Räder einlagern , auslagern und aufbereiten

  • Wer keine Allwetterreifen hat, hat 2x im Jahr die Aufgabe, seine Räder gegen einen anderen Satz zu tauschen (Winterreifen auf Sommerreifen und umgekehrt)


    Zuerst einmal wollen wir unsere Räder so einlagern, dass wir sie in der nächsten Saison wieder problemlos verwenden können.


    1) Räder demontieren und markieren
    Vermerkt am Rad,k in welcher Position es vorher am Wagen war. Dazu gibt es ganz spezielle "Reifenmarker" und/oder auch Markierungen, die man auf das Ventil schrauben kann.


    Es ist wichtig, weil sich die Reifen auf die jeweilige Position "eingearbeitet" haben:
    Beim Frontantrieb haben die vorderen Räder weniger Profil als die hinteren. Beim nächsten Wechsel kann man sich dann entscheiden, ob man das vordere Paar wieder dort einsetzt .. und es deshalb früher wechseln muss ... oder ob man dann die hinteren Räder dort anbringt, damit man später den kompletten Satz wechseln kann.


    Für beide Vorgehen gibt es gute Gründe.
    a) Paare tauschen = der Zustand der Reifen ist überall gleich und alle sind gleichalt. Da die Gummimischung mit der Zeit ihre positiven Eigenschaften verliert, empfiehlt sich ein Komplettaustausch aus diesen Gründen.
    Dagegen spricht, dass man dann auf beiden Achsen immer weniger Grip hat. Am Ende kann sowohl das Heck als auch die Front die Seitenführung verlieren.


    b) Paare an Position lassen = der Satz auf der Antriebsachse wird eher getauscht werden müssen, während der "Mitläufersatz" noch einmal so lange hält. Dadurch muss man nur ein Paar Reifen nachkaufen.
    Dagegen spricht die Alterung des Mitläuferpaares, dessen Materialeigenschaften immer weiter nachlassen.



    Räder reinigen



    Die Hauptverschmutzung besteht in Bremsstaub und Schmutz innen in der Felge. Diese lassen sich immer schwerer entfernen, je länger sie anhaften können.


    Hier greife ich zu einem Hochdruckreiniger, um diesen Schmutz zu entfernen.


    Die Außenseite dusche ich auch etwas ab.


    Wie ihr seht, habe ich dabei die Räder einfach irgendwo angelehnt. So sammelt sich nicht der Schmutz in den Felgen, sondern wird durch das Wasser nach unten herausgespült.
    Legt man das Rad hin, bleibt der ganze Schmutz in der Felge udn bidlet spätestens nach dem Trocknen eine unansehnlichen Schmierfilm



    Jetzt kommt das Wichtigste
    Die Felgen müssen unbedingt trocken werden.
    Dazu sollte man sie zunächst einfach senkrecht stellen. Dadurch sammelt sich das Wasser unten in der Felge. Ist der obere Bereich abgetrocknet, trocknet man den unteren Bereich einfach mit einem Lappen.


    Nun kommen die Räder auf einen Felgenbaum


    Diese Dinger sind teilweise so seltsam gebaut, dass man sie durchaus falsch zusammen setzen kann. Richtig ist er aufgebaut, wenn zwischen allen Rädern genügend Platz bleibt, so dass sie durch die normale Luftbewegung immer noch etwas nachtrocknen können und auf Dauer trocken bleiben.


    Lasst auf jeden Fall in der ersten Zeit die "schön aussehenden" Abdeckhauben weg !
    Wenn die Räder nicht völlig trocken sind, verhindern diese Überzüge, dass die Felgen trocknen können. Unter dem Überzug bildet sich ein "kleine Feuchtbiotop" das den Felgen zusetzen wird.


