Diaspora: Nutzer und Bertreiber müssen aufpassen und mithelfen !

  • Das soziale Netzwerk "Diaspora" ist dezentral geregelt und aufgebaut. Das gibt den Benutzern die Gewähr de höchstmöglichen Anonymität.


    Vor kurzem wurde bekannt, dass die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) versucht, in sozialen Netzwerken Sympathisanten und andere Unterstützer anzuwerben.
    Während die großen zentralen Netzwerke durch ihre Vollkontrolle die Möglichkeit von Filtersystemen nutzen konnten, um diese Inhalte direkt nach Erscheinen wieder zu löschen - oder sie gleich im Ansatz zu verhindern - funktionieren diese Maßnahmen bei Diapsora nicht.


    Die IS nutzt das schamlos zu eigenen Zwecken aus, was eigentlich allen zum Wohl gereichen sollte. Sie nutzen es aus, dass es keine Gesamtkontrolle gibt.


    Jetzt ist die Aktivität alle Benutzer gefragt, um solche Inhalte aufzustöbern und dem jeweiligen "Bereichsleiter" (die, die einen Pod betreiben) zu melden. damit er sie von seinem Server löschen kann.

  • Dazu fällt mir nur eins ein.


    Ich habe den Link zu diesem Thread im Diaspora - Netz geteilt



    Mehr als dort steht, gibt es meinerseits dazu nicht zu sagen.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Nur ist Diaspora nicht das einzige dezentrale Netzwerk - StatusNet gibts auch noch ... ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)


  • Ich habe mir die dortigen Reaktionen einmal angesehen.
    Dort sehe ich eine kleine Diskussion dazu, ob man IS-Inhalte wirklich löschen sollte , sie nur blockieren oder sie als "schlechtes Beispiel" stehen lassen sollte.


    Da die Mitglieder von Diaspora (scheinbar) sehr für ein völlig unzensiertes Netz sind, möchte ich dazu auch einmal etwas sagen


    1) Die eigene Freiheit (oder das eigene Recht) hört da auf, wo das Recht des anderen beginnt.


    IS führt aktuell Terroraktionen durch, die viele Menschenleben kosten. Sie arbeiten nach dem Motto "bist du nicht mein Freund, bist du mein Feind" = wer sich ihnen (dort) nicht anschließt, wird dazu gezwungen oder getötet.
    Damit treten sie jeglichen Rechte ihrer Opfer mit Füßen.


    Wer verhindert, dass sie das durchführen können , beschneidet nicht ihr Recht, sondern schützt das Recht der Opfer.


    ..........


    Alles ist Ansichtssache. Aus der Blickrichtung der IS scheint deren Vorgehen "nötig zu sein".
    Sie beziehen sich auf einzelne Suren des Korans, die sie dazu "ermächtigen/verpflichten" jeden "Ungläubigen" zu töten.
    Sie verstecken sich also hinter uralten Gesetzen ihrer Religion.


    So ähnlich war es im Mittelalter zu Zeiten der Kreuzzüge und danach im Zeitalter der Inquisition. Später dann geschah es noch einmal in den Zeiten der "Hexenverbrennungen".


    Alle diese damaligen Greueltaten werden heute geächtet und verabscheut. Man hat gelernt, dass ein Menschenleben schützenswert" ist .. und das über alle Religionen hinweg.


    -----


    Nun einmal zu den Sympathiesanten ...
    Sie befürworten und unterstützen das Vorgehen der IS. Sie finden es also gut, dass die IS anderen Menschen (eventuell auch) völlig grundlos tötet.


    Wer ein solches Vorgehen gutheißt, hat die gleiche Gesinnung .. und kann auch bereit sein(oder werden) auf die gleiche Art zu handeln.
    Würde das dann einmal geschehen, werden uns die Kreuzzüge, Inquisition und Hexenverbrennungszeiten wie eine friedliche Zeit vorkommen.


    xxxxxxxxxxxxxxxx


    Löschen, blockieren , stehen lassen ?


    Löschen
    Der Inhalt kann jederzeit neu geschrieben werden. Je öfters man es aber immer wieder neu schreiben muss, desto arbeitsintensiver wird es. Man muss immer auf der Hut sein, um Gelöschtes zu ersetzen. Das ermüdet und verhindert dass ein neuer (eventuell weiterführender) Inhalt erscheinen kann.


