Rasenmäher reinigen , warten und für den Winter vorbereiten

  • Spätestens wenn es den ersten Nachtfrost gibt, ist die Rasenmähsaison zuende.
    Nach dem letzten Schnitt, wird er einige Monate unbenutzt herum stehen.


    Die folgenden Arbeiten kann oder sollte man ruhig regelmäßig durchführen- Es sind ganz normale Wartungs- und Pflegearbeiten für dieses Mähwerkzeug.


    1) Reinigung des Rasenmähers


    Jahrelang habe ich Rasenmäher eher zu zweit gereinigt. Ich durfte den Mäher runterdrücken oder hochheben , während ein anderer mit dem Hochdruckreiniger das Gras unter dem Mäher entfernte ... und mich regelmäßig auch damit "beglückte" :D


    Zitat

    "Das muss doch nicht sein. Der Mäher ist sauber und ich habe alles im Gesicht ?" ;(


    Muss auch nicht sein. Man braucht auch keine zweite Person dazu und es geht auch viel schneller - mit einem kleinen Trick


    a) Man suche sich eine Stelle , an der der Mäher nicht wegrollen kann
    Das kann (wie im Bild) ein Rasenkantstein, ein Bordstein oder eine Mauer sein.



    b) Man nehme einen schweren Hammer oder einen langen Stiel/Stock
    Dann hebt man den Mäher an einer Seite hoch und stellt diesen Hammer mittig an dieser Seite so, dass der Mäher im Gleichgewicht bleibt.



    c) Jetzt kann man mit dem Reinigen beginnen
    Wir ihr oben am Bild seht, habt ihr einen freien Blick unter den Mäher und könnt zunächst alle sichtbaren Bereiche reinigen.



    Wenn ihr das gemacht habt, sieht doch alles schon viel besser aus. Schaut in den Bereich, da wo der Hammerstiel ansetzt. Da ist jetzt der dicke Schmutz weg - und - genau dort befindet sich auch die kleine Box, in der sich die Kopplungseinheit für die automatische Fortbewegung befindet.


    d ) Klappe auf
    Öffnet nun die Klappe, in die der Grasfangsack eingehängt wird. Legt einen Stiel oder Leiste quer davor, so dass sie geöffnet stehen bleibt.



    Man kann die Klappe auch einfach mit der Hand hochhalten ... und wird sich garantiert mindestens einmal selbst duschen, weil der Wasserstrahl von irgendwo zurückschlägt. Mit Leiste geht es viel trockener ;)


    So sieht es dann doch schon viel besser aus.



    e ) Umdrehen und weitermachen


    Von dieser Seite sind wir nun fertig. Wir konnten aber nicht den Bereich erreichen, der direkt zu uns zeigt. Dazu müssen wir den Mäher umdrehen und erneut, von der anderen Seite aus , reinigen.



    Während der Mäher hochkant steht, kann natürlich auch Benzin in die Brennkammer fließen.
    Wer also nicht gerade schnell arbeiten möchte oder kann , muss damit rechnen, dass sich dort so viel ansammelt, dass die Zündkerze "versäuft".
    Damit das nicht passiert , beginne ich hinten. Da ich den Mäher danach an der anderen Seite anhebe, fließt das Benzin wieder währenddessen von der Kerze zurück. Sie wird also nicht so lange geflutet. Direkt nach dieser RFeinigung starte ich den Mäher und lasse ihn so lange laufen, bis kein starker Qualm mehr herausgeblasen wird. So bin ich sicher, dass er beim nächsten Gebrauch wieder problemlos anspringen wird.


    f ) Grasfangsack reinigen


    Im Laufe der Zeit wird er sich mit Staub zusetzen. Je mehr Staub, desto weniger kann die Luft herausgetrieben werden, so dass das Gras nicht mehr so schnell in den Fangsack gelangt. Ansonsten ist es einfach reine Materialpflege und Verhindern, dass der Fangsack zu einer Quelle übler Gerüche wird.


    Wir suchen uns wieder etwas wo man den Fangsack gegenlehnen kann.
    Danach strahlen wir den Sack von außen nach innen ab, damit der Schmutz aus dem Gewebe nach innen fällt.
    Durch das Anlehnen wird der größte Teil des Schmutzes direkt aus dem Fangsack getrieben.


