Vorsicht vor / bei Uber

  • "Uber" ist (ganz einfach erklärt) eine Mitfahrzentrale , die anbietet, dass man mit seinem privaten Fahrzeug Geld verdienen kann. Aber: Sie arbeitet nicht wie eine Mitfahrzentrale, sondern wie ein Taxi-Unternehmen.

    Doch kommen wir erst einmal zum Thema Sicherheit für die Fahrgäste:

    Zitat

    Bei allen Optionen, die über die App buchbar sind, werden Fahrer von Uber streng überprüft um sicher zu stellen, dass eine Versicherung besteht und dass jeder Fahrer auch berechtigt ist, ein Fahrzeug zu führen.


    Diese "Überprüfung" ist es nicht wert, überhaupt erwähnt zu werden....

    Versicherung

    In Deutschland ist eine Haftpflicht gesetzlich für jedes zugelassene Fahrzeug obligatorisch vorgeschrieben. Hat man keine, oder kann keine vorweisen, kann man das Fahrzeug nicht zulassen bzw. es wird "von Amts wegen aus dem Verkehr gezogen" (entstempelt) und fällt dann bei jeder flüchtigen Polizeikontrolle sofort auf.
    Also ist faktisch jedes Fahrzeug sowieso versichert. Die Haftpflicht steht für alle Schäden gerade, die an fremden Personen oder Sachen verursacht werden. Nur der Fahrer selbst ist dadurch nicht versichert.
    ABER : Wenn das Fahrzeug gewerblich genutzt wird (man verdient Geld damit) gibt es Probleme für den Halter/Fahrer, weil dadurch ein anderes Risiko besteht, das nicht abgedeckt ist. Im schlimmsten Fall haftet er mit seinem privaten Vermögen , weil die Versicherung nicht gültig ist. Es ist also nicht wirklich sicher , ob die Haftpflicht bei einem Personenschaden auch wirklich bezahlt.


    Führerschein
    Ob man im Besitz eines Führerscheins ist, hat nichts mit Sicherheit zu tun. Das garantiert auf keinen Fall , dass der Fahrer auch wirklich in der Lage ist, sicher zu fahren.


    Wie steht es um die Sicherheit der Fahrer ?
    Es gibt keine. Wie jeder berufliche Taxifahrer auch , kennt er seine Fahrgäste vorher auch nicht. Während ein Taxifahrer aber im Notfall schnell seine Zentrale rufen kann (die dann weiteres in die Wege leiten kann) , hat er keinerlei Rückendeckung. Ein Uber-Fahrer kann auch nicht auf die Hilfe von Kollegen hoffen, da er ja nicht als "Kollege" erkennbar ist.
    Gleichzeitig kann er aber von jedem der es will, auf seinem Weg kontrolliert werden.

    Zitat

    mit 2 Klicks einen Fahrer und verfolgt in der App die Anfahrt des nächsten Fahrers. Über die App wird man so über den Verbleib des bestellten Fahrers informiert



    Schadenersatz von Fahrgästen bei Verunreinigungen

    Ob Erbrochenes oder Verunreinigungen durch Tiere .. in jedem Fall werden mindestens 175 Euro fällig. Eine oft viel zu hohe Gebühr, die aber (je nach Aufwand) noch höher angesetzt werden kann.
    Zum Vergleich: Für eine komplette Innenraum-Aufarbeitung eines Gebrauchtwagens zahlt man so ca. 300-400 Euro. Dafür fährt man mit einem sehr maroden Fahrzeug vor und fährt mit einem Fast-Neuwagen wieder ab.


    Preis-Strukturen
    Wie bei einem Taxi gibt es in jeder Stadt auch andere Preise. Es gibt aber eine Wucher-Klausel:

    Zitat

    Durch "Surgepricing" steigen bei sehr hoher Nachfrage die Preise, damit mehr Partnerfahrer ins System kommen.


    Bedeutet: Wenn wirklich starke Nachfrage ist, wird die Notlage der Fahrgäste schamlos ausgenutzt. Trotzdem kannst du dann aber nicht erwarten, dass du dadurch eher befördert wirst.
    Bei einem "richtigen Taxi" wird aber keine Notlage ausgenutzt. Die Fahrpreise sind dann genau so hoch als wenn nichts los wäre.

    Wie ist die Rechtslage ?

    Die privaten Fahrer haben keine spezielle Taxi-Lizenz. Damit dürfen sie nicht gegen Entgelt Fahrgäste befördern. Das ist faktisch "Schwarzarbeit" und ein Verstoß gegen Personenbeförderungsgesetze.
    Aktuell wurde Uber schon in vielen Ländern verboten - aber - Uber lässt verlauten, dass sie sich über die Verbote hinwegsetzen werden. Das bedeutet, dass Uber ganz absichtlich gegen Urteile und Gesetze verstoßen will und wird. Über hat damit aber weniger Probleme als seine Fahrer - weil - gibt es ein Urteil oder Gesetz, verstößt zuerst der Fahrer dagegen und kann deshalb alleine zur Rechenschaft gezogen werden.


    Im schlimmsten Fall ist der Führerschein weg, eine Geld- oder Haftstrafe droht und der Fahrer ist bei einem Unfall für den Rest des Lebens verschuldet. Hier greift dann nämlich, dass jede Versicherung die Haftung ablehnen kann, wenn das Fahrzeug nicht legal genutzt wird.
    Für einen betroffenen Fahrgast würde ein Unfall bedeuten, dass er alle Kosten erst komplett selber tragen muss , um sie dann vom Fahrer wieder privat einzuklagen. Hat der Fahrer dann keine andere Versicvherung , die einspringt, und kein Vermögen, wird der verunfallte Fahrgast den Rest seines Lebens schmerzlich an seine Uber-Fahrt denken.


    Was hat Uber eigentlich davon ?
    Uber kann alle Bewegungs- und Personendaten der Fahrer und Kunden nutzen. Uber bekommt rund 20% der Fahrpreise. Uber selbst haftet für nichts, da es nur eine Fahrtenvermittlung ist. Man unterhält faktisch nur die nötige Netzwerkstruktur, kassiert die Fahrtgebühren und gibt sie (abzüglich vereinbarter Gebühren) an den Fahrer weiter.




    Übrigens ...
    In Düsseldorf laufen bereits die ersten Verfahren gegen Uber-Fahrer. Ein Bußgeld von bis zu 20.000 Euro ist möglich.
    Weitere Infos sind zu finden unter
    http://www.uber.com (Die Zitate stammen aus dieser Seite)
    http://www.rp-online.de/nrw/st…iensts-uber-aid-1.4483092
    http://www.heise.de/tp/news/Ve…axi-App-Uber-2486934.html