der identischen Spannung und Maßen. Sozusagen eine 1:1 Kopie, damit du sie danach auch wieder einbauen kannst. Das klappt nur indem man sie auch wirklich sieht und vergleicht.


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    Wenn das andere Gerät defekt ist, wirst du nur den Riemen gebrauchen können.
    Zieh von beiden Geräten die Riemen ab und leg sie nebeneinander. Sie sollten genauso lang sein (nicht unter Spannung, sondern ungespannt)


    Zu den Montagetipps kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
    Jeder hat seine Geräte anders gebaut. Ich würde sagen, dass dir dabei vorrangig Gedächntis in Fotos helfen werden.


    Deckel auf - Foto
    Erstes Teil entfernen - Foto
    usw.


    Leg die Schrauben/Bauteile in der Reihenfolge untereinander in der du sie entnimmst. Später komplettierst du das Gerät in umgekehrter Reihenfolge wieder.
    Das ist sozusagen einfach "der Allroundtipp", wie man jedes Gerät zerlegen und wieder zusammen bauen kann.


    Übrigens ist es kein Vorteil, wenn man später ein paar Schrauben übrig hat.
    "Materialverschwendung" hat nie ein Hersteller betrieben. Alles was drin war, muss also wieder rein *scherz*
    Nur den Schmutz, den du unweigerlich finden wirst, den darfst du beruhigt draußen lassen. :saugen:;)