  • 2 ) Wartungsarbeiten vor einer längeren Einlagerung


    Zuerst reinigen wir den Mäher wie zuvor beschrieben. Danach lassen wir ihn einige Zeit trocknen. Nun ist er berit für oft schon längst fällige Wartungsarbeiten.


    Ölwechsel
    Ein Rasenmäher hat keinen Kilometerzähler oder Betriebsstundenanzeiger. Man hat also keinerlei Hinweise darauf, wann ein Ölwechsel wirklich nötig ist. Hier helfen nur Erfahrungen und Tricks.


    Erfahrung 1)
    Öl wird mit der Zeit immer dunkler. Es nimmt Schmutz und Abrieb auf und hat damit auch eine motorreinigende Wirkung. Dadurch färbt sich auch frisch eingefülltes Öl direkt nach dem Einfüllen schon dunkel.
    "Ganz schwarzes Öl" ist ein Indiz darauf, dass ein Ölwechsel fällig ist. Es kann keine Schwebeteile mehr aufnehmen und damit nicht mehr verhindern, dass diese sich im Motor anlagern.


    Erfahrung 2)
    Öl hat eine konservierende und rostschützende Wirkung. Schon ein dünner Ölfilm erfüllt diesen Zweck. Da der Rasenmäher jetzt für längere Zeit eingelagert werden soll, sollten die Motorteile wirklich mit einer Ölschicht überzogen sein und nicht mit einem Öl, das mit Schmutzteilen gesättigt ist.
    Spätestens, wenn das Öl längere Zeit nicht mehr bewegt wird, wird sich der Schmutz am Boden sammeln und ab- bzw. anlagern. Dieser Schmutz wird in der nächsten Saison sofort wieder frisches Öl extrem verschmutzen und sättigen. Gleichzeitig kann er auch zu erhöhtem Verschleiß führen.


    Erfahrung 3)
    Öl altert beim Einsatz. Bei Autos soll man in der Regel das Öl deshalb spätestens nach einem Jahr wechseln. Ein Rasenmähermotor ist auch ein "kleiner Automotor". Für ihn gelten also grundsätzlich die gleichen Bedingungen.



    Öl ablassen
    In der Regel kann man bei einem kleinen Handrasenmäher lange nach einer "Ölablassschraube" suchen. Man wird keine finden - einfach weil sie grundsätzlich unnötig ist.


    Zum Ablassen haben wir also 2 Möglichkeiten


    1) Öl absaugen
    Der Handel bietet Sets aus kleinem manuellen Absaugpumpe , Ölbehälter und Trichter an. Wenn sie keinen passenden Schlauch enthalten, sind sie völliger Blödsinn.


    Grund für diese Einschätzung ?
    Will man das Öl absaugen, kann man es oft nur über die Ölpeilstaböffnung machen. Damit die Pumpe überhaupt funktionieren kann, muss die Pumpe direkt ans Öl kommen. Die Öffnungen sind aber so schmal und tief, dass man die Pumpe nicht ans Öl bekommt.


    Mit einem passenden Schlauch stellt sich aber ein anderes Problem:
    Man muss relativ starke Zugkräfte aufbringen, damit man das Öl überhaupt in den Schlauch ziehen kann. Oft ist der Kolben der Pumpe jedoch zu kurz, so dass er nur ausreicht, um den Schlauch zu füllen.
    Am Ende hat man gerade einmal mit viel Mühe ein paar Milliliter abgesaugt.


    Besser sind Ölabsauger mit Motor, wie sie für Autos angeboten werden.
    Hierzu benötigen wir aber eine Autobatterie, da sie für diese ausgelegt sind.
    Stellt sich nur die Frage : "Lohnt sich der Kauf überhaupt ?"


    Für ca. 0,5 Liter Öl abzusaugen, extra so eine kleine Pumpe (ca. ab 30 Euro) kaufen und eine Autobatterie besorgen ?
    Allein der Zeitaufwand lohnt sich schon nicht, da auch diese Pumpen nicht wirklich alles Öl absaugen können und es verhältnismäßig lange dauert, währenddessen man auf jeden Fall dabei bleiben muss.


    Es gibt eine einfachere und günstige Lösung

    1) Benzin entfernen
    Da du ja schon vorher weißt, dass du bald einen Ölwechsel durchführen möchtest, fülle einfach den Tank nicht mehr voll, sondern nur so viel hinein, wie du für die letzten Schnitte brauchen wirst. Wenn dann der Tank leer ist und der Mäher stehen bleibt, ist es Zeit für den Ölwechsel.


