Eine TV-Experiment beweist: Man kann (d)ein Leben klauen

  • Aktuell läuft bei RTL das Experiment: Posch klaut ein Leben


    Ich fasse in Kürze zusammen:
    Ein Anwalt fordert bei Facebook vor Monaten dazu auf, an einem Experiment über Datenschutz und Privatsphäre teilzunehmen. Danach wird ein Trojaner eingeschleust und das Verhängnis nimmt seinen Lauf.
    Am Ende hat er das komplette Leben der Teilnehmerin nicht nur virtuelle, sondern auch in der Realität beeinflusst und übernommen. Er hat es ihr geklaut.


    (Das war jetzt nur vorweggenommen. Die Sendung läuft noch)

  • Man sollte sich die Sendung unbedingt mal ansehen. Es wird später garantiert auch eine Online-Version davon geben.


    Das sollte allen zu denken geben, die meinen "ich habe nichts zu verbergen . Ich mache nichts Illegales. Jeder kann alles von mir wissen".
    Es ist einfach nur leichtsinnig, zu viel von sich preiszugeben und / oder zu vertrauensselig zu sein.
    Im Anschluss zur Sendung soll es scheinbar auch Hinweise geben, wie man besser mit seinen privaten Daten umgeht.


    Übrigens hat das Team des Anwalts vorher sein eigenes Privatleben durchforscht. Er dachte, er hätte möglichst wenig über sich veröffentlicht. Sein Team bewies ihm aber, dass viel mehr über ihn im Umlauf ist, als er selbst gedacht hatte. Er war , zu Recht, geschockt was man über ihn ausgegraben hatte und wie man es dazu benutzen kann, um ihm eventuell zu schaden.

  • Zitat

    Aktuell läuft bei RTL


    Weiter brauch ich schon gar nicht mehr zu lesen.


    Die Bildzeitung des privaten Fernsehens ....


    RTL, oh RTL
    Weiche von mir, aber schnell
    Verbreite anderswo die Lügen
    Halbwahrheiten und Intrigen

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Die Fakten wären die gleichen, wenn es auf einem anderen TV-Kanal gekommen wäre.
    Derjenige, der das Experiment veranstaltet hat, ist ein Anwalt.


    Ein Anwalt ist keine Person, die sich öffentlich irgendwelche Verfehlungen leisten kann. So etwas wie "falsche Tatsachen konstruieren" würde ihn am Ende persönliche Nachteile bringen (z.B. Verlust der Reputation oder Zulassung)


    Allgemein gilt immer noch:
    So lange man nicht das Gegenteil beweisen kann , sollte man einen anderen nie als Lügner bezeichnen.


    Doch zurück zum Thema:
    In der Sendung wurden alle Punkte gezeigt, mit denen später die Identität geklaut werden konnte.


    Es beginnt faktisch mit einer scheinbar harmlosen Mail und einem Anruf unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.
    Erst daraufhin konnte das "Hauptwerkzeug" (eine Malware) zum Einsatz kommen.
    Wäre das gescheitert , wäre der Rest etwas weniger einfach gewesen.


    Durch die Malware hatte man aber Vollzugriff zum Rechner und konnte weitere nützliche Daten eruieren, um Mailaccounts und anderes zu benutzen. Alles weitere sind nur die Folgen dieses Vollzugriffs gewesen.


    Dass man dadurch auch an wirklich private Daten kommen konnte, war natürlich das "Tüpfelchen auf dem i " bei der Übernahme der Identität.

    Obwohl es am Schluss der Sendung geraten wurde: Ein regelmäßiges Wechseln aller Passwörter hätte der Testkandidatin nichts genutzt.

    Wer sich erst einmal ein Kontrollprogramm eingefangen hat, der nutzen Passwortänderungen nichts mehr. Der Täter kann schließlich alles mitprotokollieren und bekommt dadurch auch die neuen Passwörter mit.


    Wenn schon, dann darf man einen korrumpierten Rechner nicht mehr dazu benutzen, um irgendwas , was mit Passwörtern versehen ist, zu aktivieren oder zu öffnen. Die Accounts sind in diesem Fall nämlich nur noch so lange sicher, bis man sie mit diesem Rechner nutzen will. Ab diesem Moment wird alles wieder unsicher.


