Pflanzsteine haben folgenden Zweck:
1) Befestigung von Hügeln und Terrassen
2) Gartengestaltung
Pflanzsteine haben den Vorteil , dass sie innen hohl sind. Dadurch spart man sich viel Transportgewicht. Gleichzeitig bieten sie den nächsten Vorteil, dass man sie auch einfach wie normale Steine benutzen kann, um damit zum Beispiel eine mehrlagige Abgrenzung und Befestigung zu schaffen. In dem Fall kann man sie auch "ganz normal mauern" und später z.B. mit Beton ausgießen , um die benötigte Stabilität zu schaffen. Damit bieten sie dann die Stabilität einer normalen Betonmauer und gleichzeitig eine "aufgelockerte Optik".
Wie viel Material wird benötigt ?
Zu Beginn müssen wir natürlich wissen , wie viele Steine wir benötigen. Dazu haben wir zunächst die "Laufmeter" ausgemessen. Das bedeutet, dass man ausmisst, welche Strecke die Steine abdecken sollen.
Es gibt runde, quaderförmige oder auch halbmondförmige Pflanzsteine in verschiedenen Abmessungen. Hat man sich für eine bestimmte Sorte entschieden, kann man ganz einfach nachrechnen, wie viele Steine man benötigt. Hat man sich für eine halbmondförmige Version entschieden, ist es mit dem Nachrechnen nicht mehr ganz so einfach. Schließlich haben diese Steine zwar einen Durchmesser, der aber an einer Seite eingedrückt ist.
Jetzt kann man zwar exakt ausmessen und rechnen - es geht aber viel einfacher:
Geht in einen Baumarkt und nehmt ein Maßband mit. Messt dann einfach nach, wie viele Steine welche Laufmeter ergeben.
Beispiel:
3 Steine hintereinander ergeben 84 Zentimeter. Wenn ich dann 8 Laufmeter habe, benötige ich eben 10x die 3 Steine = 30 Steine. Ein paar Zentimeter Spiel sind immer drin. Besser einen Stein zu viel als einen zu wenig.
Materialkauf
Genau wie damals bei den Rasenähsteinen , haben wir zunächst einen normalen Baumarkt aufgesucht. Dort noch einmal wie oben beschrieben nachgemessen und den Bedarf ausgerechnet.
Nach Katalog kaufe ich mir keine Steine , weil sie in der Realität immer ganz anders wirken als auf einem Foto. Gleichzeitig kann ich aber auch sehen, welche Größe und Farben sonst noch zur Auswahl stehen.
Als Nächstes bin ich wieder in einen reinen Baustoffhandel gegangen und habe dort nach dem Preis gefragt.
Trotz Sonderangebot im Baumarkt, war auch dieses Mal der Baustoffhandel wieder um rund 20% günstiger. Zugleich hätte die Möglichkeit bestanden, dass man mir das Material auch direkt zur Verwendungsstelle bringen könnte.
Bei Pflanzsteinen sollte man den PKW-Transport besser gleich vergessen. Sie wiegen "nichts" , haben aber ein viel zu großes Volumen als dass man sie in Menge im Kofferraum transportieren könnte. Ohne Anhänger läuft also nichts.
Wer keinen Anhänger hat, sollte zum Kaufpreis also noch einmal die Kosten für einen Miettransporter (beim Baumarkt) oder für die Anlieferung (beim Baustoffhandel) hinzu rechnen.
Werkzeugbedarf
Pflanzsteine kann man genau wie die Rasenmähsteine verlegen. Grundsätzlich benötigen wir also nur die gleichen Werkzeuge.
Grabspaten (nicht im Bild) , Maurerkelle für die Boden-Feinarbeit, Wasserwaage , Gummihammer, Klotz und Vorschlaghammer zur Verdichtung.
Da die Steine aber schwerer als ein Rasenmähstein und innen hohl sind , können wir auch "schweres Werkzeug" einsetzen. Hierzu habe ich mir einen speziellen "Pflasterhammer" ausgeliehen.
Ein "Pflasterhammer" ist sozusagen ein Fäustling/Vorschlaghammer , auf dem auf einer Seite eine zusätzliche Gummischicht aufgesteckt ist. (im Bild ganz links)
Vorteil des Pflasterhammers gegen einen normalen Gummihammer: Man hat viel mehr Power beim Einschlagen des Pflastersteins, weil der Hammer selbst schon bedeutend schwerer ist. Man spart also Kraft und die Arbeit wird beschleunigt.
Arten der Verlegung
Bei runden oder eckigen Pflanzsteinen gibt es nur eine Art wie man die Steine setzen kann/soll. Bei den halbmondförmigen hat man aber zwei Arten der Verlegung zur Auswahl.
Bei dieser Verlegeart hat man schon beim Kauf einen kleinen Vorteil , weil man einfach mit dem reinen Durchmesser rechnen kann. Wie ihr seht, dann man sie auch sehr gut benutzen, wenn man die Pflanzsteine wirklich nur als Begrünungsmöglichkeit benutzen will und/oder eine schon vorhandene Mauer kaschieren will.
Diese Art ist besser geeignet, wenn man z.B. einen Hügel absichern will. Da die Steine sich ineinander verschränken , wirkt sich Druck nie nur auf einen einzelnen Stein aus, sondern er wirkt sich immer auf mehrere Steine gemeinsam aus. Der Druck wirkt also auf eine viel größere Fläche , die damit auch viel besser standhalten kann.
Vorbereitungen
Sobald man die Steine am Ort hat, sollte man sie direkt so auslegen, wie man sie später benötigen wird. Damit muss man sie später nicht noch einmal erneut dorthin schaffen , sondern kann sich gleich bedienen , sobald man mit der Arbeit begonnen hat. Das spart unnötigen Zeitaufwand und Kraft.