    Alternativ kannst du das restliche Benzin auch mit der (untauglichen) manuellen Ölabsaugpumpe (oder einer ausgedienten Spritze) absaugen.


    Klappt beides nicht, stelle ein Gefäß drunter, zieh den Kraftstoffschlauch ab und lass das Benzin in den Behälter laufen.
    Kein Schlauch zu sehen oder zu finden ? Dann das Benzin so ablassen wie das Öl im nächsten Teil: Gefäß drunter stellen und den Mäher einfach zur Seite kippen.


    Wenn du das Benzin ablassen musst, darf das NIE im geschlossenem Raum stattfinden. Dabei entstehen nämlich gefährliche und giftige Dämpfe. Deshalb so etwas nur draußen und auf einer versiegelten Fläche machen. Am besten vorher noch eine Plastikfolie unterlegen, um Umweltschäden zu verhindern.


    Danach den Mäher besser noch ein paar Stunden stehen lassen. Benzin verflüchtigt sich.


    2) Tisch und dicke Kunststofffolie besorgen
    Ich habe mir "Omas alte Plastik-Tischdecke" genommen (wie man am Blümchenmuster gut erkennen kann *lach* ) . Sie soll den Tisch später schützen und lässt sich danach sehr schnell und gut wieder reinigen.


    3) flaches Gefäß besorgen
    Es sollte möglichst flach und schwer sein, damit es unter den gekippten Mäher passt und nicht wegrutschen kann. Ich habe eine alte schwere Pfanne genommen, die schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzt wird. Ideal für diese Aktion.


    4 ) Rasenmäher auf den Tisch
    Bitte einen Helfer, dir beim Anheben behilflich zu sein. Rasenmäher sind zwar nicht schwer, aber oft zu sperrig, als dass man sie bequem alleine hochheben könnte.


    5) Öl ablassen
    Dazu öffnet man nun den Öldeckel und legt den Rasenmäher auf die Seite. Er braucht dabei in der Regel keinerlei weitere Stützen, sondern hält dabei von selbst die Lage.
    Während des Umkippens positioniert man das Gefäß so, dass das Öl genau hineinlaufen kann.


    Auf keinen Fall umkippen und dann erst den Öldeckel öffnen. Das gibt eine Riesenschweinerei, weil das Öl dann mit vollem Schwall aus dem Mäher läuft und man das Gefäß vorher nie so genau positionieren kann.



    Am Ende kannst du den Mäher dann noch auf den Kopf stellen, damit auch der letzte Tropfen Öl heraus läuft. Das muss aber nicht unbedingt sein.


    Jetzt könnten wir den "Punkt Ölwechsel einfach abhaken" indem wir frisches Öl einfüllen.
    In dem Fall würde man einfach die empfohlene Ölsorte einfüllen.
    ( sehr oft ist es ein W-30-Öl. Da ich aber noch bessere Öle auf Lager habe, nutze ich die dazu.
    Bitte dann darauf achten, dass NIE zu viel Öl eingefüllt wird. Das würde dem Motor sehr schaden. Deshalb lieber etwas weniger einfüllen und nach einer Wartezeit den Ölstand prüfen und erneut etwas nachfüllen.


    Nicht vergessen, den Rasenmäher vorher wieder vom Tisch zu schaffen und erst danach wieder mit frischem Öl zu befüllen. Dieser Hinweis hört sich zwar "unintelligent" an, aber ich habe schon erlebt, dass Anweisungen "Buchstabe um Buchstabe" ausgeführt wurden... in der Hoffnung, dass der Schreiber vorher wirklich an alles gedacht und alles beschrieben hatte.
    Eine Anleitung kann jedoch nicht das Mitdenken abnehmen. *zwinker*


    Weil der Rasenmäher aber gerade trockengelegt ist, fülle ich noch kein Öl nach, sondern nutze ich die Gelegenheit, um auch an der Unterseite Wartungsarbeiten durchzuführen. (siehe nächsten Teil)

  • 3) Unterseite reinigen, pflegen und Messer schärfen
    Mit dem Hochdruckreiniger hatten wir ja schon ein sehr gutes Reinigungsergebnis erhalten. Wie gut das aber wirklich war, können wir erst sehen, wenn wir einen "richtigen Blick" unter den Rasenmäher werfen können.