    Wie man mit den restlichen Daten einen wirtschaftlichen Schaden verursacht, wurde auch gezeigt.


    Das Team bestand übrigens aus Datenforensikern und anderen Fachleuten , die eine sehr lange Zeit brauchten , um alles herauszufinden. Die Teilnehmerin hatte Monate zuvor ihre Erlaubnis zum Test erteilt.
    Ohne diese Zustimmung wäre , laut dem Anwalt , alles illegal gewesen, was beim Test gemacht wurde.


    Meine Meinung:
    WENN dich ein Täter als Opfer ausgesucht hat, investiert er durchaus gerne auch viel Zeit und Mühe und ihm ist es egal ob das was er macht legal ist oder auch nicht.
    Sein Ziel ist es, dir massiven Schaden zuzufügen. Du kannst es am Ende nur verhindern oder abschwächen, dass du ihm möglichst wenig Daten an die Hand gibst, die er benutzen könnte.


    Du weißt aber leider nie, wann einer Daten über dich zu diesem Zweck sammelt. Als einzige Maßnahme bleibt dir deshalb nur, persönliche Daten nur mit Leuten zu teilen, denen du wirklich vertraust ... und nicht mit 30 Milliarden-Facebookfreunden, die nur deine "Freunde" sind, weil sie einmal etwas angeklickt haben.


    Die "Welt der Daten" ist , trotz gegenteiliger Behauptungen , immer noch ein gefährlicher und überwiegend rechtsfreier Raum.
    Dort hilft dir kein Gesetz und kein Ordnungshüter kann dich beschützen. Sie ist gefährlich , wenn man nicht wenigstens etwas Misstrauen hat und hegt.


    Was denkt sich ein Identitätsdieb, wenn er liest "ich habe nichts zu verbergen" ? Naa ? Ahnst du es ? - Ja richtig.
    Er denkt sich nur "du Opfer . Du bist der Nächste. Ich muss nur erst meine anderen Opfer abarbeiten"

  • Wohl richtig - die "Fakten" wären die gleichen, wenns anderswo gelaufen wäre. Nur mit dem Unterschied: den öffentlich-rechtlichen Kanälen hätte ichs eventuell geglaubt. Die Privaten nehm ich kein Stück ernst.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Ok, das akzeptiere ich.
    Jeder hat den Hang einer bestimmten Quelle mehr Glauben schenken zu wollen als einer anderen.


    Um sich eine möglichst objektive Meinung bilden zu können, muss man jedoch immer möglichst viele Quellen gleichzeitig heran ziehen. Dazu darf man eben auch keine Quelle dauerhaft ablehnen.


    Dass "diese Quelle" auch nicht "absolut" ist, habe ich ja durch meine vorherige Kritik an einer Empfehlung ausgedrückt, weil die Empfehlung eben nicht auf die vorher vorgebrachten Tatsachen eingegangen war.
    Konstruktive Kritik ist es, wenn man etwas Fehlendes ergänzt oder zusätzliche Erklärungen gibt.


    "Das ist nicht gut" kann jeder sagen , aber "warum ist das denn nicht gut?" diese Frage können viele Kritiker dann nicht mehr beantworten. ;)


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    Kann eine Quelle "immer relevant" sein oder ist eine Quelle "immer zweifelhaft" ?
    Nein, keine Quelle ist immer zuverlässig oder unzuverlässig. Jede Quelle geht von einer bestimmten Information aus. Manche Quellen interpretieren eine Info anders als andere. Manchen Quellen sind andere Infos zugänglich.


    So ergibt sich, dass jede Quelle ihre eigenen Rückschlüsse zieht und veröffentlicht.


    Gibt es eigentlich eine "Wahrheit" ?
    Grundsätzlich gibt es keine Wahrheit und keine Lüge. Es gibt nur Fakten und Daten , die verglichen und ausgewertet werden. Widersprechen sich Fakten oder werden Fakten vorgegeben (die es nicht gibt) handelt es sich umgangssprachlich um eine "Lüge".
    Gibt es keine Widersprüche und sind Fakten nachvollziehbar , spricht man von "Wahrheit".


    ;)