    Das Löschen selbst ist daher kein Eingriff in die Freiheit.. so lange der Inhalt eben immer wieder neu erstellt werden kann.Man wird dann aber eben nur nicht so viel gleichzeitig erreichen


    Blockieren
    Den Beitrag zu blockieren ist nichts anders, als ihn zu löschen. Er kann nur bis zum Blockieren gelesen werden. Rest siehe oben


    Blockieren des Accounts
    DAS ist wirkliche Zensur. Damit kann der Teilnehmer nicht mehr erneut den Account benutzen und seine Meinung äußern. Dass er sich jederzeit einen neuen anlegen kann, tut nichts zur Sache.


    Stehen lassen


    Zitat

    Stehen lassen ist besser, dann weiß man wenigstens, wessen geistiges Kind das Gegenüber ist.


    Meint "Feuerwächter" im Link


    Leider sind es genau DIE, die die eigentliche Zielgruppe der IS in Diaspora sind, die das nicht verstehen. Sie lesen vielleicht begeistert was da steht, fühlen sich angesprochen und denken nicht weiter darüber nach.


    Das Ziel der IS ist erreicht. Sie brauchen ja keine kritischen und nachdenklichen Leser, sondern einfach nur Unterstützer .. am besten, die machen sich auch keine Gedanken darüber .. denn das ist ja nicht ihr Job
    Ihre Aufgabe ist, Geld und Sachspenden zu schicken, damit die IS weiter expandieren kann - oder - sie sollen auch als Täter dienen, die ihrerseits ähnliche Taten begehen.


    Allah u akbar (Gott ist groß) .. aber würde das sinnlose Töten seiner Geschöpfe nicht gutheißen. Vor allem wird er sich nicht als Ausrede dafür vorschieben lassen.
    Das Ganze ist kein Dschihad ( heiliger Krieg ) , sondern ein normales "weltliches Abschlachten". Die Mitglieder des IS werden also nicht direkt ins Paradies mit den Hauris eingehen, wenn sie selbst getötet werden, sondern direkt beim Scheitjan landen

  • Zitat

    Da die Mitglieder von Diaspora (scheinbar) sehr für ein völlig unzensiertes Netz sind


    Da dem so ist ( nicht nur bei Diaspora ), schliesse ich mich dem bedenkenlos an.



    Zitat

    Stehen lassen ist besser, dann weiß man wenigstens, wessen geistiges Kind das Gegenüber ist.


    Auch dem schliesse ich mich bedenkenlos an.



    Wenn Beiträge, die nicht meiner ( oder wessen auch immer ) Einstellung entsprechen, "nur" deswegen gelöscht werden, beginnt genau das unterstützen. Soll ja nicht jeder sofort mit der Nase drauf gestoßen werden, aus welchen Wurzeln das Gegenüber so entsprungen ist.



    Ich beurteile gerade bei "Freundschaftsanfragen" ( die es bei Diaspora in der Form zwar nicht gibt, sondern viel eher Follower ) eher nach dem, was ich schon ( zumidest öffentlich ) auf den Chroniken sehe, ob ich annehme oder nicht.


    Wenn da Bedenkliches gelöscht wurde, taps ich in die Falle - denn es wird der Eindruck einer völlig unbedenklichen Person übermittelt.


    Was bedenklich ist und was nicht, tja - das liegt ebenfalls in jedermanns eigenem Ermessen.


    Mit Löschungen und globalen Blockaden ist weiterhin absolut vorsichtig umzugehen ( und nur bei Spam a la sdajkfhasjkldfhkasdhflkashdfklhaskldfhklashfklash in Betracht zu ziehen - nicht bei Aussagen, die einen semantischen Sinn ergeben ).


    Mit löschen wird genau das auch noch unterstützt, was wir vllt. nicht gutheißen.



    Censorship is the very worst thing that people can do

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • OK, das akzeptiere ich.. von wegen dem Löschen, das einen anderen Eindruck der Person hervorruft.


    Da ich mich nicht in Diaspora bewege und auch in anderen Netzwerken keine Privatgespräche führe, werde ich natürlich nie in diese Falle laufen - aber natürlich entsteht sie durch eine solche Art des Löschens.


    Ich stelle jetzt mal die provokative Frage:
    Vertraust du jedem, den du privat sprichst und bist dann völlig unkritisch ? Wahrscheinlich nicht.


    Eigentlich ist es ja nicht wichtig, ob du etwas öffentlich oder privat von einem anderen liest.
    Bist du kritisch, wirst du in beiden Fällen kritisch sein und dir deine eigenen Gedanken machen.


    Natürlich gibt es Menschen, die erst Hilfe (und Kommentare) anderer brauchen, um Ansichten und Gesinnung eines anderen einschätzen zu können.
    Die würden dann durch die öffentliche Meldung erst kritisch werden.