    Beim Ölablassen hatten wir den Mäher ja seitlich auf einen Tisch gelegt. Das ist die ideale Position, um auch einmal einen Blick unter den Mäher zu werfen.


    Während er aber beim Ölablassen völlig ohne Unterstützung liegen bleiben konnte, muss er jetzt irgendwo angelehnt werden, damit man später die nötigen Arbeiten durchführen kann.
    Es wäre also jetzt optimal, wenn der Tisch an einer Wand steht, gegen die man den Mäher lehnen kann.


    Der erste Blick unter den Mäher "ist schockierend"


    Links seht ihr noch ein Bereich, an dem sich viel Gras befindet. Den hatten wir mit dem Hochdruckreiniger also nicht erreicht.
    In den anderen Bereichen sehen wir , dass der Mäher untendrunter schien ziemlich verrostet ist.


    Der Rost kommt daher, dass Steine und Schmutz mit den Jahren den Schutzlack angegriffen und entfernt haben. Da kommt dann noch feuchtes Gras drauf und der Rost hat eine erste Angriffsfläche, sich auszubreiten , den Lack zu unterwandern und das Material anzugreifen.


    Bei einem Rasenmäher hat Rost kaum etwas mit Sicherheit zu tun.
    Das ganze Gehäuse dient in der Regel nur dazu, den Motor nach unten hin abzuschließen, damit der Benutzer nicht von aufgewirbelten Gras, Schmutz und Steinen getroffen wird.
    Das Gehäuse selbst hat nur die Tragfunktion, den Motor zu halten. Alles andere ist in der Regel miteinander an anderen Stellen verbunden.


    Wenn aber die Unterseite verrostet ist, wird sie sehr rau und man bekommt den Mäher immer schlechter sauber.


    Wer mit dem Rasenmäher auch öfters mulchen will, der wird dann erleben, dass er plötzlich eine weiße Schicht unter dem Mäher findet. Diese besteht dann aus verdichtetem Gras und Schmutz, in dem sich ein Schimmelgeflecht gebildet hat.
    Diese Schicht wird mit der Zeit immer härter und dicker und bremst das Messer des Mähers immer weiter aus.


    Das Messer wird immer stumpfer, der Motor muss immer mehr leisten und das Messer dreht immer langsamer.
    Am Ende wird dann der Mäher zuerst nur noch schlecht mähen, um dann auf lange Zeit eine größere Reparatur zu benötigen.
    Schmutz unter dem Rasenmäher wird also auf lange Sicht "teuer zu stehen kommen".


    Schmutz und Rost müssen also auf jeden Fall weg !


    Doch zunächst demontieren wir das Mäher-Messer. Es bildet nur ein Hindernis für die folgenden Arbeiten und man kann sich an ihm dabei verletzen.


    Achtet darauf, wie das Messer eingebaut ist. Die Form des Messers in der Mitte muss nicht unbedingt "logisch zur Halterung" passen.
    In diesem Fall geht die "U-Form" weg von der Halterung - obwohl man denken könnte, sie sollte verhindern, dass sich das Messer von der Halterung wegdrehen kann
    Das habe ich aber schon öfters gesehen. De Messerform dient eben nicht der Stabilität der Verbindung, sondern nur der Messerklinge.


    Nun geht es an das Reinigen und Entrosten
    Hierbei ist es von Vorteil, dass das linke (vordere) halbrunde Blech in der Regel einfach an beiden Seiten nur angeschraubt ist. Schrauben lösen und herausnehmen.


    Stellt sich jetzt die Frage: "Wie weiter ? Noch einmal mit Wasser reinigen ?"
    Nein, diesmal nicht. Der feste Schmutz ist nur relativ wenig und Rost würden wir sowieso nicht mit Wasser abbekommen.


    Zuerst greife ich also zur Drahtbürste.
    Wer die Möglichkeit hat, sollte dazu einen Akkuschrauber mit Drahtbürstenaufsatz nehmen. Damit geht es bedeutend schneller und auch gründlicher.


    Die Drahtbürste greift nur groben Rost, Schmutz und lose Farbe an und beseitigt sie. Je nach Stärke der zu reinigenden Rostfläche, kann diese Aktion schonmal "etwas länger" dauern.


    Danach nehme ich Sandpapier/Schleifpapier
    Jetzt ist pure Handarbeit angesagt. Zuerst eine grobe Körnung, um möglichst schnell und viel abschleifen zu können "was nicht dahin gehört" , um dann später mit feinerer Körnung eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen.
    Hierbei schleife ich dann aber auch die lackierten Flächen an, weil ich später einen neuen "Schutzlack" anbringen will. Dazu muss die lackierte Fläche sowieso aufgeraut werden.


