Datenträger , Musikmedien

  • Die Geschichte der "Datenspeicherung" begann eigentlich in der Musik.


    Zuerst kam die Wachswalze , aus der dann später die "Schallplatte" wurde.
    Die Datenspeicherung und Abtastung geschah rein mechanisch.


    In der Datentechnik begann die Entwicklung mit dem ersten Ticker, der Vorform des Fernschreibapparates.
    Die Daten wurden nacheinander in einen langen Streifen aus Papier in Form von Löchern gestanzt.
    Daraus wurden später die ersten Karten, mit denen man Computerdaten speicherte. Statt nacheinander auf einem sehr langen Papierstreifen, konnte man die Daten nebeneinander auf kleineren Pappkarten speichern.
    Sowohl die Speicherung als auch die Abtastung geschah rein mechanisch.


    Später kam dann die Magnetbandtechnologie in beiden Bereichen zum Zug.
    Grundsätzlich war es nur eine Modernisierung des Lochstreifens aus Papier. Man stanzte keine Löcher mehr in einen Papierstreifen, sondern magnetisierte ein spezielles Kunststoffband, das eine magnetisierbare Beschichtung trug.


    Die Magnetbandspule
    In der Musik diente sie im Studio zunächst dazu , jedes Musikinstrument einzeln aufzunehmen. Aus den einzelnen Spulen wurden dann später die Masterbänder für die Schallplattenproduktion gemischt.


    Mehrspurtechnik
    Die erste Mehrspurtechnik entstand in der Kinofilm-Branche. Bild und Ton fanden auf der gleichen Filmspule Platz. Der Tonfilm war geboren.


    Mit der Weiterentwicklung der Magnetband-Technologie , konnte man die Bänder so benutzen, dass /Musik/Daten direkt nebeneinander auf verschiedenen Spuren Platz fanden. Ab jetzt gab es Mehrspurgeräte, die die vielen Einzelspulen ersetzten.
    Wenn man jetzt eine Musiksequenz erneut aufnehmen wollte , musste man kein komplettes Band, sondern nur eine einzelne Spur überspielen.


    Die Geräte wurden weniger und kleiner. Die Technik war besser und auch komplizierter geworden.
    Aus den einzelnen Spuren wurden später wieder die Masterbänder für die Schallplattenproduktion gemischt. Je nach Bedarf entstanden aus bis zu 64 Spuren eine oder zwei Musikspuren , damit die Platte mono oder stereo anzuhören war.


    Musik-Cassette / MC
    Sie ist eigentlich nur eine Miniaturisierung dessen , was man bereits seit Jahrzehnten nutzte: Zwei kleine Magnetbandspulen enthalten alle Daten/Musik.
    Im Privatbereich konnte man sowohl bei den ersten Computern ( z.B. C64) als auch bei Musikinstrumenten zum ersten Mal große Datenmengen auf Magnetbändern speichern.
    Hierbei arbeitete man aber immer noch wie in der Musikindustrie: Die Daten wurden als Tonsignale gespeichert.


    Nach diesem Verfahren arbeiten auch heute noch normale Faxgeräte, die einen analogen Anschluss haben. Das Brummen, Quietschen, Knarzen sind die Daten, die übertragen werden. Genau so wurden sie auch auf MC gespeichert.


    Digitale Speicherung auf Magnetbändern
    Nach der analogen Speicherung auf Magnetbändern, kam irgendwann auch endlich die digitale Speicherung von Daten und Musik.
    Im Tonstudio wurde die Musik zunächst ganz normal analog aufgezeichnet , abgemischt und dann digitalisiert auf DAT-Bändern ausgezeichnet.


    Diese Bänder waren dann die "Master" für die ersten CD-Produktionen. Daraus erstellte man dann die erste Master-CD mit der der digitale Kopiervorgang gestartet werden konnte.


    DAT-Technologie ist auch heute (2015) noch in Industrie und Gewerbe im Einsatz. Regelmäßige Backups werden auch eute noch auf Magnetbändern aufgezeichnet. Sie bieten mehr Speichervolumen als andere austauschbare Datenträger und lassen sich schneller und dauerhafter löschen und überschreiben.


    Digitale Speicherung auf Magnetscheiben
    Die ersten Magnetscheiben waren in Floppy Disks zu finden. Floppy , weil das Gehäuse noch biegsam und flexibel war.
    Danach kamen die Harddisks (HD) mit einem festen, harten Gehäuse.


    Die Weiterentwicklung waren dann die Festplatten. Mechanische Laufwerke auf denen auf verschiedenen Magnetschichten und Ebenen Daten gespeichert werden konnten.