    Leider kann man dadurch die Meinung aber auch in anderer Richtung beeinflussen:
    Finden sich nur Leute ein, die den Beitrag loben, wird der neutrale Leser vielleicht die Ansichten des Schreibers übernehmen wollen - weil er ja nichts Negatives liest.


    Egal wie sich ein Podmin (Betreiber eines Diapsora Servers) auch entscheidet ...
    Die Mitglieder sollten mindestens jeden Beitrag der IS kommentieren und mit Bedenken nicht sparen, wenn sie welche haben.
    Wenn es öffentlich bleibt, müssen die Mitglieder eben helfen, dass IS-Beiträge nicht "nur gut" klingen, damit sie anderen (die selbst noch in der Entscheidungsfindung sind) Hilfe bekommen.


    "aufpassen und mithelfen" .. das ist die Überschrift dieses Themas
    Das sollte man also beachten, wenn man nicht möchte, dass eine "gewisse Gesinnung" einen pod erobert und damit zum Sprachrohr wird.

  • Das "Problem" ( was eigentlich keins ist ) liegt aber woanders - und das in mehrfacher Weise und vielfach gestreut.


    Da es mehrere Pods gibt, sind natürlich auch die User auf mehreren Pods verteilt.



    Das heißt :


    Wenn ich bei pod.geraspora.de bin, du bist bei joindiaspora.com , und ich kommentiere bei dir, ist es nicht damit getan, wenn der Podmin von pod.geraspora.de meinen Account killt ( weil ich mich vllt. seiner Meinung nach danebenbenommen habe ). Dann sind meine Posts zwar auch gelöscht, nicht jedoch mein Kommentar bei dir ( da du ja bei joindiaspora bist in diesem Beispiel ).


    Man kommt dann zwar nicht mehr von meinem Kommentar bei dir auf mein Profil, da das ja tot ist, aber den Kommentar sieht man trotzdem.


    Das heißt - man muss dann auch erstmal rausfinden, wo ein Solcher alles kommentiert hat, alle Podmins informieren, und dann hat auch noch dank Freiheit 0 Free Software Definition jeder Podmin die Freiheit, selber zu entscheiden, ob er den Kommentar löscht oder eben auch nicht. Es ist technisch nicht möglich, einen User samt aller Kommentare "at once" zu löschen - es ist nur realisierbar, dass der Link mit meinem Nutzernamen ins Leere zeigt und somit sich kein Profil mehr von mir auftut - da es im Nirvana verschwunden ist.


    Das nächste "Problem" was keins ist, ist: Die Serversoftware für das Diasporanetz ist freie Software und ebenso frei verfügbar. Jeder kann sich einen Pod aufsetzen. ( Auch das ist ganz gut so ). Demnach kann das auch die IS. Was ist zu tun, wenn ein IS-Aktivist ( oder Sympathisant ) sich einen Pod aufsetzt und dann von seinem eigenen Pod aus aktiv wird? Dann kommst du mit "Petzen an den Podmin" nicht mehr weit - denn der Podmin gehört zur Baggage. Dann kommst du je nach Serverstandort auch mit einer Strafanzeige nicht weit - braucht der Server nur ausserhalb der EU zu stehen, und du hast zumindest hier in unserer Gegend eine lange Nase und ziehst n dummes Gesicht.


    Ich muss kein Sympathisant einer Gruppierung sein, um ihre Posts zu (er-)dulden - das ist auch noch so n Punkt. Wenn ich einen Post stehen lasse, heisst das noch lange nicht, dass ich mit der geäußerten Gesinnung konform gehe. Auch als Podmin heisst es das nicht, wenn ich als Podmin entscheide, das bleibt stehen.


    Es ist immer n Döpkenspiel - und gerade die Situation ( und auch viele andere Beispielsituationen ) sollten aufzeigen, dass es weder "gur" noch "böse" gibt - das ist IMMER Wertung des Einzelcharakters und lässt sich nicht pauschalisieren - und genau darum sollte man ALLES akzeptieren, was so an Input kommt.


    Die Welt wäre langweilig, wenn man nur noch eine bestimmte Gesinnung akzeptieren würde, allen Anderen den Garaus machen würde und man wirklich somit allein da steht - und alle sind deiner Meinung. Das ist ein Ding, das nicht geht.


    Aus ALLEM, was uns begegnet, lernen wir. Ohne die Existenz der IS ( ob nun im WWW oder im Real Life ) wüsste KEINER von uns, ob er mit der Gesinnung konform gehen möchte. Darum sollten wir auch für ALLES, was uns begegnet, von Herzen dankbar sein.