    Als kleinen "Life Hack" wickel ich dabei das Sandpapier um ein kleines Stück Holz. Jetzt kann ich mit massiven Druck selbst in die kleinsten Ecken hinein stoßen, ohne dass ich mir dabei die Finger aufreiße.


    Kleiner Tipp zu den Arbeiten:
    Mit der Akkudrahtbürste und beim Nachschleifen wird sehr viel feiner Rost aufgewirbelt. Schützt also Gesicht und Hände davor und wundert euch nicht, wenn ihr später eine "seltsame Bräune" habt *lach*
    Dickere Handschuhe würde ich sowieso empfehlen, weil es selbst mit Schleifklotz immer wieder zu Kontakt zum Metall - und damit zu kleinen Verletzungen - kommt.
    "Das brennt wie Hulle" wenn da Rost in die Wunden kommt. Ihr müsst mir ja nicht alles nachmachen - denn ich hatte dabei keine Handschuhe an ;)


    Jetzt trage ich noch Rostumwandler auf
    Muss nicht unbedingt sein - aber ich hatte noch etwas von der Aufbereitung der Autofelgen übrig. Warum also nicht benutzen ? Damit bin ich dann sicher, dass sich keine neuen Rostnester unter der neuen Schutzschicht bilden , durch Roststellen, die sich erneut ausbreiten konnten.
    Jetzt lasse ich alles noch einmal über Nacht trocknen.


    Unterseite wieder versiegeln bzw. mit Schutzlack versehen
    Unter dem Mäher muss es nicht "besonders gut aussehen". Die Farbe soll nur dafür sorgen, dass wieder eine glatte Fläche entsteht.
    Grundsätzlich ist also jede Farbe für Metalle geeignet. Ich hatte da noch einen Rest Metallschutzfarbe übrig.
    Da wo nicht wirklich besondere Farben nötig sind, kann man also auch sehr gut "Resteverwertung" betreiben.

    Ich habe mich für einen Rest "Silbergrau" entschieden. Wenn der Mäher dann nächstes Jahr wieder "unter den Hochdruckstrahler kommt " , kann man viel besser erkennen, ob man alles beseitigt hat oder ob da noch Schmutz drunter klemmt.


    Natürlich ist kein spezielles Werkzeug nötig. Pinsel in die Farbe getaucht und überall da anstreichen , wo Blech ist.
    Die Plastikteile kann man aussparen. Jetzt lässt man alles trocknen und baut danach erst alles wieder zusammen


    Kein Kunstwerk, erfüllt aber seinen Zweck.

    Jetzt ist das Blech wieder geschützt und hat eine einigermaßen glatte Oberfläche, in der sich weniger Schmutz festsetzen kann.


    Messer schleifen
    Natürlich habe ich das Messer nach der Demontage auch mit Drahtbürste und Schleifpapier von Schmutz und Rost gereinigt.
    Gerade die Seite, die zum Rasenmäher hin zeigt, kann man im zusammengebauten Zustand kaum reinigen. Hier bildet sich also eine dicke Schicht aus Staub und Schmutz.


    Während man das Messer reinigt, kann man es auch gleich mit Schleifpapier etwas nachschärfen.
    Wenn die Schneide dann ganz glatt ist, genügt das in der Regel schon.


    Ist das Messer aber sehr stumpf geworden, bringt man es besser zu einem Fachbetrieb zum Nachschärfen.
    Ich konnte mir diese Zeit sparen, da ich elektrische Schleifsteine und Bandschleifer zur Verfügung hatte. Es lohnt sich aber nicht, diese extra zu kaufen und man muss damit auch schon etwas Übung haben - sonst ist das Messer zwar kurzzeitig scharf , stumpft aber sehr schnell wieder ab.


    ERST JETZT verlässt der Rasenmäher bei mir wieder den Tisch.
    Plastikdecke genommen, Rost und Schmutz abgefegt - dann mit einer Seifenlösung alles abgewaschen und dann getrocknet. Die alte Tischdecke kann jetzt auf ihren Einsatz für die nächste Wartung warten.


    Doch das war noch nicht alles ....