Jetzt hat man die Wahl, ob man die spätere Setzfläche bereits vorher insgesamt vorbereitet oder erst nach und nach.
Macht man es bereits auf die gesamte Fläche vorher, muss man die abgetragene Erde natürlich irgendwo erst noch einmal zwischenlagern.
Vorteil ist, dass man bereits vorher das Bodenniveau angleichen und ausmessen kann.
Macht man es erst "Stück um Stück" , spart man sich die Zwischenlagerung und damit einen Arbeitsvorgang , Zeit und Platz. Dafür hat man dann eben immer mal wieder nachzumessen - kann aber im Gegenzug auch immer wieder seine Planung ( noch während der Arbeit) ändern.
Ich habe mich für die "Stück um Stück Version" entschieden, da der Verlauf nicht fest vorherzusehen war. Zudem wollte ich den Aushub immer direkt beim vorherigen Stein als "Füllung" verwenden.
Setzen der Pflanzsteine
Die Pflanzsteine sollten dicht an dicht gesetzt werden, wenn sie sich gegenseitig Halt geben sollen.
Mit Gummihammer oder Pflasterhammer werden sie so gesetzt und eingeschlagen, dass sie genau waagerecht zum Hügel sitzen. Die Waagerechte zum Hügel ist auch ( oder gerade dann ) am Hang nötig. Nur zur Seite hin darf der Stein "mit dem Gelände gehen" .
Würde man auch beim Hügel "mit dem Hang gehen" , erhielte man viel weniger Halt und Stütze. Waagerecht in der Vertikalen und "mit dem Gelände" in der Horizontalen.
Hier brauchen wir also die Wasserwaage.
WARNUNG:
Pflanzsteine sind "von oben her" sehr stabil. Wer aber versucht, sie mit dem Hammer "in Position" zu bringen, wird schnell merken, dass sie an den Außenflächen sehr instabil sind. Sie lassen sich sehr schnell zerschlagen.
Wer nachträglich noch die Position ändern muss/will, sollte da lieber auf Hebelwirkung setzen und die Position durch sanften Druck und Schieben verändern.
Auffüllen und Verdichten
Wie gesagt, habe ich "Stück für Stück" gearbeitet. Sobald ein Stein gesetzt war, habe ich die Fläche für den nächsten vorbereitet. Das was ich dort entnommen habe, habe ich direkt in den vorherigen Stein gefüllt . Dann habe ich die eingefüllte Erde gleich mit einem Holzblock und einem Vorschlaghammer verdichtet, damit sie dem Stein zusätzlichen Halt gibt.
Wer ,wie ich, nur mit reiner Erdverlegung arbeiten will, kann jetzt zusätzlich noch Stäbe einschlagen, die dem Stein zusätzlichen Halt geben sollen.
Die "richtigen Winkel"
Wenn man am Arbeiten ist, erscheint alles anders als man es später aus einer anderen Warte sehen würde.
Anfangs schien alles ganz gut auszusehen.
Der Winkel innerhalb der Pflanzsteine schien "gut" zu sein. Aus einer anderen (höheren) Warte , musste ich aber erkennen, dass der Winkel zu einer anderen Sichtlinie hin "völlig panne" aussah.
Hier musste ich also noch einmal ran, damit es "etwas besser aussieht".
Jetzt kann man natürlich mit einem Metermaß arbeiten. Viel einfacher ist es aber, wenn man sich einfach eine Holzleiste oder ähnliches nimmt , dort den Anfangsabstand markiert und diese Markierung zur weiteren Fortführung des Verlaufs benutzt.
Die nächsten Steine müssen eben dort sitzen, wo die Markierung ist.
Hier kommt der große Vorteil der reinen Erdverlegung: Man kann alles immer wieder ändern und anpassen. Nichts ist "immer falsch".
Da ich die Pflanzsteine nun weiter in den Hügel gesetzt habe, kann ich die Erde rechts davon nun erneut mit Rasen einsäen - oder - ich lege dort eben wieder Rasenmähsteine .. was sowieso noch geplant ist.
Die Änderung hat also keine großen Folgen.
Beton oder Erdverlegung ?
Die reine Erdverlegung empfehle ich nur dort, wo die Pflanzsteine nur geringe stützende Wirkung haben müssen. Dieser Hügel hatte nun rund 1 Jahr Zeit gehabt, sich zu setzen und zu schieben. Es besteht wenig Gefahr, dass er im Laufe der Jahre "weiter wandern" wird.
Muss ein Hügel aber wirklich gestützt werden, sollte man zur Betonverlegung greifen. Dazu gehört auch, dass die Steine in ein entsprechend tiefes Fundament kommen. Danach werden die Steine hochgemauert und später erneut mit Beton gefüllt, damit sie die nötige Stabilität erhalten.
Grundsätzlich zieht man hier also eine Betonmauer hoch, nur dass man den Beton später nicht mehr sieht. Nur die oberste Lage wird dann später zur Hälfte mit Erde zum Bepflanzen gefüllt.
Bei der Betonverlegung dürft ihr euch natürlich keine großen Schnitzer erlauben. Nachträgliche Änderungen sind damit kaum möglich.
Bearbeitung 14.08.2017 by Ratgeber
Da einige Bilder ge-hotlinkt werden, haben wir sie ausgetauscht. Im neuen Forum wird dieses Thema jedoch mit allen Bildern wieder neu erscheinen ( https://Ratgeber---Forum.de/wbb/ )
PS:
Durch die Bearbeitung wurde leider das Erstellungsdatum geändert (11. Mai 2015, 06:38 )