    ( Und jetzt hab ich schon wieder zu einem Teil den Sinn meines Pseudonyms hier nach außen gegeben - na wo das noch hinführt :D )



    Prost ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Ich habe das WWW miterlebt als es gerade neu entstanden war. Völlig ohne Suchmaschinen fand man nur das was man von anderen hörte oder selbst durch Zufall entdeckte.


    Nach deiner Beschreibung von Diaspora, erscheint es mir fast eine Parallele zum Beginn des WWW zu sein.
    Ein System , für das es keine Hilfen gibt um sich darin zu orientieren oder etwas zu suchen und zu finden (so á la Suchmaschine) und das dadurch den Benutzern höchste Anonymität gibt .. aber auch jenen die den "ehrsamen Benutzern" schaden wollen.


    Zitat

    Es ist immer n Döpkenspiel - und gerade die Situation ( und auch viele andere Beispielsituationen ) sollten aufzeigen, dass es weder "gur" noch "böse" gibt - das ist IMMER Wertung des Einzelcharakters und lässt sich nicht pauschalisieren - und genau darum sollte man ALLES akzeptieren, was so an Input kommt.


    Nein auf gar keinen Fall sollte man ALLES akzeptieren !
    Wenn zum Töten und Misshandeln von Menschen aufgerufen wird, so hat das nichts mehr mit Ansichtssache zu tun.


    Der IS ist keine Armee eines Landes , das sich verteidigen muss. Er verstößt mit seinem Tun sowohl gegen alle völkerrechtlichen als auch gegen die Genfer Konvention.
    Wenn wir so etwas einfach nur hinnehmen wollen oder sollen, kann sich in jeder Ecke der Welt eine Privatarmee bilden und sich die gleichen Rechte herausnehmen.


    Wenn sich aber keiner mehr mitverantwortlich fühlen will ( und nicht dagegen aufbegehrt ) , dann gibt es faktisch keine Gesellschaft mehr, die sich gegenseitig Schutz bietet. Dann muss sich jeder selbst und alleine um seine Sicherheit kümmern.


    Ich stelle mir gerade die Gegenwart vor, wie sie sein würde, wenn es den 2. Weltkrieg nicht in der Art gegeben hätte (weil sich alle anderen da raus gehalten hätten). Mir kommt das kalte Grausen dabei.


    Stell es dir auch mal vor.
    Und jetzt ersetze die damalige Armee durch die IS .. und stell dir vor, auch heute würde sich keiner trauen dagegen zu sprechen oder vorzugehen.


    Kann ich es akzeptieren, dass mir nur die Wahl bleibt "überlaufen und mitmachen oder sterben" ? Nein.
    Die Menschen in Afrika sind aber in dieser Situation. Und wenn das ungehindert weiter gehen würde, würden wir auch bald in der gleichen Situation sein.
    Bereits jetzt droht die IS allen Bürgern von Staaten, die gegen sie vorgehen, Terroraktionen an. Sie bedrohen also auch hier unschuldige Menschen.


    "Wir sind das Volk" tönte es in den letzten Tagen in der DDR.
    Wir sind das Volk = wir sind der Staat.
    Der Staat sind wir und schützt uns = wir schützen uns.


    Schreitet der Staat nicht ein, schreiten wir nicht ein.
    Schreiten wir nicht ein , schützen wir uns nicht.
    Schützen wir uns nicht gemeinsam gegen alles was uns bedrohen könnte, gibt es keinen Staat oder Gesellschaft mehr.


    Das Ganze ist eine "Kettenreaktion" die damit beginnt, dass man zu faul ist (oder sich nicht traut) Kritik zu äußern oder etwas anzuprangern. Es endet dort, wo wir nie hin wollen:In rechtlosen Zeiten in denen jeder das macht was er gerade will - bis er von einem anderen, stärkeren, dabei gestoppt wird.


    -----------


    Ich kann nur sagen, dass ich nicht zu den Duckmäusern gehören will , die sich hinter irgendwelchen "Sachen" verstecken wollen, damit ich später eine Ausrede für mein Nichthandeln habe.


    Freie Software, freie Meinungsäußerung , jeder muss selber wissen was er machtl .. alles nur Ausreden, wenn man damit nur begründen will, dass man nicht die "Traute" hat, anderen zu helfen.
    Hallöchen ? Das ist moralisch auch nur "unterlassene Hilfeleistung" - da kannst du genauso gut einen Verletzten im Graben liegen sehen und achtlos weiter gehen.