    Optische Datenträger (CD/DVD/BR)
    Grundsätzlich war schon wieder der alte Lochstreifen das Vorbild für diese Technologie. Man brannte kleine Vertiefungen in eine Kunststoffoberfläche. Diese "Täler" und "Hügel" stellte eine digitale Speicherung von Daten dar. Gleichzeitig nutzte man aber auch die "Mehrschichttechnologie" aus den Magnetscheibenspeicherung (Festplatten)


    Gebrannt und gelesen werden die Daten mittels Lasertechnik.


    Die Menge der Daten beruht nur darauf, wie viele Schichten man nutzbar machen kann. Je mehr Reflektionsschichten und je besser die Lasertechnologie wurde, desto mehr Daten konnte man auf der gleichen Oberfläche , aber in verschiedenen Ebenen , speichern.


    Nachdem CD-Brenner endlich auch kleiner und günstiger wurden, fanden sie auch in Tonstudios Einzug.
    Immer noch zeichnete man analog auf , mischte dann jedoch digital ab und brannte dann direkt den eigentlichen Master für die Massenproduktion von CDs.


    Die ersten CDs zum Selberbrennen, brauchten noch einen extra Tray . Eine besondere Hülle, in die man die CD einlegen musste, um sie brennen zu können. Sie waren extrem empfindlich und waren eigentlich wirklich nur für besondere Zwecke gedacht.


    Sehr viel später wurde die Technologie dann so günstig und einfach , dass man sie auch im Heimbereich einsetzen konnte.


    Flash-Speicher
    Die Daten werden in elektronischen Bauteilen gespeichert, die keine mechanischen Komponenten mehr haben und keine Magnettechnologie mehr benutzen. Alles geschieht elektronisch. Es gibt keine Entmagnetisierung und keinen mechanischen Verschleiß mehr.


    Das ist aktuell auch die Basis der sehr verbreiteten Speicherkarten und Sticks.

    Welche Technologien finden heute noch Einsatz und wo ?


    Mechanische Speicherung und Abtastung


    Lochstreifen aus Papier bei Fernschreibgeräten
    Schallplatten werden immer noch produziert


    Akustische Datenübertragung
    Faxgeräte und anloge Modems


    Magnetspeicherung
    Eintrittssysteme, Bank- und Kreditkarten, herkömmliche Festplatten , DAT-Bänder zur Datensicherung in Büros.


    Optische Datenträger
    In allen Bereichen noch verbreitet


    elektronische Speichermedien
    In allen Bereichen verbreitet


    Jeder Datenträger hat besondere Eigenschaften, auf die man besondere Rücksicht nehmen muss, damit man seine Musik, Daten, Bilder nicht verliert.
    Wärme und Sonnenlicht zerstört die meisten von ihnen. Direkt danach kommen Magnetstrahlung , mechanischer Verschleiß und heftige Erschütterungen. Was davon nicht betroffen ist, kann immer noch "mit einem Schluck Wasser" seine Daten verlieren. Manchmal ist es auch eine Kombination, die den Daten "den Garaus" macht.


    Es gibt noch keinen Datenträger, der wirklich so zuverlässig ist, dass er unbesorgt überall und unter allen Bedingungen gelagert werden kann. Nur wenn man seinen Datenträger sachgerecht aufbewahrt, kann man dafür sorgen, dass er seine Daten längstmöglich bewahren kann.

  • Und wer sich schon immer gefragt hat, warum der berühmtberüchtigte Newsticker eigentlich so heisst, weiss spätestens jetzt die Antwort - die bis weit in die IT-Antike zurückreicht ;)


    In der Datentechnik begann die Entwicklung mit dem ersten Ticker, der Vorform des Fernschreibapparates.
    Die Daten wurden nacheinander in einen langen Streifen aus Papier in Form von Löchern gestanzt.
    Daraus wurden später die ersten Karten, mit denen man Computerdaten speicherte.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Die Geschichte der "Datenspeicherung" begann eigentlich in der Musik.


    Nö, das sehe ich anders. Es fehlt hier eine Definition von Daten (singular Datum). Das hat ja noch nicht mal was mit meiner üblichen Wortklauberei zutun. es gibt zwar verschiedene Auslegungen/Definitionen des Begriffs "Daten", doch zielen sie im allgemeinen darauf ab, Informationen daraus gewinnen zu können.
    Eine kann zum Beispiel sein:

    Zitat

    Daten: Gebilde aus Zeichen, Symbolen oder Signalen, die aufgrund bekannter oder unterstellter Abmachungen Information darstellen können.


    Also kann man die gute alte Höhlenmalerrei, Papyrus und Tontafeln als Datenspeicher bezeichnen. Diese sind dann doch wesentlich älter als die Lochkarten und haben zunächst nichts mit Musik zutun.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Wenn man es GANZ genau nehmen will gibt es Datenspeicher schon seit den Dinos oder gar noch länger.


