AOK möchte Krankenhäuser in 50 Km Entfernung

  • Zitat

    "Patienten sind bereit, für nachgewiesene Qualität weitere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen", sagt WiDO-Experte Friedrich.


    Zitat

    Friedrich hält einen Anfahrtsweg von 50 Kilometern für akzeptabel.


    Zitat aus einem umfassenden Beitrag über die Pläne und Wünsche der AOK unter http://www.welt.de/print/die_w…naechstbester-Klinik.html


    Ein Anfahrtsweg von 50 Km in ländlichen Regionen bedeutet, dass der Patient einen Fahrweg von bis zu 100 Km hat. Gerade in ländlichen Regionen ist der ÖPNV jedoch so schlecht geworden, dass man fast nicht mehr umhin kommt, ein eigenes Fahrzeug zu haben.


    Während der Experte meint, die Patienten seien "bereit " dazu, stellt sich die Realität ganz anders dar:
    Sie haben längst keine andere Wahl mehr als so weite Wege zurückzulegen.


    Die "andere Realität" sieht so aus, dass die diversen spezialisierten Krebszentren einen 24/7 Dienst schieben. Um diesen zu gewährleisten, müssen die Patienten auch um 22 Uhr oder noch viel später "antanzen".
    Trotz Termin ergibt sich dann oft noch eine zusätzliche Wartezeit vor der Behandlung, nach derer dann die Rückfahrt erfolgen kann.
    Diese Zahlen sind aus Erfahrungen eines AOK-Krebspatienten belegbar.


    Da das (als Beispiel dienende) Behandlungszentrum jedoch die Termine "sehr seltsam vergibt" , müssen gerade die, die am weitesten entfernt leben, "Nachttermine" wahrnehmen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind solche Termine aber nicht wahrnehmbar.


    Was aber vielleicht nicht bekannt ist:
    Wenn es keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Termin gibt, werden AOK-Patienten auch mit einem Taxi abgeholt und zum Termin gefahren , wenn sie selbst kein Fahrzeug/Führerschein haben. Das Taxi wartet dann und fährt den Patienten zurück.

    Im Beispielfall fuhr das Taxi insgesamt 130 Kilometer pro Termin, Termine die alle während der gesamten Behandlungszeit immer in der Nacht stattfanden.


    Ein "auf dem Land lebender Patient" sollte also bei seiner Krankenkasse anfragen, ob und wie sie die Kosten der langen Anfahrt zu tragen gedenkt.
    Besteht die Gefahr/Möglichkeit, dass der Patient jeweils nach der Behandlung nicht voll fahrtüchtig ist, sollte man auf gar keinen Fall mit dem eigenen Fahrzeug zur Behandlung fahren