    Ich gehöre zu einer Generation, die zwangsweise an der Waffe ausgebildet wurde .. dabei aber auch eingetrichtert bekam, dass man jeden Befehl, der gegen Moral, Ethik und Menschenrechte verstößt, zu verweigern hat.
    Sagt man mir also jetzt "kümmere dich nicht drum , was die IS da abzieht", dann ist das ein Befehl der gegen diese Grundprinzipien verstößt. Ich verweigere ihn.


    Würde man mich jetzt wieder wegen der IS einberufen, könnte ich mich davor drücken, weil ich meinen Eid darauf geschworen habe, meine Mitbürger im Verteidigungsfall zu schützen. Moralisch gesehen , würde sich dieser Eid aber auch auf die "IS-Situation" beziehen, weil die IS eben nicht " da hinten in Afrika" ist, sondern auch dabei ist, sich rundherum in unserer Gesellschaft auszubreiten.
    Also ist dieser "Verteidigungsfall" dann bereits eingetreten. Es fehlt nur noch die allgemeine Mobilmachung gegen die IS.


    Wenn, hätte und würde ....
    Noch sind wir nicht so weit. Noch können wir mithelfen, damit es nicht so weit kommt.
    Noch können wir "einfache Gemüter" davor bewahren, dass sie die IS-Ideen gut findet .. bevor sie wirklich begriffen haben, was es wirklich bedeutet.


    Bereits jetzt erwarte ich Protest dagegen .. aber ich gehe noch weiter .. und werde mir jetzt wahrscheinlich sogar noch den Zorn vieler zuziehen:
    "IS-Werbung" sollten genau so wie pornografisches Material behandelt werden: Zugang erst ab 18 Jahren.


    Wie man das realisieren will/soll, ist egal.
    Mir geht es nur um das Prinzip, dass man nicht leicht beeinflussbare Jugendliche erreicht, um sie nach seinem Willen zu formen und zu ködern.

  • Auch das, was du gerade getan hast, zählt unter Freie Meinungsäußerung - steht jedem zu ;)


    Was die IS jetzt tun würde, wenn sie das lesen würde : Sie würde sagen: " Auf keinen Fall sollten wir Duckmauser spielen und alles so hinnehmen " - also nicht hinzunehmen, dass es Leute gibt, die gegen ihr Weltbild sprechen. Lauf der Dinge bleibt Lauf der Dinge ;)


    Was aber an uns ist, ist, uns eine Meinung dazu zu bilden. Wenn wir dagegen sind ( Wo ich im Beispiel IS nicht mal kontrahiere - ich bin auch kein Sympathisant ), sollen wir es sein ( dürfen ).


    Bleibt aber trotzdem immer dabei, dass es kein Gut und kein Böse gibt. Für die IS sind "wir" das "Böse" - und wir landen wieder bei der Wertung des jeden Einzelnen.


    Ich habe in keiner Silbe gesagt, dass ich alles hinnehme - aber ich behaupte strikt und felsenfest, dass wir in unserem Menschenleben in jeder einzelnen Sekunde einem Lernprozess unterliegen. Und zwar auch lernen im Sinne von Womit kann ich sympathisieren und wo bin ich dagegen.


    Jeder, der ein bißchen was von Malerei weiß, wird mir bestätigen können, dass Weiß und Schwarz keine Farben sind. Genauso kann man mir aber auch bestätigen, dass es weder "gut" noch "böse" gibt - auch in der Welt der Magie keine "weiße" und "schwarze" Magie.



    Das einzige, was der Mensch ist: Er ist. C'est ca - er ist. Alles, was danach kommt, sind Wertungen - mit denen vielleicht viele konform gehen, vielleicht viele aber auch nicht.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • ok. Suchen wir doch einfach den "kleinsten gemeinsamen Nenner"


    Ist es akzeptabel, dass man wehrlose und unschuldige Menschen aller Altersklassen wegen ihres Glaubens tötet ?


    Das hat jetzt nichts mehr mit freier Meinung zu tun, sondern mit einer inneren Gesinnung.
    Wer so etwas unterstützt und macht, verwehrt dem anderen das einfachste Grundrecht: Das Recht auf Leben.

  • Der kleinste gemeinsame Nenner ist noch kleiner.


    Ich denke, wir sind uns einige, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens getötet werden. Und wir sind uns auch in unserer Einstellung dazu einig, führt kein Weg dran vorbei - ich schreibe hier auch nicht werbeaktiv für die IS, um des Herren Willen.


    Aber ich bin mir trotzdem nicht mit dir einig, dass die Adjektive da wirklich was zu suchen haben. ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)