    Die Dinos hatten bitte was? Richtig - ein Gehirn - und auch das Dinohirn speicherte schon Informationen oder wertete akustische und optische Reize aus.


    Auch der Gedanke, ein Gehirn mit einem Computer gleichsetzen zu wollen, ist so weit gar nicht mal hergeholt. ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Na so viele Zellen braucht man noch nicht mal dazu. Wie war das mit DNS und Co?
    Mir ging es eher um Daten, die durch Menschenhand (oder menschenähnlichen Geschöpfen) erzeugt worden.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


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  • Auch da hast du Recht.


    Aber dennoch spielt auch da das Gehirn eine entscheidende Rolle. Auch Dinge, die durch Hören/Sagen weitergetragen werden, sind Daten. Als Datenspeicher hält da wieder das Gehirn her ;)

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Nö, das sehe ich anders. Es fehlt hier eine Definition von Daten (singular Datum). Das hat ja noch nicht mal was mit meiner üblichen Wortklauberei zutun. es gibt zwar verschiedene Auslegungen/Definitionen des Begriffs "Daten", doch zielen sie im allgemeinen darauf ab, Informationen daraus gewinnen zu können.
    Eine kann zum Beispiel sein:


    Also kann man die gute alte Höhlenmalerrei, Papyrus und Tontafeln als Datenspeicher bezeichnen. Diese sind dann doch wesentlich älter als die Lochkarten und haben zunächst nichts mit Musik zutun.


    Ja das könnte man - aber -
    mit der Wachswalze begann es , dass man nicht nur "Daten hinterlassen", sondern das Werk komplett hinterlassen konnte.


    Nimm mal Aufzeichnungen (Daten) der alten Assyrer, Ägypter, Kelten. Ihre Schriftzeichen waren auch Daten.
    Die Zeichen selbst klingen nicht. Man hat nicht die Aussprache oder die Bedeutung der Wörter dabei.


    Ich weiß ja , dass du selbst auch "mit Musik zu tun hast" ...
    Nimm die Notation eines Stückes. Du kannst es exakt so nachspielen. Aber selbst beim "simplen Nachspielen" bringt jeder Musiker "seine Seele mit ein". Bei jedem klingt es etwas anders.


    Für alle Nichtmusiker gedacht ...
    wenn ihr einen Text liest, betont jeder ihn etwas anders. Mal klingt der gleiche Text "toll" und mal "öde".


    Die Erfindung der Wachswalze (und später der Schallplatte) konnte aber nicht nur die "Rohdaten" aufzeichnen (die Noten) , sondern auch , wie das Werk komplett bei diesem Musiker geklungen hatte.
    Man bekam erstmalig den "ganzen Datensatz" und konnte ihn sich einfach anhören - auch wenn man selbst kein Musiker war.
    Man bekam "das ganze Original".


    Deshalb bezeichnete ich es als "Beginn der Datenspeicherung".


    *lach* und für alle ,die mit diesen Vergleichen nichts anfangen konnten :rolleyes::whistling:
    Es war vorher so, als wenn du über ein Game erzählen hörst. Um es wirklich zu erleben, musstest du es selbst spielen. Nach der Erfindung der Aufzeichnung , konntest du dir aber einfach ansehen, wie ein anderer das Game spielt.
    Der Vergleich hinkt zwar , aber besser kann ich ihn leider nicht in moderne Zeiten übertragen :S


    ----------
    Übrigens zum Gehirn als Speicher ...
    Ja, das ist immer noch der Speicher mit der größten Kapazität. Leider ist es aber ein flüchtiger Speicher, dessen Daten verloren gehen, wenn der Speicherbesitzer von seinem EOL Gebrauch macht.


    Die einzige Art, diesen Speicherinhalt zu retten ist (aktuell noch) , das man alles aufschreibt oder erzählt, bevor sich der Speicherinhalt verflüchtigt hat. Und wo soll man den Speicherinhalt ablegen ?
    Wie wäre es mit dem Internet ? Im Gegensatz zu einem natürlichen Speicher , wird der Inhalt an vielen Stellen gleichzeitig aufgenommen, weiter gespeichert und weiter gegeben.



    Dieses Forum wurde zum Beispiel genau zu diesem Zweck auf die Beine gestellt ( siehe Das Forum als Solches )
    Es soll Speicherinhalte ( = Wissen) verbreiten, damit es nicht verloren geht und möglichst vielen zugute kommt.
    Aktuell wurde dieses Wissen bisher über 7,47 Millionen Mal abgerufen und fand dadurch weitere zusätzliche "Speicherplätze".


    Tja, auch das Gehirn als Speicherplatz braucht "Sicherheitskopien" und die sind dann eben in den Gehirnen anderer Menschen. ;)