  • 4) Luftfilter reinigen


    An der Seite hat fast jeder kleine Rasenmäher ein "Kästchen hängen", das den Luftfilter enthält.
    Dieser Filter sorgt dafür, dass kein Schmutz direkt in den Motor kommen kann.


    Papierfilter kann man einfach auspusten, so lange sie sich nicht verfärbt haben.
    Haben sie sich verfärbt, sind sie (durch Benzin, Öl, Wasser) nass geworden. An diesen Stellen ist ihre Funktion nicht mehr gegeben. Durch die Feuchtigkeit lässt das Gewebe nicht mehr genügend Luft durch.
    Feuchtigkeit ist also auf jeden Fall zu vermeiden - "auswaschen" ist keine Lösung.


    Ist ein Papierfilter "dicht" muss er eben ausgetauscht werden.
    Nehmt für den Nachkauf den alten Filter mit. Die Größe und Form muss genau passen . Vielleicht findet ihr bei der Suche auch einen Luftfilter, der ganz aus Metallgewebe ist oder speziell dafür ausgelegt ist, dass man ihn auswaschen kann ? Dann braucht ihr viele Jahre keinen neuen mehr zu kaufen.


    VORHER reinigen wir aber das kleine Luftfilterkästchen. Dabei darf weder Flüssigkeit noch Schmutz in den Ansaugkanal kommen. Idealerweise nimmt man deshalb das ganze Kästchen ab und spült es in einer Spülmittellösung. Dann noch einmal abspülen und trocknen und man kann es wieder anbauen und den Filter einsetzen.


    Schwamm als Luftfilter
    Über so einen Filter hatte ich ja schon in einem anderen Thema berichtet.


    Diese Filter saugen sich u.a. auch mit Benzin und Öl voll. Beides sorgt dafür, dass der Schmutz eine schmierige Schicht bildet, der zur Luftundurchlässigkeit führen kann und wird.



    Hier ist mal so ein Filter im Filterhalter


    Ihr seht, dass der Schwamm an den Öffnungen ziemlich schmierig ist.


    Aus dem Halter genommen , zeigt sich, dass der Schwamm längst schon durchtränkt ist und der Motor relativ wenig Luft bekommen kann / wird.


    Ich schnappe mir also den Schwamm, lege ihn in eine Spülmittellösung und wasche ihn durch mehrmaliges Drücken so aus, wie jeden anderen Schwamm auch. Nun noch im klaren Wasser auswaschen und trocknen lassen.


    Nun sieht er wieder "fein aus" und kann seinen Zweck erneut erfüllen.


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    Als Letztes fülle ich jetzt Öl und Benzin nach. Beides konserviert das Metall gegen Verrostung während der nächsten längeren Standzeit.


    Ich habe übrigens in der Zeit mehrere Rasenmäher gewartet. Auch wenn es verschiedene Modelle und Altersklassen waren, so waren die Wartungsarbeiten doch die gleichen.


    Wer einen Rasenmäher hat , dessen Schutztlack unten noch keine Schäden und Rost hat, kann auch das abgelassene Altöl dazu benutzen, um das Metall vor Rost zu schützen. Selbst die dünnste Ölschicht hat eine konservierende Wirkung und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.


    Dieses Thema ist sozusagen aus den Erfahrungen mehrerer Personen entstanden.
    Mit meinem Vater habe ich jahrelang Rasenmäher mit einem Hochdruckstrahler gereinigt.
    Hierbei musste ich den Mäher immer "in Position halten" und bekam jedes Mal eine Dusche ab :loool:


    Gemeinsam suchten wir vergeblich nach Ölablasschrauben" an Rasenmähern und versuchten es auf diverse Arten, das Öl irgendwie heraus zu bekommen.
    Dabei achteten wir vorrangig darauf, dass der Mäher dabei nicht vom Tisch rollte und das Benzin nicht auslief. Die Räder erhielten Unterlegkeile von beiden Seiten, die das Rollen verhinderten und wegen dem Benzin wurde der Mäher auch nie auf die Seite gelegt.


    Seine letzte Maßnahme war, dass er dieses "Ölwechsel-Set" kaufte. Er glaubte dem Versprechen, dass man damit das Öl absaugen könnte - was bei diesen Mähern faktisch unmöglich war.
    Ich hatte zwar passende Schläuche dafür, jedoch ist das Set trotzdem reine Geldverschwendung gewesen - was natürlich vorher keiner ahnen konnte. Probiert, gefummelt, gewerkelt, verflucht .. mehr als 30ml bekam ich damit pro Zug und mit aller Gewalt nicht heraus.


