Erneuter Bahnstreik angekündigt

  • Wie schon im November angekündigt (siehe dazu auch Lokführerstreik und seine Auswirkungen ) geht die GDL nun in die nächste Runde.
    Die Urabstimmung ist gelaufen und Ende Januar wird es sich entscheiden, ob die GDL erneut zum Streik aufrufen wird.


    Zitat

    „Danach kann alles sehr schnell gehen. Dann sind wir quasi über Nacht wieder im Arbeitskampfmodus“


    http://www.handelsblatt.com/un…bahnstreiks/11243392.html


    Was kann man dagegen machen ?
    Rechtlich leider nichts. Da aber die Konsequenzen für die gesamte Bevölkerung sehr drastisch sein können, wäre es zu überlegen, ob man dann noch solidarisch mit einer der beiden Streit-Parteien sein kann.


    Die DLG ist etwas von ihren früheren Forderungen abgerückt, beharrt aber weiterhin darauf auch Zugbegleiter vertreten zu wollen.
    Andererseits ist es mit 34.000 Mitgliedern nur eine Minderheitengewerkschaft , die nur 1/3 der Mitglieder der EVG hat (die schon die Zugbegleiter vertritt). Sie benutzt die Tarifverhandlungen also dazu, um Mitglieder abzuwerben.


    Die GDL spricht von 3 Mio. Überstunden bei den Lokführern. Wenn es nur die Überstunden der GDL-Mitglieder wären, wäre das recht hoch. Da sie aber gleichzeitig von 1 Mio. Überstunden bei den Zugbegleitern spricht (die sich noch nicht vertritt) , wird es sich um eine Zahl handeln, die gewerkschaftsübergreifend angefallen ist.
    Damit teilen sich die 3 Mio. Überstunden auf 2444.000 Lokführer auf... und sind etwas , was in anderen Wirtschaftsbereichen kaum der Rede Wert ist. Es handelt sich ja nur um rund 12,5 Überstunden pro Person im Jahr = rund 1,5 Arbeitstage pro Person.


    Da man mit Stechuhren arbeitet, können diese Stunden auch nur allein durch wenige Minuten Mehrarbeit pro Tag angefallen sein ~ 4 Minuten pro Tag und Person.


    ....


    WENN es aber wirklich nur die Stunden der GDL-Mitglieder sind, sind es pro Person 88 Überstunden im Jahr gewesen oder rund 1/2 Stunde pro Tag. Dann verkürzt man 1 Jahr lang die Arbeitszeit um 1/ 2 Stunde , um diese Zeit wieder abzubauen ... oder .. die Pausenzeiten verlängern sich eben täglich. Im Einzelhandel haben die Leute auch einen 10-Stunden-Tag weil zwischenzeitlich eine lange Pause darin ist.


    Bei einem Lokführer würde die längere Pause aber sogar positiv für die Sicherheit der Fahrgäste sein.


    Man kann es also sehen wie man möchte .. oder einfach "rechnerisch beweisen" was machbar ist.
    Das gilt aber auch für die Bahn. Sie braucht nur einfach ihre Fahrpläne umzustellen, damit die Lokführer keine Überstunden schieben müssen.


    Ich fahre aktuell keine Bahn und bedaure die Bahnreisenden, die wegen Engstirnigkeiten von Tarifpartnern leiden sollen.
    Ihnen kann ich nur raten: Organisiert schon jetzt Mitfahrgelegenheiten untereinander oder schaut euch nach Busverbindungen um, bei denen die Fahrer nicht in der GDL sind.
    Wer kein Auto hat oder Fahrgemeinschaften bilden kann, sollte sich jetzt schon einen billigen Kleinmagen bei einer Autovermietung reservieren - spätestens Montag wird man hören, wie es eventuell weiter gehen wird.


    Auch Bahnreisende können zeigen, dass sie die Nase voll von dem Hickhack haben !
    Wenn ein Streik angedroht ist, einfach (egal ob gestreikt wird oder nicht) schon vorher auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Dann wissen beide Parteien, dass es euch egal ist, ob gestreikt wird oder nicht. Ihr meidet die Bahn eben schon vorher und setzt damit ein Zeichen.
    Und wenn ihr bereits vorher umsteigt, kann sich der allgemeine Verkehr auf das höhere Aufkommen einstellen und es wird nicht so drastisch als wenn alle gleichzeitig umsteigen würden.


    Macht euch nichts vor: Egal was passiert , die Fahrtpreise werden sowieso angehoben.

  • Frei nach dem Motto "am Aschermittwoch ist alles vorbei" hat die GDL ein Ultimatum gesetzt: Sie will dass sie für NOCH MEHR Bahnangestellte sprechen darf.


    Zitat

    Die GDL besteht jedoch darauf, weil private Unternehmen sonst nicht überleben oder saniert werden könnten.


    http://www.focus.de/finanzen/n…en-streik_id_4476887.html


    Die GDL "tut also so" als wenn die Bahn ein Staatsunternehmen ist, das privaten Unternehmen die Kunden wegnimmt.
    Wenn die Bahn immer noch ein Staatsunternehmen wäre, würden alle Angestellten nach Besoldungsgruppen bezahlt werden. Eine gewerkschaftliche Vertretung wäre fruchtlos.


    Da sollte man sich mal etwas einlesen: Der Staat hält zwar viele Aktienanteile, jedoch ist die Bahn längst ein Privatunternehmen. Wo bitte gibt es private "Rangierunternehmen" ?


    100 Stunden Streik bedeuten 4 Tage und 4 Stunden Streik. Faktisch ist das für die Fahrgäste gleichzusetzen mit einer ganzen Streikwoche , da es in der Regel danach immer noch einen Tag dauert, bis wieder alles fahrplanmäßig fahren kann.