    Wer sich beim Einlagern nicht genügend Mühe gibt, hat beim Auslagern die nächsten Arbeiten vor sich - und die dauern bedeutend länger

  • Falsch eingelagert ? Jetzt fängt die richtige Arbeit und Mühe an


    Diese Räder wurden auf den Felgenbaum gehängt, als sie noch nass waren. Damit alles schön aussieht, wurde direkt die Schutzhaube übergezogen. Das Ergebnis dieses "Schnellschusses" könnt ihr nun hier sehen



    Die Felge ist völlig verrostet und benötigt nun viel Pflege, um wieder ansehnlich zu werden


    1) Mit einer Drahtbürste entrosten
    Wollte man nur mit einer Handdrahtbürste arbeiten, würde ein einzelnes Rad viele Stunden benötigen. Hier sind diverse Drahtbürsten-Aufsätze für Akkuschrauber mehr als hilfreich.
    Aber: Mit der Drahtbürste bekommen wir nur den groben Rost weg. Für den Rest benötigen wir andere Mittel


    2) Mit Schleifpapier den Rost komplett entfernen
    Je nach Stärke derf Rostschicht, benötigen wir verschieden grobe Schleifpapiersorten. Je kleiner die Zahl auf dem Papier, desto gröber ist die Wirkung. Wir wollen aber nicht den noch vorhandenen Lack entfernen. Bitte also nur dort scheuern, wo wirklich Rost ist.


    Als Hilfsmittel kann man ein Holzstück mit dem Schleifpapier umwickeln. So haben wir einen primitiven Schleifblock,d er sehr nützlich ist.

    3) Schleifstaub entfernen
    Jetzt muss der Untergrund staubfrei werden. Hierzu nimmt man sich ein leicht feuchtes Tuch und wischt alles ab. Danach trocknet man die Felge.
    Alternativ kann man Verdünnung nehmen, die nach kurzer Zeit wieder verdunstet.


    4) Mit Rostumwandler behandeln
    Hierbei wird der Rost chemisch umgewandelt und es bildet sich sozusagen eine Grundierung für einen späteren Anstrich.
    Über Nacht einwirken lassen.


    Hier sieht man, dass der Rostumwandler sein Werk getan hat.


    Jetzt müssen wir nur noch die überflüssigen Reste wieder mit klarem Wasser abwaschen und die Felge erneut trocknen.


    5) Neu lackieren


    Jetzt können wir die Felge relativ einfach neu lackieren. Dazu genügt eine Sprühdose mit Lackfarbe nach Wahl.
    Mein Tipp: Keine Extravaganzen.
    Die Farbe Schwarz hat den Vorteil, dass man den Reifen nicht besonders abkleben muss. Geht etwas daneben, sieht man es später kaum.


    Nach ein paar Minuten ist die Felge wieder einigermaßen ansehnlich. Nun muss die Farbe nur noch etwas trocknen und dann kann das Rad schon wieder montiert werden.


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    Warum sollte man die Felgen nicht einfach weiter rosten lassen ?


    Auf Dauer verändert sich die Materialeigenschaft der Felge
    Rost ist schließlich umgewandeltes Metall = Ferrumoxid. Das hat andere Eigenschaften. Je mehr sich die Felge ändert, desto kritischer könnte es irgendwann werden.


    Die Montage und Demontage wird immer mühseliger
    Rost ist eine Schicht, die zusätzlich aufträgt. Das kann schon dazu führen, dass die Felge kaum mehr in die Radhalterungen geht . Später lässt sie sich nur mit hohem Kraftaufwand wieder abziehen.


    Verletzungsgefahr beim Radwechsel
    Scharfkantige und verrostete Felge sind keine Freude. Jede kleine Verletzung durch verrostetes Metall kann zu Tetanus (Wundstarrkrampf) führen.


    Probleme bei der Hauptuntersuchung (HU)
    Ist das Felgenhorn zu sehr verrostet, kann der Prüfer durchaus die begehrte Plakette versagen.


    Ansonsten ist es einfach eher Geschmackssache, ob man mit rostigen Felgen fährt oder nicht.
    Bis es zu Problemen kommt, werden wohl einige Jahre vergehen. Dann holt man sich eben einen neuen Satz Felgen.
    Wer genügend Geld hat ... :S sind ja nur ein paar Hundert Euros für einen Satz :thumbsup:


    Spätestens beim Wiederverkauf sollten die Felgen aber gut aussehen. Mit rostigen Felgen wird man nämlich viel Geld verlieren.