    Die Arbeiten von unten wurden vorrangig so gemacht, dass man mit Gegenständen, eventuellen Schmutz abschabte. Der Lack sollte ja nicht beschädigt werden. Danach bekam der Mäher eine Ölschicht.


    Der Ölwechsel wurde zweimal gemacht: 1x beim Einlagern und einmal beim Auslagern.
    Mein Vater war da sehr vorsichtig und wechselte lieber einmal zu viel als zu wenig.



    Nachdem mein Vater nicht mehr dabei helfen konnte, kam ich zuerst auf den "Hammer-Trick".
    Einfach irgendwas was den Mäher hochhält , damit man mit dem Hochdruckreiniger drunter zielen kann

    Der "Stock-Trick" , der die Klappe hochhält , ist mir jetzt erst gekommen.

    Vorher hatte ich (auch wieder) immer eine Dusche abbekommen, wenn ich die Klappe hochhielt und gleichzeitig mit dem Hochdruckreiniger hinein zielte. Mit dem Trick brauchte ich noch nicht einmal die Straßenschuhe gegen Arbeitsschuhe wechseln.


    Beide Tricks zusammen eingesetzt ergeben, dass eine relativ gründliche Reinigung eines Rasenmähers vielleicht 10 Minuten dauert. Länger als das Reinigen dauert es schon, den Hochdruckreiniger herauszuholen und anzuschliueßen.
    Es ist jetzt also eine Arbeit geworden, die man regelmäßig mindestens 1x im Monat machen kann und auch sollte. Sie dauert ja nur ein paar Minuten.


    Zuerst das Benzin raus - war eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung aus den vorherigen Erfahrungen
    Wenn nichts mehr drin ist, kann man sich alle Gedanken darüber ersparen.


    Wenn der Mäher auf der Seite liegt, muss man ihn nicht am Wegrollen hindern
    Jetzt musste mich also nicht mehr interessieren, ob der Mäher vom Tisch rollen könnte.


    Zuerst den Ölstopfen raus und dann erst auf die Seite legen
    Eigentlich eine kleine Logik: Wenn eine Flüssigkeit vor einem Verschluss steht - und ich den Verschluss dann entferne - drückt sie in weitem Boden heraus. Mit nachlassendem Druck verändert sich aber auch immer wieder die Entfernung in der der Strahl auftrifft.


    Öffne ich den Stopfen zuerst, kann ich den Druck allein durch das Neigen des Mähers regulieren. Erst am Ende liegt er ganz auf der Seite und kann völlig austropfen.


    Es ist nicht wichtig, dass die Originalfarbe erhalten bleibt
    Die Farbe unter dem Mäher dient nur dem Metallschutz. Wenn der Hochdruckreiniger schon Farbe ablösen kann, ist die Schicht brüchig geworden und hat keinen Halt mehr.
    Dann entfernt man besser alles was lose ist und streicht alles neu an.


    Der Trick mit dem Konservieren durch Altöl
    Zuerst habe ich ihn von meinem Vater gelernt , der damit immer zum Winter alle Gartenwerkzeuge gegen Rost konservierte. Später habe ich ihn noch einmal beim Thema Waffen gelernt ; zusammen mit den Hintergründen weshalb das überhaupt funktioniert.


    Der Öltrick ist übrigens so gut, dass mein Vater noch Gartenwerkzeuge hat, die mittlerweile bald rund 100 Jahre alt und immer noch im Einsatz sind. Völlig rostfrei könnte man sie gleich ins "Bauernmuseum" stellen. Alte Erbstücke, die aber immer noch im Einsatz sind.


    Ihr seht:
    Wissen wird durch die Generationen weiter gegeben, vervollkommnet und dann erneut weiter gegeben. Selbst im ganz kleinen Rahmen findet dadurch eine Evolution im Alltag statt.
    Die Grundlagen dieses Wissens bilden oft auch die Basis für "moderne Mittel" - dabei geht es immer noch auf "altherkömmliche Weise" - man muss nur wissen wie.


    Die "heutige Nachfolgegeneration" seid ihr alle. :thumbup:
    Ihr sucht Rat und Hilfe , lest so etwas wie hier - findet es eventuell ganz nützlich - und gebt das Wissen wieder weiter, nachdem ihr erneut Verbesserungen gefunden habt.


    Zitat

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